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Firmagon wirkt nicht mehr - wie weiter?

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    Firmagon wirkt nicht mehr - wie weiter?

    Hallo Zusammen,

    lang haben wir hier nicht reingeschaut, es war nicht nötig es war ja Ruhe.
    Jetzt nach ca 2 Jahren Firmagon Behandlung steigt der PSA:

    Datum PSA Testo
    19.08.2015 8,8880 5,2700
    27.10.2015 5,8340 0,4100
    04.12.2016 3,6930 0,5800
    05.01.2016 2,6900 0,4600
    02.02.2016 1,8520 0,4800
    10.03.2016 1,6970 0,6100
    07.04.2016 1,4200 0,5700
    17.05.2016 1,0330 1,0400
    24.08.2016 0,7920 0,7300
    24.11.2016 1,0920 0,8400
    19.01.2017 1,1600 1,1300
    27.04.2017 2,9530 2,4200
    Der Uro will jetzt Eligard spritzen. Wie ist Eure Meinung? Was anderes? Was zusätzlich? Ich schreibe hier für meinen Mann, der sich damit nicht beschäftigen kann/will .... Nach einem Herzinfarkt hat er KHK, wie sind Eure Erfahrungen mit Nebenwirkungn?

    Danke für Eure Meinungen/ Infos...

    VG Sunny

    #2
    Eligard wäre nur sinnvoll, wenn unter Firmagon das Testosteron
    nicht oder nicht mehr im Bereich des Kastrationniveaus läge.

    Das ist <0.7nmol/l bzw. <0.2ng/ml. (Einheiten beachten!)

    Liegt Testo in diesem Bereich oder wenig darüber, nützt
    Eligard genausowenig wie Firmagon, denn einziger Zweck
    dieser Medikamente ist es, das Testosteron so tief zu
    halten, wie es bei einer Orchiektomie (Hoden weg) wäre.
    Dann sich vom Urologen kein Bicalutamid andrehen lassen,
    sondern direkt zum Uro-Onkologen**, der wohl ein Zweitlinien-
    Medikament verschreiben wird, Abiraterone oder Enzalutamid.

    Auch ein PSMA-PET, das ist ein nuklear erzeugtes Bild des
    Rezidivs (guck [4] und [5]), könnte erwogen werden, um
    gegebenenfalls durch eine OP oder Bestrahlung den Krebs
    und seine Ableger lokal gezielt zu therapieren.
    Man wird deinem Mann ein Knochenszintigramm andrehen
    wollen. Das ist bei diesem tiefen PSA reine Augenwischerei.

    Also gleich Testo messen UND Anmeldung zum PSMA-PET/CT
    oder, für Prostata/Prostataloge noch etwas besser, PSMA-PET/mMRT.
    Das MRT kann aber bei Bedarf multiparametrisch, mit Kontrastmittel-
    gabe zwischen den Messungen, nach einem PET/CT nachgeholt werden.

    Keine Hetze, aber zügig handeln lässt frühere Therapie zu.

    Carpe diem!
    Konrad


    **Uro-Onkologen sind eine seltene Spezies, die sich vor allem an
    Uni-Spitälern und qualifizierten Prostata-Zentren findet.
    Ich hatte seinerzeit meinen sehr geschätzten Urologen verlassen,
    weil der zwar ein begnadeter Operateur war, aber mit Medikamenten
    rumgewurschtelt hat wie der Eure. Leider ist das der Normalfall.
    Dass es auch Urologen gibt, die einen Patienten weit über euer
    Stadium hinaus begleiten können, sieht man in diesem Forum.
    Aber auch die sind dünn gesäät im Lande.
    Meine Beiträge schreibe ich als CRPCa-betroffener Laie.

    [1] Mein PSA-Verlauf graphisch auf myprostate.eu
    [2] Meine PK-Historie auf Myprostate.eu
    [3] PSA-Verlaufsanalyse 2003-2013 nach Glättli (Was ist PSA-Alert?)
    [4] PSMA-PET/CT vom 04.07.2012: Paraaortale Lymphmetastase
    [5] PSMA-PET von 08.2016 vor PSMA-RLT, danach 03.2017, sowie 05.2017

    Kommentar


      #3
      Zitat von Sunny05 Beitrag anzeigen
      Firmagon wirkt nicht mehr...
      Firmagon hat, meiner Meinung nach, noch nie richtig gewirkt, ein Versuch mit Eligard käme reichlich spät! Da hätte man schon 2015 intervenieren müssen, denn Testosteronwerte im Zwischenbereich (0.5ng/ml - 1ng/ml) sind bei metastasiertem PCA der schnellste Weg in die Kastrationsresistenz.
      Who'll survive and who will die?
      Up to Kriegsglück to decide

      Kommentar


        #4
        Korrektur

        Danke, LowRoad,
        ¿wie konnte ich nur die detailliert aufgeführten Testo-Werte übersehen?

        Wären die in nmol/l, wären die Werte bis 2016 durchaus OK, und
        Anlass, mein spitzes Urologenbashing zurückzunehmen.
        Dass diese Werte in ng/ml seien, ist fast nicht vorzustellen. Immerhin
        wären die über viele Messungen um das drei bis vierfache zu hoch
        gewesen.

