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    Phase III Studie

    Hallo,

    mein Vater (68 J) PSA 85, nimmt seit dieser Woche an einer Phase III Studie /Docetaxel teil.
    (Pr. Dr. med. Kurt Miller/Sponsor der Studie Charitè Berlin)

    Gibt es unter Euch noch jemanden, der auch teilnimmt und mir davon berichten kann?
    Was ist der Unterschied zwischen Taxotere und dieser Phase III Docetaxol/Taxotere? Gibt es überhaupt einen Unterschied?

    hier: http://www.auo-online.de/pdf/P_AP4004.pdf

    LG Heike
    Zuletzt geändert von HeikeM; 24.12.2006, 18:06.

    #2
    Zitat von HeikeM Beitrag anzeigen
    ... Was ist der Unterschied zwischen Taxotere und dieser Phase III Docetaxol/Taxotere? Gibt es überhaupt einen Unterschied?
    Docetaxol ist der Wirkstoff und Taxotere der von Sanofi-Aventis geschützte Name des Medikaments. Es gibt m. W. bisher nur ein Medikament mit dem Wirkstoff Docetaxol, nämlich Taxotere. Bei anderen Medikamenten ist das anders. Dort gibt es u. U. mehrere Produckte unter verschiedenen Namen von unterschiedlichen Herstellern, die alle die selben Wirkstoffe beinhalten. Das ist in der Zukunft bei Docetaxol auch denkbar, nämlich dann, wenn das Patent von Sanofi-Aventis ausgelaufen ist oder als Lizenzprodukt.

    WW

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      #3
      Danke Winfried,

      habe es jetzt auch gelesen Docetaxel (Taxotere)....

      Die ersten Tage gings ihm gut und nun ist ihm kontinuierlich schlecht und er hat zum ersten Mal in seinem Leben keinen Hunger. (was ihm in seinen 68 Jahren noch nie passiert ist)
      Nun ja, das muß man wohl in Kauf nehmen.

      Er leidet seit vielen Jahren unter starkem Asthma nun steht hier als bekannte Nebenwirkungen "Luftnot". Das kann ja heiter werden.

      Wenn ich den Satz lese: ZIEL der Studie ist die 1 -Jahres -Überlebenszeit
      wird auch mir schlecht.

      Ich hoffe das mein Drängen auf sofortige Chemo die richtige Entscheidung war und wünsche Euch beiden (allen anderen natürlich auch) die Statistiken zu euren Gunsten über den Haufen zu werfen!

      LG Heike

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        #4
        Zitat von HeikeM Beitrag anzeigen
        ... ZIEL der Studie ist die 1 -Jahres -Überlebenszeit
        wird auch mir schlecht. ...
        In welchem Studienarm ist dein Vater gelandet? Bekommt er Taxotere (35mg/m²) wöchentlich oder dreiwöchentlich (75mg/m²)?

        Immerhin gehen die Macher dieser Studie davon aus, dass der größere Teil des Patientenkollektives das nächste Jahr überlebt. Das heißt dann ja noch nicht, dass sie das übernächste und das darauf folgende Jahr nicht überleben.

        Tatsache ist allerdings, dass die Prognose in unserer Situation eine Katastrophe ist und zwar mit und ohne Taxotere. Da gibt es nichts zu beschönigen. Wenn ich mir meine PSAVZen anschaue, dann bekomme ich ein Gefühl dafür, wie schnell es enden könnte. Das ist wahrlich nichts für schwache Nerven. Deshalb bin ich ja auch unterwegs, um nach Alternativen zu Taxotere zu suchen.

        Mit Übelkeit und Appetitlosigkeit hatte ich nur ganz wenige Tage nach meinem ersten Taxotere-Zyklus im Nov. 2005 zu kämpfen. Damals ist mein Gamma-GT auf 2830U/l gestiegen. Es ist damit nicht ganz klar, ob die Übelkeit nicht eher den aus dem Ruder gelaufenen Transaminasen geschuldet war. Dein Vater sollte ggf. nicht zögern und nach Medikamenten gegen die Übelkeit nachfragen!

        Eine andere Nebenwirkung von Taxotere ist, dass die Geschmacksnerven beeinträchtigt werden. Das ist natürlich auch nicht appetitanregend.

        Ich selbst habe das umgekehrte Problem. Ich muss auch unter Taxotere aufpassen, dass ich nicht an Gewicht zulege, gerade an Weihnachten.

        Ich habe keine Luftnot und kein Asthma. Allerdings hat Taxotere Auswirkungen auf das Blutbild und das Hämoglobin ist für den Sauerstofftransport zuständig. Die Hämoglobinwerte sind in meinem Falle leicht erniedrigt. Achterbahn fahren vor allen Dingen die Leukozyten.

