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Nach RPE und Androgenblokade steigt PSA

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    #61
    Schicksalsergeben der Hormonunabhängigkeit entgegentaumeln?

    Zitat von Daniel Schmidt
    Das ist ein hoher präsakraler Lymphknoten, eigentlich ist er fast auf Übergang zum paraaortalen Gebiet. Dass er bei der Operation nicht entfernt wurde, ist logisch, wenn man sieht wo er liegt.
    Das ist nicht gut.
    Eine Hormotherapie ist dazu unbedingt erforderlich, allein mit einer fokalen Bestrahlung werden Sie diesen Krebs nicht los.
    Zitat von M Schostak Beitrag anzeigen
    Dieser Lymphknoten liegt sehr ungünstig auf der a. iliaca communis, teilweise von der Psoas-Muskulatur bedeckt; das kann hochwahrscheinlich nicht laparoskopisch entfernt werden.
    Im Übrigen spricht der beidseitige Befall und die extreme PSA-DT sowieso gegen eine lokale Therapie (und damit erst recht gegen eine offene Chirurgie).
    Danke,
    Herr Schmidt und Herr Schostak,
    für die - wenig erbaulichen - Einschätzungen.

    Wie es scheint, habe ich die richtigen beiden Bilder aus dem Informationswust auf den beiden CDs rausgesucht.
    Wenn ich das richtig verstehe, bleibt mir nichts anderes übrig, als die AHT wieder aufzunehmen?
    Kann ich die jemals wieder absetzen, oder muss ich nun schicksalsergeben der Hormonunabhängigkeit entgegentaumeln?

    Am Dienstag seh ich meinen Strahlentherapeuten in St. Gallen und irgenwann in der kommenden Woche auch den Urologen.

    Letzterer schlug vor einiger Zeit vor, es statt mit 'Lucrin' (Leuprorelin) mit 'Firmagon' (Degarelix) zu versuchen.
    Nach dem gründlich missratenen Versuch mit 'Zoladex' (Goserelin) bin ich skeptisch, aber da 'Firmagon' in Depots von
    nur einem Monat verabreicht wird, wären allfällige unerwünschte Nebenwirkungen nicht so lange zu ertragen,
    wie dies beim 3-Monate-Depot von Zoladex der Fall war.


    Tu ne quaesieris (scire nefas) quem mihi, quem tibi
    finem di dederint, Hvielemi, nec Babylonios
    temptaris numeros. Ut melius quicquid erit pati!



    Carpe diem!
    Hvielemi


    @Dillinger:
    Ich finde das nun nicht mehr so prickelnd und unterhaltsam.
    Trotz des schönen Wetters mochte ich heute nicht in die Berge gehen,
    daher heute mal keine Blumen, und auch keine Langschnabel-Vögel.
    Ich fühle mich grad etwas wie nach einem Bad in der Zulg

    an einem gewittrigen Tag (Video, 45"):
    http://www.20min.ch/videotv/?vid=260726&cid=105


    Immerhin etwas erfreuliches ist doch noch zu berichten:


    Die Ziberli-Comfi hat prächtig geliert.
    Jetzt ist die zweite Charge am köcheln.

    Hvielemi



    Meine Beiträge schreibe ich als CRPCa-betroffener Laie.

    [1] Mein PSA-Verlauf graphisch auf myprostate.eu
    [2] Meine PK-Historie auf Myprostate.eu
    [3] PSA-Verlaufsanalyse 2003-2013 nach Glättli (Was ist PSA-Alert?)
    [4] PSMA-PET/CT vom 04.07.2012: Paraaortale Lymphmetastase
    [5] PSMA-PET von 08.2016 vor PSMA-RLT, danach 03.2017, sowie 05.2017

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      #62
      Im Prinzip kann man nicht sagen, ob Sie jemals die Hormontherapie absetzen werden können.

