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Zertifizierung der Prostatazentren Gießen und Marburg

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    Zertifizierung der Prostatazentren Gießen und Marburg

    Werte Mitstreiter,

    dieser Beitrag soll über den Aufbau der beiden Prostatazentren Gießen und Marburg und die damit zu erreichenden Verbesserungen bei der Behandlung des Prostatakrebs informieren. Nach der Vorstellung des Konzeptes des Prostatazentrums für Gießen während des Symposium der Hessischen Krebsgesellschaft am 18. Nov. 06 - Gemeinsam Gegen Krebs (Bericht hierzu unter Veranstaltungshinweise und Verbandsarbeit, 20. Nov. 06), hat die Urologische Klinik Marburg ihr Konzept des Prostatazentrums den Selbsthilfegruppen Marburg und Gießen in einem Gespräch mitgeteilt.

    In beiden Zentren werden diese Grundstrukturen existieren –

    * Niedergelassene Urologen in Mittelhessen bilden mit ihrem jeweiligen klinischen Nukleus in Gießen oder in Marburg ein Prostatazentrum.
    * Die klinischen Daten der Patienten niedergelassener Ärzte und klinischer Ärzte beider Zentren werden von diesen wöchentlich gemeinsam beraten.
    * Die Behandlung und Beratungen der Ärzte (Niedergelassene und Kliniker) in beiden Zentren sind interdisziplinär - Urologen, Onkologen, Radiologen und Pathologen.
    * Die Ärzte der beiden Zentren (Niedergelassene und Kliniker) legen gemeinsame Qualitätsstandards fest.
    * Die klinische und experimentelle Forschung wird in beiden Zentren einen besonderen Stellenwert haben.
    * Beide Zentren sind zur Zertifizierung angemeldet. Für eine Anerkennung als Prostatazentrum ist auch die Kooperation mit der Prostatakrebs Selbsthilfe notwendig und nachzuweisen.

    Die Kooperation der Ärzte und der Selbsthilfe war in der Phase vor der Zertifizierung effizient und angenehm. Wir in der Selbsthilfe haben Grund zur Hoffnung, daß durch die Entstehung der beiden Prostatazentren eine messbare Verbesserung der Versorgung an Prostatakrebs erkrankter Männer in Mittelhessen erreicht werden wird.

    Günter Feick

    #2
    danke auch für uns Nordhessen interessant...denn her bin ich noch nicht recht fündig geworden so schick ich meinen PA quer durch die Republik..lg keha

    Kommentar


      #3
      Liebe Mitstreiter,

      mit diesem Beitrag informiere ich über Neues in der Kooperation der Prostatakrebs Selbsthilfe mit dem Uniklinikum Marburg, zwecks Schaffung eines Prostatazentrums. Als nächstes findet am 7. März von 17.00 bis 19.30 im Hörsaal III des Klinikums für Patienten und Ärzte eine Informationsveranstaltung statt, in der über den Stand der Entwicklung des Prostatazentrums Marburg informiert wird. Vorgestellt werden die bereits geschaffenen Strukturen in der Klinik und die dort noch zu bewältigende Arbeit als auch die Organisation der Kooperationbei mit den niedergelassenen Ärzten. Besonderen Raum werden die Maßnahmen der Qualitätsicherung und der Zertifizierung des Prostatazentrums, das sind Kliniker und Niedergelassene, während dieser Veranstaltung einnehmen. ´

      Das angestrebte Ergebnis der Veranstaltung ist eine Verabredung der Ärzte für eine Patientenversorgung, welche durch Interdisziplinarität, Qualitätssicherung und enge, strukturierte Kooperation der Praxen und Kliniken in der Region, die Behandlung des Prostatakrebses verbessern wird. Die Zusammenarbeit des Zentrums mit der Prostatakrebs Selbsthilfe ist ebenfalls ein Bestandteil der Struktur, die im Prozess der Zertifizierung geprüft werden wird. Die Integration qualitativ hochwertiger und innovativer, klinischer Forschung in die Patientenversorgung soll einen weiteren, wichtigen Schwerpunkt im Rahmen des Prostatazentrums bilden.

