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ADT: Medikametierungs-Dosierung bei der Durchführung

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    ADT: Medikametierungs-Dosierung bei der Durchführung

    Hallo liebe Mitkämpfer,
    irgendwie bin ich wohl noch nicht so ganz auf der Höhe der notwendigen Informationen zur Durchführung. Bisher dachte ich, dass die Ärzte die in Deutschland bereit sind die Therapie zu begleiten, wissen was sie tun. Daher frage ich mich -kurz vor einer erneut anstehenden Weichenstellung zu meiner weiteren Therapie-Vorgehensweise: Warum ist es notwendig beispielsweise zu Dr. Tucker nach Singapur zu reisen. Welche entscheidenden Vorteile kann das bringen, wenn doch feststeht: Enantone/Zoladex + Casodex/Flutamin + Proscar? Gibt es da noch weitere geheimnisvolle Dosierungsrezepte, über die der deutsche Arzt nicht Bescheid weiß? Oder ist es nur das gute Gefühl, daß die "Väter" der Therapie es so viel besser machen könnten? Jedenfalls hat noch keiner der Ärzte, mit denn ich gesprochen habe, Dosierungsfragen erörtert. Obwohl ich etwas Angst habe, hier eine doofe Frage zu stellen: Wer kann dazu was sagen?

    #2
    Zitat von kristian Beitrag anzeigen
    Warum ist es notwendig beispielsweise zu Dr. Tucker nach Singapur zu reisen.
    Hallo Kristian,

    ich nehme an, dass Du mich damit ansprechen willst. Der Grund der Reise war nicht das Besprechen der Dosierung, die ist auch in Deutschland hinlänglich bekannt und ließe sich nötigenfalls per E-Mail bei Dr. Tucker erfragen. In meinem Fall ging es um das Erörtern der Situation und des weiteren Vorgehens mit einem auf Prostatakrebs spezialisierten Onkologen - und einen solchen gibt es in Deutschland nicht -, das dann natürlich von einem hiesigen Arzt umgesetzt werden muss.

    Ralf

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      #3
      Hallo Kristian,
      es gibt keine doofen Fragen, wenn man etwas nicht weiß, sondern höchstens doofe Antworten. Zu Deinem Text im Einzelnen:

      1. Auch solche Ärzte gibt es, die bisher einige Patienten bei der DHB oder der Hormonblockade mit drei Komponenten (HB3) zwar begleitet haben, aber sie sind da nur dem Wunsch des Patienten nachgekommen, da es sich ja grundsätzlich um eine schulmedizinische Therapie handelt, nur eben in einer besonderen Ausformung. Der Patient "weiß" daher mehr und informiert den Arzt. Die Ärzte haben sich meist nicht mit dem dahinter liegenden onkologischen Therapiekonzept näher befaßt. Ein Konzept, das darauf abstellt, den Prostatakrebs langfristig medikamentös unter Kontrolle zu halten. Verschiedene Ärzte haben da unterschiedliche Einstellungen zu dieser Therapieoption und natürlich auch unterschiedliche Wissenserfahrung.

      2. Die DHB ist nur dann als eine Standardtherapie mit den von Dir erwähnten Komponenten anzusehen, wenn die Voraussetzungen eines geringen oder mittleren Risikos vorliegen und bisher überhaupt noch keine lokale Therapie, auch keine vorausgehende Hormonblockade angewendet worden ist.
      Alles andere ist eine Hormontherapie mit drei Komponenten (HB3), die keine Standardtherapie mehr ist, sondern auf den Patienten mit ansteigendem PSA nach einer Operation oder Bestrahlung oder einer bereits seit längerem verabreichten Hormonblockade oder einfach nur mit hohem Risiko zugeschnitten sein sollte. Dann gilt z. B. die Standarddauer von 13 Monaten nicht mehr, dann werden die drei Komponenten mit antiangiogenen Medikamenten ergänzt, dann wird ein anderes Antiandrogen verabreicht (z.B. Ketokonazole), dann empfiehlt Dr. Leibowitz/Tucker eventuell auch die gering dosierte Chemotherapie zu einem recht frühen Zeitpunkt. Das Protokoll muß auf die individuelle Krebssituation und den individuellen Patienten zugeschnitten sein.