      Falls diese Kombinationsbehandlung es tatsächlich schafft alle Tumorzellen zu erfassen und zu vernichten, dann ist es vorstellbar jedoch, dass Sie nach etwa 3 Jahren einen Auslassversuch wagen. Bleibt der PSA tief, dann ist alles gut.
      Falls es jedoch Mikrometastasen ausserhalb des bestrahlten Gebietes gibt, die mit der Hormontherapie nicht erwischt werden, dann werden Sie letztendlich doch irgendwann leider in die Hormonresistenz geraten.
      Der Strahlentherapeut.

      Alle Angaben sind nur Empfehlungen und basieren auf die verfügbaren Informationen. Sie ersetzen keinesfalls eine persönliche Beratung und Betreuung durch den behandelnden Arzt. Keine Arzthaftung.

      Kommentar


        #63
        Degarelix und Sumpfwurz

        Sowohl der Strahlentherapeut in St. Gallen, als auch mein Urologe sehen keine lokale Therapie der neulich im PET so schön bunt dargestellten Lymph-Metastasen (Bericht aus Heidelberg steht noch aus).

        Also hab ich nun die Androgensupression wiederaufgenommen, auf Vorschlag des Urologen diesmal mit Firmagon/Degarelix.
        Seine bisher drei Degarelix-Patienten hatten keine Probleme an der Einstichstelle, ich hingegen schon, wie ich soeben im Degarelix-Thread berichtet habe:

        Zitat von JürgenS Beitrag anzeigen
        Bei Degarelix tritt die Unterdrückung auf Kastrationsniveau bereits nach ein paar Tagen (wenn nicht übernacht) ein ...
        Ich habe vorgestern nach heftigem PSA-Anstieg (guck mein Profil) und der negativ verlaufenen Abwägung einer Lokalen Therapie der per PSMA-PET nachgewiesenen Lymphmetastasen mit Strahlentherapeut und Urologen die erste
        'Firmagon'-Injektion bekommen:

        Erstmal eine faustgrosse Schwellung am Bauch, die in etwa juckt wie ein Bremsenstich, mehr nicht, und aus meiner Schlappheit heute zu schliessen, eine rasche Testo-Senkung. Ein Kilo Gewicht hab ich über Nacht durch vermehrtes Wasserlassen verloren, bin nun also erstmals unter 90 kg (!), nachdem ich während der letzten AHT mit Lucrin/Zoladex innert eines Jahres von 86 auf 100kg zugenommen hatte.

        In der Bilanz nach zwei Tagen kein schlechter Einstieg.
        Mal sehen, wann die Schwellung zurückgehen wird und was die ersten Messungen zeigen werden.
        Ich werde berichten.
        Von der PSMA-Jod-131-Therapie in Heidelberg sehe ich erst mal ab, da diese doch recht markante NW auf das Knochenmark habe. Diese und weitere Entwicklungen der PSMA-Radio-Infusions-Therapie sind wohl erst dann eine Option, wenn eines unangenehmen Tages die Hormonrestistenz eintreten sollte. Bis dahin vertraue ich darauf, dass die NW diesmal nicht so heftig ausfallen wie in der letzten AHT-Periode.


        Am Tag vor der voraussichtlich folgenreichen Spritze:
        Auf dem Barfussteil einer Bergwanderung zue schroffen Seite der Alp Siegel sind wir über regendurchnässte Flachmoore angestiegen, in denen ich sechs verschiedene Knabenkräuter und ähnliche Orchideenartige gezählt habe. Das kühle Moor, nachgibig und elastisch unter den nackten Füssen, lässt einen den Verlust an Direktheit fühlen, der für die Menschheit durch die Verwendung von Schuhen eingetreten ist. Dennoch waren wir froh, weiter oben auf kantigem Kalkstein wieder Gummi unter den Füssen zu tragen.
        Fast rasenartig trat im Moor diese mir bis anhin nicht bekannte Orchidee auf:

        (Oh, pardon, bitte Bildschirm drehen ;-)
        Freudig suche ich zuhause in 'Parey's Bergblumenbuch' nach dem klingenden Namen dieses Fundes:

        "Sumpfwurz"!

        Naja, Exotik pur ist das nicht, was aber der bescheidenen Schönheit eines Orchideenrasens keinen Abbruch tut.


