Ankündigung

Einklappen
Keine Ankündigung bisher.

Schmerzen durch Lymphödem / Lymphozele; Auswirkung bei Bestrahlung?

Einklappen
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge

    Schmerzen durch Lymphödem / Lymphozele; Auswirkung bei Bestrahlung?

    Nach der Prostatektomie (April 21) und AHB (bis Mitte Juni 21) bin ich nahezu täglich gelaufen. Zunächst ca. 1 Stunde, dann bis zu 2 ½ Stunden. Im Juli (oder vielleicht auch im August) hatte ich dabei einige Tage immer wieder mal Schmerzen im rechten Oberschenkel – das war dann aber wieder komplett vorbei. Insofern hatte ich mir nichts dabei gedacht.

    Im Sept. / Okt 21 hatte ich 32 Bestrahlungen (Prostataloge + Rezidiv). Während dieser Zeit bin fast täglich nur max. 1 Stunde gelaufen. Dabei haben während dieser Zeit wieder die Schmerzen im Oberschenkel begonnen (bereits nach 20 – 30 Minuten), wobei diese immer heftiger wurden. Es dauerte auch manchmal über ½ Stunde nach dem Laufen, bis die Schmerzen wieder komplett weg waren.

    Nach Ende der Bestrahlung war ich beim Hausarzt (Allgemeinmedizin und Osteopathie), der mit 4 osteopathischen Anwendungen versucht hatte, die Schmerzen zu beseitigen. Leider ohne Erfolg. Er hatte empfohlen, u.a. mit Ultraschall nach der Ursache zu suchen. Bei einem anstehenden Termin beim Onkologen hat dieser dann eine (größere) Flüssigkeitsansammlung direkt neben der Blase entdeckt. Da einige Tage später der Kontrolltermin zur Bestrahlung anstand, hat der Strahlentherapeut nach meiner Schilderung entdeckt, dass bereits beim Planungs-CT und beim MRT vor Bestrahlungsbeginn ein Lymphödem mit ca. 4 – 5 cm (geschätzt) ersichtlich war. Dies wurde vom Strahlentherapeut bzw. den Ärzten die mich während der Bestrahlung begleitet haben nie thematisiert(?).

    Insofern muss ich davon ausgehen, dass dies schmerzursächlich ist (auch aus dem Basiswissen sowie in verschiedenen Beiträgen im Forum ersichtlich). Ich gehe auch davon aus, dass dies die Ursache dafür ist, dass sich meine Blase nicht vollständig entleert.

    Wenn ich Glück habe, vergeht das ja wieder von selbst. Ich versuche das zu unterstützen, indem ich 2 x täglich die Beine hochlege (habe ich im Forum hier gelesen). „Vorsichtshalber“ wurde vom Strahlentherapeuten noch ein Kontrolltermin (MRT) empfohlen um zu sehen, wie sich die Größe verändert hat (schmerzbedingt gehe ich eher von einer Vergrößerung aus).

    Leider habe ich bei dem Besprechungstermin vergessen zu fragen, welche Auswirkung die Lymphozele auf die Bestrahlung hatte – die müsste ja eigentlich mitbestrahlt worden sein?

    Da Lymphozelen nach OP „nicht ungewöhnlich“ sind, frage ich hier an, ob jemand damit ebenfalls Erfahrungen während des Bestrahlungszeitraums gemacht hat. Danke für eine Info.
    mfg

    https://myprostate.eu/?req=user&id=1102&page=data

    #2
    Hallo Dieter,

    ich würde mir vom Hausarzt Lymphdrainage verschreiben lassen. Ein guter Therapeut kann dir gewiss weiterhelfen.

    Viele Grüße

    WernerE

    Kommentar


      #3
      Hallo Dieter,

      Deine Op ist jatzt gut 7 Monate her. In dieser Zeit müsste die Lymphozele sich vollständig zurückgebildet haben. Wenn jetzt neben der Blase noch eine Lymphansammlung sichtbar ist, kann versucht werden, die Lymphleckage medikamentös zu veröden. Besteht diese Möglichkeit nicht mehr, was ein Urologe oder Viszeralchirurg beurteilen sollte, ist nur die operative Fensterung des Bauchfells sinnvoll, um den Lymphstau zu beheben.
      Die dann noch ausfließende Lymphe wird so im Bauchraum resorbiert und verhindert dann eine Stauung von Harnleiter und/oder Blutgefäßen.

      Wie eine operative Fensterung durchgeführt wird, ist hier z.B. beschrieben.

      Wie gesagt, vom Urologen oder einem Viszeralchirurgen beurteilen lassen und nicht auf die lange Bank schieben.