      Günter


      Das Programm der Veranstaltung ist wie folgt –

      17:15: Begrüßung:
      Prof. Dr. R. Engenhart-Cabillic; Direktorin, Klinik für Radioonkologie
      Prof. Dr. R. Hofmann, Direktor, Klinik für Urologie u. Kinderurologie
      Prof. Dr. A. Neubauer, Direktor, Comprehensive Cancer Center Marburg
      Direktor, Klinik für Hämatologie und Onkologie

      17:30: Erfahrungen und Erkenntnisse der Patienten
      G. Feick, Prostatakrebs Selbsthilfe

      17:50: Qualitätsmanagement und Zertifizierung
      N.N.

      18:10: Onkozert – Zertifizierung: Voraussetzungen und Ablauf
      N.N.

      18:30: Brustzentrum Regio: Struktur und Erfahrungsbericht
      PD Dr. U. Albert, Leiterin Brustzentrum Regio
      Oberärztin, Klinik für Gynäkologie, gynäkologische Onkologie und Endokrinologie

      18:50: Prostatazentrum Marburg: Status Quo und Ausblick
      Dr. med. P.J. Olbert, Ltd. Oberarzt, Klinik für Urologie und Kinderurologie

      19:10: Lymphknotendetektion mittels innovativer MRT-Technologie: Eine Rolle im Staging des Prostatakarzinoms
      Prof. Dr. rer. physiol. J. Heverhagen, Arbeitsgruppe Medizinische Physik
      Klinik für Diagnostische Radiologie

      Kommentar


        #4
        Respekt! Respekt! Na, mindestens schafft man damit die organisatorische Struktur für eine bessere Patientenversorgung. Ob diese dann wirklich besser wird (oder gar schlechter), hängt von anderen Faktoren ab. Ohne bessere Diagnoseverfahren und einer Revision der Behandlungsrichtlinien stellen diese geplanten Prostatazentren sich mir eher als Horrorzentren dar. Urologen - Radiologen - Onkologen, da wollen dann doch alle zum Zuge kommen. Wehe dem low-risk-Patienten, der in diese Mühle gerät!
        Ich bin gespannt, wie die Selbsthilfe sich in diesem System positioniert.
        Gruss, Reinardo

        Kommentar


          #5
          Hallo Reinardo,

          die Prostatakrebs Selbsthilfegruppen Marburg und Gießen haben sich wie unten ersichtlich positioniert. Die Kooperationspartner, die beiden Kliniken, und den Vorsitzenden des Bundes Deutscher Urologen, Hessen haben wir informiert und um Zustimmung gebeten. Das Konzept wurde akzeptiert. Details, die nicht zur Umsetzung kommen werden, kann ich im Moment noch nicht benennen. Die Struktur jedenfalls wird so aussehen wie beschrieben, da bin ich mir recht sicher. Darüberhinaus wird es immer wieder neue Erkenntnisse und Arbeit für uns geben - "there is no end to improvement"!

          Günter


          Das Prostatazentrum – Ziele, Struktur, Aufgaben:

          Ziele:

          Prostatakrebs (PK) wird spätestens im Stadium T2 entdeckt
          PK wird geheilt ob seiner frühen Erkennung bzw. führt nicht zum Tod

          Strukturen des Prostatazentrums:

          Niedergelassene und klinische Urologen, Onkologen, Radiologen und Pathologen einer Region vereinbaren Diagnose- und Behandlungsstandards, durchlaufen ein anerkanntes Zertifizierungsverfahren, in dem auch die Kooperation mit der Selbsthilfe festgeschrieben wird. Behandlungen der Patienten (stationär als auch ambulant) werden festgelegt in der wöchentlichen Tumorkonferenz der Niedergelassenen und der Kliniker. Therapien sind stadienadaptiert, multimodal und interdisziplinär. Diese Struktur ist die notwendige Voraussetzung für ein Prostatazentrum.

