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laparoskopische radikale Prostatektomie + pT3b N1 R1, wie geht es weiter ?

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    laparoskopische radikale Prostatektomie + pT3b N1 R1, wie geht es weiter ?

    Nach einer Prostata-Biopsie (30.09.2016) wurde bei meinem Vater Prostatakrebs festgestellt
    • Gleason 4+5
    • PSA 7,39 ng/ml
    • MRI : T3 N0M0

    Er hat sich für eine laparoskopische radikale Prostatektomie in Krakau (Polen) entschieden. Dafür wurde eine Hormontherapie eingesetzt:
    • Apo-Flutam 3x1 (Start 21.11.2016, Stop 01.02.2017)
    • Diphereline SR 11.25 mg (am 06.12.2016)

    Die OP war am 20.03.2017

    Befundergebnisse:
    “Gleason (4+5), Grade Group 5. pT3b N1 R1.
    Established extraprostatic extension, rechter Samenblasen befallen sowie die Basis der Blase auf der linken Seite. Der Krebs dringt in die Prostatanervenzweige und ist auf der Schnittlinie beidseitig auf der Basis der Prostata über 7mm sowie in der peripheralen Zone auf der linken Seite über 12mm („established positive margin“).
    Metastasis carcinomatosa lymphonodi 1/17). „

    PSA-Wert 4 Wochen nach der OP: 0,098 ng/ml

    Mein Vater hat derzeit keine Therapie (aktives Beobachten).

    Ich würde Sie nach Ihrer Empfehlung von Behandlung fragen, welche für meinen Vater in der jetzigen Situation am besten wäre.

    #2
    Diphereline wird wohl eine Drei-Monatsspritze mit einem GnRH-Analogon sein. Der derzeit niedrige PSA Wert ist wahrscheinlich noch so niedrig, da das Testosteron nach der Spritze im Dezember noch nicht wieder angestiegen ist. Diese Hormontherapie sollte fortgesetzt werden um den Tumor an weiterem Wachstum zu hindern.

    Bei R1 Befund sollte der Tumor mit einer Bestrahlung weiter bekämpft werden. Ich glaube, man kann auch den Befall der Blase bestrahlen.

    Dies sind Maßnahmen um den Tumor zu bekämpfen und das Leben wahrscheinlich zu verlängern. Wichtig ist natürlich auch, welche anderen Krankheiten Ihr Vater hat und ob er diese Behandlung dann vertragen kann. Andere Krankheiten könnten ein Grund für aktives Beobachten sein, aber zumindest die Hormontherapie sollte fortgesetzt werden.

    Georg

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      #3
      vielen Dank für Ihre Antwort. Die Frage ist, wann soll er mit Hormontherapie am besten Anfangen ? Sofort oder erst abwarten ? Er ist jetzt 1 Monat nach der OP. Oder soll er zunächst die Radiotherapie machen ?

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        #4
        Mir erschließt sich bei dem Ausgangs-PSA von 7.39 ng/ml nicht, warum man eine Hormonbehandlung begonnen hatte, obwohl der Termin für die Prostatektomie wohl schon feststand. Man sollte auch das Alter des Vaters erfahren. Eine erneute PSA-Messung in etwa 2 Monaten sollte dann aufschlußreich sein, um das weitere Vorgehen festzulegen. Wie Georg schon angedeutet hat, wird man um eine Bestrahlung möglicherweise nicht herumkommen.

        Gruß Harald

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          #5
          Wie Harald schrieb, hätte man in Deutschland nicht kurz vor einer Operation mit einer Hormontherapie begonnen, aber nun ist es so. Da der Tumor sich über die Prostatakapsel ausgebreitet hat, inkl. Blaseninfiltration, würde ich die Hormontherapie jedoch fortsetzen. Es ist auch sinnvoll, einige Monate vor einer Bestrahlung mit einer Hormontherapie zu beginnen (neoadjuvant).

          Zum Verständnis, die Hormontherapie wirkt jetzt noch: drei Monate ab 6.12.16 wäre Ende Februar. Anfang März hätte man normalerweise eine neue Spritze gegeben. Der Testosteronspiegel kommt aber in zwei Monaten (März,April) nicht wieder auf den Normalwert hoch. Daher würde ich jetzt sofort mit einer weiteren Spritze die Hormontherapie einfach fortsetzen.

          Ich würde auch möglichst bald mit einer Bestrahlung zu beginnen, ehe der Tumor weiter gewachsen ist.

          Georg

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            #6
            Die Hormontherapie war angeblich nötig, weil damals (November) der Tumor zu groß für die OP war. Die Hormone sollten die Prostata verkleinern.
            Jetzt denke ich, dass es einfach an dem Termin lag. Diagnostiziert wurde mein Vater in Oktober und konnte erst im März operiert werden, weil der Professor so viele Patienten hat... Mein Vater ist 55.

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              #7
              [
              Befundergebnisse:
              “Gleason (4+5), Grade Group 5. pT3b N1 R1.
              Established extraprostatic extension, rechter Samenblasen befallen sowie die Basis der Samenblase auf der linken Seite. Der Krebs dringt in die Prostatanervenzweige und ist auf der Schnittlinie beidseitig auf der Basis der Prostata über 7mm sowie in der peripheralen Zone auf der linken Seite über 12mm („established positive margin“).
              Metastasis carcinomatosa lymphonodi 1/17). „


              Hier noch eine kleine Anmerkung- Ich habe einen Fehler beim Übersetzen jetzt entdeckt. Es handelt sich nicht um die BLASE sondern Samenbläschen/Samenblase.
              Ich hoffe dass es die Situation um ein kleines bisschen positiver darstellt.