        Carpe diem!
        Hvielemi
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        [1] Mein PSA-Verlauf graphisch auf myprostate.eu
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        [4] PSMA-PET/CT vom 04.07.2012: Paraaortale Lymphmetastase
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          #64
          Zwischenbericht nach 'Firmagon'-Injektion

          Zitat von Hvielemi Beitrag anzeigen
          Erstmal eine faustgrosse Schwellung am Bauch, die in etwa juckt wie ein Bremsenstich, mehr nicht, und aus meiner Schlappheit heute zu schliessen, eine rasche Testo-Senkung.
          Zwischenbericht:
          Das Bremsenstichjucken und die Schwellung sind eine Woche nach der ersten 'Firmagon'-Injektion
          fast weg, es besteht noch eine Verhärtung in der Bauchdecke.
          Nasse und trockenheisse Wallungen 'übe' ich schon fleissig.
          Und die zaghaften Erektionen, an denen ich mich gelegentlich freuen konnte, sind auf ein
          bescheidenes, aber ganz angenehmes Restchen verlorengegangen.

          In der Tat: Das Testoreson scheint vom 'Firmagon' (Degarelix) rasch eliminiert zu werden.
          Messungen dazu hab ich noch keine.

          Bergwanderungen gehen (noch?) wie in den 'AHT-Ferien', diesmal von der Alp Flix hinauf
          zum
          Lai Dafora am Fuss des Piz d'Err.

          Von den Anemonen (Siehe Beitrag #53 vom 20. Juni) sind nur noch 'Greisenbärte' geblieben:

          während die Alpenaster trotz den bisher eher misslichen Wetterverhältnissen den Sommer
          begrüsst:


          Der Sommer fand ja diesmal am vergangenen Mittwoch statt, heiss und blau!,
          und der Lai Dafora auf 2550m ist immerhin schon vollständig aufgetaut.
          Das Männerbad war
          bei +8°C nur kurz, während unsere Begleiterin quer rübergeschwommen ist,
          derweil wir uns mit
          'Schiefern' vergnügten:


          Bilder von der heutigen Nebel- und Gewitterwanderung auf die Bogartenlücke erspar ich euch
          erst mal. Die künden ja schon fast vom Herbst!


          Carpe diem!
          Hvielemi
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            #65
            So, es ist Zeit für einen weiteren Zwischenbericht, denn gestern habe ich die zweite Firmagon-Spritze erhalten.

            Mehr dazu findet man im Degarelix-thread.



            Dieses Soldanellen-Feld nahe eines auch im August noch abschmelzenden Schneefeldes am Gufelstock
            widme ich meiner Mutter, die am vergangenen Samstag von uns gegangen ist.



            Sie liebte diese bescheidenen Blümchen.


            Hvielemi
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            [4] PSMA-PET/CT vom 04.07.2012: Paraaortale Lymphmetastase
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              #66
              Lieber Hvielemi,

              nachträglich mein aufrichtiges Beileid zum Heimgang Deiner Mutter.

              "Wenn Blüten Worte sind, umgeben Blätter sie wie gesammeltes Schweigen"
              (Rabindranath Tagore)

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                #67
                Wieder da! / 3. Firmagon-Spritze

                Danke, Harald, für Dein Beileid.
                Meine Mutter durfte mit 89 Jahren vor einer Hüftoperation ruhig einschlafen.


                Tja, nun bin ich also zurück von der grossen Nordland-Tour mit
                Bergen, Fjorden, Stränden, Mooren und Seen, Nordlicht und Regenschauern
                und einigen Tagen auf dem Hof 'Puistola', den wir nach zweieinhalb Jahren krebsbanger Abwesenheit
                so antrafen, als ob ich ihn vor einer Woche verlassen hätte - sagte meine Begleiterin.
                Die Luft nördlich des Polarkreises ist so sauber, dass sich keine Staubschicht bildete auf Möbeln und Unordnung.
                Nur das Gras (ehemals: Rasen) auf der planierten Düne ums Haus blieb ungeschnitten und der Deckel
                auf dem sechs Meter tiefen Brunnen war so morsch, dass ich ihn sofort ersetzen lassen musste.

