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Hat schon jemand Erfahrungen mit Avastin gesammelt?

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    Hat schon jemand Erfahrungen mit Avastin gesammelt?

    Roche:
    ...Roche und Genentech führen ein umfassendes klinisches Prüfprogramm mit Avastin durch, bei dem verschiedene Tumortypen (unter anderem Dickdarm-, Brust-, Lungen-, Bauchspeicheldrüsen-, Eierstock-, Nierenzell- und Prostatakrebs) in unterschiedlichen Stadien (fortgeschrittene Krebserkrankungen, Begleittherapie nach einer Operation) behandelt werden. Das gesamte Entwicklungsprogramm wird weltweit voraussichtlich über 40 000 Patienten umfassen. ...
    Ärzteblatt:
    ... Das britische National Institute for Health and Clinical Excellence (NICE), das für den Staatlichen Gesundheitsdienst (NHS) die Kosten-Effektivität von neuen Therapien prüft, hat eine negative Bewertung zu den neuen Krebsmedikamenten Bevacizumab und Cetuximab abgegeben, die beim metastasierten Kolonkarzinom eingesetzt werden. Beide Medikamente seien trotz ihrer nachgewiesenen Wirkung zu teuer für den NHS, befand die britische Behörde. ...
    Na, da bin ich ja mal gespannt!


    Bob Leibowitz:
    ... Ich glaube, dass die Behandlung mit Chemotherapie plus Avastin im Vergleich zu derselben Chemotherapie allein sich bald auch bei Patienten mit metastatischem Prostatakrebs als die Lebensdauer verlängernd herausstellen wird. ...

    PS: So ein Forum lebt übrigens davon, dass irgendjemand etwas schreibt. Ich stelle fest, dass hier einige wenige sich die Finger wund schreiben - ich vorneweg. Dem gegenüber gibt es ganz, ganz viele, die einfach nur mit lesen. Vielleicht könnte sich der eine oder andere von denen dazu durchringen, etwas von seinem Wissen und seinen Erfahrungen preis zu geben. Das fände ich prima!

    WW

    #2
    Avastin

    Lieber Winfried,
    Du hast sehr recht wenig Schreiber, viel Mitleser.

    Jetzt hab ich Probleme, ob Avastin für mich eine Option wird??.
    Fam. belastet, 1989 Biopsie bei PSA 30, RP, Anahme T2.
    Score damals G2, weitere Diff. gab es nicht. Schätze ist etwa 7 ??
    Path.: T3, Lymphdrüsen -Metastasen.Sofort 3x1 Fugerel.PSA zunächst nicht kontrolliert, nach 6 Mon. 2,5.,
    14 Jahre also Antiandrogen, PSA zwischen 2 und 4.Bestrahlung abgelehnt.

    Vor 4 Jahren PSA Anstieg bis auf 15. Uniklinik-Vorschlag: Statt Fugerel Trenantone 3 Mon.-Spritze. Zunächst PSA bis auf o,5, aber jetzt krank: Muskelschwäche etc.etc.
    Nach eingen Monaten PSA wieder höher: 3.0, dann 8,0, jetzt 19-21.

    Testoviron seit 1 Jahr,nicht mehr meßbar.
    Ist es sinnvoll noch Trenantone zu nehmen ???
    Wie weiter ??
    Bisher kein faßbarer Anhalt für Metastasen ( CT, Kernspin, Scinti)

    Zu Chemotherapie habe ich noch keinen Zugang.

    Jetzt noch Bestrahlung ????
    Hauptfrage : Trenantone weiter, es schlaucht mich sehr.

    Was sagen Experten ? was unser Urologe ??

    Mit fG Dieter S.

    Kommentar


      #3
      Zitat von DieterS Beitrag anzeigen
      Jetzt hab ich Probleme, ob Avastin für mich eine Option wird??.
      Das wird es mit großer Wahrscheinlichkeit nicht.

      Avastin ist m. W. bisher zugelassen bei Darm- und Lungenkrebses. Bei Brustkebs ist die Zulassung beantragt. Es wird sich keine Kasse finden, die dir Avastin bezahlt. Das geht nur im Rahmen von Studien, aber man kann ja mal beim Hersteller nachfragen. Der ist sehr daran interessiert, auch eine Zulassung bei PK zu erhalten.

      Zitat von DieterS Beitrag anzeigen
      Zu Chemotherapie habe ich noch keinen Zugang.
      Was heiß, du hast keinen Zugang?

