Hallo, mein Name ist Thomas, 53 Jahre und lese seit einiger Zeit in diesem Forum regelmäßig mit. Aufgrund meiner familiären Vorgeschichte, Vater, dessen 2 Brüder sowie einer meiner Cousins, alle nach dem 60. Lebensjahr an Prostatakrebs erkrankt, war ich 2010 mit 45 Jahren das erste Mal bei dem Urologen vorstellig der bisher alle männlichen Familienmitglieder betreute.
Dort wurden die üblichen Untersuchungen (Abtasten, Ultraschall usw.) gemacht und auch der PSA Wert ermittelt. Dieser lag bei der Erstuntersuchung bei 1,38ng/ml bei einer Prostatagröße von 24ccm.
Über die Jahre ist dann der PSA Wert kontinuierlich gestiegen und lag Anfang 2015 bei 2,2ng/ml. Abtasten und Ultraschall jeweils ohne Befund, die Prostatagröße wurde mit 30ccm im Ultraschall bestimmt. Daraufhin wurde das PSA halbjährlich kontrolliert und hatte schwankende aber steigende Werte. Der PSA Wert im Januar war dabei immer niedriger als im Sommer. Es haben sich dann folgende Werte ergeben:
Januar 2015, 2,2ng/ml, Juli 2015, 2,0ng/ml
Januar 2016, 2,6ng/ml, Juli 2016, 2,4ng/ml
Januar 2017, 3,0ng/ml
Abtasten und Ultraschall waren bis dato immer ohne Befund, die Prostatagröße lag im Januar 2017 bei 34ccm.
Aufgrund der familiären Vorgeschichte wurde vom Urologen eine Biopsie vorgeschlagen die im Februar 2017 durchgeführt wurde. Zur Vorbereitung hatte ich ein Antibiotikum verordnet bekommen, das ich am Abend sowie am Morgen vor der Biopsie einnehmen sollte. Nach der Einnahme am Abend wurde mir sehr übel und ich hatte mich mehrmals übergeben müssen. Ich fragte daraufhin telefonisch vor der Biopsie in der Praxis nach und bekam von der Sprechstundenhilfe die Antwort es wäre ja noch eine zweite Tablette einzunehmen, das wäre kein Problem. Ich nahm dann die zweite Tablette ein und ging zum Biopsie Termin. Auch der Urologe hatte keine Bedenken und nahm 12 Proben. Die Entnahme war sehr schmerzhaft und unangenehm. Nach der Biopsie war mir wieder sehr übel und ich bekam einen heftigen Brechdurchfall sowie Fieber. Da das Ganze an einem Freitag stattfand war mittags mein Urologe nicht mehr telefonisch erreichbar. Meine Frau brachte mich zu unserem Hausarzt, der an einen Magen/Darm Virus glaubte. Noch in der Praxis bekam ich einen Kreislaufkollaps, der durch meinen Hausarzt mit einer Infusion behandelt wurde. Daraufhin besserte sich die Kreislaufsituation und ich verbrachte das Wochenende mit Fieber und höllischen Schmerzen im Bereich der Prostata daheim. Montags telefonierte ich mit meinem Urologen, der mir Empfahl das Antibiotikum weiter zu nehmen. Da das Fieber herunter ging sah er keinerlei Veranlassung einer persönlichen Vorstellung. Ich nahm dann das Antibiotikum zu Ende, hatte aber weiterhin massive Magen/Darm Probleme, die nach Absetzen des Antibiotikums sich besserten. Auch die Prostataschmerzen besserten sich, zwar zögerlich, waren dann aber verschwunden.
Die Biopsie war negativ und brachte keinen Verdacht auf einen Krebs.
Im Juli 2017 wurde dann wieder PSA gemessen, der mit 3,8ng/ml seinen bis dato höchsten Wert erreichte. Auch war mein Urologe der Meinung er hätte eine Verhärtung ertastet und schickte mich zu einem mpMRT. Das mpMRT zeigte Veränderungen die auf entzündliche Prozesse Hinweise gaben sowie Spuren der vergangenen Biopsie (lt. Radiologe). Die Einteilung wurde mit PIRAD 2 angegeben. Die Prostatagröße wurde mit 38ccm ermittelt. Der Radiologe empfahl bei weiter steigenden PSA Werten eine Wiederholung des MRT in 12 Monaten bzw. eine anschließende Fusionsbiospie.