                Mit einer Woche Verspätung habe ich mir die nächste Monatsspritze Firmagon 80mg geben lassen.
                PSA- und Testosteronwerte wurden bestimmt, aber weil ich unverändert diese heftigen Schweissausbrüche hatte,
                reicht es ja, wenn ich die Werte erst am Montag erfahre.

                Nebenwirkungen:
                Wieder eine kräftige Schwellung auf der Bauchdecke,
                das Jucken eines Bremsenstiches wurde diesmal nicht mehr erreicht,
                und dass ich Tags darauf auf dem Gipfel des Wildhuser Schofbergs ...



                ... nach 1'300m Aufstieg dringend eines Nickerchens bedurfte,
                erscheint mir durchaus nicht mit der Spritze zusammenzuhängen.
                Ich bin trotz der nun schon zwei Monate laufenden Androgenunterdrückung
                recht fit, und zugenommen hab ich auch (noch?) nicht.


                Bergblumen gab es an diesem vorletzten Sommertag nicht mehr so viele.
                Einige unscheinbare Enzianarten und viel blauen Eisenhut:



                Der Abstand, nicht nur von dieser Krebsgeschichte, hat mir gut getan,
                doch nun bin ich wieder dabei und werde weiter berichten.

                Hvielemi
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                  #68
                  Nicht so gut ...

                  Zitat von Hvielemi Beitrag anzeigen
                  Mit einer Woche Verspätung habe ich mir die nächste Monatsspritze Firmagon 80mg geben lassen.

                  Nebenwirkungen:
                  ... dass ich Tags darauf auf dem Gipfel des Wildhuser Schofbergs
                  nach 1'300m Aufstieg dringend eines Nickerchens bedurfte,
                  erscheint mir durchaus nicht mit der Spritze zusammenzuhängen.

                  ...doch nun bin ich wieder dabei und werde weiter berichten.
                  Nun liegen die Werte vor, per Telefon mit der Praxishilfe:

                  - PSA runter auf 0.3 ng/ml - Gut, die Richtung stimmt!

                  - Testosteron 1.6 (Einheit?) - Diesen Wert kann ich nicht einordnen, denn es ist die erste Messung überhaupt.

                  Nebenwirkungen:
                  Von der Müdigkeit auf dem Schafberg habe ich mich erst nach Tagen wieder erholt.
                  Ein Zusammenhang mit der Injektion scheinen mir nun doch gegeben.
                  Juckende Schwellung bei Einstichstelle, depressive Verstimmung und
                  Erschöpfungserscheinungen ähnlich wie bei der ersten und zweiten Injektion.

                  Tja, und nun, nach einer nicht so guten Nacht kommt wieder das Erbrechen dazu.
                  Aber das hat diesmal hoffentlich nix mit der AHT zu tun ...

                  Jeden Monat erneut?
                  Nein - Lieber nicht, ich überlege mir ernsthaft den Umstieg auf das bewährte 'Lucrin'.
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                    #69
                    Die Schneeschuhe stehen bereit

                    Schon lange bin ich den Bericht zum PSMA-PET in Heidelberg vom 04. September schuldig:

                    Zusammenfassende Beurteilung:

                    1. Mehrere LK-Metastasen retroperitoneal (para-/retroaortal sowie links parailiacal.
                    2. Fragliche kleine Knochenfilia (kein CT-Korrelat) im Sacrum (Randbereich des 1. Neuroforamens links)
                    3. Bei bislang nachgewiesenem, überwiegend regionalen lymphnodalem Befall empfehlen wir
                    vorläufig die Indikation einer Radiotherapie zu prüfen; Sollte diese nicht in Betracht gezogen
                    werden oder im weiteren Verlauf eine Tumorprogression auftreten, käme eine
                    Radiorezeptorligandentherapie (I-131 PSMA) in Frage.
                    Entsprechende Bilder hatte ich ja schon vor zwei Monaten gezeigt, dazu auch in den Beiträgen
                    #59ff wertvolle Beratung erhalten und dazu selbst geschrieben:

                    Wenn ich das richtig verstehe, bleibt mir nichts anderes übrig, als die AHT wieder aufzunehmen?
                    Kann ich die jemals wieder absetzen, oder muss ich nun schicksalsergeben der Hormonunabhängigkeit entgegentaumeln?
                    In der Folge hatte ich - wie berichtet - die AHT wiederaufgenommen. Am Freitag und heute
                    habe ich das weitere Vorgehen noch einmal intensiv besprochen mit meinen Radiologen in
                    St. Gallen und Heidelberg.

