Nach RPE und Androgenblokade steigt PSA

[Harald_1933]

Hallo Konrad,

Du gabs das Stichwort und - hier - erfährt man mehr dazu. Dass die never ending story auch eine bleibt, dass wünsche ich Dir aufrichtig und noch viel mehr.

"Wenn die Sonne nicht auf Lob und Bitten wartet, um aufzugehen, sondern eben leuchtet und von der ganzen Welt begrüßt wird, so darfst auch du weder Schmeichelei noch Beifall brauchen, um Gutes zu tun. Aus dir selbst heraus mußt du es tun: Dann wirst du wie die Sonne geliebt werden"
(Epiktet)

Gruß Harald

[Harald_1933]

Hallo Konrad,

den obigen Link habe ich wohl etwas voreilig eingestellt. - hier - kommt es besser zur Geltung, was man unter panta rhei zu suchen hat.

"Man darf das Schiff nicht an einen einzigen Anker und das Leben nicht an eine einzige Hoffnung binden"
(Epiktet)

Gruß Harald

[Hvielemi]

Oh, oh, oh!

Heute war ich zum Jahrescheck beim Kardiologen in Zürich.
Jeweils vorgängig, bevor er per Ultraschall das Herz begutachtet
(O-Ton: "So gut wie seit Jahren nicht") guckt seine Frau (Internistin)
per US nach den Unterleibsorganen.
Das aus MRT und CT bekannte Lymphknotenagglomerat paraaortal
links konnte sie mit dem günstigsten aller bildgebenden Verfahren
bestens identifizieren,
UND

Neu aufgetretene 1.8 cm grosse, hypoechogene
Raumforderung im Segment II der Leber.

Oh, oh, da hab ich mächtig gestaunt: Nicht schön, gar nicht schön!
Morgen hab ich ohnehin einen Termin mit dem Onkologen am KSSG.
Eigentlich hätte diese "Raumforderung" in den beiden jüngst
erstellten CTs auffallen sollen:
Eines am KSSG diente vor zehn Tagen der PCa-Verlaufskontrolle,
das andere, im Spital des Nachbarstädtchens vor fünf Tagen, zum
Auschluss einer Lungenembolie. Die jeweiligem Herren Radiologen
werden sich ihre Bilder nochmals ganz genau anschauen müssen.
Ich mach mich jetzt nicht verrückt mit dem nächtelangen Durchsuchen
der CTs nach irgendwas, von dem ich nicht weiss, wie es aussehe.


Ansonsten:
Obwohl ich immer noch das Penicillin nehme, ist der Durchfall
(auf den mein neulicher Gruss 'Panta rhei!' gemünzt war ) einem
weitgehend normalen Stuhlgang gewichen, von der Brustfellentzündung
ist nichts mehr zu spüren, und meinen Ausflug nach Zürich, immerhin
100km im Auto plus Rückweg, mit mehreren Terminen hab ich
zwar müde, aber keineswegs kaputt überstanden. Ich hatte den
Wagen seit zwei Wochen nur für Kurzstrecken oder gar nicht gefahren.

Fazit:
Es geht aufwärts, diese "Raumforderung" wird sich wohl irgendwie
erklären lassen. Dennoch hab ich den heutigen Hinweis von Ralf
auf SIRT* sehr interessiert zur Kenntnis genommen.


Carpe diem!
Konrad


* http://www.prostatakrebs-bps.de/medi...otherapie-sirt

[Hvielemi]

"prognostisch ungünstig"

So, nun war ich beim Onkologen am KSSG und hab ihm den Bericht
zum Ultraschall von Gestern unterbreitet. Eine Lebermetastase kann
nicht ausgeschlossen werden, also weiteres Vorgehen festgelegt:

MRT am 12. Mai, Tags darauf wieder Besprechung. Dann, falls sich der
Verdacht bestätigen sollte, Entnahme einer Biopsie*.

Sollte wirklich eine Lebermetastase vorliegen, wäre dies wohl
"prognostisch ungünstig". Es wäre erstmals der Nachweis einer
hämatogenen Proliferation, fügte ich unwiedersprochen hinzu ...

Die Androgendeprivation lassen wir weiterhin ruhen, doch nehme ich
'Xtandi' wieder ein. Die Erschöpfung der letzten Wochen hat sich ja
nun nicht als direkte Nebenwirkung von 'Xtandi' herausgestellt, sondern
als Folge dieser wohl über einige Zeit verschleppten Brustfellentzündung.
Was diese betrifft: Der Entzündungswert ist von 30 auf <0.5 runter,
in den Normalbereich (Sorry, für einmal keine Einheiten und korrekte
Bezeichnung des Wertes). Ich bin auf dem Aufwärtsweg - mit Vorbehalt,
wie das nun mal ist, in einer Situaltion wie der meinen. Es wird enger.