        Unabhängig von Taxotere sollte man sich über Nebenwirkungen unvermeidlicher Therapien möglichst wenig Gedanken machen. Es gibt ja diesen Placebo-Effekt: Man verabreicht Patienten definitiv wirkungslose Medikamente, dennoch erleben diese eine heilende Wirkung. Das funktioniert auch umgekehrt. Manch einer liest auf dem Waschzettel eines Medikamentes alle potentiellen Nebenwirkungen und hat sie spontan. Davor sollte man sich schützen.

        Mir gehen jetzt, drei Wochen nach der Infusion, ganz viele Haare aus. Das kenne ich von meinem 1. Zyklus im Nov. 2005. Nun habe ich sehr dichtes, leicht ergrautes Haar. Mir gehen vor allen Dingen die blonden Haare aus, die weißen bleiben. So werde ich innerhalb kürzester Zeit optisch um mind. 10 Jahre gealtert, mit schütterem weißem Haar. Nach Absetzen von Taxotere wachsen die Haare wieder nach.

        WW

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          #5
          Hallo Winfried,

          danke für Deine ausführliche Antwort.

          Mein Vater bekommt Taxotere 3-wöchentlich. Er muß dann jedesmal 2 Tage in der Klinik bleiben. Ihm ist noch immer übel und Durchfall ist noch hinzugekommen. In der Hoffnung das es ihm bald besser geht und natürlich das Taxotere den PSA Wert wieder runtertreibt hält er durch. Was bleibt auch sonst.

          Dir und allen anderen viel Erfolg

          LG Heike

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            #6
            Was bleibt auch sonst ....

            Hallo Heike,

            auch die Nebenwirkungen (Negativwirkungen) sind leider Teil einer Chemotherapie. Diese dürfen aber keinesfalls die Oberhand gewinnen und das muss auch für Teilnehmer an einer Studie gelten.
            Die Nebenwirkungen Übelkeit und Durchfall müssten eigentlich durch die übliche Begleittherapie (Infusion mit entsprechenden "Helfern" vor der Chemo oder Medikamente gegen Übelkeit und Durchfall nach der Therapie) in den Griff zu bekommen sein. Sprich darüber mit dem beahndelnden Arzt.

            Bei zu starken Nebenwirkungen besteht auch die Möglichkeit, die Therapie mit einer niedrigeren Dosierung bzw. durch wöchentliche Therapie (3 Wochen jeweis 1 x pro Woche, dann 1 Woche Pause) durchzuführen (Dosierung: wöchentlich 1 x 30 mg/m2 oder 35 mg/m2).
            Das müsste meines Erachtens ebenfalls im Rahmen der Studie III möglich sein, da ein Vergelich der wöchentlichen Therapie mit der 3-Wochen Therapie ein Ziel der Studie ist.

            Viel Erfolg bei Deiner/Eurer (durchaus nachdrücklichen) Rücksprache mit dem behandelnden Arzt !

            Alles Gute für Deinen Vater und Dich auch in 2007 !

            Siegbert

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              #7
              Danke Siegbert,

              heute gehts ihm gut. Keine Übelkeit, kein Durchfall!
              Lediglich die Stelle (an der Brust) wo ihm etwas unter die Haut gesetzt wurde um die weiteren Infusionen einfacher ansetzen zu können, schmerzt und juckt.
              Davon hatte ich bisher noch nie gehört.
              Es haben sich Blasen und Flecken in allen möglichen Farben dort entwickelt, während ihm die fast schwarzen die größte Sorge bereiten.
              Da dies, wie ihm gesagt wurde, nicht vorkommen darf, fährt er morgen früh zur Klinik. Hoffentlich, denn er wartet mit allem immer zu lange ab und ich bin ja 800 km weiter weg.

              LG Heike
              Zuletzt geändert von HeikeM; 30.12.2006, 19:33.

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                #8
                Hallo Heike,
                Deinem Vater wurde nach Deiner Schilderung wohl kürzlich durch eine kleine OP ein Port eingesetzt, der die Blutentnahmen und Infusionsgaben erleichtern und die Armvenen entlasten soll.
                Das ist prima. Mir hilft der Port sehr.
                Blaue Flecken und Jucken sind kurz nach der kleinen OP sicherlich nicht ungewöhnlich, schwarze Flecken rechtfertigen den heutigen Gang in die Klinik.
                Schön, dass es Deinem Vater hinsichtlich der Nebenwirkungen besser geht. Ich wünsche ihm, dass das so bleibt und keine weiteren Negativwirkungen hinzu kommen. Über eine entsprechende Begleittherapie muss das auch möglich sein.