      3. Nimm Deinen Fall. Du kannst natürlich die HB3 durchführen und wirst einige gute Ergebnisse dabei erzielen. Eines der ersten Hauptziele für eine längerfristige PSA-Kontrolle ist es aber, den PSA-Wert in den Unmeßbarkeitsbereich zu bringen und ihn dort so lange wie möglich zu halten. Das dürfte mit einem einfachen HB3 Protokoll bei Dir mit einiger Wahrscheinlichkeit nicht lange der Fall sein. Du bist schließlich bereits mehrfach bestrahlt mit HBT und ET. Welche Maßnahmen unter dem Gesichtspunkt der Langzeitkontrolle des Krebses in ganz individuellen Fällen, so z.B. auch in Deinem Fall, nach den Erfahrungen Leibowitz/Tucker/Strum die wahrscheinlich wirkungsvollste ist, ist genau das Problem, das es zu lösen gilt. Dazu fliegen manche Patienten nach Singapur zu Tucker oder nehmen über Dr. Eichhorn Kontakt mit Dr. Strum auf. Deutsche Urologen oder Onkologen vor Ort, können natürlich auch dazu konsultiert werden, da aber die meisten mit diesen Therapiekonzepten keine oder wenig Erfahrung hatten, sind sie gelegentlich einverstanden oder sogar froh, wenn ein Patient ein Therapieprotokoll eines anderen Arztes, auch amerikanischen Arztes, anbringt und bittet es mit ihm umzusetzen. Da kann sich Erfahrungswissen aufbauen. Manche Ärzte lehnen aber so etwas auch strikt ab.

      Das sind die Gründe, weshalb manche Patienten Kontakt mit Tucker oder Strum oder Eichhorn aufnehmen (Die Praxis Leibowitz steht (noch?) nicht für internationale Patienten zur Verfügung, der neue Mitarbeiter wird eingearbeitet).
      Grüße
      Christian
      Christian (L)

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        #4
        Hallo Ralf,
        persönlch finde ich es außerordentlich hilfreich, daß persönlich Kontakte zu den Ärzten Tucker und Leibowitz bestehen durch so aktive Forums-Teilnehmer. Nur so gewinnen die oft theoretisch daherkommenden Hinweise und Möglichkeiten an Farbe und Attraktivität. Interessant ist für mich besonders Dein Hinweis, daß Kontakte zu Dr. Tucker auch per E-Mail aufgenommen werden können. Wird daraus so etwas wie eine Ferndiagnose, und wie stelle ich das zielgerichtet an? Für Deine Auskunft hierzu bin ich besonders dankbar!

        Kommentar


          #5
          Hallo Christian (L),
          Deine detaillierten Erklärungen zu DHB und HB3 sowie deren differenzierte Behandlung war mir in der Tat so nicht gegenwärtig. Darum ist Deine Darstellung für mich besonders wertvoll. Auch Dein Bezug auf meinen Fall zeigt mir anschaulich, wie ich sinnvoll weiter vorgehen kann - offensichtlich muß ich da für mich noch einige Details klären. Die Frage ist weiter auch, welchen Mehrwert mir die persönliche Vorstellung bei Dr. Tucker bringen könnte oder ob es "Ferndiagnosen" anhand der Krankengeschichte und ergänzender Telefonate / E-Mails geben könnte, die mir weiter helfen. Und welche Art der Kontaktaufnahme mit Dr. Eichhorn / Strum sinnvoll sein kann.
          Darüber hinaus prüfe ich für mich noch die Option HiFu (Ablaterm), sobald die Cholin-Pet-CT von Dr. Reske am 8. Januar vorliegt.
          Nochmals mein besonderer Dank für Deine sehr hilfreichen Ausführungen zum von mir angesprochenen Thema!

          Kommentar


            #6
            Zitat von RalfDm Beitrag anzeigen
            Hallo Kristian,

            Der Grund der Reise war nicht das Besprechen der Dosierung, die ist auch in Deutschland hinlänglich bekannt und ließe sich nötigenfalls per E-Mail bei Dr. Tucker erfragen.
            Ralf
            Hallo Ralf,
            heute möchte ich gerne noch einmal nachhaken mit der Frage: wie kann ich am sinnvollsten Dr. Tucker per e-mail konsultieren. Und: Ist eine Bezugnahme auf Dich und Deine intensiveren Kontakte mit Dr. Tucker erlaubt bzw. hilfreich? Es ist ja auch die Frage nach einer begleitenden Chemo zu erörtern / klären usw. Meine Entscheidung zu einem nochmaligen Versuch einer Lokalbehandlung oder endgültig zur ADT steht nun in den allernächsten Tagen an (nach Cholin-Pet am 8.1.07 in Ulm).
            Schon vorab meinen Dank für Deine Hinweise und ein erfolgreiches Jahr 2007!