      Zitat von DieterS Beitrag anzeigen
      Jetzt noch Bestrahlung ????.
      Bestrahlen? Stellt sich die Frage was?

      Zitat von DieterS Beitrag anzeigen
      Hauptfrage : Trenantone weiter, es schlaucht mich sehr.
      Dazu gibt es sehr unterschiedliche Meinungen. Die Mehrheitsmeinung ist wohl: Trenantone weiter! Es gibt aber auch die genau gegensätzliche Meinung: Hier!

      WW
      Zuletzt geändert von Gast; 16.12.2006, 11:16.

      Kommentar


        #4
        Avastin

        Lieber W. Ich habe selbst nicht sehr an Avastin geglaubt.

        Keinen Zugang zur Bestrahlung heißt: was soll man bestrahlen?? Ein Uro meinte zwar vor Jahren es ist sicher ein Lokalrezidiv. ich habe es nicht ganz geglaubt und wollte mir nicht zusätzliche Probleme einhandeln.Zumal es mir damals ganz gut ging ( weitgehende Impotenz und zeitweilige Depressionen lassen wir außen vor )

        Aber jetzt denke ich an Bestrahlung. Wenn es nun doch ein Lokalrezidiv wäre ?

        Dasselbe galt damals für die Chemo : kaum Beschwerden, Chemoängste und damals noch sehr wenig aussichtsreich.

        Nochmal ::: Hauptfrage was nun ?? und Trenantone ab oder weiter ??MfG Dieter

        Kommentar


          #5
          Zitat von DieterS Beitrag anzeigen
          ... Aber jetzt denke ich an Bestrahlung. Wenn es nun doch ein Lokalrezidiv wäre ?
          Du wirst vermutlich eine systemische Erkrankung haben. Ob Bestrahlung in dieser Situation Sinn macht, ist eher fraglich. Dies lässt sich in gewissem Maße mittels Cholin-PET/CT abklären.

          Vermulich ist in deiner Situation Taxotere angesagt. Unser Urologe fs würde dir sicher raten, damit nicht zu lange zu warten.

          Wenn du dich in körperlich gutem Zustand befindest und deine Blutwerte OK sind, dann kann ich dir die Chemoängste nehmen.

          Gruss Winfried

          Kommentar


            #6
            Hallo Winfried,
            fficeffice" />

            beim Prostatakrebs fehlen uns die Studien hinten und vorne. Es liegt zum Teil an den Urologen, die oft studienunerfahren/unwillig sind und und an denen das onkologische Forschungswissen der letzten 10 Jahre größtenteils vorbeigezogen ist, so daß die Erprobung neuer Targetmedikamente beim Prostatakrebs nur schleppend vorankommt. Natürlich sind es nicht allein die Urologen (und es gibt natürlich auch gute – im Forum haben wir zwei und H. in K.), es sind auch die Strukturen, viele kleine urologische Abtl. in den Kliniken, eine Vielzahl an niedergelassenen Urologen, die schwer in Studien einzubinden sind und obendrüber die Urologieprofessoren, die ihr Handwerkszeug, das Operieren gut beherrschen aber denen zelluläre Strukturen meist so fremd sind wie dem Heiligen die Sünde.

            Sorafenib als Targetmedikament, bereits zugelassen beim Nierenkrebs, spricht nicht gegen meine These. Es wurde vorallem in den großen onkologischen Zentren erprobt. Bayer treibt jetzt die anderen Indikationen stark voran und kommt den urologischen Abtl./Kliniken ziemlich entgegen, so daß es mittlerweile auch Studien zum PCa gibt, die von Urologen betreut werden.

            Onkologen bräuchten wir in der Therapie des Prostatakrebses. In Amerika geht die Entwicklung immer mehr dahin. Onkologen sind schon in ihrer Ausbildung mit zellulären Strukturen befaßt, verstehen was von Studien und lassen sich da viel leichter einbinden. Aber noch sind bei uns viel zu wenige Onkologen mit dem Prostatakrebs vertraut.
            Schau Dir die Situation beim Brustkrebs oder Darmkrebs an, wo die Onkologen federführend sind: die Entwicklung neuer innovativer Therapien ist da um Jahre weiter. Und sage mir keiner, der Prostatakrebs habe zuwenig molekulare/zelluläre Targets. Sogar die ganze Drüse, auch mit ihren gesunden Zellen (!), könnte als „Target“ dienen.

