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Was nun? Gleason 9, Knochenmetastasen und Abirateron

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    Was nun? Gleason 9, Knochenmetastasen und Abirateron

    Hallo liebes Forum!

    Ich lese hier schon länger mit und hoffe, dass ihr auch uns einen Rat geben könnt.
    Bei meinem Vater wurde vor etwas über einem Jahr Prostatakrebs diagnostiziert. Er hatte bereits diverse Knochenmetastasen und auch Lymphmetastasen, aber keine Organmetastasen.
    Er hat sofort eine ADH gestartet und auch gleich eine Chemo mit Docetaxel bekommen. Alles sah gut aus, bis dann im Sommer, ein halbes Jahr nach Start, die ADH versagte und der PSA anstieg. Er bekam Schmerzen. Schließlich nahm er Abirateron (mit Prednison), doch mehrere Wochen lang stieg der PSA (und die Schmerzen) unbeeindruckt an. Er bekam Probleme beim Gehen und fand sich im Krankenhaus wieder, eine Wirbel-OP sollte gemacht werden um die Metastase zu entfernen, die offenbar auf einen Nerv drückte. Kurze Zeit vor der OP bemerkte er, wie die Schmerzen besser wurden - im Nachhinein wohl ein Zeichen dafür, dass das Abirateron endlich anschlug. Die OP wurde trotzdem durchgeführt. Eine fette Wundinfektion kam auch dazu, sodass er über 2,5 Wochen im Krankenhaus verbrachte. Immerhin: der PSA sinkt nun endlich, die Tumorschmerzen sind komplett weg.

    Nun die Frage an euch. Was würdet ihr als nächsten Schritt empfehlen, was würdet ihr tun? Noch eine Chemo (es wurde bereits Cabazitaxel vorgeschlagen)? Radium ja erst, wenn Abirateron abgesetzt wird. Gibt es Möglichkeiten, die Wirkdauer von Abirateron zu verlängern? Dass Trenantone so schnell aufgehört hat, zu wirken, hat uns sehr überrascht. Und die Monate, bis das Abirateron endlich wirkte, haben wirklich schlimme Konsequenzen gehabt. So etwas soll nicht noch einmal passieren. Meine Idee wäre, die Tumorlast durch Chemo und Bestrahlung zu senken, damit Abirateron und hoffentlich auch Enzalutamid, sobald es denn zum Einsatz kommen sollte, lange wirken. Doch ist es eine gute Idee, Abirateron für die Radiumtherapie zu intermittieren, vor allem wenn das flare-up beim ersten Einnehmen sehr lange angedauert hat?

    Ich hoffe, ihr habt viele gute Ideen.
    Vielen Dank und viele Grüße,
    i.A. Nadja


    Hier mehr Daten:
    Shows the most important user data such as personal data, initial diagnosis, postoperative pthological data, prostate volume as well as the choosen prostate cancer treatment and drugs

    Die neusten Werte ergänzen wir morgen im Laufe des Tages. PSA geht weiterhin runter.

    #2
    Ich würde versuchen eine PSMA Therapie oder RLTP, zu machen. Eine Chemo ist erfolgt, Resistenz ist eingetreten, es dürfte keine Schwierigkeiten geben diese Therapie genehmigt zu bekommen. Mögliche Kliniken sind hier genannt.

    Jedenfalls sollte sie, so weit ich sagen kann, besser wirken als Cabazitaxel oder Xofigo.

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      #3
      Hallo Nadja,

      es wäre gut, wenn Du einige Basisdaten Deines Vaters ins Profil einstellst (Entwicklung der PSA-Werte, Ergebnis der Biopsie, Alter, Diagnostik).
      Ich würde jetzt zeitnah (auch zur Vorbereitung einer PSMA-Therapie bzw. RT) ein PSMA/PET-CT erstellen lassen.
      Zur jetzt vordringlichen Reduzierung der Tumorlast käme eine Bestrahlung der Prostata und/oder der Lymph- und Knochenmetastasen in Betracht.