          Der Erhebung und Auswertung der klinischen Daten aller Patienten des Prostatazentrums und die Forschung am PK werden so organisiert, daß Forschungverbünde mit anderen medizinischen Einrichtungen entstehen und die Zeitperiode zwischen Forschung und Anwendung bei Patienten verkürzt werden kann.

          Intensivierung der Vorsorgeuntersuchung:

          1. Niedergelassene Urologen und Hausärzte verstärken Ihre Hinweise auf die Chancen durch Früherkennung des PK
          2. Gynäkologen helfen durch Auslage der existierende Broschüre „Was Frauen wirklich wollen“, etc
          3. Krankenkassen, Prominente und Selbsthilfe engagieren sich.

          Methoden der Diagnose:

          1. Transrektale Ultraschalluntersuchung mit Geräten neuester Version und PSA Tests mit vereinbarten assays sind erste Maßnahmen
          2. PSA Verdoppelungszeit, Prostatavolumen und PSA Dichte gehören zur Standarddiagnostik.
          3. Neue Blut/Krebsmarker und ihre diagnostische Anwendung werden durch die Urologische Klinik (UK) jeweils geprüft und mit den niedergelassenen Urologen vereinbart
          4. Knochendichtemessungen werden als Teil des Diagnosestandards verabredet
          5. Routinemäßige Knochenszintigraphie wird ersetzt durch ein Bedarfsschema – erst ab PSA 10 und Gleason 4 + 3
          6. Alle Biopsien, Minimum 12 Stanzen, werden in der UK durchgeführt. Die Anzahl der Stanzen soll durch ANNA reduziert werden. Der Biopsieplan ist Teil der Patientenakte
          7. Histologische Untersuchung des Gewebes beinhaltet immer eine Beprobung durch einen auf PK spezialisierten Pathologen. DNA zytometrische Bestimmung, immunhistochemische Untersuchungen und bildgebende Verfahren (MRT mit endorektaler Spule, PET-C11 Cholin, 3 Tesla MRT plus USPIO) werden dem Patienten angeboten, zwecks genauerer Bestimmung der Aggressivität des Tumors, seiner Ausbreitung und seiner Sensibilität für bestimmte Therapieformen.
          8. Invasive Verfahren zur Linderung der BPH werden erst nach erst nach Biopsie zur Abklärung eines Verdachtes auf PK durchgeführt
          9. Alle Kooperationspartner des Prostatazentrums nutzen eine kompatible, interaktive software zur Führung der Patientendaten und Erinnerung an die vereinbarten Standards.

          Therapie des PK:

          1. Niedergelassene Urologen überweisen stationär behandlungsbedürftige PK Patienten an die UK und übergeben den Patienten eine schriftliche Standardaufklärung über PK Diagnose und Therapie, inklusive einer Information zu den Prostatakrebs Selbsthilfegruppen, bzw. zum Bundesverband Prostatakrebs Selbsthilfe e. V.
          2. Die UK berät die Patienten informiert über alle in der UK möglichen Therapien des PK. und weitere, die Auswahl der Behandlung beeinflussende Diagnosemöglichkeiten, so weit nicht vom überweisenden Arzt vorgenommen.
          3. Möglichkeiten einer frühen, niedrig dosierten Chemotherapie, bzw. neoadjuvanten Hormonblockade werden Patienten angeboten
          4. Patienten werden beraten über Therapienebenwirkungen auf die Lebensqualität, insbesondere auf ihre Partnerbeziehungen.
          5. Empfehlungen für Therapie und Nachsorge werden festgelegt mit Hilfe der Ergebnissen einer wöchentliche Tumorkonferenz der niedergelassenen und klinischen Ärzte (Urologen, Radiologen, Onkologen, Pathologen).
          6. Die Therapieentscheidung basiert auf dem Konsensus zwischen Patient und Arzt.