                    Ja, es bleibt bei der AHT, zum jetzigen Zeitpunkt ohne lokale Radiotherapie.
                    Aber das Gefühl des "schicksalsergeben Taumelns" ist einer ruhigen Gelassenheit gewichen.
                    Wird die AHT eines Tages den Nadir überschritten haben, werde ich umgehend mit den mir
                    nun bekannten Ärzten meines Vertrauens weiterschauen.
                    Eine der Optionen ist und bleibt die Radiorezeptorligandentherapie (PSMA), aber auch andere
                    Therapien mit gezieltem Ansatz sind gegenwärtig in rascher Entwicklung, z.B. eine
                    Chemotherapie an der Uni Bonn:

                    Passgenaue Moleküle entfalten ihre tödliche Wirkung

                    Doch das ist für mich erst mal Zukunftsmusik, und vielleicht sind es Andere, die von diesen
                    Forschungen profitieren werden.
                    Heute ist wichtig zu vermelden, dass ich, nachdem die direkten Nebenwirkungen der letzten
                    'Firmagon'-Spritze abgeklungen sind, wieder mit Lust Wandern gehe; Zusammen mit 0...
                    und auch mit weiteren Freunden. Die 'grossen' Touren sind bei den kürzer werdenden
                    Tagen ohnehin nicht mehr angesagt, sodass die zweifelsohne eingetretene Leistungs-
                    einbusse sich nicht mehr gross bemerkbar macht.


                    Bergblumen?
                    Ja, es gibt noch einige. Nicht mehr in diesem prallen Reichtum das Bergfrühlings,
                    aber einige späte Enziansorten haben die ersten Schneefälle gut überstanden, auch
                    diese vierteiligen, feingefiederten Enziane, die mein Bestimmungsbuch nicht kennt:



                    Die hab ich letzten Samstag gefunden im Karst der Alp Plisa.

                    Den winterlichen Schnee überdauern wird das silberne Glänzen dieser Silberdisteln,
                    um, zusammen mit ersten Krokussen im Vorfrühling den Schneeschuh-Wanderer zu erfreuen,
                    wenn er auf einem ausgeaperten, noch grauen Stück Wiese rastet:

                    Diese hab ich zusammen mit 0... anlässlich eines Sonnenbades aufgenommen
                    in weglosem Gelände am
                    westlichsten Ausläufers des Alpsteins.


                    Wenn der Frost in der nächsten Zeit Eisblumen wachsen lässt, werde ich die hier zeigen.
                    Die Schneeschuhe stehen bereit!


                    Carpe diem!
                    Hvielemi
                    Meine Beiträge schreibe ich als CRPCa-betroffener Laie.

                    [1] Mein PSA-Verlauf graphisch auf myprostate.eu
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                    [5] PSMA-PET von 08.2016 vor PSMA-RLT, danach 03.2017, sowie 05.2017

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                      #70
                      Heute kam der Briefträger eine Stunde später als sonst.
                      Eigenartig, wie die Nervosität in dieser Stunde anstieg, bis ich den
                      neuesten PSA-Wert in Händen hielt:

                      PSA: 0.12 ng/ml, runter von 0.3
                      Testoreson: 0.8 nmol/l, runter von 1.6

                      Vor einem Monat habe ich die AHT von 'Firmagon'-Monatsinjektionen
                      umgestellt auf die 'Lucrin'-Dreimonateinjektion. Die unangenehmen
                      monatlichen Nebenwirkungen von 'Firmagon' sind Vergangenheit, und
                      nur noch gelegentlich, vielleicht alle 10 Tage mal, muss ich noch
                      erbrechen. Wallungen sind weiterhin heftig, gelegentlich trockenheiss,
                      meist aber triefnass. Die überfallen mich zu jeder Tages- und Nachtzeit,
                      wie auch Episoden von Depression, aus denen ich am Besten wieder
                      rauskomme, wenn mich O... mitnimmt in die Berge.