      Viele Grüße und alles Gute

      Lothar

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        #4
        Lieber Georg, lieber Lothar!

        Danke für eure Antworten. Auch der neuste PSA und AP-Wert sind jetzt eingetragen. Hier ist der PSA-Verlauf: https://de.myprostate.eu/?req=user&id=915&page=graphic und hier die Basisdaten: https://de.myprostate.eu/?req=user&id=915&page=data (ich hoffe, die Links funktionieren).

        Als er im Krankenhaus war und die Wirbel-OP gemacht wurde, haben sie die Metastase auch immunohistochemisch untersucht. Ich zitiere aus dem Entlassungsbericht: "Wie angekündigt wurden die Karzinominfiltrate weiter immunohistochemisch aufgearbeitet. Positiv: AE1/AE3, schwach PSA, PSAP, PMSA (sic!), PSP, Androgenrezeptor". Ist eine PSMA-Therapie da eine gute Idee? Würde man vor der PSMA-Therapie noch eine Probe des Ursprungstumors nehmen, oder die Behandlung gleich ablehnen da die Metastase nur schwach PMSA exprimiert? Oder es trotzdem versuchen, in der Hoffnung ihn wenigstens einzudämmen?


        Nochmal viele Grüße und erneut Danke! Es ist toll, Ansprechpartner zu haben, die tatsächlich auf unserer Seite sind

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          #5
          Wie ist das zu lesen: "schwach PSA, PSAP, PMSA (sic!), PSP, Androgenrezeptor" ? Ich nehme an, PMSA soll PSMA heißen. Schwaches PSMA? Oder bezieht sich das nur auf PSA?
          Ein mCRPC sollte eigentlich mehr PSMA zeigen als alle Vorstufen. Das PSA wiederum nimmt mit der Dedifferenzierung ab.

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            #6
            Liebe Nadja,

            danke für Deine schnelle Dateneinpflegung.
            In Bezug auf Prostatakrebs ist Dein Vater mit 59 Jahren eher ein „junger Mann“.
            Um so konsequenter und umfassender sollte die Therapie sein.
            Ich würde die Historie Deines Vaters zeitnah einem Tumorboard an einer renommierten (zertifizierten) Klinik vortragen.
            Seine Situation sollte onkologisch und strahlentherapeutisch umfassend untersucht und für das weitere Vorgehen beurteilt werden.
            Vielleicht liest Du Dir die Profile und Beiträge von ähnlich betroffenen Forumsteilnehmer durch, z.B. von Franz „Optimist“ oder „Rudi61“.

            LG und Alles Gute

            Lothar

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              #7
              Würde man vor der PSMA-Therapie noch eine Probe des Ursprungstumors nehmen, oder die Behandlung gleich ablehnen da die Metastase nur schwach PSMA exprimiert?
              Nein, man nimmt keine neue Probe. Man macht zur Diagnose ein PSMA PET/CT. Die Tumorstellen, die dabei "aufleuchten" können mit der PSMA Therapie behandelt werden, unabhängig vom aktuellen PSA Wert oder was eine Probe zuvor herausgefunden hat.

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                #8
                Zitat von Lothar M Beitrag anzeigen
                Vielleicht liest Du Dir die Profile und Beiträge von ähnlich betroffenen Forumsteilnehmer durch, z.B. von Franz „Optimist“ oder „Rudi61“.
                Hallo Nadja,

                nachdem mich Lothar erwähnt hat ein paar Hinweise meinerseits.
                Mein Fall unterscheidet sich in einigen Punkten von dem deines Vaters. Ich bin mit einem PSA über 1000 ng/ml und vor allem Viszeralmetastasen gestartet. Nach Hormonentzug und früher Chemo mit Docetaxel ist mein PSA seit einem Jahr stark gesunken und aktuell bei 0,2 ng/ml. Die Medikation hat bei mir im Gegensatz zu deinem Vater gewirkt.
                Cabazitaxel oder PSMA-Therapie darüber kannst du dich im hervorragenden "Basiswissen" informieren, zu finden ganz oben unter dem gelben "wichtige links zum Thema Prostatakrebs".
                Ich habe auch ein Thema Cabazitaxel eröffnet, da sind die Beiträge 1 und 5 informativ.



