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    #16
    Liebe Berta56,
    möglicherweise bist Du wirklich eine Frau und bist eine effiziente, nüchterne Hilfe und Unterstützung für Deinen Mann oder Partner, wie bei so vielen Betroffenen in diesem Forum.

    In meinem Beitrag habe ich absichtlich noch keine möglichen Therapien der neuesten Generationen genannt, weil mir noch nicht klar war, wie Du solche Informationen von einem Arzt, natürlich am besten von einem Onkologen, abfordern könntest.

    Rustra und Andres haben bereits zwei erwähnt:
    Abiraterone und MDV3100. Das ist noch längst nicht alles auf dem Markt neuerer Maßnahmen gegen einen schweren PCa. Mit einer Medikamentenkombination zur antiangiogenen Kontrolle des PCa kann man "Zeit schinden" – eine Erhaltungstherapie. Soweit nur ein paar allgemeine Hinweise.

    Was in Deinem letzten Thread steht macht mich sehr traurig und zugleich auch wütend.

    Es ist grober Unsinn, wenn jemand von einem Mann mit Prostatakrebs behauptet, eine weitere Therapiemaßnahme sei nicht mehr sinnvoll, also sei der Patient austherapiert. Das gibt es gar nicht. Das ist pure ärztliche Hilflosigkeit in einer Situation, die ja so klar gar nicht identifiziert ist. Ein Kollege in der Selbsthilfegruppe war in einer sehr ähnlichen Situaiton wie Du. Er hatte sich bereits mit seinem bevorstehenden Tod abgefunden. Da hat er seinem Arzt gesagt, er möchte doch Abiraterone bitte wenigstens mal ausprobieren. Die Idee hatte er in der Selbsthilfegruppe erhalten. Der Arzt hat das gemacht. Jetzt, nach vielen Monaten, sehe ich ihn in der SHG wieder lachen. Nein geheilt ist er sicher nicht.

    Leider gibt es viele Onkologen, die von Prostatakrebs wenig oder gar keien Ahnung haben, weil sie niemals in Ihrer medizinischen Lebenserfahrung mit dieser Krankheit von Anfang an umgehen konnten. Das war immer nur etwas für Urologen. Das ist sogar der Normalfall bei vielen Onkologen denn Urologen sind Organspezialisten, die haben nicht ein doppelt so schweres und langes Studium wie die internistischen Onkologen/Hämatologen hinter sich, aber Ihnen gehört auch der medikamentös zu behandelnde Krebs. Wir leben in einer sehr schwierigen Situation.

    Praktische Hilfe: bitte wende Dich an den Bundesverband Prostatakrebs Selbsthilfe (BPS). Da stellen sich viele Ärzte mit Ihrer Erfahrung zur Verfügung, um in einer Kooperation in einem medizinischen Kompetenznetz solchen Patienten zu helfen, die dringend eine Therapie eines schweren Prostatakarzinoms benötigen. Alle Namen der Ärzte mit Ort der Universität sind auf der Hauptumschlagseite des BPS Magazins 3/2011 aufgeführt.

    Wenn überhaupt eine solche Hilfe und Maßnahmen der Ärzte und des BPS Sinn machen sollen, dann solltest Du ein Patient sein, der diese Hilfe dringend in Anspruch nehmen sollte. Wenn nicht Du, wer dann?
    Vorher wird nicht gestorben! Basta!

    Ich wünsche Dir dass Du es schaffst, weiter zu leben.
    Liebe Grüße
    Christian
    Christian (L)

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      #17
      Sterben gehört zum Leben, wir Menschen haben ein Gefühl dafür wenn die Gewissheit des Todes der Hoffnung des Lebens folgt.

      Das Thema ist sicherlich ethisch sehr problematisch. Aus meinen intensiv medizinischen Zeiten kenne ich immer noch den Grundsatz der zu erwartenden Lebensqualität. Dürfen wir todkranken Menschen nicht das Recht zugestehen in Würde zu sterben? Warum sollte ein Mensch Anstrengungen unternehmen sein Sterben ein oder zwei Monate hinauszuzögern?