        Ob der Umstieg Eligard 'noch' lohne, ist keine Frage, denn eine ADT
        ist ohnehin erforderlich für Zweitlinien-Therapien, sagen zumindest
        alle meine Ärzte unisono, allerdings ohne einer echten Erklärung dazu.
        Mehr als ein paar Wochen sollte man wohl nicht rumspielen, ohne
        zugleich mit dem PET nach lokal Therapierbarem zu suchen.
        Das PSA-Fenster ist um 2ng/ml optimal für sowas.

        Stets genug Luft unterm Flügel!
        Konrad
        Meine Beiträge schreibe ich als CRPCa-betroffener Laie.

        [1] Mein PSA-Verlauf graphisch auf myprostate.eu
        [2] Meine PK-Historie auf Myprostate.eu
        [3] PSA-Verlaufsanalyse 2003-2013 nach Glättli (Was ist PSA-Alert?)
        [4] PSMA-PET/CT vom 04.07.2012: Paraaortale Lymphmetastase
        [5] PSMA-PET von 08.2016 vor PSMA-RLT, danach 03.2017, sowie 05.2017

        Kommentar


          #5
          Als Erstes ist eine Hormontherapie mit Erreichen des Kastrationsniveaus erforderlich!
          Vorher sind die Zweitlinien-Medikamente NICHT indiziert und dürfen nicht zu Lasten der Kasse verordnet werden.
          ----------------------------------------------------------
          Meine Kommentare stellen keine verbindliche Auskunft dar,
          sondern spiegeln meine PERSÖNLICHE Meinung und Erfahrung
          wider und können keine direkte Beratung und Behandlung
          vor Ort ersetzen

          Gruss
          fs
          ----------------------------------------------------------

          Kommentar


            #6
            Zitat von Urologe Beitrag anzeigen
            Als Erstes ist eine Hormontherapie mit Erreichen des Kastrationsniveaus erforderlich!
            Vorher sind die Zweitlinien-Medikamente NICHT indiziert und dürfen nicht zu Lasten der Kasse verordnet werden.
            Was heißt das im vorliegenden Fall?

            - Wechsel von Firmagon auf ein ADT-Analogon?
            - Zusätzlich zu Firmagon eine AHT (Bicalutamid) einleiten?
            - ADT ganz absetzen und nur AHT durchführen?
            - Sowohl Wechsel auf ein ADT-Analogon, als auch zusätzlich AHT?
            - Oder sogar 3-fach HB?

            Roland
            Lerne mit Deinen Beschwerden zu leben, versuche gelassen zu bleiben und gehe friedvoll mit Deinen Mitmenschen um - dann hast Du schöne Tage.

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              #7
              1. in welcher Einheit wurden die Testosteronwerte gemessen??? (mg/ml, ng/l, nMol/ml...)
              2. würde man LH messen (sollte UNTER der Nachweisgrenze liegen), falls nicht muss Medikament gewechselt werden
              3. ist LH unten, dann zusätzlich steroidales Antiandrogen (z.B. Cyproteronacetat) und wenn das nicht reicht, den Testosteronwert in das Kastrationsniveau zu bringen (liegt dann an der Nebenniere) zusätzlich 0.5 mg Fortecortin tgl.
              Danach kann dann bei PSA-Anstieg die Diagnose crPC (kastrationsresistentes Prostatakarzinom) offiziell gestellt und Zweitlinientherapie eingeleitet werden.
              ----------------------------------------------------------
              Meine Kommentare stellen keine verbindliche Auskunft dar,
              sondern spiegeln meine PERSÖNLICHE Meinung und Erfahrung
              wider und können keine direkte Beratung und Behandlung
              vor Ort ersetzen

              Gruss
              fs
              ----------------------------------------------------------

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                #8
                Danke für Eure Hinweise. Ich weiss nicht in welcher Einheit gemessen wurde, werde dies aber sofort morgen abfragen. Muss man jetzt davon ausgehen, dass die ganze Zeit verschenkt wurde ?

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                  #9
                  Nein, Sunny,
                  wenn man die Zahlenreihe anschaut und den Zeitpunkt des Vorschlages,
                  die Therapie zu wechseln, hat dein Urologe alles richtig gemacht - wenn
                  in nmol/l gemessen worden ist. Selbst wenn es ng/ml gewesen wären,
                  blieb das PSA doch schön tief, bis es parallel zum Testo gestiegen ist.
                  Von Kastrationsresistenz also keine Spur, sondern eine Panne bei der ADT.
                  Das Testo muss wieder runter, erst mal mit z.B. Eligard, und dann wird
                  auch das PSA wieder sinken. Fast sicher!

                  Betrachte das Ganze als Therapieunterbruch im Sinne einer iADT
                  und nutze den PSA-Anstieg für ein PET, wir schon geschrieben.
                  Vielleicht findet sich ja der PSA-Übeltäter wie bei mir in Bild [4].
                  Wenn das der einzige gewesen wäre, hätte man den gleich mit
                  Gammastrahlen weggeknallt.


                  Konrad
                  Meine Beiträge schreibe ich als CRPCa-betroffener Laie.

                  [1] Mein PSA-Verlauf graphisch auf myprostate.eu
                  [2] Meine PK-Historie auf Myprostate.eu
                  [3] PSA-Verlaufsanalyse 2003-2013 nach Glättli (Was ist PSA-Alert?)
                  [4] PSMA-PET/CT vom 04.07.2012: Paraaortale Lymphmetastase
                  [5] PSMA-PET von 08.2016 vor PSMA-RLT, danach 03.2017, sowie 05.2017

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