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    Bitte um Hilfe bei der weiteren Vorgehensweise zur Diagnose

    Hallo,

    ich bin 55 Jahre alt und befinde mich in regelmäßiger Vorsorgeuntersuchung beim Urologen.
    Bisher waren alle Tastuntersuchungen, US und auch PSA-Messungen völlig unauffällig.
    Prostata mit mormaler Größe.

    Der letzte PSA-Wert passt jedoch nicht mehr richtig in das bisherige Bild.

    Hier meine vorliegenden Werte:

    2010: 0,41
    2011: 0,54
    2012: 0,50
    2013: 0,68
    2014: 0,56
    2015: nicht gemessen
    2016: 0,86
    2017: 0,90
    2018: 1,50

    Der Anstieg von 2017 auf 2018 macht mir Sorgen und ich frage mich, wie ich weiter vorgehen soll.
    Eine Verfälschung des letzten Wertes durch Sport oder GV kann ich ausschießen.

    Der Urologe möchte den Wert im Auge behalten und in 6 Monaten kontrollieren.
    Aber das ist so gar nicht meine Art. Einfach warten und nichts machen.
    Die Sache geht mir natürlich nicht mehr aus dem Kopf.

    Obwohl ich mittlerweile auch weiss, das das PC meist ein eher langsam wachsender Krebs ist, habe ich doch Angst, wichtige Zeit zu verpassen.
    Im Moment wäre ich ja hoffentlich noch in einem recht frühen Stadium.
    Ich überlege mir derzeit sogar, als Kassenpatient auf eigene Kosten ein multiparametrisches MRT anfertigen zu lassen (kostet wohl um 800 €??)

    Überreagiere ich hier mit meinen eigentlich noch recht guten Werten?
    Soll ich wirklich einfach nur abwarten, bis der Wert über 2 geht und dann eine Diagnostik einsetzt?
    Oder kann ich jetzt schon etwas machen außer einfach nur zu beobachten?

    Viele Grüße
    Lothar


    #2
    Lieber Lothar,
    Alle Achtung, dass Du aufgrund deines PSA-verlaufes schon jetzt hierhergefunden hast, wo doch viele Ärzte immer noch finden, unter 4ng/ml sei alles gut.
    Im Grunde hat dein Urologe recht.
    Dein Wert könnte zwar auch von einer Entzündung stammen, aber ebenso von Krebs. Letzteres wird deutlich, wenn Du von allen Messwerten ca. 0.5ng/ml abziehst für die gesunde Prostata (guck die blaue Linie in Anhang [3]).
    Nachmessen in drei Monaten statt sechs ist ein kleiner Aufwand. Verpassen tust Du zwar auch in sechs Monaten nichts, aber Du bist zu jung, um Zeit zu verplämpern. Jede Messung mehr zeigt den Verlauf deutlicher.
    Aber bei zu kurzen Messintervallen können Messfehler das Ergebnis verschleiern.

    Carpe diem!
    Hvielemi
    Meine Beiträge schreibe ich als CRPCa-betroffener Laie.

    [1] Mein PSA-Verlauf graphisch auf myprostate.eu
    [2] Meine PK-Historie auf Myprostate.eu
    [3] PSA-Verlaufsanalyse 2003-2013 nach Glättli (Was ist PSA-Alert?)
    [4] PSMA-PET/CT vom 04.07.2012: Paraaortale Lymphmetastase
    [5] PSMA-PET von 08.2016 vor PSMA-RLT, danach 03.2017, sowie 05.2017

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      #3
      Hallo Lothar,

      Du nimmst Deine Vorstorge ernst und das ist gut so. - Aber Angst oder Panik musst Du jetzt mit einem PSA von 1,5 wirklich nicht haben.

      Klar kannst Du in 6 Wochen oder in 3 Monaten den PSA erneut bestimmen lassen. Das schadet sicher nicht und gibt dann vllt. auch weiter Entwarnung.

      Achte dann aber bitte auch darauf, dass Du an den Tagen vor der Blutabnahme nicht längere Strecken mit dem Rad fährst, auf Sex verzichtest und auch sonst keine Infektion hast.