      Wenn ein Mensch sein Ende sieht, für sich keine Hoffnung mehr findet, wir Ihm aber immer wieder versuchen einzureden, du hast doch noch nicht alles unternommen, sind wir, die wir uns in dieser Situation nicht befinden, mehr als anmaßend?

      Die noch so modernste Medizin kann kein Leben verlängern, ausschließlich erhalten. Die Frage ist nur um welchen Preis?

      Tom

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        #18
        Hallo Tom aus Lu,
        Für jemanden, der sich mit diesem Problem zum ersten Mal beschäftigt, sind solche Gedanken, wie Du sie äußerst sicher richtig und sinnvoll.

        Für jemanden, der selbst an der Grenze zum möglichen Tode steht, sind Deine Worte – verzeih mir - ärztlich pastorale Tröstungen, bis hin zu Allgemeinplätzen.

        Konkret geht es zunächst darum, dem Sterben so viel Leben wie möglich abzugewinnen. Aus seinen Worten mit Freude über ein Frühstück und auch aus dem Wunsch einer palliativen Betreuung ist deutlich zu erkennen, dass auch Berta56 noch Hoffnung auf Leben hat und haben will und das ist auch noch sehr berechtigt mit seinem Prostatakrebs. Leben heißt kämpfen.

        Er hofft und darf hoffen, dass Ärzte auch mal etwas falsch liegen. In seinem Zustand darf er die Hoffnung haben, sich auch noch auf einen schönen Frühling freuen zu dürfen. Viele Ärzte empfinden die Palliativarbeit als eine Attacke auf ihr Selbstbildnis, oft genug immer noch auf den Halbgott in Weiß, auch wenn der oft nur sehr versteckt aus Ritzen einer Arztseele hervorlugt (Halbgötter in Weiß gibt es natürlich nicht mehr). Ja, auch ein Arzt darf nicht zu lange an dem Wunsch zu heilen festhalten (s. Tom aus Lu). Aber das hat mit unserer Empfehlung überhaupt nichts zu tun sondern nur mit Berta56.

        Liebe Berta56, wenn Dein Sterben eine tröstliche Geschichte für Deine Lieben sein soll, dann binde sie ein in Dein Leben bis zuletzt. Es sollte keine Einsamkeit geben.
        Noch etwas darf ich hinzufügen: Jeder gesetzlich Versicherte, der schwer krank ist und dessen Lebensende naht, hat Anspruch auf intensive Betreuung zu Hause. Es geht hier also nicht nur um einen Platz in einer Palliativstation sondern auch um eine intensive Betreuung bis zuletz zu Hause.

        Ich kenne Deine Lebensumstände nicht, ich kenne Deine perönlich Befindlichkeit nicht, habe hier aber einige Dinge gesagt, die möglicherweise nicht nur für Dich gelten könnten.

        Ich verstehe ein ganze Menge vom Prostatkrebs und kann Dir nur ans Herz legen:
        Vivere militare est – Leben heißt kämpfen.

        Dir allen Erfolg, alles Gute und viel Liebe und Leben,
        Herzliche Grüße
        Christian
        Zuletzt geändert von cligensa; 22.02.2012, 13:37. Grund: Ergänzung
        Christian (L)

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          #19
          Liebe Berta 56,

          ich räume umunwunden ein, dass mir angesichts Deiner Schilderung die richtigen Worte fehlen. Das Einzige, was mir durch den Kopf ging, ob in Deinem Fall ein Gespäch mit einem Geistlichen für Dich ein Gewinn sein könnte, egal, ob wie gläubig Du bist.

          Liebe Grüße
          Ernst S.

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            #20
            Lieber Tom,

            ich gebe dir ohne Wenn und Aber Recht!