      Gruß Heribert

      Vollständige PK-Historie seit 2005 bei
      myProstate.eu
      Menschen sind Engel mit nur einem Flügel.
      Sie müssen sich umarmen um fliegen zu können.



      (Luciano de Crescenzo)

      Kommentar


        #4
        Heribert,
        Dein Link führt auf sich selbst zurück, heißt: man landet wieder Deinem Post #3.
        Gruß Arnold
        Mein Bericht: http://de.myprostate.eu/?req=user&id=875

        Kommentar


          #5
          Zitat von Barnold Beitrag anzeigen
          Dein Link führt auf sich selbst zurück, heißt: man landet wieder Deinem Post #3.
          Keine Ahnung wie ich das fertiggebracht habe, tut mir leid. Ich hoffe jetzt den richtigen Link eingestellt zu haben.
          Das ist die Patienteniformation des Kantonsspitals Münsterlingen in der Schweiz.

          Vollständige PK-Historie seit 2005 bei
          myProstate.eu
          Menschen sind Engel mit nur einem Flügel.
          Sie müssen sich umarmen um fliegen zu können.



          (Luciano de Crescenzo)

          Kommentar


            #6
            Hallo,

            danke für die Informationen und Rückmeldungen. Ich habe jetzt noch vor Weihnachten einen MRT-Termin sowie einen Besprechungstermin; je nach MRT-Ergebnis wird der Strahlentherapeut zur Beurteilung noch einen Spezialisten aus der Uni-Klinik hinzuziehen.

            Bei diversen Physiotherapeuten werde ich trotzdem nächste Woche anfragen, wer hier Erfahrung hat.

            Ich melde mich wieder.
            mfg

            https://myprostate.eu/?req=user&id=1102&page=data

            Kommentar


              #7
              Hallo,

              jetzt hatte ich MRT-Kontrolltermin und Besprechung:
              • Strahlentherapeut: Kontroll-MRT zeigt eine „eher vergrößerte“ Lymphozele ggü. MRT vom 31.8. (wurde nicht konkretisiert; Bilder wurden mir nicht gezeigt); von einer Lymphdrainage wird abgeraten, dürfte in diesem Fall nicht zum Erfolg führen (?)
              • anschließend Besprechung bei Unfall-Chirurg: Lymphozele relativ groß – er hat aber auch schon größere gesehen
              • Empfehlung: Bauchfensterung; Chance auf „Heilung“ bei ca. 80 – 90 %; keine Garantie, dass sich später keine Lymphozele mehr bildet; Krankenhausaufenthalt nach OP ca. 4 – 6 Tage
              • Entscheidung ob minimal-invasiv (so wird begonnen) oder per Bauchschnitt fällt erst während der OP (siehe auch Link von Heribert)
              • nach Einschätzung des Chirurgen sieht er keinen allzu großen Zusammenhang der Lymphozele mit meinen Schmerzen im Oberschenkel wenn ich ca. 1 Stunde laufe (zügig spazieren gehen)

              So, jetzt bin ich nicht viel schlauer, eher etwas verunsichert. Die MRT-Aufnahmen erhalte ich noch per CD.

              Lymphdrainage: Habe mittlerweile bei einigen Physiotherapeuten angerufen, mit unterschiedlichen Ergebnissen für eine Behandlung:
              • sofortige Absage, da keine Erfahrung in solchen Fällen
              • zuerst Zusage, dann aber der Hinweis, dass man zwar Patienten mit Prostatektomie hatte, aber keine Erfahrung mit Lymphozelen im operierten Bereich (neben Blase)
              • sofortige Zusage – aber da war ich mir nicht sicher, ob meine Beschwerden / Hinweise richtig eingeordnet wurden


              Ich werde noch einige Physiotherapeuten abfragen. Vielleicht kann jemand den Hinweis im Basiswissen, TZ 8.1.12 erläutern oder konkretisieren: da steht „Physiotherapeut mit einer diesbezüglichen Zusatzausbildung“. Ist damit eine generelle Zusatzausbildung für eine „Manuelle Lymhdrainage“ gemeint – oder eine spezielle Zusatzausbildung für Lymphozelen im „operierten Bauchraum“ (Thematik müsste es ja auch bei operierten Frauen evtl. geben)?
              Habe auch schon versucht, „Lymphologen“ in meiner Region zu finden (lt. Liste Basiswissen und aktuelle Google-Abfrage), aber auch ohne Erfolg.