                Alles Gute zum Jahreswechsel und für das neue Jahre !


                Siegbert

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                  #9
                  Zitat von Siegbert Beitrag anzeigen
                  ...Das müsste meines Erachtens ebenfalls im Rahmen der Studie III möglich sein, da ein Vergelich der wöchentlichen Therapie mit der 3-Wochen Therapie ein Ziel der Studie ist.
                  Schon auch, aber die primäre Fragestellung der Studie ist eine andere:

                  Arm A: kontinuierliche Gabe von Docetaxel (wöchentlich oder 3-wöchentlich, Details s.u.) bis zum Auftreten eines Abbruchkriteriums

                  Arm B: intermittierende Gabe von Docetaxel (wöchentlich oder 3-wöchentlich, Details s.u.) bis zum Auftreten eines Abbruchkriteriums: Eine Behandlungssequenz dauert 12 Wochen (d.h., 3 Zyklen bei wöchentlicher Gabe und 4 Zyklen bei 3-wöchentlicher Gabe). Nach jeder Sequenz wird die Therapie so lange unterbrochen, bis es im therapiefreien Intervall zu Anzeichen einer Progression (Definition s. Kriterien für die Auswertung) kommt.

                  wöchentliche Gabe von Docetaxel (1 Zyklus = 28 Tage): 35 mg/m² i.v. an den Tagen 1, 8 und 15, Wiederholung ab Tag 29

                  3-wöchentliche Gabe von Docetaxel (1 Zyklus = 21 Tage) 75 mg/m² i.v. an Tag 1, Wiederholung ab Tag 22

                  Eine prophylaktische Behandlung mit Steroiden entsprechend der Vorgaben im Prüfplan muss durchgeführt werden.

                  In welchem Studienarm ist den Vater gelandet, Heike?

                  Aus wissenschaftlichem Interesse sind solche Studien sicher wichtig. Für den daran teilnehmenden Patienten ist es nicht unbedingt der Renner.

                  Ich habe am 29.12.06 Taxotere bekommen und zwar wieder in der Onkolog. Ambulanz des Krhs. Ffm N/W. Frankfurt ist für mich 200km entfernt. Ich schicke meine beim Hausarzt ermittelten Blutwerte per Fax voraus. Als ich um 10Uhr ankam war meine Infusion schon vorbereitet. Um 12Uhr war ich dort fertig, inklusive Arztgespräch. Danach war ich auf der Zeil, Geburtstagsgeschenke und Blumen für meine Frau sowie zwei heruntergesetzte Hosen bei C&A für mich kaufen, außerdem beim Türken ein paar exotische Lebensmittel. Wir Leute vom Lande (* machen immer große Augen, wenn wir mal in die Großstadt kommen. Da lasse ich mir einen Einkaufsbummel nicht entgehen - Nein, in der Peepshow war ich nicht, ich bin doch impotent.

                  Langer Rede kurzer Sinn, ich habe selbst auch schon Taxotere stationär bekommen, man muss es aber nicht stationär machen. Krankenhaus macht, wie der Name schon sagt, krank. Es ist einfach ein Stück Lebensqualität, wenn man die Chemotherapie mit den Einkäufen verbinden kann und abends im eigenen Bett liegt.

                  (* PS, damit jetzt keiner Landei zu mir sagt: Ich habe von 1972 bis 1997, also 25 Jahre in Berlin(West) gelebt.

                  WW
                  Zuletzt geändert von Gast; 02.01.2007, 20:20.

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                    #10
                    Danke Siegbert, Winfried und allen....

                    Ich wünsche allen ein gesundes, erfolgreiches Neues Jahr!

                    Mein Vater ist in Arm B "gelandet". 3-wöchentliche Gabe (75mg/m2).

                    Heute hatte er wieder seinen Zometa Termin. Ihm geht es nach der anfänglichen Übelkeit/Durchfall wieder ganz gut. Er hat Hunger, fährt Fahrrad etc.
                    Nun hat er starken Juckreiz am ganzen Körper (vorher nur die Füße)!?
                    Asthma verschlimmert sich, besonders Nachts, er ist total verschleimt.
                    (Vielleicht liegt das aber auch am Wetter). Also alles soweit ok.