      Sollte Dein PSA Wert dann weiter unter 2 sein, dann kannst Du getrost weitere 6 Monate warten. Aktuell besteht überhaupt kein Anlass beunruhigt zu sein. - Außer Du hättest zusätzlich z.B. Probleme beim Wasserlassen.

      Viele Grüße,
      Sepp

      Kommentar


        #4
        Zitat von SeppS58 Beitrag anzeigen

        Sollte Dein PSA Wert dann weiter unter 2 sein, dann kannst Du getrost weitere 6 Monate warten.
        Sepp,
        wenn Lothar in drei Monaten weit unter 2, also z..B. 1.8ng/ml misst, hat er allen Grund,
        beunruhigt zu sein, denn dann hat er eine PSA-Verdoppelungszeit (VZ) von einem Jahr,
        bzw. nach dem oben erwähnten Abzug grad noch 8 Monate. In weiteren 6 Monaten würde
        er sich damit bereits den 3ng/ml nähern. Das wäre ein aggressiver Krebs.

        Lothar,
        Du solltest also noch eine Messung machen, auswerten, ob die VZ konstant oder gar
        verkürzt sei, und gegebenenfalls dann weitere Diagnostik in Angriff nehmen. Wenn
        Du sechs statt drei Monate bis dahin wartest, ist das auch kein Beinbruch, aber ich
        habe deine Anfrage so verstanden, dass Du bald mehr wissen möchtest.
        Daher die Empfehlung von 3 Monaten. Kürzer bringt nichts.

        Eine graphische Auswertung des PSA in halblogarithmischer Skala ist hilfreich:
        eine konstante VZ wird als nach rechts steigende Gerade dargestellt, verkürzte VZ
        weicht nach oben ab und Entwarnung gibt es, wenn die Kurve nach unten abweicht.
        Mit einem Profil bei myprostate.eu bekommt man diese Auswertung automatisch
        und die PSA-VZ in Tabellenform.

        Hvielemi
        Meine Beiträge schreibe ich als CRPCa-betroffener Laie.

        [1] Mein PSA-Verlauf graphisch auf myprostate.eu
        [2] Meine PK-Historie auf Myprostate.eu
        [3] PSA-Verlaufsanalyse 2003-2013 nach Glättli (Was ist PSA-Alert?)
        [4] PSMA-PET/CT vom 04.07.2012: Paraaortale Lymphmetastase
        [5] PSMA-PET von 08.2016 vor PSMA-RLT, danach 03.2017, sowie 05.2017

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          #5
          Sorry, nochmal ich:

          Du kannst deinen PSA-Verlauf nach der folgenden Messung auch nach der
          Anstiegsgeschwindigkeit auswerten:



          Grenzwert für die PSA-Anstiegsgeschwindigkeit: < 0,75 ng/ml/Jahr
          Empfehlung für Männer unter 60 Jahren: < 0,5 ng/ml/Jahr
          Meine Beiträge schreibe ich als CRPCa-betroffener Laie.

          [1] Mein PSA-Verlauf graphisch auf myprostate.eu
          [2] Meine PK-Historie auf Myprostate.eu
          [3] PSA-Verlaufsanalyse 2003-2013 nach Glättli (Was ist PSA-Alert?)
          [4] PSMA-PET/CT vom 04.07.2012: Paraaortale Lymphmetastase
          [5] PSMA-PET von 08.2016 vor PSMA-RLT, danach 03.2017, sowie 05.2017

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            #6
            Hallo Lothar,

            ich bin nur einen Schluck Wasser jünger als Du (1965), messe aber auch bereits seit über 10 Jahren PSA (siehe hier: https://forum.prostatakrebs-bps.de/s...ne-Vorstellung. ). Du misst ja nun auch schon sehr lange und hast erfreulich wenige Ausreißer dabei, im Gegensatz zu mir. Lass Dir sagen: EIN Wert sagt noch gar nix, das wird Dir jeder gute Urologe bestätigen. Ich habe normalerweise immer Werte so zwischen 1,0 und 1,4. Vor 3 Monaten jedoch auf einmal 2,04, vor 4 Wochen dann 1,46 und ganz aktuell diese Woche 1,11. Und ich hatte auch weder Sex noch Radfahrerei vor dem Test (okay, paar Tage vorher ein Darminfekt; ob der Anstieg daher kam, steht wohl nur in Abrahams Wurstkessel). Und das war nicht mein erster Ausreißer, wenn Du meine Messreihe liest. Deiner schon, daher ist es völlig normal dass sich Deine Nerven melden.