              Vielen Dank für Rückmeldungen oder weitere Hinweise. Eine OP würde ich natürlich gerne vermeiden.
              mfg

              https://myprostate.eu/?req=user&id=1102&page=data

              Kommentar


                #8
                Hallo Dieter,

                der Hinweis im Basiswissen bezieht sich auf eine Zusatzausbildung für Lymphdrainage allgemein. Eine Zusatzausbildung nur für die Behandlung von Lymphozelen im operierten Bauchraum wird es kaum geben; das könnte vielleicht Teil der allgemeinen Lymphdrainage sein. Ziel der Lymphdrainage ist das, die gestaute Lymphe durch geeignete Massage in Richtung der Nieren zu befördern, über die sie dann ausgeschieden werden kann. Diese Massage ist gut durchzuführen an den Extremitäten, wo Muskeln und Knochen ein geeignetes Widerlager für die Streichbewegungen darstellen. Im Bauchraum gibt es das nicht, die Organe dort sind zu nachgiebig. Ich kann mir darum nicht vorstellen, dass in dieser Körperregion eine Lymphdrainage überhaupt durchführbar ist, aber hast Du denn schon mal einen Lymphologen konsultiert? Links zu solchen findest Du an gleicher Stelle im Basiswissen.

                Ralf

                Kommentar


                  #9
                  Lieber Dieter
                  Zitat von dieter286 Beitrag anzeigen
                  • anschließend Besprechung bei Unfall-Chirurg: Lymphozele relativ groß – er hat aber auch schon größere gesehen
                  • Empfehlung: Bauchfensterung; Chance auf „Heilung“ bei ca. 80 – 90 %; keine Garantie, dass sich später keine Lymphozele mehr bildet; Krankenhausaufenthalt nach OP ca. 4 – 6 Tage
                  • Entscheidung ob minimal-invasiv (so wird begonnen) oder per Bauchschnitt fällt erst während der OP (siehe auch Link von Heribert)


                  Eine OP würde ich natürlich gerne vermeiden.
                  Mit der Empfehlung des Chirurgen ist zu dem jetzigen Zustand alles gesagt, auch wenn Dir das nicht gefällt
                  Das sagt Dir auch meine Erfahrung aus meiner beruflichen Tätigkeit als medizinischer Assistent. Mein Rat gilt weiter, es nicht auf die lange Bank zu schieben. Wir wissen alle nicht, wie die ärztliche Versorgung mit der Coronakrise klarkommt und solche, relativ harmlose Eingriffe, ihre Bewertung finden.

                  Herzliche Grüße und allen eine besinnliche Weihnachtszeit.
                  Heribert

                  Vollständige PK-Historie seit 2005 bei
                  myProstate.eu
                  Menschen sind Engel mit nur einem Flügel.
                  Sie müssen sich umarmen um fliegen zu können.



                  (Luciano de Crescenzo)

                  Kommentar


                    #10
                    Lieber Dieter,

                    frag deinen Chirurgen nach einem Leistenbruch! Eine häufige Ursache. Geht aber aufgrund der hochtechnisierten Diagnostik gelegentlich als Differentialdiagnose verloren.

                    Im Übrigen stimme ich Heribert voll zu.

                    Winfried

                    Kommentar


                      #11
                      Vielen Dank für die schnellen Rückmeldungen!

                      @Ralf: Danke für die Erläuterungen, damit habe ich jetzt Klarheit und kann die Auskünfte der Physiotherapeuten richtig einordnen. Über die Links vom Basiswissen habe ich nochmals recherchiert, da bin ich jetzt doch auf ein paar Adressen gestoßen (z. Zt. teilweise bereits Urlaub).

                      @Heribert: stimmt, gefällt mir nicht; möchte aber auch vor der Realität nicht die Augen verschließen; terminlich hat es der Chirurg so eingeordnet: zunächst eine Sprechstunde im Januar vereinbaren und dann ggfls. einen Termin für die OP

                      @Winfried: Leistenbruch werde ich bei der Sprechstunde thematisieren; da ich vom Chirurgen bereits „abgetastet wurde“, gehe ich davon aus, dass das nicht der Fall ist – ich denke das hätte er merken/erkennen müssen(?)

                      Konnte jetzt einen Termin für Mitte Januar beim Urologen vereinbaren; dessen Rat will ich auf jeden Fall in die Entscheidung dann einfließen lassen.
                      mfg

                      https://myprostate.eu/?req=user&id=1102&page=data

                      Kommentar


                        #12
                        Hallo Dieter,

                        @Winfried: Leistenbruch werde ich bei der Sprechstunde thematisieren; da ich vom Chirurgen bereits „abgetastet wurde“, gehe ich davon aus, dass das nicht der Fall ist – ich denke das hätte er merken/erkennen müssen(?)
                        Bei deiner komplexen Vorgeschichte ist mein Einwurf wirklich nur eine winzige Möglichkeit.
                        Trotzdem eine kleine Excursion bezüglich Hernia inguinalis.

