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HIFU bei durch PSMA-PET-CT festgestellten Lokalrezidiv in der Prostataloge

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    HIFU bei durch PSMA-PET-CT festgestellten Lokalrezidiv in der Prostataloge

    Nachdem bei mir aktuell die PSA-Werte bei 0,2 und 0,24 lagen, wurde ein PSMA-PET-CT durchgeführt.
    Es wurde (nur) in der Prostataloge links ein lokoregionales Rezidiv festgestellt.
    Da ich eine Logenbestrahlung bei dem Ergebnis nicht durchführen möchte, steht für mich die Frage einer HIFU- Behandlung bei der Uniklinik Köln im Vordergrund.
    Liegen Erfahrungen im Forum oder durch Studien vor?
    Würden die Kasse oder Beihilfe dafür aufkommen?
    Wie ist Euere Einschätzung?

    Viele Grüße

    Lothar

    #2
    Hallo Lothar,

    frage mal bei Prof. Schostak in Magdeburg nach. Er ist ein sehr guter Experte für HIFU-Anwendungen.

    Gruß
    Norbert
    Meine PK-Historie: http://de.myprostate.eu/?req=user&id=636

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      #3
      Zitat von Lothar M Beitrag anzeigen
      Nachdem bei mir aktuell die PSA-Werte bei 0,2 und 0,24 lagen, wurde ein PSMA-PET-CT durchgeführt.
      Es wurde (nur) in der Prostataloge links ein lokoregionales Rezidiv festgestellt.
      Da ich eine Logenbestrahlung bei dem Ergebnis nicht durchführen möchte, steht für mich die Frage einer HIFU- Behandlung bei der Uniklinik Köln im Vordergrund.
      Liegen Erfahrungen im Forum oder durch Studien vor?
      Würden die Kasse oder Beihilfe dafür aufkommen?
      Wie ist Euere Einschätzung?

      Viele Grüße

      Lothar
      Hallo Lothar,

      was sagt denn die Uniklinik in Köln?

      Gruß Achim
      Meine PCa-Geschichte: http://www.myprostate.eu/?req=user&id=494

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        #4
        Salvage HIFU nach RT: Dutzende Veröffentlichungen
        Salvage HIFU nach RPE: https://publicatt.unicatt.it/handle/10807/91757
        10 von 22 Patienten galten danach als "Erfolg": gleich PSA<0,4 3 Monate nach HIFU
        2 von 7 (offenbar noch nicht impotenten) Patienten waren danach impotent
        HIFU benötigt einen Sicherheitsabstand zum umliegenden Gewebe und eine gewisse Homogenität des behandelten Gewebes (wegen der Wärmeableitung). Das ist wohl in einer mit RT therapierten Prostata leichter zu erreichen als in einer Prostataloge - da gibt es das PCa-Rezidiv und Fett und Narben und sonst nichts.

        Lothar, du schreibst "OP beiderseits nerverhaltend" und nichts über Kontinenz. Eine ausgedehnte HIFU wird darauf Auswirkungen haben, eine zu vorsichtige das Rezidiv vermutlich nicht beseitigen. HIFU ist außerhalb der Leitlinie, aber nicht ganz eine Außenseitertherapie, weil die Ärzte die Technik schon Jahrzehnte kennen (aber nicht für PCa) und die Geräte an vielen Klinken stehen. Wenn schon außerhalb der Leitlinie, dann würde ich irreversible Elektroporation versuchen: das ist präziser und wenn umliegende gesunde Zellen geschädigt werden, ist eine Erholung möglich (ähnlich wie bei RT). Teilweise zahlen das die privaten Versicherungen, die Beihilfe folgt eigenen Regeln. Erste Adresse für IRE ist sicher https://vitusprostate.com/de/ es wird auch an der Uni Regensburg und der Charité angeboten.

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          #5
          Hallo Martin!

          Vielen Dank für Deine nützlichen Informationen!
          Meine Kontinenz war und ist gut.
          Da das lokale Rezidiv sehr begrenzt ist, gehe ich nicht von einer ausgedehnter HIFU aus.

          Die von meinem Urologen vorgeschlagene, leitliniengerechte perkundaten Logenbestrahlung halte ich aus folgenden Gründen für überzogen:

          - Heilungschancen bei ca. 70%,
          - Strahlungsnebenwirkungen auf Blase und Darm,
          - Verstärkung meiner erektilen Dysfunktion,
          - Bestrahlung der ganzen Prostataloge könnte eine Übertherapie sein.