                    LG Heike

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                      #11
                      Anwendung von Taxotere u. Nebenwirkungen

                      Taxotere (Docetaxel) gehört zu den sog. Spindelgiften.Es ist ein semisynthetisches Derivat vonBaccatin III. Das ist ein Inhaltsstoff der Nadeln der europäischen Eibe(Taxus baccata).
                      Spindelgifte stören bei der Zellteilung die Bildung eines Spindelapparates und dessen Funktion.Es kommt so zur Hemmung des Mitose.
                      Das passiert aber nicht nur gewünscht bei den Tumorzellen, sondern leider auch bei anderen ("gesunden") Zellen des Organismus. Das nennt man dann Nebenwirkungen, oder unerwünschte Wirkungen.
                      So können dann z.B. kurzzeitige und aber auch langzeitige Nebenwirkungen - je nach Dosierung und individueller Verträglichkeit - auftreten.
                      Bei Docetaxel treten so z.B. häufig allergische Reaktionen und Entzündungen im Mund, der Speiseröhre, dem Darm und an der Haut auf. Häufig sind auch Neuropathien, Myalgien, Arthralgien (also neuromuskuläre Funktionsstörungen). Weiterhin können auch Herzprobleme (niedriger Blutdruck, Bradykardie, AV-Block) auftreten.Die Blutbildung im Knochenmarksystem wird gestört.
                      Ebenfalls können Störungen der Leberfunktionen auftreten, Docetaxel wird vorwiegend über die Leber ausgeschieden.Häufig sind auch Schwellungen der unteren Extremitäten (Ödembildung).
                      Langfristige unerwünschte Wirkungen können auch noch nicht detailliert vermerkt werden, wie z.B. sekundäre Tumorbildung, da der Zeitfaktor bei den Patienten - es liegt ja leider auf der Hand - eine ausführliche Dokumentation oft nicht zuläßt.
                      Zusammengefaßt ist zu sagen, das gemeinsame Wirkungsprinzip der bekannten Zytostatika (so auch Taxotere) besteht darin, über unterschiedliche Mechanismen die Zellteilung (der Tumorzellen) zu erschweren oder zu verhindern, aber eben - wie o. beschrieben - nicht nur der Tumorzellen.

                      Taxotere ist zur Zeit ein sehr wirksames Zytostatikum beim Pratatakrebs. Über die Form und Zeit der Anwendung müssen gute Ärzte und verantwortlich und für jeden einzelnen Patienten individuell entscheiden.
                      Über evtl. Resistenzentwicklung bei den unterschiedlichen Dosierungen sollte noch gesprochen werden.
                      Gruß Werner

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                        #12
                        PSA Anstieg

                        Hallo Ihr Lieben,

                        nach 1 x Taxotere ist der PSA Wert von 85 auf 89 angestiegen?
                        Blutwerte alle ok.
                        Andere Medikamente bekommt er nicht (außer Zometa).
                        Vorgestern hat er die 2. bekommen.
                        Weiß man(n) schon jetzt, das Taxotere bei ihm nicht anschlägt oder
                        kann es normal sein. Nach dem drastischen Anstieg der letzten Monate
                        kann es auch ein gutes Zeichen sein?

                        Heike
                        Zuletzt geändert von HeikeM; 14.01.2007, 16:00.

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                          #13
                          Zitat von HeikeM Beitrag anzeigen
                          ... nach 1 x Taxotere ist der PSA Wert von 85 auf 89 angestiegen?
                          Hallo Heike,

                          dazu lässt sich im Moment wenig sagen. Es gibt Patienten, bei denen Taxotere nicht wirkt. Wenn's so wäre, dann wäre es Mist.

                          Bei meinem allerersten Taxotere-Zyklus im Nov. 05 stieg mein PSA auch zunächst an. Ich war deshalb beuruhigt. Heidenreich deutete es als die Auswirkung vermehrter Aboptose der Prostatakarzinomzellen. Er behielt Recht. Wenig später fiel der Wert.

                          Ich drücke euch die Daumen,

                          Winfried
                          Zuletzt geändert von Gast; 15.01.2007, 12:34.

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                            #14
                            Hallo Heike!
                            Ich denke, der PSA-Anstieg nach 1x Taxotere ist normal, das war auch bei meinem Mann so. Danach begann er dann langsam zu fallen.
                            LG Marie

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                              #15
                              Danke, das beruhigt schon mal wieder....

                              Ich lese hier in Euren Profilen, das Ihr alle unter der Chemo noch andere Medikamente bekommt. Profact, Zoladex....
                              Mein Vater nicht! Wegen der Studie? (könnte das das Bild zerstören über die Erfahrungen mit Taxotere?)
                              Er muß ja jeden Tag einen Bericht über sein Befinden schreiben.

                              LG Heike

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