Vorbehandelte Prostata: Erfahrungen mit Anschlussbehandlung: Radiatio, radikale OP

[Holzmann]

Hallo zusammen,

mein Status ist wie folgt:

Ich habe ein rezidivierendes Prostatakarzinom (Tumormanifestation im Verlauf des Ductus deferens (Samenleiter) und im Bereich der Samenblasen nach vorausgegangenem therapiertem Prostatakarzinom.
2009 wurde die Prostata mit HiFu therapiert, ein zweites mal 2016 (Gleason 6).

Nun stehe ich vor der Entscheidung, eine radikale Prostataektomie vornehmen zu lassen oder zu bestrahlen.

Interessanterweise empfiehlt mir das Tumorboard des Klinikums Rechts der Isar eine klassische Bestrahlung, da ich mit demnächst 57 noch jung an Jahren bin und der "Flurschaden" - mit meiner stark vorbehandelten Prostata - bei einer OP doch recht groß sein würde (mögliche Inkontinenz und Impotenz).

Alle anderen von mir gefragten Operateure (Kliniken Martini, Homburg, Planegg) würden mich aber operieren, wiesen mich aber ebenfalls auf meine spezifischen Risiken hin.

Nun meine Fragen:
Hat jemand grundsätzlich eine Meinung hierzu?
Kann mir jemand über Erfahrungen mit der klassischen (modernen) Bestrahlung berichten?

Danke + Gruß
Holzmann

[Georg_]

Hallo,

für eine Operation nach HIFU würde ich auch Prof. Schostak in Magdeburg konsultieren. Dieser hat relativ häufig HIFU Behandlungen durchgeführt und dann auch anschließend operiert. Hat also einige Erfahrung damit. Hier ein Beitrag in dem eine solche Operation erwähnt wird. Vielleicht sendest Du Frau40 eine Nachricht und fragst sie welche Nebenwirkungen aufgetreten sind.

Bei einer Bestrahlung nach Vorbehandlung ist ein Problem, die Goldmarker zu setzen. Die Prostata ist ja weitgehend entfernt. Ich habe mir operativ in einer Uni-Klinik Goldmarker in das befallene Samenbläschen setzen lassen. Das wird selten gemacht, ist aber erforderlich um den bestrahlten Bereich, und damit Nebenwirkungen, möglichst klein halten zu können. Bestrahlt wurde in meinem Fall mit SBRT da zusätzlich noch Metastasen bestrahlt werden sollten. Das würde in München am Cyber Knife Centrum gemacht.

Georg

[MartinWK]

Wie soll man dazu eine Meinung haben, wenn man keine Details kennt? "Grundsätzlich" geht da nichts (außer Vorurteilen), jeder Fall ist doch anders, besonders ein vortherapierter.
Georg hat es wieder einmal geschafft, dennoch etwas Sinnvolles beizutragen. Nach HIFU sollte genug Narbengewebe übrig sein, um die Marker zu setzen. Der Samenleiter bewegt sich unabhängig von der Prostata und den Samenblasen - da könnte es Probleme geben. Zu Goldmarkern und warum sie so wichtig sind siehe auch diesen kleinen Vortrag hier Goldmarkerimplantation_Prostata_Strahlentherapie_H B_06-2011.pdf
Wenn HIFU hauptsächlich gewählt wurde um Kontinenz und Potenz zu erhalten (und dies bisher auch geklappt hat) wäre eine Bestrahlung vorzuziehen, weil kurz- bis mittelfristig beide Fähigkeiten eher erhalten bleiben als bei einer Salvage RPE.

[SeppS58]

Interessanterweise empfiehlt mir das Tumorboard des Klinikums Rechts der Isar eine klassische Bestrahlung, da ich mit demnächst 57 noch jung an Jahren bin und der "Flurschaden" - mit meiner stark vorbehandelten Prostata - bei einer OP doch recht groß sein würde (mögliche Inkontinenz und Impotenz).

Alle anderen von mir gefragten Operateure (Kliniken Martini, Homburg, Planegg) würden mich aber operieren, wiesen mich aber ebenfalls auf meine spezifischen Risiken hin.

Im r.d. Isar bist Du gut aufgehoben. Bei denen bin ich auch und ich hab Vertrauen zu Maurer, Tauber & Co. - Der "Flurschaden" einer offenen OP kann gewaltig sein. Hab es selbst erlebt. - Du kannst Dir aber auch noch eine Zweitmeinung in Großhadern geben lassen. Die haben auch eine Strahlenabteilung in der I3. Geh zu Dr. Li oder sonst jemanden und frag nach deren Meinung. Die sind auch OK. Ich war bei denen schon 4x!

Viele Glück,
Sepp

[Frau40]

Hallo Holzmann, mein Mann und ich sind gerne bereit, Deine Fragen zu beantworten. Gerne per PN. Grüße Sonja

[Holzmann]

Vielen Dank für das bisherige Feedback.

Ich sende dir gleich eine PN Sonja.

Gruß Holzmann