                      Der Bergherbst ist dieses Jahr voller Überraschungen:

                      Bunte Pilze und ...


                      ... Herbstenzian gegen Ende Oktober ...

                      und zwei Tage später liegt Alles unter Schnee, z.B. die Stöllen im Alpstein,...

                      ... mal von diesen Silberdisteln abgesehen:


                      Und zwei Tage später strahlt wieder der Martinisommer bis heute.
                      Der Schnee ist weg und die Schneeschuhe wieder versorgt.

                      Man sagt ja, Bewegung sei hilfreich während der AHT, also freu ich
                      mich auf ein weiteres sonniges Bergwochenende, während unten
                      im Tal der Nebel wabert.

                      Jetzt, nachdem der PSA weiter gesunken ist, werd ich die nächste
                      Tour mit O... entsprechend leichtfüssig in Angriff nehmen.

                      Carpe diem!
                      Hvielemi
                      Meine Beiträge schreibe ich als CRPCa-betroffener Laie.

                      [1] Mein PSA-Verlauf graphisch auf myprostate.eu
                      [2] Meine PK-Historie auf Myprostate.eu
                      [3] PSA-Verlaufsanalyse 2003-2013 nach Glättli (Was ist PSA-Alert?)
                      [4] PSMA-PET/CT vom 04.07.2012: Paraaortale Lymphmetastase
                      [5] PSMA-PET von 08.2016 vor PSMA-RLT, danach 03.2017, sowie 05.2017

                      Kommentar


                        #71
                        Lieber Hvielemi,

                        es freut mich für Dich, dass Dich die neuen Blutwerte einmal mehr motivieren, oben in den Bergen den Akku aufzuladen, um für die Zukunft gerüstet zu sein. Meine fast täglichen Übungen in einem Fitness-Center tragen sicher auch dazu bei, dem PCa hoffentlich noch eine ganze Weile ein Schnippchen zu schlagen. Die Wanderung auf die Kalmit über die Hohe Loog - hierzulande mit Beginn am Neustadter Bahnhof schon als anspruchsvoll bezeichnet und von mir am vorletzten Mittwoch abgespult, hält natürlich keinen Vergleich mit den von Dir begangenen Hochgebirgsstrecken stand. Aber wer sich nicht bewegt, hat auf Dauer schlechte Karten.

                        Ich wünsche Dir und O. ein geruhsames Wochenende mit vielen Blumen auf Euren Wanderwegen.

                        Gruß Harald.

                        "Und wird auch mal der Himmel grauer, wer voll Vertraun die Welt besieht, den freut es, wenn ein Regenschauer mit Sturm und Blitz vorüberzieht"
                        (Wilhelm Busch)

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                          #72
                          Nach RPE und Androgenblokade steigt PSA

                          Zitat von Hvielemi Beitrag anzeigen
                          . Wallungen sind weiterhin heftig, gelegentlich trockenheiss,
                          meist aber triefnass. Die überfallen mich zu jeder Tages- und Nachtzeit,
                          wie auch Episoden von Depression, aus denen ich am Besten wieder
                          rauskomme, wenn mich O... mitnimmt in die Berge.
                          Hallo Hvielemi,

                          gegen die Hitzewallungen habe ich währent meiner DHB auf anraten unseres Urologen FS, Remifemin-Plus 2x 1 Tbl. eingenommen, die mir auch gut geholfen haben. Sie wirken auch gegen die Depression, die Wirkung tritt aber erst nach 3-4 Wochen ein.
                          Siehe auch hier unter Nebenwirkungen "Hitzewallungen".