          HIFU, IRE sowie sterotaktische Bestrahlung des lokalen Rezidiv sind mit weniger Nebenwirkungen verbunden und wiederholbar.
          Eine Logenbestrahlung des restlichen Gebiets könnte immer noch erfolgen!?
          Eine therapeutische Konsequenz oder Alternative sollte doch aus einem positiven PSMA-PET-CT erfolgen und nicht einfach perkundant bestrahlt werden.

          Viele Grüße

          Lothar

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            #6
            Hallo Lothar,

            bei mir wurde bei vergleichbarer Ausgangssituation im letzten August eine HIFU durchgeführt. Eine Bestrahlung kam bei mir weniger einer früher erfolgten Betrahlung der Prostataloge nicht mehr in Betracht.
            Nach der HIFU änderte sich der PSA-Wert kaum, ein PSMA-PET nach einem halben Jahr zeigte, dass das Rezidiv wohl getroffen und deutlich reduziert, aber nicht vollständig eliminiert wurde. Deshalb wurde das Rezidiv im März laparoskopisch entfernt.
            Die Nebenwirkungen waren erträglich, die Kosten von der Krankenkasse übernommen.

            Gruß
            Benton

            Meine Krankengeschichte findet sich unter
            http://de.myprostate.eu/?req=user&id=506
            Mein PCA-Verlauf findet sich auf http://www.myprostate.eu/?req=user&id=506

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              #7
              Hallo Lothar,

              HIFU und IRE als Rezidivbehandlung werden die erektile Dysfunktion nicht verbessern sondern wahrscheinlich beeinträchtigen. Bei beiden können Folgebehandlungen erforderlich werden, die weitere Nebenwirkungen bedeuten.
              Nach einer SBRT Bestrahlung weigern sich die meisten Strahlentherapeuten eine IMRT Bestrahlung durchzuführen, wenn in dem Gebiet zuvor mit SBRT bestrahlt wurde. In Deinem Fall heißt dies, dass nach SBRT eine normale Logenbestrahlung nicht mehr gemacht wird.

              Georg

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                #8
                Ich bin unlängst auf eine kleine Studie zur IRE gestoßen, die ein physikalisches Modell für die Berechnung des Behandlungsfeldes mit MRT und US verglichen hat (6 Patienten wurden dazu behandelt). Die Übereinstimmung war gut. Gemäß dem Berechnungsmodell gilt:
                - Rektum, Nervenbündel und Harnröhre werden so gut wie nicht geschädigt
                - das Fettgewebe wird erreicht, auch wenn es nicht im vorgesehenen Feld liegt
                - umliegende Muskeln werden auch behandelt.
                Das deckte sich mit den Resultaten bei den 6 Patienten: keine ED, keine Inkontinenz. Und es entspricht den publizierten Ergebnissen anderer IRE-Behandlungen (und meiner Erfahrung).
                Es ist bei IRE sicher schwer, das Behandlungsfeld bei einer Rezidivbehandlung festzulegen (bei HIFU geht das einigermaßen online im MRT während der Behandlung); aber selbst dann ist eher zu vermuten, dass das Nervenbündel wenig abbekommt.
                s40064-016-1879-0

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                  #9
                  Martin,

                  LowRoad hat ja eine Rezidiv-Behandlung mit IRE gemacht und ist davon ziemlich "angefressen". Ich vermute, dass man zwar vorher eingehend darüber gesprochen hat, wo das Rezidiv liegt und das man dieses ableiten wollte. In der Praxis hat man dann eine Totalablation gemacht. Dabei ist die Harnröhre in der geschilderten Weise geschädigt worden. Nach einer Bestrahlung ist die Harnröhre ja auch schon vorgeschädigt.

                  Wie gesagt, kann ich den Hergang nur vermuten. Ich empfehle IRE als Rezidivbehandlung nach diesem Erfahrungsbericht jedoch nicht. In der von Dir genannten Studie wurde IRE als fokale Therapie eingesetzt, da ist eine Nervenschonung gut zu realisieren. Allerdings wird in vielen Fällen in Offenbach eine Totalablation gemacht und dabei wird auch die Harnröhre mit geschädigt. Die Nerven sollen sich ja wieder erholen, aber nach der Operation sind sie oft auch erstmal mitgenommen.

