Ankündigung

Einklappen
Keine Ankündigung bisher.

Übrigens verstehen auch deutsche Touristen in der Schweiz manchmal nicht alles

Einklappen
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge

    Übrigens verstehen auch deutsche Touristen in der Schweiz manchmal nicht alles

    Konrad möge ein wenig schmunzeln, nachdem ihm das unlängst vergangen war:

    ....Übrigens

    ....heißt es es so schön: andere Län-
    der, andere Sitten. Es gilt aber
    auch: anderes deutsch, andere
    Wörter. Doch der Reihe nach.
    Eine Kurpfälzerin blättert wäh-
    rend einer Zugfahrt in zwei lie-
    gengebliebenen Schweizer Zei-
    tungen. Ihr Blick stutzt bei der
    Überschrift "Milliarden ver-
    locht". Ist damit etwa die (Geld)-
    Karriere eines Profi-Golfers
    gemeint? Keineswegs, vorgestellt
    werden Berg-Löcher als Bunker.
    Ins Grübeln gerät die deutsche
    Leserin auch bei der Geschichte
    einer "ausgeschafften" jungen
    Frau. Ob hier von einem "Burn
    out" die Rede ist? Nach einigen
    Zeilen dämmerts: was wir als
    "abschieben" bezeichnen, heißt
    in dem Alpenland "ausschaffen"
    - weshalb es auch eine "Ausschaf-
    fungshaft" gibt. Im Wirtschafts-
    teil findet sich ein Exkurs ins Erb-
    recht samt Tipps fürs Testament-
    wenn beispielsweise "Konkubi-
    natspartner" bedacht werden sol-
    len. Sofort kommen einem
    Bücher wie "Die letzte Konku-
    bine" oder "Die Geisha" in den
    Sinn. Ob solcher Denkverknüp-
    fungen würde ein Eidgenosse
    wohl milde lächeln und aufklä-
    ren, dass damit unverheiratete
    Lebensgefährten gemeint sind.
    Und dann springt der Kurpfälze-
    rin noch eine fette Schlagzeile ins
    Auge: "Ohne Ufzgi nach Hause".
    Klingt so schräg wie das kleine
    "Rotzenwil" bei St.Gallen. Des
    Rätsels Lösung: In dem "Ufzgi"
    Artikel geht es um Hausaufgaben,
    die der Schweizer Lehrerband
    zumindest Volksschülern erspa-
    ren möchte - was offenbar viele
    Eltern "huere guet" finden.
    (Waltraud Kirsch-Mayer, eigentlich
    meist mehr für komplizierte
    medizinische Berichte zuständig)

    Gruß Harald

    #2
    Tach, lieber Harald,
    so fremd manchem südlich des Weisswursthorizontes am Main
    das nordlichternde Platt vorkommen mag, so ist das auch
    umgekehrt mit dem Alemannischen, das in immerhin fünf
    Ländern als Umgangssprache geläufig ist.

    Ich staune selbst manchmal über die hier gesprochene Sprache,
    die gelegentlich schlicht und einfach falsch ist.
    So sind viele meiner Landsleute überzogen, derweil ich überzeugt
    bin, dass eher ein Konto überzogen sei. Ziehen und zeugen sind
    doch zweierlei? Aber seit einigen Jahren wird das vermischt.

    Leider werden die lokalen Dialekte und Idiome zusehends abgeschliffen
    und gehen langsam auf in so einem Allgemeinallemannisch.
    Selbst in Bern wüsste heute kaum mehr jemand, was ein
    Potschamber sei, und der Focknotzl bei der Feuerwehr ist auch in
    Vergessenheit geraten. Ob ein flaches Gebäck mit Öpfelschnitz
    e Wähe sei, e Tünne, e Tülle oder en Chueche, gibt aber heute
    noch eine deutliche Auskunft über die Herkunft des Sprechers.
    So wie bei euch die Stulle, die Bemme oder die Brotzeit regional sind.

    In Kreuzlingen, dem schweizerischen Quartier von Konstanz, werden
    "Eingeklemmte" angeboten. Die Angesprochenen aus dem grossen Kanton
    können damit nichts anfangen, selbst wenn sie hungrig sind.

    Auch wir lachen gerne über die Schrullen der Schnellschwätzer,
    die Tsede'Uuh wählen und Be'äm'Weeh fahren, obwohl doch jedes
    Kind weiss, dass man für die Zehdeu 'stimme' und man einen Beeämwe
    nicht 'fährt' sondern einfach 'hat'.
    Und warum sagt ihr Keese, wenn es doch Käse geschrieben wird?
    So en Chääs.

    Und dann gibt es noch die Wallisser:
    Für die ist "Grüezi" eine Beleidigung. Richtig heisst das dort: "en güete Taag wohl".
    Und was die sonst noch so sagen, verstehen wir "Üsserschwizer" ohnehin nicht.


    Ach ja, am Polarkreis meinte mal ein Sachse zu mir:
    "guggmolwidrschschneglizrrd"
    Ich bat die anwesende Hessin, den Satz zu wiederholen:
    "Kuckma, wie dää Schneii glidsääd".
    Das komische daran: Die Beiden hörten den Unterschied nicht.


    Guetnacht mitenand!
    Konrad
    Meine Beiträge schreibe ich als CRPCa-betroffener Laie.

    [1] Mein PSA-Verlauf graphisch auf myprostate.eu
    [2] Meine PK-Historie auf Myprostate.eu
    [3] PSA-Verlaufsanalyse 2003-2013 nach Glättli (Was ist PSA-Alert?)
    [4] PSMA-PET/CT vom 04.07.2012: Paraaortale Lymphmetastase
    [5] PSMA-PET von 08.2016 vor PSMA-RLT, danach 03.2017, sowie 05.2017

    Kommentar


      #3
      Guten Morgen Konrad,

      vielen Dank für Deine humorigen Ausführungen.