Im September 2017 wurde dann ein PSA Wert von 4,4ng/ml gemessen. Mein Urologe bestand dann auf eine weitere Biopsie, die er selbst durchführen wollte. Mein Hinweis auf eine etwaige Fusionsbiospie wurde heruntergespielt mit den Worten er wisse jetzt wo er die Proben ansetzten müsste, eine Fusionsbiopsie wäre unverhältnismäßig teuer.
Der Termin wurde daraufhin vereinbart, auch bekam ich wieder das Antibiotikum verschrieben, das ich am Abend vor dem Termin wieder einnahm. Zirka eine Stunde nach Einnahme wurde mir wieder übel und ich spürte ein Kribbeln in Händen und Füßen.
Nach der Biopsie bekam ich wieder hohes Fieber, Schmerzen und auch das Kribbeln wurde sehr stark. Dazu kam am Tag nach der Biopsie ein sehr stark juckender Ausschlag an Armen und Beinen. Da mal wieder Wochenende war fuhr mich meine Frau zum ärztlichen Bereitschaftsdienst der mich ohne zu zögern wegen eines allergischen Schocks bzw. einer allergischen Reaktion in die Klinik einwies.
In der Klinik stellte sich dann eine massive allergische Reaktion aufgrund der Antibiotikumeinnahme heraus. Ebenfalls wurde eine massive Prostatitis diagnostiziert. Der Grund hierfür war ein resistenter Darmkeim der in die Prostata eingedrungen und gegen den das verordnete Antibiotikum machtlos war. Die Prostatitis konnte zu diesem Zeitpunkt nicht behandelt werden.
Die Biopsie war weiterhin negativ. Es ergaben sich lediglich Zeichen einer Entzündung.
Heute muss ich wegen der Antibiotikum Allergie hochdosiertes Kortison und weitere Medikamente nehmen. Ich war vor der Prozedur sehr sportlich, schlank, aktiv und erfolgreich im Beruf. Heute wiege ich 25kg mehr, kann keine 500 Meter laufen und habe neurologische Defizite in den Händen und Beinen. An Arbeiten ist zurzeit nicht zu denken. Mit viel Hoffnung kann das Kortison im Laufe des Jahres reduziert werden.
Den Urologen habe ich gewechselt. Der Neue hatte für das Vorgehen nur Kopfschütteln übrig und meinte ein Antibiogramm wäre heute Standard vor jeder Biopsie. Der PSA Wert liegt derzeit bei 6,8ng/ml. Das kann eine Folge der unbehandelten Prostatitis sein. Ende dieses Jahres soll ein weiteres mpMRT erfolgen. Die Prostatitis soll nach Abklingen der neurologischen Symptome behandelt werden. Allerdings soll dazu wieder ein Antibiotikum zum Einsatz kommen. Der Urologe sprach dabei von einem „Off-Label-Use“ eines Medikaments (habe ich nicht ganz verstanden, muss ich noch mal hinterfragen)? Derzeit habe ich die Beschwerden die durch die Prostataentzündung verursacht werden durch pflanzliche Medikamente wie Brennesseltee, Sabalextract usw. einigermaßen im Griff. Psychisch bin ich allerdings am Boden, leide an Depressionen und bin bereit eher an einem evtl. Prostatakrebs versterben zu wollen als irgendwann eine weitere Biopsie auf mich zu nehmen. Mein Vertrauen in die Ärzteschaft ist dahin.
Die resistenten E-Coli habe ich mir vermutlich durch eine unbeabsichtigte Schmierinfektion in einer Kläranlage eingefangen, da ich dort öfters beruflich zu tun habe.