                          Ich wünsche Dir alles Gute, Gruß Michael A.
                          Mein Profil und meine Geschichte auf www.myProstate.eu

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                            #73
                            Zitat von Michael A. Beitrag anzeigen
                            gegen die Hitzewallungen habe ich währent meiner DHB auf anraten unseres Urologen FS, Remifemin-Plus 2x 1 Tbl. eingenommen, die mir auch gut geholfen haben. Sie wirken auch gegen die Depression, die Wirkung tritt aber erst nach 3-4 Wochen ein.
                            Siehe auch hier unter Nebenwirkungen "Hitzewallungen".
                            Danke für den Tipp.
                            Johanniskraut hab ich schon früher verwendet, das tut mir nicht gut.
                            Aber Remiferin werde ich mit meinem Urologen anschauen.

                            Hvielemi
                            Meine Beiträge schreibe ich als CRPCa-betroffener Laie.

                            [1] Mein PSA-Verlauf graphisch auf myprostate.eu
                            [2] Meine PK-Historie auf Myprostate.eu
                            [3] PSA-Verlaufsanalyse 2003-2013 nach Glättli (Was ist PSA-Alert?)
                            [4] PSMA-PET/CT vom 04.07.2012: Paraaortale Lymphmetastase
                            [5] PSMA-PET von 08.2016 vor PSMA-RLT, danach 03.2017, sowie 05.2017

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                              #74
                              Östrogen gegen 'Kollateralschäden' der AHT?

                              Zitat von Hvielemi Beitrag anzeigen
                              Aber Remiferin werde ich mit meinem Urologen anschauen.
                              Nun, nicht Remifemin, sondern 'Cimifemin-Uno' hab ich probiert, ohne den
                              Urologen zuvor zu fragen.
                              War keine gute Idee, wie man in diesem Faden zur Traubensilberkerze,
                              auch 'Klapperschlangenkraut' genannt, lesen kann:
                              Weniger lustig war dann die Nacht nach der Einnahme:
                              Wallungen hatte ich tatsächlich schon nach der ersten Dosis keine mehr,
                              aber dafür lag ich mit einem Puls von 100 bis 120 im Bett (Ruhepuls sonst 60)
                              und guckte die Decke an. An schlafen war nicht zu denken, und es dauerte
                              mehr als 24 Stunden, bis sich der Puls wieder beruhigt hatte.

                              Bei halber Dosis keine nennenswerte Wirkung auf die Wallungen, aber der
                              Puls erhöhte sich immer noch deutlich, wenn auch nicht so lange.
                              Die Wallungen gehen weiter, gelegentlich krampfartiges Erbrechen, aber nicht
                              so oft wie einst unter 'Zoladex', und ich werde weiterhin von Blasenkrämpfen
                              am Schlafen gehindert. Wochenweise fühle ich mich am Rande der Erschöpfung
                              oder auch darüber hinaus, und wenn ich mal wandern gehe, brauche ich Tage,
                              um mich von der Anstrengung einigermassen zu erholen.

                              Ich hätte dringend 'Ferien' von der ADT nötig, doch das geht wohl jetz nicht.
                              Mitte Januar steht die nächste 3-Monats-Spritze 'Lucrin' an.
                              Zuvor noch Messungen von PSA, Testoreson und Kalium, das immer mal wieder
                              knapp ist.

                              Auch Östrogen werd ich bestimmen lassen.
                              LowRoad schrieb zum Thema Östrogen in einem reich mit Quellen belegten Beitrag:

                              Testosteronentzug bedeutet automatisch auch Östrogenentzug,
                              da sich Östrogen im Körper aus Testosteron bildet.
                              Dieser Kollateralschaden der ADT wird bisher billigend in Kauf genommen.
                              Erst in letzter Zeit fragt man sich, ob es nicht sinnvoller sein könnte
                              während der ADT der Östrogenwert zu erhalten [2]
                              ...
                              Neben dem Erhalt der Knochendichte[7], einem Bisphosphonat/RANKL-Blocker
                              entsprechend[9], und Reduktion von Hot-Flashes, hat Estradiol auch Vorteile
                              für die kognitive Funktionsfähigkeit[6],
                              Das könnte ich alles gut gebrauchen. Aber ohne ärtzlichen Rat werde ich
                              mir keine dieser Pflästerchen aufkleben, denn auch hier gibt es wieder
                              'Kollateralschäden':
                              Ein erhöhtes Gynäkomastie-, sowie ein etwa 4-fach höheres Brustkrebsrisiko
                              sind als Nachteil zu nennen! Bei wem es abzusehen ist, dass die ADT sein ständiger
                              Begleiter sein wird, sollte sich evt. mit der operativen Entfernung der Brustdrüsen
                              anfreunden[8]. Bestrahlung der Brustdrüsen hilft meist nur vorübergehend und sollte,
                              wegen dem Risiko einer "Secondary Malignancies", auch nicht öfters wiederholt werden.
                              Auch der Misserfolg mit dem Traubensilberkerzenwurzelstocktrockenextrakt
                              hat mich gewarnt vor weiterem Rumexperimentieren.