          Nachsorge:

          1. Rehabilitationsmaßnahmen werden von der UK festgelegt und organisiert.
          2. Therapie Zielwerte werden vereinbart auf der Basis der klinischen Daten der Patienten vor und nach der Therapie, und die Nachbeobachtung wird standardisiert.
          3. Therapiefolgende Nebenwirkungen werden von den niedergelassenen Urologen erfragt und behandelt

          Fortbildung:
          Die UK verabredet mit den Ärzten des Prostatazentrums einen Fortbildungsrahmen in den auch besonders die Ergebnisse neuer Forschung über Prostatkrebs Eingang finden.
          Zuletzt geändert von Günter Feick; 07.02.2007, 11:27.

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            #6
            Von den Frauen lernen

            Kriterien, die ein zertifiziertes Brustzentrum beispielsweise erfüllen muss:
            • Die verschiedenen Fachärzte beraten sich regelmäßig in „Tumorkonferenzen“
            • Alle Operationen werden von Operateuren vorgenommen, die mindestens 50 Brustoperationen pro Jahr durchführen.
            • Mindestens 50 Prozent der Operationen werden brusterhaltend durchgeführt.
            • Pro Jahr werden mindestens 150 Neuerkrankungen an Brustkrebs in dem Zentrum behandelt.
            • Alle Behandlungsergebnisse werden vollständig dokumentiert.
            • Die Patientinnen haben Zugang zu einer psychologischen Betreuung, einem Sozialarbeiter und zu Selbsthilfegruppen.
            SHG Husum

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              #7
              Hallo Dieter,

              danke für Deine Information. Die Organisation der Brustzentren war genau einer der Ansatzpunkte für die gedankliche Entwicklung eines Prostatakrebszentrums. Alle von Dir hervorgehobenen Kriterien eines Brustzentrums wurden auch übernommen für die Prostatakrebszentren, bis auf die Forderung nach Erhaltung des Organs bei Operation, in der Hälfte aller Fälle.

              An dieser Stelle möchte ich Dir und den Mitlesern eine Kurzinformation geben über das Treffen zum Prostatakrebszentrum im Uniklinikum Marburg, am letzten Mittwoch.

              Teilgenommen haben - klinische und niedergelassene Urologen, Radiologen, Onkologen, Rehakliniker, Leiterin des Brustzentrums Reigio, Leiter des Comprehensive Cancer Centers Marburg und die Prostatakrebs Selbsthilfe.
              Begonnen wurde mit dieser Veranstaltung der Organisations- und Zertifizierungsprozess, die notwendige Voraussetzung für die Bildung des Prostatakarzinomzentrums Marburg.

              Bemerkenswert/Hervorragend war der ausdrückliche Wille zur Zusammenarbeit der niedergelassenen und klinischen Ärzte über alle Diszipline hinweg, als Teil des Organzentrums Prostatakrebs im Comprehensive Cancer Center Marburg.

              Dieses Vorhaben, begonnen am letzten Mittwoch, hat die Voraussetzungen geschaffen für Spezialisierung und Verbesserung bei der Behandlung des Prostatakrebses und wird Männern in Zukunft helfen können.

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                #8
                Hallo Günter,

                gibt es einen Zeitkorridor, ab wann etwas Gedrucktes zur Verfügung stehen soll? Immerhin sind inzwischen fast 10 Wochen verstrichen, nachdem hier so positiv klingende Zukunftsausichten publik gemacht wurden.

                "Öffnet man die Augen, so wird jeder Tag zum Erlebnis"
                (Oskar Kokoschka)

                Gruß Hutschi

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                  #9
                  Hallo Hutschi,

                  hatte Deine Frage nicht gelesen. Zur Zertifizierung der Prostakrebszentren in Gießen und Marburg und der Zentren überhaupt möchte ich auf die homepage von Onkozert hinweisen - www.onkozert.de Dort ist unter dem Stichwort Prostatakarzinomzentren der Kriterienkatalog für die Zentren einsehbar. Nach diesen Richtlinien verfahrend, haben die beiden Kliniken begonnen mit den Vorbereitungen für den Zertifizierungsprozess. Im ersten Quartal 2008 könnten die Zertifizierung abgeschlossen sein.

                  Günter

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