            Andrea

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              #21
              Liebe Andrea,
              da schau her, Dein Mann hatte bereits 2006, Metastasen mit dadurch beschädigten Wirbeln und (fast) allen Anzeichen eines hoch aggressiven metastatischen Prostatakrebses.
              Vor 6 Jahren.
              Er lebt noch heute.
              Warum möchtest Du und Tom Berta56 ohne Wenn und Aber ins Hospiz zum Sterben schicken? Vielleicht würde er doch noch gern ein paar Jährchen auf der Erde bleiben.
              Wir wünschen es ihm - ohne Schmerzen und mit inzwischen wesentlich besseren Medikamenten zur besseren Lebensqualität.
              Die Hoffnung stirbt zuletzt (auch Allgemeinplatz mit realem Hintergrund).
              Grüße
              Christian
              Christian (L)

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                #22
                Hallo Wanderfreund Roland,
                bei mir ist der Verlauf ähnlich wenn du mal im meine PK Historie schauen willst.
                Habe gerade eben mal etwas neuere Daten angehängt.
                LG
                Ingo

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                  #23
                  Hallo Berta 56
                  anscheinend haben wir einen ähnlichen Verlauf unserer Krankheit im gleichen Lebensabschnitt. Siehe meine Pk Historie. Bin allerdings soweit schmerzfrei und komme mit den Nebenwirkungen der Chemo einigermaßen gut zurecht.
                  Unabhängig zu der Hormon- und Chemotherapie, nehme ich noch ein paar unterstützende Nahrungsergänzungsmittel, die. aber aber nicht ohne Rücksprache, bzw auf Empfehlung einer Spezialistin ( Fr.Dr. Hübner Tumorzentrum Uniklinik Frankfurt).
                  Was sagt man in deinem Fall zu Abiraterone oder der Radium 223 Therapie.
                  Kannst mir gerne eine PM schicken, wenn du möchtest.
                  Ich wünsche dir eine schmerzfreie Zeit und erfolgreiche Therapien.
                  GlG
                  Ingo
                  Zitat von Berta56 Beitrag anzeigen
                  Super !
                  konnte heute aufstehen und ein Frühstück am Tisch einnehmen, es gibt obwohl ich es nicht geglaubt habe auch Glücksgefühle bei kleinen oder winzigen. Lichtblicken !!!
                  bin euch dankbar für die netten Worte / fühle mich dadurch nicht alleine.
                  Hoffe das es im Hospitz. W -LAN gibt.

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                    #24
                    Warum möchtest Du und Tom Berta56 ohne Wenn und Aber ins Hospiz zum Sterben schicken? Vielleicht würde er doch noch gern ein paar Jährchen auf der Erde bleiben.
                    Keiner will irgendjemand wo hin schicken! Es dreht sich um Selbstbestimmung und der Frage ob es Sinn macht, in einem bestimmten Stadium, durch wissenschaftlich nicht manifestierte Therapien, zweifekhafte Therapieerfolge zu versprechen.

                    Und Bitte was spricht gegen einen würdevollen Tod wenn ein Mensch dazu bereit ist? Menschen erleben oft, nachdem Sie das Sterben akzeptieren, in Tagen des Abschiedes Genugtuung, Erleichterung und sogar Glücksgefühle. Warum sollten wir dies verweigern und uns als Außenstehende mit aller Macht wehren?

                    Tom

                    PS: Auch dies war mein letztes Statement!

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                      #25
                      Und wieder spricht Tom mir aus der Seele!

                      Lieber Christian, sechs Jahre sind nur ein Zeitraum. Davon, wie er gefüllt war, weiß du gar nichts. Natürlich darf jeder auch weiterleben möchten. Ich schicke niemanden ins Hospiz. Ich respektiere aber auch andere Entscheidungen. Verdreh mir nicht das Wort im Munde bitte.

                      Übrigens: Dein "Da schau her" (als hättest du mich bei irgendwas erwischt) hat mich sehr verletzt. Ich bitte um etwas mehr Einfühlungsvermögen angesichts manches - hier nicht immer in allen Einzelheiten geschilderten - Leidensweges.

                      Liebe Grüße

                      Andrea

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                        #26
                        Hallo Tom, hallo Andrea
                        niemand verwehrt irgend jemanden mit aller Macht den selbstbestimmten Umgang mit dem würdevollen eigenen Tod. Ich habe eine einjährige Ausbildung zum Sterbebegleiter gemacht. Ich weiß, wie Menschen bei Todesnähe reagieren können. Bitte akzeptiere, dass eine Krebserkrankung oft ein furchtbarer Ansturm auf den Lebenswillen darstellt. Sterben ist in seiner Endgültigkeit ein schwerer Vorgang, der erst gegen Ende (hoffentlich) akzeptiert wird. Ohne die Umstände und die Individualität der Persönlichkeit zu kennen, halte ich die Unterstützung einer Sterbeidee - von außen herangetragen - ohne Details zu kennen nicht für hilfreich, eher destruktiv für einen Hilfesuchenden Kranken, der offensichtlich gern leben will.