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              #7
              Hallo kristian,

              ich hatte Deine Anfrage übersehen - tut mir leid. Hier Dr. Tuckers Kontaktinformation:

              Steven Tucker, MD
              Medical Director
              The West Clinic Excellence Cancer Center
              One Orchard Blvd., 15th & 16th Floor
              Camden Medical Center
              Singapore 248649
              Tel: +65 6565 6888
              Fax: +65 9152 6519

              Bei meinem letzten Besuch erkundigte ich mich nach seinen Konditionen für ein Teleconsulting. Er berechnet etwa 250 bis 500 USD pro Quartal, je nachdem, wie umfangreich die Beratung ist. Beim Erstkontakt liegt das Honorar eher an der Obergrenze dieser Preisspanne. Er möchte jeden Patienten wenigstens einmal, besser zweimal im Jahr sehen, wofür ich persönlich Verständnis habe. Mir wäre ein Arzt nicht geheuer, der seinen Patienten berät, ohne ihn je zu sehen. Er ist auch per VOIP (voice over internet protocol) zu erreichen und empfiehlt dafür die SKYPE-Software (www.skype.com). So lassen sich die Kosten für die Kommunikation begrenzen. Singapur ist uns jetzt zeitlich sieben Stunden voraus, was hier frühes Aufstehen verlangt, wenn man mit Dr. Tucker telefonieren will.
              Du kannst dich gerne auf mich beziehen. Ob es direkt nutzt, weiß ich nicht, aber schaden wird es wohl auch nicht. Zur Zeit scheint Dr. Tucker allerdings im Weihnachtsurlaub zu sein, Zeitpunkt der Rückkehr unbekannt.
              Dir auch ein erfolgreiches und vor allem gesundes 2007!

              Ralf

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                #8
                Zitat von kristian
                Und wie nehme ich über Dr.Eichhorn Kontakt mit Dr.Strum auf?
                Für den entsprechenden Hinweise bin ich sehr dankbar.
                Du wendest dich an Dr. Frank Eichhorn, bezahlst ihn privat, und schon fluppt et. Ob's das Leben verlängert ist eine andere Frage.

                WW

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                  #9
                  Zitat aus dem Beitrag von Cligensa vom 14.12.2006:
                  "Nimm Deinen Fall. Du kannst natürlich die HB3 durchführen und wirst einige gute Ergebnisse dabei erzielen. Eines der ersten Hauptziele für eine längerfristige PSA-Kontrolle ist es aber, den PSA-Wert in den Unmeßbarkeitsbereich zu bringen und ihn dort so lange wie möglich zu halten. Das dürfte mit einem einfachen HB3 Protokoll bei Dir mit einiger Wahrscheinlichkeit nicht lange der Fall sein. Du bist schließlich bereits mehrfach bestrahlt mit HBT und ET. Welche Maßnahmen unter dem Gesichtspunkt der Langzeitkontrolle des Krebses in ganz individuellen Fällen, so z.B. auch in Deinem Fall, nach den Erfahrungen Leibowitz/Tucker/Strum die wahrscheinlich wirkungsvollste ist, ist genau das Problem, das es zu lösen gilt".


                  Zu meinem aktuellen PC-Status treibt mich einige Unsicherheit um, dazu bitte ich um Verständnis, dass ich die Lage etwas ausführlicher darstelle. Über klärende Hinweise und vorschläge zur weiteren vorgehensweise bin ich in dieser Situation sehr dankbar.

                  Zu meinem laparoskopoischen Lymphknotenstaging vom 24.02.2007 holte ich eine Berliner Zweitmeinung ein - hier der entsprechende Befund:
                  Lymphknoten bzw. Weichteilmetastase eines gering differenzierten Prostatakarzinoms, Gleason Muster 4+4=8. Es finden sich mehrere, teils in Organisation befindliche Veneneinrüche (Risikofaktor für eine Fernmetastasierung). Der Tumor zeigt keine wesentlichen regressiven Veränderungen, besitzt jedoch eine sehr geringe Proliferationsaktivität unter 3%, möglicherweise in Form der durchgeführten Hormontherapie (Anmerkung: die läuft allerdings gerade erst richtig an).
                  Als Risikofaktoren für eine Androgen-Resistenz finden sich eine heterogene Expression des Androgen-Rezeptors, Verlust bzw. sehr schwache Expression von P27 und die Expression von HSP 27. Der Tumor zeigt keine neuroendokrine Differenzierung und ist Bcl-2 negativ. Als mögliche therapeutische Tagets finden sich eine Expression von PAP (Provenge), MUCI (MUCI-1 Impftherapie) und der EGF-Rezeptor.