                        Ich kann dir eine Vielzahl von Patienten nennen, bei denen erst nach z.T. jahrelanger Leidenszeit die Diagnose gestellt wurde. Nicht nur durch Tasten, sondern auch durch genaues Zuhören, Mitdenken und dann erst Einsatz von Technik (ich habe etliche Patienten mit meiner Sonographie diagnostiziert) k a n n (du weißt ja, Medizin ist keine Wissenschaft) es zum Erfolg führen.

                        Bei einer persönlichen Begegnung und Fortbildung mit dem Kollegen Dr. Müller-Wohlfahrt in der Münchener Klinik Maria Theresia hat er uns vom Leidensweg eines damaligen Starspielers vom HSV berichtet. Nach einem Zusammenprall mit einem Starspieler vom FCB war der Hamburger monatelang spieluntauglich. Der damalige noch größere Startrainer der bundesdeutschen Auswahl konnte aber auf den Hamburger nicht verzichten und hat ihn heimlich dem derzeitigen Clubdoc des gegnerischen Clubs vorgestellt. Der hatte bekanntlich Wunderhände, erkannte das Schlamassel, führte ihn einer geeigneten Operation zu und der Spieler war nach kurzer Erholungszeit wieder ein toller Spieler.

                        Im Ernst: ein Eingriff heute mit der feinen Technik Endoskopie und "Knopflochoperation" wäre für dich eine lohnende Sache. Du musst dich nur getrauen, auf den Verdacht hinzuweisen. Nimm Bezug auf meine Story!

                        Dir und all den vertrauten Mitlesern -

                        Frohe Weihnachten und eine hoffentlich gute Entwicklung im Neuen Jahr 2022.

                        Winfried

                        Kommentar


                          #13
                          Zitat von W.Rellok Beitrag anzeigen

                          Im Ernst: ein Eingriff heute mit der feinen Technik Endoskopie und "Knopflochoperation" wäre für dich eine lohnende Sache. Du musst dich nur getrauen, auf den Verdacht hinzuweisen.
                          Winfried
                          Danke Winfried für die Infos / Erläuterungen; operativen Eeingriff möchte ich auf alle Fälle vermeiden.
                          Aktuelle Situation:
                          • Urologe hat (vorläufig) zu keiner Maßnahme empfohlen; weder minimalinvasive OP noch Lymphdrainage
                          • zunächst Überwachung durch Ultraschall in gewissen Abständen zwischen den Nachsorgeterminen
                          • ich laufe (zügig) weiterhin fast täglich, zumindest jeden 2. Tag
                          • bei der letzten Ultraschallmessung war erkennbar, dass sich die Lymphozele bereits etwas verkleinert hat
                          • Schmerzen beim laufen haben sich seit 2 Wochen leicht verbessert, insbesondere auch diese Woche; ich kann zumindest eine Stunde schmerzfrei laufen, die Schmerzen sind nicht mehr so stark und vor allen Dingen, die Schmerzen sind nach dem laufen schneller wieder weg
                          • jetzt hoffe ich mal, dass dies so weiter geht und in einigen Wochen, sich das „Schmerzproblem“ erledigt


                          Ich berichte wieder.
                          mfg

                          https://myprostate.eu/?req=user&id=1102&page=data

                          Kommentar


                            #14
                            Aktuelle Situation:
                            Seit knapp 2 Wochen bin ich beim (auch zügigen) laufen wieder vollkommen beschwerdefrei

                            Bei der aktuellen Nachsorge konnte der Urologe erkennen, dass die Lymphozele wieder kleiner geworden ist – die Tendenz stimmt auf alle Fälle. Ob die Lymphozele komplett verschwindet, bleibt abzuwarten (lt. Urologe wäre eine kleine verbleibende Lymphozele nicht problematisch, wenn diese „für sich abgekapselt ist“; damit kein bakterielles Risiko besteht).

                            Insofern passt das für mich. Meine Bemühungen, regelmäßig zu laufen (mind. 4 – 5 x die Woche), waren insofern sicherlich nicht falsch. Ob „ohne laufen“ die Schmerzen auch verschwunden wären bleibt mal dahingestellt.

                            Ich bedanke mich nochmals für die Hinweise und Anregungen hier.
                            mfg

                            https://myprostate.eu/?req=user&id=1102&page=data

                            Kommentar


                              #15
                              Zitat von W.Rellok Beitrag anzeigen
                              ... (du weißt ja, Medizin ist keine Wissenschaft) ...
                              Wer aufgrund von Fakten mittels Induktion und Intuition zu Theorien und Therapien gelangt benutzt wissenschaftliche Methoden. Das würde ich den meisten Medizinern nicht absprechen, auch gerade weil sie die Grenzen der aktuellen Erkenntnis jeden Tag erleben - du, lieber Winfried, bist ein hervorragendes Beispiel dafür.

                              Kommentar

                              Lädt...
                              X