                  Georg

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                    #10
                    Georg, Lothar hatte bisher keine Bestrahlung. Er sucht nach einer Möglichkeit, dieser zunächst auch zu entgehen. Es würde Sinn machen, wenn er mit seinen ganzen Daten zu den jeweiligen Fachleuten geht und sich beraten läßt.
                    Es wird Fälle geben, für die HIFU besser als IRE geeignet ist und umgekehrt. Bezüglich Erfolg und Nebenwirkungen gibt es zuwenig Statistiken, um einem beliebigen Fall eine Wahrscheinlichkeit zuzuordnen.
                    Es kann auch sein, dass RT am Ende die schonendste Therapie ist; für die gibt es auch Zahlen.

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                      #11
                      Ich erwäge gleichzeitig eine sterotaktische Bestrahlung (SBRT) in Betracht zu ziehen.
                      Ist mir dadurch dadurch wirklich, falls nötig, eine perkundante Bestrahlung verbaut??
                      Nach einem erneuten PSA-Anstieg (vielleicht nach Jahren) ist jedenfalls wieder eine SBRT an eine durch ein PSMA-PET-CT in der Prostataloge entdecktes Lokalrezidivs möglich.

                      Viele Grüße

                      Lothar

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                        #12
                        Mit IMRT bestrahlt man Bereiche, z.B. die Prostataloge oder die Lymphabflusswege. Mit SBRT in der Regel nur eng abgegrenzt den sichtbaren Tumorherd. Wenn dann später ein anderer Herd in der Nähe auftaucht, kann man diesen erneut mit SBRT bestrahlen, vor allem wenn sich die Bereiche, die mit SBRT bestrahlt werden, nicht überlappen. Da SBRT eine höhere Dosis hat, kann man auch in Bereichen bestrahlen, die vorher mit IMRT bestrahlt wurden.

                        Am besten fragst Du aber den Strahlentherapeuten, den Dein Urologe empfiehlt, ob er nach einer SBRT Bestrahlung bereit ist nochmal zu bestrahlen.

                        Georg

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                          #13
                          Mein Fall mit den PCMA-PET-CT-Unterlagen wurde dem Tumorboard in der Klinik unterbreitet (Urologe, Strahlenterapeuten):
                          Ich soll mich bei der RT-Abteilung vorstellen. Eine SBRT- Bestrahlung hinge von der Organlage ab.
                          Fragen an unseren Strahlentherapeuten Daniel Schmidt:
                          Von welchen Voraussetzungen hängt eine sterotaktische Bestrahlung in der Prostataloge ab?
                          Welche Vor- und Nachteile haben SBRT und Logenbestrahlung bei einem sichtbaren Lokalrezidiv.

                          Viele Grüße

                          Lithar

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                            #14
                            Bei der Logenbestrahlung mit SBRT ist die Strahlenbelastung im Gesunden kleiner
                            als mit IMRT, und Du hast etwa 5 Sitzungen in zwei Wochen, statt fast zwei
                            Monate täglich. Falls das Rezidif klar lokalisierbar ist, könnte mit SBRT sogar nur
                            dieser Bereich bestrahlt werden, was die Gesamtstrahlenlast senken würde.
                            Von der Wirkung her gibt es wohl keine grossen Unterschiede.
                            Welche Kasse was bezahle, kann ich dir als Ausländer nicht sagen.

                            Konrad
                            Meine Beiträge schreibe ich als CRPCa-betroffener Laie.

                            [1] Mein PSA-Verlauf graphisch auf myprostate.eu
                            [2] Meine PK-Historie auf Myprostate.eu
                            [3] PSA-Verlaufsanalyse 2003-2013 nach Glättli (Was ist PSA-Alert?)
                            [4] PSMA-PET/CT vom 04.07.2012: Paraaortale Lymphmetastase
                            [5] PSMA-PET von 08.2016 vor PSMA-RLT, danach 03.2017, sowie 05.2017

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                              #15
                              Genau Deiner Meinung, Konrad!
                              Wegen der Strahlenbelastung sehe ich Vorteile in der SBRT.
                              Ein Urologe in der Reha meinte jedoch dazu: „Wenn man nur den größten sichtbaren Löwen erschießt, könnte man seine nicht sichtbaren Kollegen unbehelligt lassen.“

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