                  Zu diesem Befund befragte ich den Autor telefonisch:
                  Gleason-Muster 4+4 = 8: dabei handelt es sich eher um ein vergleichendes Bild, um den Malignizitätsgrad auszudrücken
                  Venendurchbrüche (Risikofaktor für Fernmetastasierungen) betrifft nicht Lymphmetastasierung, sondern die Gefahr für die Entwicklungsmöglichkeiten von Knochen- und anderen Metastasen. Die Venendurchbrüche öffnen den Tumorzellen die Türen zum Gesamtkörper
                  Geringe Proliferation: hier = Wachstum der Tumorzellen gegenwärtig - wahrscheinlich unter Einfluss der Hormonblockade - sehr gering, unter den angegebenen 3% - Die Zellen wachsen gegenwärtig wenig / schwach.
                  Heterogene Expression des Androgen-Rezeptors Tumorzellen sprechen nur schwach oder überhaupt nicht auf Androgene an = Gefahr für eine "Intensivität" / Resistenz
                  P27 und HS27 schützen Tumorzellen vor Androgenentzug! Sie verfügen über Mechanismen, dem Androgenentzug zu entkommen. Verhindern Wachstum der Tumorzellen, vor allem unter Hormonentzug mit dem Risiko, dass die Zellen wachsen können.
                  Bcl-2 "negativ“ verhindert Absterben der Tumorzellen - "negativ" heißt für mich in diesem Falle also positiv
                  Expression von PAP (Provenge) Provenge = neuer Impfstoff, nur in Amerika gegenwärtig zugelassen
                  MUC1-IMPFTHERAPIE - eine Straßburger Firma produziert den Impfstoff zur Verhinderung des Zellwachstums
                  EGF-Rezeptor = heizt das Wachstum der T-Zellen an. Es gibt Medikamente, die diesen Rezeptor blockieren.
                  Der Pathologe abschließend: Es ist die Hinzufügung auf eine leichte Chemo zu überlegen

                  Dazu mein betreuender Onkologe:
                  Das ist alles Theorie und nicht unbedingt sinnvoll, es ist hochexperimentell - gegen eine Chemo "oben drauf" bin ich sehr strikt! Das alles ist nur bedingt richtig, EGF-Rezeptor=nützt nichts, MUC1=nicht relevant, Bcl-2=Gen, regelt den programmierten Zelltod, nicht relevant momentan.
                  Was ist nun angesagt?

                  Kommentar


                    #10
                    Zitat von kristian Beitrag anzeigen
                    Dazu mein betreuender Onkologe:

                    Das ist alles Theorie und nicht unbedingt sinnvoll, es ist hochexperimentell ...
                    Womit der Onkologe erst mal Recht hat. Chemotherapie (Taxotere) ist zugelassen im hormonrefraktären Stadium. Dort befindest du dich z. Zt. nicht. Würde dir der Onkologe Taxotere verabreichen, liefe er Gefahr, von der Krankenkasse in Regress genommen zu werden.

                    Die Alternative wäre, du fährst nach Bad Reichenhall zu Dr. Eichhorn und bezahlst ihn privat, oder doch zu Dr. Tucker nach Singapur? Ob das deine Prognose verbessern würde, weiß ich nicht. Man kann es nicht ausschließen.

                    Zitat von kristian Beitrag anzeigen
                    Was ist nun angesagt?
                    Gute Frage! Was tun mit Herrn Bonkhoffs Gutachten, schließlich hat es auch Geld gekostet? Ich würde es mir einrahmen und an die Wand hängen.

                    Gruß Winfried

                    Kommentar


                      #11
                      Hallo Kristian,

                      eine schwierige Situation für jeden Patienten, wenn er zu seiner Erkrankung auch noch mit Informationen umgehen muß, die dem einen Arzt wichtig sind und dem anderen Arzt nichts bedeuten. Prof. Bonkhoff sieht die Gefahr einer existierenden Zellpopulation, die nicht mit einer Hormonblockade ausreichend behandelt werden kann. Seine Analyse wird auch durch Deine DNA zytometrische Diagnose gestützt.