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                #8
                Mein Mann hat exakt den gleichen Befund. Er ist am 4. April operiert worden. Mittwoch wird das Tumorboard entscheiden, was und wie weiter gemacht wird. Ich werde es hier veröffentlichen. Das ist sicher auch eine Option für euch... wie alt ist dein Vater?

                BG
                Christine

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                  #9
                  Hallo Georg,

                  in der Tat handelt es sich bei Diphereline SR 11.25 mg um ein 3-Monats-Implantat (Spritze), bei der meist versuchshalber wegen der Verträglichkeit vorher nur als 1-Monatsgabe verabreichten Wirkmenge sind es 3.75 mg.

                  Nachfolgend die Übersetzung aus dem polnischen: Triptorelin, der Wirkstoff Diphereline 11,25 mg SR ist ein synthetisches Analogon Decapeptid natürliches Hormon GnRH (GnRH). Langzeitverabreichung von Triptorelin, nach dem anfänglichen Stimulation führt zu einer Hemmung von gonadotrope Hormone, die zu einer Hemmung der Gonadenfunktion (testis wiederum führt und Ovarialsyndrom).

                  Natürlich spricht bei GS 9 nichts dagegen, die Hormonblockade sofort wieder aufzunehmen. Aber der PSA-Wert etwa Ende Mai sollte schon etwas mehr Info liefern. Wie ich eben sehe, ist der Vater erst 55 Jahre alt. Bei diesem noch jugendlichen Alter sollte man nicht mehr lange zögern mit einer weiteren evtl. kombinierten Behandlung.

                  Gruß Harald

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                    #10
                    Ewelinka,

                    das ist schon ein großer Unterschied, die Samenblasen werden normalerweise bei der Operation der Prostata auch entfernt. Das ist dann nicht mehr das Hauptproblem.

                    Wegen der positiven Schnittränder ist eine aRT, also eine adjuvante Bestrahlung, erforderlich. An diesen Stellen ist Krebs im Körper geblieben und konnte nicht herausgeschnitten werden. Nach der Bestrahlung sind die Aussichten Deines Vaters nicht schlecht. Allerdings ist schwer zu entscheiden, wann man diese Bestrahlung durchführt. Die Wunden der Operation sollten abgeheilt sein, sonst hat Dein Vater lange Nebenwirkungen von der Operation, da sie nach der Bestrahlung schlecht heilen. Ich habe am Wochenende gelesen, man solle ein Jahr mit dieser Bestrahlung warten. Die meisten Ärzte werden da aber anderer Meinung sein!

                    "Der Krebs dringt in die Prostatanervenzweige" - dies ist Pn1. Hört sich vielleicht schlimm an, ist es meist nicht.

                    Der Professor hat Recht, die Hormontherapie bewirkt, dass sich der Tumor etwas verkleinert. Dieser Effekt wird aber in der Regel bei einer Bestrahlung genutzt und nicht bei einer Operation. Wenn man auf einem MRT Bild sieht, dass der Tumor zu nah an den Darm gewachsen ist, kann man versuchen mit Hormontherapie den Tumor etwas zu verkleinern und mehr Abstand zum Darm zu gewinnen.

                    Georg

                    Hier hat Roland von seiner Operation mit anschließender Bestrahlung berichtet:

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                      #11
                      @Christine bitte unbedingt mitteilen, was in Eurem Fall empfohlen wird

                      ich bon soooo sauer auf mich... ich kann es nicht aushalten... ich hatte im November noch mit Herrn Prof. Stolzenburg aus Leipzig telefoniert und er hat mir zu einer OP in Dezember in Deutschland geraten. Allerdings müssten wir die Kosten selbst tragen. Letztendlich haben wir uns dagegen entscheiden ... weil uns die Kosten zu viel waren... Aber vielleicht wären die Befundergebnisse anders ? Mein Vater ist erst 55

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                        #12
                        Guck nach vorne... es ist, wie es ist und nicht mehr zu ändern. Ich ärgere mich, dass ich meinen Mann nicht vor zwei Jahren gezwungen habe zum Urologen zu gehen, auf Grund seiner Beschwerden. Können wir nicht mehr ändern... wir machen jetzt das Beste draus. Aber wieso sollte der Befund bei einem deutschen Operateur ein anderer sein?

                        Warum hättet ihr die Kosten selber tragen müssen?

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                          #13
                          Weil die OP in Deutschland im Dezember geplant war, die in Polen erst in März. 3 Monate sind viel... Mein Vater wohn in Polen deswegen hätten wir die Kosten tragen müssen.

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                            #14
                            Mach dich nicht verrückt... die drei Monate hätten sicher auch nichts gravierendes gebracht, bei diesem Befund. Ich habe mit der Hotline telefoniert und der sagte mir: Die Lage ist ernst, aber nicht hoffnungslos. So ist es! Man kann noch einiges tun.

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                              #15
                              Danke für die Worte !

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