Hat jemand aus dem Forum ähnliche Erfahrungen erlebt und hat eine Idee oder einen Rat wie ich jetzt weiter machen sollte? Welche Möglichkeit gibt es die Prostataentzündung ohne Chemie los zu werden? Welchen Einfluss hat die Resistenz (E-Coli) auf etwaige Therapieoptionen bei einem evtl. Krebs?
Thomas
Dort wurden die üblichen Untersuchungen (Abtasten, Ultraschall usw.) gemacht und auch der PSA Wert ermittelt. Dieser lag bei der Erstuntersuchung bei 1,38ng/ml bei einer Prostatagröße von 24ccm.
Über die Jahre ist dann der PSA Wert kontinuierlich gestiegen und lag Anfang 2015 bei 2,2ng/ml. Abtasten und Ultraschall jeweils ohne Befund, die Prostatagröße wurde mit 30ccm im Ultraschall bestimmt. Daraufhin wurde das PSA halbjährlich kontrolliert und hatte schwankende aber steigende Werte. Der PSA Wert im Januar war dabei immer niedriger als im Sommer. Es haben sich dann folgende Werte ergeben:
Januar 2015, 2,2ng/ml, Juli 2015, 2,0ng/ml
Januar 2016, 2,6ng/ml, Juli 2016, 2,4ng/ml
Januar 2017, 3,0ng/ml
Abtasten und Ultraschall waren bis dato immer ohne Befund, die Prostatagröße lag im Januar 2017 bei 34ccm.
Aufgrund der familiären Vorgeschichte wurde vom Urologen eine Biopsie vorgeschlagen die im Februar 2017 durchgeführt wurde. Zur Vorbereitung hatte ich ein Antibiotikum verordnet bekommen, das ich am Abend sowie am Morgen vor der Biopsie einnehmen sollte. Nach der Einnahme am Abend wurde mir sehr übel und ich hatte mich mehrmals übergeben müssen. Ich fragte daraufhin telefonisch vor der Biopsie in der Praxis nach und bekam von der Sprechstundenhilfe die Antwort es wäre ja noch eine zweite Tablette einzunehmen, das wäre kein Problem. Ich nahm dann die zweite Tablette ein und ging zum Biopsie Termin. Auch der Urologe hatte keine Bedenken und nahm 12 Proben. Die Entnahme war sehr schmerzhaft und unangenehm. Nach der Biopsie war mir wieder sehr übel und ich bekam einen heftigen Brechdurchfall sowie Fieber. Da das Ganze an einem Freitag stattfand war mittags mein Urologe nicht mehr telefonisch erreichbar. Meine Frau brachte mich zu unserem Hausarzt, der an einen Magen/Darm Virus glaubte. Noch in der Praxis bekam ich einen Kreislaufkollaps, der durch meinen Hausarzt mit einer Infusion behandelt wurde. Daraufhin besserte sich die Kreislaufsituation und ich verbrachte das Wochenende mit Fieber und höllischen Schmerzen im Bereich der Prostata daheim. Montags telefonierte ich mit meinem Urologen, der mir Empfahl das Antibiotikum weiter zu nehmen. Da das Fieber herunter ging sah er keinerlei Veranlassung einer persönlichen Vorstellung. Ich nahm dann das Antibiotikum zu Ende, hatte aber weiterhin massive Magen/Darm Probleme, die nach Absetzen des Antibiotikums sich besserten. Auch die Prostataschmerzen besserten sich, zwar zögerlich, waren dann aber verschwunden.
Die Biopsie war negativ und brachte keinen Verdacht auf einen Krebs.
Im Juli 2017 wurde dann wieder PSA gemessen, der mit 3,8ng/ml seinen bis dato höchsten Wert erreichte. Auch war mein Urologe der Meinung er hätte eine Verhärtung ertastet und schickte mich zu einem mpMRT. Das mpMRT zeigte Veränderungen die auf entzündliche Prozesse Hinweise gaben sowie Spuren der vergangenen Biopsie (lt. Radiologe). Die Einteilung wurde mit PIRAD 2 angegeben. Die Prostatagröße wurde mit 38ccm ermittelt. Der Radiologe empfahl bei weiter steigenden PSA Werten eine Wiederholung des MRT in 12 Monaten bzw. eine anschließende Fusionsbiospie.