            Ich würde daher sicher keine 6 Monate warten, sondern spätestens wie von Konrad vorgeschlagen nach 3 Monaten zum Nachmessen gehen. Spätestens! Ist aber nur meine Meinung.

            All die guten Wünsche!
            Mikael

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              #7
              Hallo,

              vielen Dank schon mal für die Antworten, die mir teilweise auch wirklich Angst machen.
              Heute war ich im Rahmen eines Checkups beim Hausarzt.
              Er hat jetzt 9 Tage nach der Blutabnahme noch einmal eine Kontrolle in Auftrag gegeben.
              Und auch gleich das freie PSA bestimmen lassen
              Er meint, einmalige Ausreisser nach oben hätte er öfter und eine paar Tage später wären sie oft bereinigt.
              Habe jetzt 4 Tage wirklich aufgepasst und keinen Sport und keinen Sex gehabt.
              Er hat zwar eventuell ein anderes Labor, aber eine grobe Richtung wird sich schon zeigen.
              Am Montag weiss ich mehr und werde mich wieder melden.

              Kommentar


                #8
                Sehr gut, das frisch anzupacken, und auch das fPSA mitzubestimmen.
                Aber dir ist schon klar, dass die Messabweichungen zwischen den
                Labors viel grösser sein können, als die PSA-Veränderung in 9 Tagen.
                Also nicht zuviel von diesem Wert erwarten.

                Konrad
                Meine Beiträge schreibe ich als CRPCa-betroffener Laie.

                [1] Mein PSA-Verlauf graphisch auf myprostate.eu
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                [3] PSA-Verlaufsanalyse 2003-2013 nach Glättli (Was ist PSA-Alert?)
                [4] PSMA-PET/CT vom 04.07.2012: Paraaortale Lymphmetastase
                [5] PSMA-PET von 08.2016 vor PSMA-RLT, danach 03.2017, sowie 05.2017

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                  #9
                  Hallo Lothar,

                  ich bin 55 Jahre alt und befinde mich in regelmäßiger Vorsorgeuntersuchung beim Urologen.
                  Bisher waren alle Tastuntersuchungen, US und auch PSA-Messungen völlig unauffällig.
                  War die Blutabnahme wirklich vor der Tastuntersuchung?

                  Winfried

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                    #10
                    Ja, die Blutabnahme war vor der Tastuntersuchung.
                    War allerdings Sonntag laufen und Montag noch beim Krafttraining.
                    Dienstag wurde Blut abgenommen
                    Vielleicht hat das ja auch einen Einfluss.
                    Sex und Radfahren war nicht.

                    Klar sind es 2 unterschiedliche Labore.
                    So wie ich gelesen habe, kann die Abweichung bis 20% betragen.
                    Der Referenzwert in diesem Labor beträgt auch bis 4,0
                    Ich würde mich aber schon freuen, wenn es zumindest wieder Richtung 1,0 gehen würde.

                    Kommentar


                      #11
                      Laufen stört die Prostata nicht, aber Krafttraining mit Geräten, die einen
                      sattelähnlichen Sitz haben, könnten schon stören.

                      Und vergiss bitte den Referenzwert. Der gilt nur für ignorante Ärzte.
                      Wer was von PSA versteht, schaut auf die Dynamik, also VZ und,
                      wenn die Prostata noch drin ist, auf den Behelf Anstiegsgeschwindigkeit.

                      Es geht derzeit nicht darum, bei dir einen Krebs nachzuweisen, sondern
                      zu verstehen, was da abgeht. Mit den jetzt vorhandenen Daten kann
                      das auch eine Prostataentzündung sein.