                              Gibt es Erfahrungen mit Östrogen während der AHT, und welcher
                              Östrogen-Wert sollte ggf. erreicht werden?

                              Carpe diem!
                              Hvielemi
                              Meine Beiträge schreibe ich als CRPCa-betroffener Laie.

                              [1] Mein PSA-Verlauf graphisch auf myprostate.eu
                              [2] Meine PK-Historie auf Myprostate.eu
                              [3] PSA-Verlaufsanalyse 2003-2013 nach Glättli (Was ist PSA-Alert?)
                              [4] PSMA-PET/CT vom 04.07.2012: Paraaortale Lymphmetastase
                              [5] PSMA-PET von 08.2016 vor PSMA-RLT, danach 03.2017, sowie 05.2017

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                                #75
                                Zitat von Hvielemi Beitrag anzeigen
                                Gibt es Erfahrungen mit Östrogen während der AHT, und welcher
                                Östrogen-Wert sollte ggf. erreicht werden?
                                Naja, anscheinend keine Erfahrungen unter den Lebenden.

                                Uwe Peters+ berichtete einst:
                                Ohne Östrogene ist meine Lebensqualität stark eingeschränkt, deshalb nehme ich sie wieder,
                                obwohl ich nicht weiß, ob die Östrogene vielleicht das Krebswachstum fördern.
                                Mein Urologe weiss nichts darüber. Hitzewallungen sind eben hinzunehmen.
                                Und gegen die von mir befürchtete Osteoporose bot er mir 'Prolia' an .
                                Erst mal nicht, Reinardos heftige Reaktion auf Prolia ist mir in Erinnerung,
                                und Depot-Medikamente mit langer Wirkungszeit fürchte ich.
                                Was, wenn es schief geht, wie vor einem Jahr mit Zoladex?

                                Was Erfreuliches:

                                Die Kasse hatte mir ihren Beitrag zum PSMA-PET in Heidelberg ohne Begründung auf
                                die Hälfte gekürzt. Auch ohne Begründung zahlte sie den Rest auf den Pfennig nach.

                                Und noch was viel erfreulicheres:

                                Der PSA ist immer noch am sinken: 0.09ng/ml


                                Zum Leben:
                                Trotz dem gelegentlich abscheulichen Wetter dieses Winters mit Schnee, Tauwetter und
                                wieder Schnee in rascher Abfolge wandern wir nicht weniger als im Sommer.
                                Mal im Prättigau oberhalb der Schneegrenze und oberhalb des Nebels mit Schneeschuhen, ...




                                ... mal unterhalb, Ende Januar gar mit einem wahrlich erfrischenden Bad im Walensee,
                                dessen steiles Nordufer schon den Frühling erahnen lässt.




                                Tja, die Touren sind kürzer geworden, wie schon während der letzten AHT und ich brauche länger,
                                um mich zu erholen. Aber der Freude tut das keinen Abbruch.

                                Carpe diem!
                                Hvielemi / Konrad



                                Meine Beiträge schreibe ich als CRPCa-betroffener Laie.

                                [1] Mein PSA-Verlauf graphisch auf myprostate.eu
                                [2] Meine PK-Historie auf Myprostate.eu
                                [3] PSA-Verlaufsanalyse 2003-2013 nach Glättli (Was ist PSA-Alert?)
                                [4] PSMA-PET/CT vom 04.07.2012: Paraaortale Lymphmetastase
                                [5] PSMA-PET von 08.2016 vor PSMA-RLT, danach 03.2017, sowie 05.2017

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