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Neuvorstellung/PSA steigt nach radikaler Prostata-OP

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    #46
    Evidenz + Evidenzbasierte Medizin

    Lieber Hans-J., Dein absolut richtiger Hinweis auf "keine medizinische Evidenz", zumindest für den aktuellen Tumorverlauf von Jörg, ließ mich mal nachschlagen, wie man die von mir fett geschriebenen Worte hier darstellt. Nachdem zum Tumorgeschehen von Jörg schon sehr umfangreich Meinungen eingestellt wurden habe ich inzwischen den Eindruck gewonnen, dass sich das letztlich alles für Jörg sehr positiv, besser noch günstig entwickelt. Dazu trägt auch der nachträglich eingegangene Befundbericht der DNA-Ploidie bei.

    "Altern bedeutet die allmähliche Umwandlung von Lebensqualität in Lebensquantität."
    (Uhlenbruck)

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      #47
      Hallo Forumsfreunde,
      Jörg hatte mich zwischenzeitlich in die Lage versetzt, zu dem zytometrischen Befund noch etwas zu recherchieren. Hierbei stellte sich heraus, dass das den Befund erstellende pathologische Institut lediglich einen Gewebsblock mit Tumoranteilen für die DNA-Ploidie zur Verfügung hatte. Das Histogramm entspricht einem Typ A nach Tribukait bzw. peridiploid, also letztlich ein erfreulicher Befund. Der vorliegende Befund enthält keine Angaben über die Art der internen Kalibrierung. Waren es Fibrolasten, wie es eigentlich sein sollte. Der Befund ist eher nicht repräsentativ mit nur einem Gewebeblock, denn Prostatakarzinome sind heterogen, also uneinheitlich aufgebaut, und man sollte daher immer mehrere Proben untersuchen. Ein Typ B nach Tribukait bzw. ein peritetraploides Muster liegt garnicht vor, obwohl der für Jörg den Befund erstellende Pathologe wohl mit "polyploid" peritetraploid meint, also Typ B nach Tribukait. Das, was er dagegen als aneuploid benennt, würde man in Übereinstimmung mit der European Societey for Analytical Cellular Oncology als x-ploid und multiploid bezeichnen. In diesem Falle führt das bedauerlicherweise zu Irritationen, denn, wenn sich der den Befund darstellende Pathologe an die Vorgaben von Tribukait (1997) oder an die von Haroske et al 2001 (bzw. der ESACP) zur Bezeichnung von DNA-Histogrammen halten würde, käme es nicht dazu. Nachdem aber nun klar ist, dass nach dem einen überprüften Gewebsblock das Histogramm peridiploid ergibt, dürfte für Jörg die laufende Radiatio unter fast optimalen Voraussetzungen laufen.

      "Wir sind heute zu sehr über alles informiert, um daraus noch klug werden zu können."
      (Uhlenbruck)

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        #48
        Danke für Deine Recherche lieber @Hutschi :-)
        Hatte gestern auch mal meinen Strahlentherapeuten zu dem Befund befragt.
        Er meinte, das Ergebnis dieser DNA-Zytometrie wäre so äußerst selten.
        Ein dipolides Prostatakarzinom würde wohl nicht so schnell zur Metastasenbildung
        neigen. Gott nur weiß, ob er recht hat!
        Gruß Jörg

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          #49
          Hallo Joerg,
          habe die erste Woche Bestrahlung hinter mir. Werde auch mit Photonen 3 D konformal mit 1,8 Gy bei 40 Bestrahlungen behandelt. Bei mir wird in den Enddarm ein Ballon eingeführt und aufgepumpt. Ich habe bis jetzt keinerlei Beeinträchtigungen. Fühle mich gut, wie vor den Bestrahlungen.
          Ich wünsche Dir alles Gute.
          Gruß
          Manfred
          https://de.myprostate.eu/?req=user&id=107