                      Konrad
                      Meine Beiträge schreibe ich als CRPCa-betroffener Laie.

                      [1] Mein PSA-Verlauf graphisch auf myprostate.eu
                      [2] Meine PK-Historie auf Myprostate.eu
                      [3] PSA-Verlaufsanalyse 2003-2013 nach Glättli (Was ist PSA-Alert?)
                      [4] PSMA-PET/CT vom 04.07.2012: Paraaortale Lymphmetastase
                      [5] PSMA-PET von 08.2016 vor PSMA-RLT, danach 03.2017, sowie 05.2017

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                        #12
                        PSA-Zunahme bei BPH 0,15-0,3 pro ml gutartige Vergrößerung, bei PCa 3 pro ml Karzinomgewebe., mit bedeutenden individuellen Unterschieden. Die allgemein propagierten Schwellwerte sind deshalb so hoch (im Vergleich zu einem Normalwert bei vollkommen gesunder Prostata von unter 1,0), um die Ungenauigkeit der Bestimmung der Größe der Prostata sowie die Unkenntnis, wieviel davon einer BPH geschuldet ist, auszugleichen.
                        Siehe dazu

                        und
                        2820710618_ftp.pdf

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                          #13
                          Bei mir gibt es positive Neuigkeiten bezüglich des PSA-Wertes:

                          Nachdem die Werte beim Urologen in der Vergangenheit immer unter 1,0 und der letzte Wert dann plötzlich bei 1,5 lag, wurde nur 9 Tage später eine neu Untersuchung beim Hausarzt veranlasst.

                          Meine neuen Werte lauten:

                          Gesamt-PSA: 0,78
                          Freies PSA: 0,22
                          Verhältnis: 28%

                          Die Auswertungen beim Urologen erolgten im eigenen Labor in der Praxis des Urologen.
                          Der neue Wert stammt aus einem hiesigen Großlabor gleich in der Nachbarschaft dess Hausarztes.
                          Die Blutprobe ist dort 25 Minuten nach der Abnahme eingegangen und ich habe 3 Tage vorher auch auf jeglichen Sport verzichtet.

                          Auch wenn die Werte jetzt aus 2 verschiedenen Labors stammen, müsste ich mich doch eigentlich mit einem aktuellen Wert von 0,78 einigermaßen entspannen können?
                          Dieser Wert würde ja auch wieder in die ursprüngliche Entwicklung passen.

                          Gruß
                          Lothar

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                            #14
                            Das sind ja wirklich gute Nachrichten, mit denen Du in der Tat entspannen kannst.
                            Dennoch bleibe ich dabei: In drei Monaten nachmessen, um das Verständnis dafür
                            zu erhöhen, was da bei diesem vorübergehenden Anstieg vor sich gegangen ist.

                            Seit 2010 beträgt deine PSA-Verdoppelungszeit etwa 9 Jahre, was gut mit einer
                            BPH, Benignen Prostatahyperplasie erklärt werden kann.

                            Konrad
                            Meine Beiträge schreibe ich als CRPCa-betroffener Laie.

                            [1] Mein PSA-Verlauf graphisch auf myprostate.eu
                            [2] Meine PK-Historie auf Myprostate.eu
                            [3] PSA-Verlaufsanalyse 2003-2013 nach Glättli (Was ist PSA-Alert?)
                            [4] PSMA-PET/CT vom 04.07.2012: Paraaortale Lymphmetastase
                            [5] PSMA-PET von 08.2016 vor PSMA-RLT, danach 03.2017, sowie 05.2017

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                              #15
                              Das war halt eine Fehlmessung im Urologen-Labor.

                              Darum: Bei ungewöhnlichem Anstieg des PSA-Wertes immer sofort ein zweite PSA-Bestimmung machen lassen.

                              Die Knalltüten-Helferin meines Urologen hatte mich wegen einer Fehlmessung auch nervös gemacht.
                              Mein "Künstlername" bei myprostata.eu: Anton

                              Gruß
                              Herbert

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