Im September 2017 wurde dann ein PSA Wert von 4,4ng/ml gemessen. Mein Urologe bestand dann auf eine weitere Biopsie, die er selbst durchführen wollte. Mein Hinweis auf eine etwaige Fusionsbiospie wurde heruntergespielt mit den Worten er wisse jetzt wo er die Proben ansetzten müsste, eine Fusionsbiopsie wäre unverhältnismäßig teuer.
Der Termin wurde daraufhin vereinbart, auch bekam ich wieder das Antibiotikum verschrieben, das ich am Abend vor dem Termin wieder einnahm. Zirka eine Stunde nach Einnahme wurde mir wieder übel und ich spürte ein Kribbeln in Händen und Füßen.
Nach der Biopsie bekam ich wieder hohes Fieber, Schmerzen und auch das Kribbeln wurde sehr stark. Dazu kam am Tag nach der Biopsie ein sehr stark juckender Ausschlag an Armen und Beinen. Da mal wieder Wochenende war fuhr mich meine Frau zum ärztlichen Bereitschaftsdienst der mich ohne zu zögern wegen eines allergischen Schocks bzw. einer allergischen Reaktion in die Klinik einwies.
In der Klinik stellte sich dann eine massive allergische Reaktion aufgrund der Antibiotikumeinnahme heraus. Ebenfalls wurde eine massive Prostatitis diagnostiziert. Der Grund hierfür war ein resistenter Darmkeim der in die Prostata eingedrungen und gegen den das verordnete Antibiotikum machtlos war. Die Prostatitis konnte zu diesem Zeitpunkt nicht behandelt werden.
Die Biopsie war weiterhin negativ. Es ergaben sich lediglich Zeichen einer Entzündung.
Heute muss ich wegen der Antibiotikum Allergie hochdosiertes Kortison und weitere Medikamente nehmen. Ich war vor der Prozedur sehr sportlich, schlank, aktiv und erfolgreich im Beruf. Heute wiege ich 25kg mehr, kann keine 500 Meter laufen und habe neurologische Defizite in den Händen und Beinen. An Arbeiten ist zurzeit nicht zu denken. Mit viel Hoffnung kann das Kortison im Laufe des Jahres reduziert werden.
Den Urologen habe ich gewechselt. Der Neue hatte für das Vorgehen nur Kopfschütteln übrig und meinte ein Antibiogramm wäre heute Standard vor jeder Biopsie. Der PSA Wert liegt derzeit bei 6,8ng/ml. Das kann eine Folge der unbehandelten Prostatitis sein. Ende dieses Jahres soll ein weiteres mpMRT erfolgen. Die Prostatitis soll nach Abklingen der neurologischen Symptome behandelt werden. Allerdings soll dazu wieder ein Antibiotikum zum Einsatz kommen. Der Urologe sprach dabei von einem „Off-Label-Use“ eines Medikaments (habe ich nicht ganz verstanden, muss ich noch mal hinterfragen)? Derzeit habe ich die Beschwerden die durch die Prostataentzündung verursacht werden durch pflanzliche Medikamente wie Brennesseltee, Sabalextract usw. einigermaßen im Griff. Psychisch bin ich allerdings am Boden, leide an Depressionen und bin bereit eher an einem evtl. Prostatakrebs versterben zu wollen als irgendwann eine weitere Biopsie auf mich zu nehmen. Mein Vertrauen in die Ärzteschaft ist dahin.
Die resistenten E-Coli habe ich mir vermutlich durch eine unbeabsichtigte Schmierinfektion in einer Kläranlage eingefangen, da ich dort öfters beruflich zu tun habe.
Hat jemand aus dem Forum ähnliche Erfahrungen erlebt und hat eine Idee oder einen Rat wie ich jetzt weiter machen sollte? Welche Möglichkeit gibt es die Prostataentzündung ohne Chemie los zu werden? Welchen Einfluss hat die Resistenz (E-Coli) auf etwaige Therapieoptionen bei einem evtl. Krebs?
Thomas
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