                Außerdem ein Artikel aus dem Ärzteblatt zu PSMA-Therapie und Erwähnung von Cabazitaxel.
                Eine Bestrahlung mit radioaktivem Lutetium kann bei sonst austherapierten Patienten mit einem Prostatakarzinom einen weiteren Aufschub bedeuten. Experten warnen jedoch vor einer unkritischen Anwendung im Rahmen der Sequenztherapie. Im Internet...


                Testosteronwerte, soweit vorhanden wären evtl. auch hilfreich.

                Alles Gute
                Franz

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                  #9
                  Zitat von Lothar M Beitrag anzeigen
                  Vielleicht liest Du Dir die Profile und Beiträge von ähnlich betroffenen Forumsteilnehmer durch, z.B. von Franz „Optimist“ oder „Rudi61“

                  Hallo Nadja,


                  vielleicht bringen Dir ein paar der Links ganz am Ende meines Profils https://de.myprostate.eu/?req=user&id=803&page=report etwas.

                  Ich habe zwar einen ähnlichen Anfangsbefund aber ob Dein Vater von meinen Behandlungsablauf profitieren kann bezweifle ich leider.


                  Zitat von Nadja* Beitrag anzeigen
                  Doch ist es eine gute Idee, Abirateron für die Radiumtherapie zu intermittieren, vor allem wenn das flare-up beim ersten Einnehmen sehr lange angedauert hat?
                  Zur Info: Xofigo® (Radium-223-dichlorid): Kontraindikation für Anwendung zusammen mit Zytiga® und Prednison/Prednisolon




                  Viel, viel Glück für Deinen Vater bei seinen weiteren Therapien


                  Rudolf „Rudi61“


                  Zitat von Georg_ Beitrag anzeigen
                  Ich würde versuchen eine PSMA Therapie oder RLTP, zu machen.

                  Hallo Georg, was ist RLTP?





                  Wir können den Wind nicht ändern, aber die Segel anders setzen.
                  Aristoteles (384 - 322 v. Chr.)

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                    #10
                    RLTP soll Radioligandentherapie der Prostata heißen. Ich werde aber in Zukunft PRLT verwenden, das ist im KISP Abkürzungsverzeichnis vermerkt. Dort steht "peptidvermittelte Radioliganden-therapie". Ich habe auch schon gelesen, dass dies "PSMA-targeted Radioligand Therapy", zu deutsch PSMA Radioligandentherapy, heißen soll.

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                      #11
                      Zitat von Georg_ Beitrag anzeigen
                      RLTP soll Radioligandentherapie der Prostata heißen. Ich werde aber in Zukunft PRLT verwenden, das ist im KISP Abkürzungsverzeichnis vermerkt. Dort steht "peptidvermittelte Radioliganden-therapie". Ich habe auch schon gelesen, dass dies "PSMA-targeted Radioligand Therapy", zu deutsch PSMA Radioligandentherapy, heißen soll.

                      Wieder mal vielen Dank für Deine schnelle Antwort Georg.

                      Sind natürlich Deine Beiträge Georg, aber die allerwenigsten Ratsuchenden dürften das KISP Abkürzungsverzeichnis kennen.

                      Ich persönlich habe bevor ich die Rückfrage gestellt "RLTP" gegoogelt und wurde nicht schlau daraus.

                      Viele Grüße nach NRW

                      Rudi

                      Finde ich Super das Du so vielen Menschen und mir hier hilfst! - Danke -

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