Mal wieder eine Spekulation:
Diese 'Raumforderung' in der Leber war im letzten MRT vom 30. Juni '14
nicht zu sehen, aber irgendwoher muss das Ding ja kommen, also war
es damals einfach noch zu klein, um sichtbar zu sein. Sagen wir mal
1.8 mm im Durchmesser. Gestern dann im Ultraschall das zehnfache,
macht im Volumen das tausendfache, was wiederum etwa 10 Verdoppelungen
entsprechen würde. Was immer da gewachsen sei, es unterlag, bis es gestern
erstmals gesehen wurde, einem Wachstum mit einer Verdoppelungszeit (VZ)
zwischen 4 und 5 Wochen. Dies entspräche der gegenwärtigen PSA-VZ ...

Let the good times roll!
Konrad



*
Das Biopsat würde, mit meinem Einverständnis, auch für eine Studie von
ETH und KSSG, Unispital Zürich und des IOSI in Bellinzona verwendet.
Es geht darum, die Resistenzmechanismen des CRPC zu studieren, mit
dem Ziel, bessere Vorhersagen über das Ansprechen auf künftige
Therapien zu gewinnen. Patienteninformation: " Sie werden durch die
Teilnahme keinen persönlichen Nutzen haben."
Aber hoffentlich künftige CRPC-Mitbetroffene.

[uwes2403]

Hallo Konrad,

wenn das "was auch immer" in der Leber seit dem 30.06.14 um das 10 -fache im Durchmesser zugelegt hat, dann wäre es ja von Lucrin und Xtandi völlig
unbeeinflusst geblieben - bei seit Mitte 2014 gesunkenem PSA - kann es dann wirklich eine Metastase des PCA sein ?

Oder habe ich einen Denkfehler ?

Kopf hoch, auch das wirst Du bestmöglich in den Griff bekommen.

Gruß

Uwe

[Hvielemi]

Oder habe ich einen Denkfehler?

Vielleicht hast Du mit deinen Einwendungen keinen Denkfehler.
Doch irgendwas wächst in mir von Lucrin und Xtandi unbeeinflusst,
sonst würde der PSA nicht mit einer VZ von etwa vier bis fünf
Wochen steigen, zunächst noch auf tiefem Niveau.
Es könnte aber auch sein, dass dieses "was auch immer" überhaupt
nicht mehr hormonabhängig ist, und (fast) kein PSA mehr sezerniert.
Viel übler ginge nicht. Wir werden rausfinden, was das ist und dann
beim Namen nennen.

Carpe diem!
Konrad

[Harald_1933]

Hallo Konrad,

bitte lies mal - hier - mit.

"Wir müssen unsere Gedanken solange in Worte fassen, bis jede Wortwahl den Gedanken den falschen Sinn verleiht"
(Sergej Darst)

Gruß Harald

[Hvielemi]

Danke, Harald, ich verfolge das Thema, wusste bisher aber nichts beizutragen.
Vielleicht werd ich ja noch Experte zu Leberkäs bzw. -metastasen.

Mein stetes Jammern findet auf hohem Niveau statt, ist vor dem Hintergrund
von Beas Vaters Siuation beschämend. Die Links zu den Lebermetastasen sind
interessant, aber nicht wirklich ermutigend.
Nachdem ich endlich mit dieser Brustfellentzündung auch die Erschöpfung
losgeworden bin, werde ich auch diese "hypoechogene Raumforderung im
Segment II der Leber" schaffen ... Oder sie mich?

Carpe diem!
Konrad

[Frank1958]

Konrad , die schaffst Du. Ich denke auch dass Du nicht jammerst . Du teilst uns lediglich mit wie es dir geht. Und selbst damit hilfst Du noch anderen. Weiterhin gute Besserung . Gruß Frank

[Hvielemi]

Entwarnung!

Gestern, Dienstag konnte ich nach einer Stunde in der MRI-Maschine
das USB-Kärtchen mit den Bildern entgegennehmen sowie den Labor-
Ausdruck.
Das, was ich standhaft als "Raumforderung in der Leber" bezeichnete,
ist auf den MRT-Bildern kaum zu sehen. Es ist Keine Metastase, es ist
auch kein Leberkrebs, sondern eine Fokale noduläre Hyperplasie (FNH)
Das ist ein Benigner Tumor, der bei Bedarf vom Chirurgen entfernt
werden kann. Klar dass mein PSA so tief ist, ENTWARNUNG !