                      Leider jedoch ist das Standardverfahren in Deutschland nach lokaler, erfolgloser Intervention, die Hormonmodulation, welche bis zum dreimaligen aufeinander folgenden PSA Anstieg durchgehalten wird. Dann kommen experimentelle Verfahren zum Zug, die in Studien möglich sind, oder die Taxan basierte Chemotherapie. Diese allgemeine Betrachtung hilft Dir in Deiner konkreten Situation nicht, es sei denn Du hättest die Möglichkeit einen außerhalb dieses Schemas therapierenden Arzt konsultieren zu können, oder in eine Studie zu kommen oder zumindest eine bekannte uroonkologische Klinik, oder einen auf PCa spezialisierten Urologen aufsuchen zu können. Du kannst alle Hilfe gebrauchen, die Du jetzt bekommen kannst.

                      Deshalb wäre es auch gut für Dich, wenn der behandelnde Onkologe mit Prof. Bonkhoff über Deine Erkrankung sprechen würde. Das würde ich als fürsorglich Dir gegenüber erachten. Er würde sich nichts vergeben, aber etwas hinzugewinnen. Jedoch verstehen ich nach einer Kommunikation mit der Dt. Gesellschaft für Hämatologie und Onkologie, warum ihre Mitglieder zuerst das Versagen der Hormonblockade registrieren, bevor sie weitere Maßnahmen überdenken wollen.

                      Bevor ich Dir zur frühen oder vielleicht auch rechtzeitigen Chemotherapie einen kurzen Auszug aus einer Studie schreibe, noch diese Frage. Wurde der Bereich in dem die positiven Lymphknoten gefunden wurden mitbestrahlt?

                      Günter

                      Sehr kurzer Auszug aus einer Studie über den prognostischen Wert der Zeitspanne vom Beginn einer Hormonmodulation bis zum Erreichen des PSA Nadirs, nach erfolgloser lokaler Intervention.

                      Autoren: Anthony V. D'Amico, David G. McLeod, Peter R. Carroll, Jennifer Cullen, Ming-Hui Chen Cancer 2007 Feb 21 publiziert im Cancer.

                      Die Bedeutung des schnellen Erreichens des PSA Nadir durch Hormonmodulation, nach PCa Wiederauftritt und nach lokaler Therapie ist nicht ausreichend geprüft.

                      558 Männer mit PCa Wiederauftritt nach Op. (415) nach Bestrahlung (170), mit negativem Knochenszintigramm wurden mit Hormonblockade behandelt und beobachtet, um den prognostischen Wert der Zeit bis zum PSA Nadir zu prüfen. Die registrierten Daten legen nahe, daß Patienten mit einem langsamen PSA Abfall und späterem Erreichen des Nadirs ein größeres Risiko haben an Prostatakrebs zu versterben.

                      Der Kommentar schließt mit der Feststellung - "Trotz der neueren Bestätigungen der Gültigkeit von Taxan basierter Chemotherapie bei metastatischen Erkrankungen, sitzen wir oft frustriert mit gekreuzten Armen da - bis Patienten mit androgenunabhängigem Prostatakrebs, Metastasen entwickeln".
                      Zuletzt geändert von Günter Feick; 22.03.2007, 09:50.

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                        #12
                        Ich habe mit den Empfehlungen, die man von verschiedenen Seiten erhält, meine liebe Not.

                        So ein Pathologe sieht typischerweise Gewebsproben. Leibhaftige Patienten sieht er normaleweise nicht. Wie arbeitet eigentlich ein Prof. Bonkhoff. In wieweit ist er in der Lage, Krankheitsverläufe und was aus seinen therapeutischen Empfehlungen geworden ist zu beobachten. Ist das alles reine Theorie?

                        Wenn man mit Bonkhoff telefoniert, fällt sehr schnell der Name Dr. Frank Eichhorn. Wenn’s vielleicht ein zwei Namen mehr wären, hätte ich mehr Vertrauen. So ist es halt ein sehr kleiner Kreis. Mag sein, dass die Patienten von Herrn Dr. Eichhorn länger und besser leben als die Patienten anderer Urologen. Ausschließen kann ich das nicht. Belegt ist das allerdings auch noch nicht. Jedenfalls ist das, was Bonkhoff und Eichhorn tun bzw. empfehlen, sehr experimentell und oftmals jenseits der Kassenmedizin – sprich, der Patient muss das nötige Kleingeld mitbringen.