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            #50
            Hallo an alle Mitbetroffenen.
            Hier mal kurz mein Verlaufsbericht nach nun 18 erfolgten Bestrahlungen (Bergfest):
            Nebenwirkungen bisher sehr gering. Inkontinenz geringfügig gestiegen, leichte Müdigkeit,
            leichte Wasseransamlung in Schambeinhöhe (vielleicht bilde ich es mir auch nur ein).
            Nebenwirkungen der 3 Monatsdepotspritze: bis 4 Tage nach dem Einstich leichte lokale Schmerzen
            neben der Einstichstelle und Verhärtung unter der Haut (angeblich das besagte Depot).
            Ob's was geholfen hat, kann man ja leider erst mehrere Monate später sehen.
            Balon habe ich nicht. Habe aber immer darauf geachtet, das die Blase gefüllt und der
            Enddarm geleert war.
            Jörg

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              #51
              ebenfalls, PSA Anstieg nach RPE

              Hallo, liebe Forum-Teilnehmer,
              ich habe mich das letzte mal am 17.02.09 nach meiner RPE gemeldet und in der Rubrik "PK Therapie... mein Weg zur Entscheidung"
              meine Situation vorgestellt. Mein Optimismus, die Sache nun hinter mir zu haben wude damals von Daniel Schmidt, dem Strahlentherapeut, mit dem Hinweis zur Vorsicht kommentiert.
              Er sollte leider Recht behalten.
              Jetzt nach ca. 1 Jahr nach der OP und dem ständigen Verfolgen des PSA-Wertes
              04/09: 0,014 ng/ml
              07/09: 0,009
              10/09: 0,032
              01/10: 0,15
              03/10: 0,18 Parallelbestimmung in zweiten Labor: 0,11/ng/ml
              zeichnet sich das Auftreten eines biologischen Rezidivs ab.
              Meine Urologin rät mir dringend zu einer kurativen Strahlentherapie.
              Sie weist u.a. auf die aktuelle "Interdisziplinäre Leitlinie der Qualität S3 zur Früherkennung, Diagnose und Therapie der verschiedenen Stadien des Prostatakarzinoms" hin.
              Siehe www.urologenportal.de/fileadmin/MDB/PDF/S3LLPCa_091002.pdf.
              Sehr hilfreich ist übrigens auch der neue Patienten Ratgeber zu dieser Leitlinie:
              Prostatakrebs I; Lokal begrenztes Prostatakarzinom. Zu finden unter www.leitlinienprogramm-onkologie.de/OL/patientenleitlinien.html

              Mir scheint also, dass ich gar keine andere Wahl habe, wenn ich den Krebs endlich los werden will.
              Ich muss hier noch einfügen, dass es mir nach der OP relativ schnell wieder richtig gut ging ( keine Inkontinenzprobleme nach 4 Wochen und volle körperliche Leistungsfähigkeit.)
              Allerdings habe ich etwas Furcht vor der Bestrahlung; besser gesagt vor deren kurz- und langfristigen Nebenwirkungen.
              Kann Jemand von seinen diesbezüglichen Erfahrungen berichten ?

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                #52
                Hallo Helmut, der schnelleren Übersicht wegen habe ich hier mal Deinen Erstbeitrag eingestellt. Nach den aktuellen Erkenntnissen ist es wohl nun doch unumgänglich, per Radiatio erneut aktiv zu werden, wobei mir die PSA-Werte um den Bereich 0.1 ng/ml bzw. darunter noch zu wenig aussagefähig erscheinen. Das ist aber wirklich eine persönliche Meinung.

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                  #53
                  Allerdings habe ich etwas Furcht vor der Bestrahlung; besser gesagt vor deren kurz- und langfristigen Nebenwirkungen.
                  Kann Jemand von seinen diesbezüglichen Erfahrungen berichten ?
                  Hallo Helmut,

                  wenn es um die eigenen Erfahrungen geht, kann ich Dir nur sagen, "keine Angst vor der Strahlentherpie!"

                  Die Nebenwirkungen sind im Normalfall relativ gering.

                  Ich selbst wurde zweimal in meinem Leben bestahlt, einmal vor 10 Jahren erfolgreich nach der Prostata-OP und vor 3 Jahren erfolgreich nach der OP meines Hirntumors.

                  Bei der letzten Bestrahlung wurden mir alles möglichen schlimmen Folgen angedroht, weil das Bestrahlungsgebiet in der Nähe der Hypophyse lag wie Erblindung, Gleichgewichts- und Libidoverlust.