      Auf einem Schweizer Bahnhof fragt ein Deutscher: “Wo gibts hier eigentlich Fahrkarten zu kaufen?” Sagt der Schweizer “Das heißt bei uns in der Schweiz nicht Fahrkarte sondern Billet!” Daraufhin der Deutsche “Ok, alles klar. Wo kann ich hier bitte ein Billet kaufen?” Der Schweizer: “Am Fahrkartenschalter!”

      Gruß Harald

      Kommentar


        #4
        Lieber Harald, lieber Konrad,

        auch bei uns in Bayern bleibt leider auch der Dialekt auf der Strecke. Bei uns leben ja bald mehr Preußen als Einheimische.........leider.

        Waren erst kürzlich bei unseren Freunden am Zürüch-See. Da gefällt uns der Ausdruck sehr, wir gehen jetzt zum Nacht-Essen obwohl es noch
        hell ist..................

        Manfred
        https://de.myprostate.eu/?req=user&id=107

        Kommentar


          #5
          Liebe Schweizfreunde und Versteher (oder nicht)
          Nach dem Essen die obligatorische Frage: Isch racht gsi ? odddrrr
          Wie alt ist ein Knabe welcher eine diesbezügliche Frage nach seinem Alter mit "zaxxie" beantwortet und das vielliecht scho om " zwie ab zahni
          Mi Ma isch zhus blibba bi dim Waddr
          Ja wenn man einige Regeln kennt, versteht ma als Dütscha odr Schwob a bizzli ebbis.
          Und wie schauts bei Euch aus ??
          Carlos

          Kommentar


            #6
            Was dussen i der Waldeinsamkeit, uf mene höche Bärg oder daheim im stille Chämmerli usdänkt worden und im Sinn scho ryff isch, vergeit de mängisch wi der Schnee a der Sunne, sobald der Möntsch, wo’s im Härz treit, under d’Lüt chunnt.
            Hallo Carlos,

            vielen Dank für Deine Einblendung, die mir zu verstehen gibt, dass Du nach wie vor unentwegt in die Richtung höherer Gefilde strebst.

            Der obige Text stammt aus diesem:



            Beitrag.

            Viel Gesundheit weiterhin wünscht der Flachlandbewohner Harald.

            Kommentar


              #7
              Hallo Manfred
              Der Zürüchsee ist schon fast richtig.
              Was uns die Nägel hochrollt ist der 'Züricher See'.


              Lieber Carlos
              Ich fang jetzt nicht an zu korrigieren, man würde es wohl ausserhalb
              Allemanniens genausowenig verstehen. Ich werde ja ab und zu von
              deutschen Immigranten gefragt, wie sie mit unserer Halskrankheit
              umgehen sollen.
              Dann sag ich:
              Ganz schnell verstehen lernen aber lange nicht versuchen, zu sprächchen.

              Sprachprobleme hatte heute auch das St. Galler "Tagblatt":



              Ah, noch was:
              PKW und LKW werden auf der Bodensee-Fähre von Friedrichshafen nach Romanshorn
              zu PW und LW. Wir mögen das Bombastische nicht.

              Konrad
              Meine Beiträge schreibe ich als CRPCa-betroffener Laie.

              [1] Mein PSA-Verlauf graphisch auf myprostate.eu
              [2] Meine PK-Historie auf Myprostate.eu
              [3] PSA-Verlaufsanalyse 2003-2013 nach Glättli (Was ist PSA-Alert?)
              [4] PSMA-PET/CT vom 04.07.2012: Paraaortale Lymphmetastase
              [5] PSMA-PET von 08.2016 vor PSMA-RLT, danach 03.2017, sowie 05.2017

              Kommentar


                #8
                Lieber Harald,
                danke für Deine Antwort und die beigefügte Leseprobe in Schwitzerdütsch. Ein gutes Beispiel für das anstrengende Lesen von Dialektgeschriebenem, und das noch in einer fremden Landessprache. Ja und sonst geht es uns noch gut, werden momentan nur durch die schlechte Witterung ausgebremst- Na ja, wenn man sonst keine Sorgen hat, was will man mehr. Viele Grüße Dir und Peggy

                Lieber Konrad,
                freue mich riesig über die Antwort und dass Du meine laienhaften Versuche in Deiner Muttersprache zu schreiben nicht zerrissen oder korrigiert hast.
                Mir ist ja solcherlei hinreichend bekannt wenn bei uns die deutschen Nichtbayern versuchen, unseren Dialekt zu sprechen. Meist hört sich das grotesk und albern an.
                Aber ich kann Dir versichern dass ich es nie versucht habe den Schweizer-Dialekt zu sprechen, auch wenn ich sehr viele Urlaube in diesem schönen Land verbracht habe.
                Zuletzt auf dem Säntis wurde auch nur deutsch gesprochen, sonst hätten wir uns vielleicht garnicht so gut verstanden.
                Ich hoffe ja immer noch dass wir uns wieder einmal begegnen und es Dir wieder besser geht als derzeit. Hilde und ich wünschen Dir alles, alles Gute und werden weiter in Gedanken bei Dir sein.
                Aber jetzt wünsch ich an guata Abbig


                Kommentar


                  #9
                  Lieber Konrad,

                  es muss natürlich heißen Zürichsee, ich bitte vielmals um Entschuldigung. Die Fehler darfst Du dafür behalten.............

                  Regnerische Grüße aus der Hersbrucker Schweiz

                  Manfred
                  https://de.myprostate.eu/?req=user&id=107

                  Kommentar

                  Lädt...
                  X