                        Auch mit anderen Empfehlungen habe ich meine liebe Not. In einer frühen Phase meiner Therapie suchte ich die interdisziplinäre Prostatasprechstunde der Charité auf. Von dort erhielt ich übrigens ganz ohne pathologisches Zweitgutachten die Auskunft, eine längerfristige Tumorkontrolle durch Hormontherapie sei bei hohem Gleason Score nicht zu erwarten. Man empfahl mir daher eine frühzeitige Chemotherapie mit Taxotere möglichst im Rahmen eines Studienprotokolls in der Nähe des Heimatortes des Patienten. Tatsächlich gab es zumindest damals weder in Berlin noch der Nähe meines Heimatortes eine entsprechend Studie. Solche Empfehlungen kann man sich getrost knicken.

                        Auch Prof. Heidenreich empfahl in meinem Falle eine frühzeitige Chemotherapie mit Taxotere. Davon, eine Zweitmeinung bei Bonkhoff einzuholen, rät Heidenreich eher ab, weil dies ohne Einfluss auf seine Therapieempfehlung sei. Langer Rede kurzer Sinn, um die Empfehlung für eine frühzeitige Chemotherapie mit Taxotere zu erhalten, bedarf es keines pathologischen Zweitgutachtens. Diese Empfehlung und übrigens auch das genaue Gegenteil bekommt man auch so.

                        Ich habe mich nach meiner OP einer Radatio unterzogen. Diese hat mir vermutlich außer einem schlechten Blutbild nichts gebracht. Möglicherweise wäre es richtiger gewesen, damals mit Taxotere weiter zu machen. Meine Ärzte wollten nicht. Andererseits ist natürlich völlig offen, wo ich gesetzt diesen Falles heute stehen würde.

                        WW

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                          #13
                          Therapieempfehlungen

                          Hallo Winfried,

                          eventuell genau so weit wie ich und hättest noch alle Möglichkeiten offen.

                          Wie du weisst, habe ich mich bisher nur nach meinem Gefühl, den Orientierungen von SHG und Forum und ein wenig Glück therapiert und die Chemoempfehlungen von PKlern und Ärzten ignoriert. Meine Medikamente die ich bisher glaube zu brauchen bekomme ich von meinen Ärzten vor Ort nach meinen Wünschen verschrieben und von der Kasse bezahlt.

                          Irgendwann wird eine Änderung notwendig sein, ich denke vorerst an 2 x Casodex, dann das Absetzen von Flutamid und dann Ketokonazol und evtl. an Contergan. Wir werden sehen. Die Metastasen scheinen noch zu ruhen, ich merke keine Verschlechterungen im linken Fuß.

                          Dir viel Erfolg Gruß Hans

                          PS: ich habe ein neues Hobby und werde später berichten.

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                            #14
                            Zitat von HansiB Beitrag anzeigen
                            ... eventuell genau so weit wie ich und hättest noch alle Möglichkeiten offen.
                            Da haben wir uns nun falsch verstanden.

                            Ich hatte nach der OP einen PSA-Nadier von 0,06ng/ml. Möglicherweise hätte man an dieser Stelle weiter machen sollen mit Taxotere. Urologe fs hat mir damals dazu geraten. Meine Ärzte wollten nicht. Statt dessen habe ich längere Zeit zugesehen, wie sich mein PSA alle drei Wochen verdoppelte. Ich habe Zweifel, dass diese Strategie von besonderer Klugheit zeugt.

                            Im Gegensatz zu mir hast du nur auf antiandrogene Therapie gesetzt und zusätzlich ein paar Präparate eingenommen, die dir deine Heilpraktikerin empfahl. Wenn ich diesen Weg gegangen wäre, wäre ich evtl. genau so weit wie du und hätte noch alle Möglichkeiten offen. Ich kann es nicht ausschließen. Möglicherweise wäre es aber auch ganz anders gelaufen und ich würde die Radieschen bereits von unten anschauen. Auch das können wir beide nicht ausschließen.

                            Ich wünsche dir auch alles Gute Winfried

                            Kommentar


                              #15
                              Hallo Winfried,

                              Zitat Winfried :Gute Frage! Was tun mit Herrn Bonkhoffs Gutachten, schließlich hat es auch Geld gekostet? Ich würde es mir einrahmen und an die Wand hängen.

                              Du bist einmalig. Deine kurzen Kommentare bereiten mir immer sehr Vergnügen.

                              "Erfolg hat nur, wer etwas tut, während er auf ihn wartet"
                              (Thomas Edison)

                              Gruß Hutschi

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