                  Tatsächlich haben sich meine Doppelbilder schon während der Bestrahlung so erhelblich gebessert, dass ich wieder Autofahren darf und außer 2 Fünf-Mark-Stück großen Placken am Hinterkopf, wo die Haare längst wieder nachgewachsen sind, hatte ich keine Nebenwirkungen.

                  Bei der Prostatabestrahlung hatte ich zu Anfangs Irritationen bei der Blase. Außerdem trat ein Harnverhalt ein, wobei man nicht weiß, ob es eine normale OP-Folge war, oder ob die Naht an der Harnröhre zur Blase durch die Bestrahlung gereizt wurde. Mit einem einmaligen Schlitzen war auch dieses Problem behoben.

                  Aber das Wichtigste, mein PSA ist seit 10 Jahren unter der Nachweisgrenze von < 0,01!

                  Gruß

                  Hansjörg Burger
                  Selbsthilfegruppe Prostatakrebs Rhein-Neckar e.V.

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                    #54
                    Hallo Helmut,

                    auch ich habe nach einer RPE und wieder ansteigendem PSA eine Strahlentherapie der Prostataloge (bei gleichzeitiger Ennahme von Casodex) bekommen.

                    Als Nebenwirkung der Strahlentherapie hatte ich lediglich in der zweiten Bestrahlunghälfte eine leichte Fatigue. Ich habe die ganze Zeit normal weiter gearbeitet.

                    Die Müdigkeit hat sich nach Beendigung der Strahlentherapie gelegt, weitere Folgen bemerke ich bisher nicht.

                    Leider haben die ganzen Behandlungen zu keiner Heilung geführt, mein PSA steigt wieder an. Den Behandlungsverlauf kannst Du meinem Profil entnehmen.

                    Aus heutiger Sicht würde ich den gleichen Behandlungspfad wieder wählen, aber auf die zur Strahlentherapie begleitende Androgenblockade verzichten, um den Erfolg oder Misserfolg der Strahlentherapie beurteilen zu können. Ich kann heute für mich nur vermuten, dass mein PSA-Abfall eher auf das Casodex und nicht auf die Strahlentherapie zurückzuführen ist.

                    Ich wünsche Dir für Deine Therapieentscheidung alles Gute.

                    Tschüss

                    Wolfgang

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                      #55
                      Hallo Helmut,
                      ich unterziehe mich zur zur Zeit einer Bestrahlung. Bekomme 40 a 1,8 Gy. Habe 3 Wochen, 15 Bestrahlungen hinter mir und habe keinerlei Probleme. Du kannst den Rest in meinen Profil nachlesen.
                      Für Deine Entscheidung wünsche ich Dir Alles Gute. Kopf hoch.....

                      Gruß
                      Manfred
                      https://de.myprostate.eu/?req=user&id=107

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                        #56
                        Hallo Helmut,
                        keine Angst vor der Strahlentherapie. Da kann ich mich den Vorschreibern nur anschließen.
                        Nach OP 2002 musste ich mich wegen steigender Werte 2003 auch bestrahlen lassen. Ich hatte ähnliche, vielleicht sogar leicht schlechtere Ausgangswerte als du. Bis 2009 hat das auch gut gewirkt, seither leider wieder steigende Werte.
                        Trotzdem, ich würde alles wieder so machen. habe schließlich einige gute Jahre zusätzlich bekommen.
                        Nebenwirkungen: Zum Ende der Bestrahlung Müdigkeit, die erst nach etwa 6 Monaten richtig abgeklungen ist. Für mich war das etwas schwieriger, weil ich die ganze Zeit über meinen Beruf ausgeübt habe (nur zwischendurch kurz zur Bestrahlung und zurück an den Schreibtisch). Wurde nach der Bestrahlung aber immer weniger und war nach 6 Monaten weg. Zusätzlich hatte ich vorübergehend noch Probleme mit dem Darm, aber alles gut verträglich und auch weitgehend abgeklungen.
                        Also, wie gesagt, zur "Nachbestrahlung" gibt es keine Alternative und es ist alles kein wirkliches Problem.
                        Alles Gute und viel Erfolg.
                        Wolfgang
                        Wolfgang aus Osnabrück

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