            Es hat in Deutschland noch keine einzige klitzekleine Studie zu Avastin und Prostatakrebs gegeben. Es gibt lediglich individuelle Heilversuche. Es ist aber naheliegend, daß Avastin beim Prostatakrebs ähnlich wirksam sein könnte wie bei anderen Krebsarten. In den USA gibt es mittlerweile eine Phase III Studie zur 1.-line Taxotere/Avastin beim PCa. Ich bin gespannt auf die Daten. Eine kleine Zwischenauswertung verspricht eine höhere Ansprechrate und ein längeres Ansprechen überhaupt.

            Ich kenne momentan vier Prostatakrebskranke, die Sorafenib in Studien bekommen haben – alle mit mäßigem Erfolg. Ich weiß, das sagt noch gar nichts. Aber von einem niedermolekularen Multitarget-Tyrosinkinasinhibitor, der auf VEGF, PDGF und den cKit-Rezeptor zielt, hätte ich mir persönlich mehr erwartet. Höher würde ich an Deiner Stelle Avastin einschätzen. Aber das sind persönliche Erwägungen, die sich auf keine wissenschaftlichen Daten stützen.

            Du kannst natürlich VEGF und EGF bestimmen lassen (H. in Köln hat da wohl eine Absprache mit den Kassen). Aber ich muß Dich trotzdem warnen, Winfried. Man weiß von anderen Krebsarten, beispielsweise vom Darmkrebs (Erbitux mit dem EGF und Avastin mit dem VEGF), daß die Bestimmung dieser Rezeptoren bzw. Botenstoffe/Profilerationsmarker wenig aussagt über das spätere Therapieansprechen. Viele Darmkrebspatienten sprachen auf Erbitux auch an, obwohl in den Biopsiepräparaten kein EGF nachweisbar war. Das histologisch/pathologische Nachweisverfahren ist leider noch viel zu ungenau. Ausnahme: Her-2 Bestimmung beim Brustkrebs und die vielen Rezeptoren (CD 20 u. ä.) bei den Leukämien. Bezüglich der molekularen Diagnostik ist in den letzten zehn Jahren von den urologischen Universitätskliniken fast alles versäumt worden, was zu versäumen war. Wir bräuchten ganz dringend molekulare Genexpressionsprofile mittels Micro-Array-Verfahren o. ä., nur für die nächsten 5 Jahre werden wir die wahrscheinlich noch nicht haben, so können wir weder sagen, wer einen nicht behandlungsbedürftigen PCa hat (30-50%), noch welche Rezeptoren für Diagnostik, Prognostik und Therapie bedeutsam sind. Allerdings: in Heidelberg, Hamburg-Eppendorf und an der Charite wird jetzt auch beim PCa die Forschung nach diesen Markern etwas angeschoben.

            Winfried: Natürlich bräuchtest Du als systemische Grundbehandlung neben dem was es heute schon gibt: mehrfache Versionen der Hormonblockade, Taxotere (wie Guy richtig sagte, nicht zu lange anwenden), evtl. Bestrahlung von Metastasen (nur wenns sinnvoll ist!!), Nizoral, Östrogene, hochdosiertes Rocaltrol, Leukine etc. etc. -auch eine Therapie mit einem Cocktail an experimentellen Wirkstoffen (COX-2 Inhibitoren, niedrig dosiertes Thalidomid, Atrasentan/Xinlay, Avastin etc.).
            Diese systemische Grundbehandlung ist besonders wichtig, wenn Du eine Chemotherapie abgeschlossen hast. Die Zeit zwischen zwei Chemos ist entscheidend für den Gewinn an Lebensqualität und Gesamtüberleben. Je länger die Pause bis zum unaufschiebbaren Progress, desto besser.
            Da uns darüber fast alle Studien fehlen, wird’s experimentell.