                        Wir sind nur Gast auf Erden.

                        Sterben ist Leben bis zuletzt, darauf würde sich immer meine Hilfe konzentrieren.
                        Berta56 ist sehr schwer "zu lesen", um Hilfestellung geben zu können. Aber auch das ist das Recht jedes Patienten. Ich kenne ihn nicht. Verzeih, Andrea, Du hast offensichtlich einen Leidensweg hinter Dir, den ich jedoch auch nicht kenne.
                        Grüße und alles Gute,
                        Christian

                        Krebs:Zu pessimistisch

                        test 12/2002
                        Die Überlebensraten von Krebspatienten liegen nach Berechnungen des Heidelberger Mediziners Hermann Brenner höher als angenommen. Die Prognosen, die Ärzte Patienten mitteilen, fallen wohl oft zu pessimistisch aus – durch veraltete Daten, die medizinische Fortschritte der letzten Jahre nicht berücksichtigen.
                        Mehr als die Hälfte aller Krebskranken ist 15 bis 20 Jahre nach der Diagnose noch am Leben. Das ist das Ergebnis einer Studie, die Brenner im britischen Fachblatt „Lancet“ veröffentlichte. Er wertete die Daten von 24 Millionen Menschen aus den Jahren 1973 bis 1998 aus. Demnach haben Schilddrüsen- und Hodenkrebspatienten eine fast 90-prozentige Überlebenschance für die ersten 20 Jahre nach der Diagnose. Bei Haut- und Prostatakrebs liegt diese Rate bei mehr als 80 Prozent, bei Blasenkrebs bei knapp 70 Prozent. Die Diagnose Brustkrebs überleben 65 Prozent der Patientinnen mindestens 20 Jahre. Bei Gebärmutterhalskrebs sind es noch 60, bei Dickdarm-, Eierstock- und Nierenkrebs rund 50 Prozent. Die Überlebensraten könnten, so hofft Brenner, Ärzten und Patienten helfen, sich von der Diagnose Krebs nicht entmutigen zu lassen.
                        Christian (L)

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                          #27
                          Hallo Christian,

                          vielen Dank für die Darstellung dieser Grundsätze. Ich bin auch der Auffassung, dass niemand berechtigt ist, außer für sich selbst, von diesen Grundsätzen abzuweichen und schon gar nicht, eine solche Abweichung für andere postulieren zu wollen.

                          Beste Grüße
                          Heribert

                          Vollständige PK-Historie seit 2005 bei
                          myProstate.eu
                          Menschen sind Engel mit nur einem Flügel.
                          Sie müssen sich umarmen um fliegen zu können.



                          (Luciano de Crescenzo)

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                            #28
                            Liebe Andrea,
                            wenn ich das lese was Du aus Deiner Erfahrung schreibst werd ich ganz nachdenklich.

                            ...................Danke.............

                            lg klausi

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                              #29
                              Hallo,
                              Es gibt einige Anfragen aus dem Forum die ich gerne im Auftrag beantworten möchte.
                              Der Weg ist noch nicht beendet aber die Schmerzen sind gut im Griff.
                              Das Hospitz ist ein geschenk und mein Schwager ist dort sehr zufrieden. Die Kräfte werden immer weniger, es gibt Krampfanfälle. Wegen der Metastasen ist das Sehvermögen eingeschränkt.

                              Er hatte von Anfang an keine medizinische Change,trotz Vorsorge und exzellenter Behandlung.
                              Dieser Krebs hat zwei Gesichter und wir haben verloren.

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                                #30
                                Hallo,

                                es tut mir sehr leid zu hören, dass die Kräfte deines Schwagers schwinden!...
                                Gott sei Dank konnten sie seine Schmerzen halbwegs in den Griff bekommen! Ein kleiner, aber doch wichtiger Trost...
                                Ich wünsche ihm und euch viel viel Kraft für die nächste Zeit!

                                Leider fehlen mir die richtigen Worte...

                                Kathi

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