Zu den Blutwerten ist dies anzumerken:
PSA rauf von 0.11ng/ml auf 0.22 innert eines Monats. Das war zu erwarten.
Testosteron will auch nach drei Monaten Unterbruch der ADT noch nicht
steigen. Das wird wohl schon noch kommen.
CRP, ein Entzündungsmarker, der auf meine Bitte mitgemessen wurde,
immer noch erhöht, bei 27 mg/l. Diese Brustfellentzündung ist noch nicht
überwunden. Das bestätigt auch der Bericht zum MRI:

"Verglichen mit der CT- Untersuchung vom 09.04.2015 neu aufgetretene
pleuraständige Läsion rechts lateral im Recessus costodiaphragmalis, am
ehesten einer Subsegmentatelktase entsprechend." Klar, das kann weh tun.

Vor der nachmittäglichen Arztbesprechung haben wie eine kleine
Bergwanderung unternommen, die ich langsam zwar, aber recht entspannt
bewältigte. Auf dem Hinterfallenkopf haben wir wieder mal den Steinadler
gestört, der nach ein paar Kreisen über dem Gipfel davonzog und uns unserem
Picknick überliess. Meine Lieblinge, die Soldanellen zeigen an, wo noch
vor wenigen Tagen in Schattenlagen Schnee lag:



Das erstaunliche an dieser kleinen Tour: Vor zwei Wochen noch schaffte
ich einen halben Kilometer horizontal nur mit grösster Mühe.
Jetzt, abends nach einem weiteren kleinen Spaziergang in St. Gallen,
tun mir zwar die Rippen wieder weh, aber sonst fühl ich mich gut.

Ich hab keinen Krebs in der Leber!
Let the good times roll!
Konrad

[Snoopy1958]

Lieber Konrad,
was für schöne Neuigkeiten. Ich hoffe sehr, dass Deine vielleicht traurigen/ trüben Gedanken gewichen sind und Du nun einfach die wundervolle Frühlingszeit genießt (was Dein schönes Foto beweist!).
Du erinnerst mich damit daran, nicht immer mit dem Schlimmsten rechnen zu müssen. Es kann auch mal gut ausgehen!
Weiterhin alles erdenklich Gute!

[RalfDm]

Ich hab keinen Krebs in der Leber!

Konrad, ich freue mich mit Dir!

Ralf

[WernerE]

Glückwunsch Konrad,

ich finde, dass sich selbst die Verdopplungszeit (von 0,11 auf 0,22) für "Deine Verhältnisse" in Grenzen hält.

Alles Gute

WernerE

[uwes2403]

Moin Konrad,

sehr schön, dass Entwarnung gegeben werden konnte...ick freu' mir ooch für Dir mit...

Grüße

Uwe

[Hvielemi]

@Uwe, Werner, Ralf, Snoopy

Danke für die lieben Glückwünsche und Anmerkungen!

Was diese FNH angeht, kann man deren Wachstum nun in aller Ruhe per
Ultraschall beobachten. Dass sie wächst, ist klar, die Frage ist einmal
mehr nach dem Wachstumsmuster, bzw. der Verdoppelungszeit.
Ob und wann das operiert werden müsse, ist eine einfache Rechnung.
Was vor einem Jahr noch nicht sichtbar war und jetzt, zunächst noch
vollkommen harmlos, fast 2 cm gross ist, wächst wohl schnell.


Bild: KSSG - MRT vom 12.05.2015, Ausschnitt
Fokale noduläre Hyperplasie (FNH) in Segment III der Leber

Die PSA-Verdoppelungszeit scheint stabil langsamer als beim letzten
und vorletzten Anstieg [1]. Bleibt sie bei etwa 40 Tagen, gedenke ich,
auf dem Weg zum oder vom Fahrdorfer Forentreff vom 12. Sept. 2015
in Heidelberg ein PSMA-PET machen zu lassen bei PSA um 2 ng/ml, als
Grundlage für die weitere Therapie, sei dies Chemo, sei dies Ratiatio,
dargereicht mittels PSMA-Liganden oder perkutan, oder sonstwas, oder
auch nur um meine Neugier darüber zu befriedigen, was da in mir abgehe.
Vielleicht zaubert man noch was aus der Studien-Trickkiste, und VT464
ist noch nicht vom Tisch.

Oder dann kommt alles ganz anders ...

Carpe diem!
Konrad