            Ich an Deiner Stelle würde einige experimentelle Wirkstoffe kombinieren, denn ein einzelner Angiogeneseinhibitor wird Dir da sicher nicht weiterhelfen können. Je füher Du damit anfängst, desto besser. Schau Dir mal die Daten zur 1.-line Therapie von Brustkrebs mit Avastin an und vergleiche Sie mit der 2.- oder 3.-line Therapie bei dieser Krebsart: 1.-line gibt’s eine Überlebensverlängerung, 2.- oder 3.- line kaum noch.
            Auch Avastin ist leider mit nichten der Durchbruch. Deshalb wird dir in der Chemopause Avastin alleine vermutlich nicht reichen.
            Einige von uns machen seit Jahren gute Erfahrungen mit COX-2-Hemmung und Thalidomid (ich selbst nehm es mittlerweile seit fast vier Jahren). Das Thalidomid ist sehr niedrig dosiert und in dieser Dosierung wohl kein Angiogeneseinhibitor, sondern eher ein Immunmodulator. Ich an Deiner Stelle würde niedrig dosiertes Thalidomid und COX-2-Hemmung mit Avastin kombinieren, auch wenn man über die Nebenwirkungen (könnten sich schlimmstenfalls verstärken) leider noch nichts weiß. Zuerst vorsichtig Avastin niedrig dosiert mit 3 - 5 mg pro kg Körpergewicht alle 14 Tage, wenn Du es gut verträgst auf 10 mg erhöhen. Und das ganze sollte ein pfiffiger aber erfahrener Onkologe begleiten, denn diese Kombination hat zwar vermutlich deutlich weniger Nebenwirkungen als eine klassische Chemo, trotzdem muß man auch bei Avastin auf einige internistische Probleme aufpassen (allergische Reaktonen - ist ja nicht ein voll humaner Antikörper -, Hautprobleme, geringfügig mehr Thrombosen, Blutdruckerhöhungen und selten innere Blutungen, aber dann manchmal mit gravierenden Folgen, z. B. Schlaganfall, deshalb ist die Blutdruckkontrolle bzw. –absenkung sehr wichtig). Da schon die COX-2-Hemmung die Thromboseneigung leicht erhöht und vielleicht auch schon das niedrig dosierte Thalidomid, solltest Du ein Babyaspirin einnehmen und es scheint, daß sich dieses Babyaspirin auch mit Avastin verträgt – im Gegensatz zu hochdosierten ‚Blutverdünnern’. Auch müßtest Du ein altersgemäß gesundes Herz/Kreislaufsystem haben.
            Es fehlt uns im Umgang mit Avastin immer noch viel Erfahrung und Wissen: Regelt der Tumor während einer längeren Avastintherapie das VEGF wegen des blockierten Rezeptors so sehr hoch, daß es nach Absetzen des Medikaments einen deutlichen Progress gibt? Wenn ja, wie sollte eine Nachfolgemedikation gegensteuern?
            Trotz all dieser Warnungen und Einschränkungen würde ich an Deiner Stelle so eine Strategie wählen. Ich weiß von drei Prostatakrebserkrankten, die Avastin bekommen haben. Bei zweien weiß ich mit gewissem Erfolg, den dritten hab ich aus den Augen verloren.
            Die Zukunft in der Krebstherapie hat gerade erst begonnen und es wird interessant werden. Die Onkologie, wo sich seit Jahrzehnten nicht viel getan hat, wird zu einem der spannesten Medizinbereiche.
            Natürlich müssen auch diese neuen Medikamente von den Kassen übernommen werden. Die Alternative hieße, wir bezahlen mit unserem vorzeitigen Ableben den Ärzten ihr drittes Haus, den Kassen ihren weiteren noblen Ausbau der Niederlassungen und den Krankenhäusern ihren Bettenberg etc. Moralisch sind wir mit dieser Diagnose vom Start weg die Sieger. Nur müssen wir uns solidarisieren, Öffentlichkeit suchen und kämpfen.

            Such Dir einen jungen dynamischen Onkologen mit Mut und Biß u. dem nötigen Verantwortungsgefühl, der Deine Erkrankung als Herausforderung ansieht, Winfried.
            Ich weiß nicht wieviel Zeit Du zur Verfügung hast neben Deiner Arbeit: aber mach Dich selber zum Experten Deiner Krebserkrankung. Hol Dir alle wissenschaftlichen u. medizinischen Infos, verlaß Dich nicht allein auf die Informationen Deiner Ärzte, sondern recherchiere selbst. Mir liegt das „Medizinische“ eigentlich auch nicht so, aber der Krebs zwingt mich dazu.

            Ich bin leider nicht oft im Forum. Antworten kann ich deshalb meist nur sehr zeitverzögert.
            Alles Gute Winfried (und an alle die in einer ähnlichen Lage sind).

            Josef




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