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Androgen-Blockade oder Bestrahlung?

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    Androgen-Blockade oder Bestrahlung?

    Hallo,
    als Neuer im Forum suche ich Rat und Hilfe bei Erfahrenen. Am 12.10.2006 wurde ich in der Uni. Leipzig operiert. Bei negativen Schnellschnitt-Ergebnis erfolgte anschließend die unilateral links nerverhaltende endoskopische extraperitoneale radikale Prostatovesikulektomie
    (ns-EERPE) mit pelviner Lymphadenektomie.
    Ich bin 60 Jahre, im Juli 2006 wurde ein PSA-Wert von 5.35 und im August 5,03 ng/ml festgestellt. Im August wurde da eine Biopsie gemacht. Es wurde dabei Adenokarzinoms der Prostata (histologiszytologisches Grading
    der WHO G 2b; Gleason-Score 7=3+4; ICD-O M 8140/3 festgestellt.
    Alle befragten Ärzte waren der Meinung eine OP(radikaler Prostatektomie)
    durchzuführen.
    Durch die Pathologie erfolgte die Tumorklassifikation:

    Lokalisation: ICD-O-C-61
    Typisierung: ICD-O-M-8140/3
    Grading: G3,Gleasen 9=4+5 (65%)
    Stadieneinteilung pT3b pN1(2/16) pMX LO V1 Pn1, Stadium IV
    (TNM 2002)
    R-Klassifikation: RO
    Zwei Lymphknotenmetastssen eines schlecht differenzierten azinären Adenokarzinoms der Prostata in den pelvinen Lymphknoten links und rechts (2/16).
    Die PSA-Werte sind nach OP, 0,15; 0,07 und am 11.12.06, 0,06 ng/ml.
    Die Klinik ist der Meinung eine Androgen-Blockade vorzunehmen.
    Mein Urologe ist der Meinenug eine Bestrahlung vorzunehmen.
    Was soll ich nun machen?
    Wer kann mir einen Rat geben ?
    Vielen Dank für kommende Antworten
    Mit den besten Wünschen für das Neue Jahr
    Wolfgang

    #2
    Androgen-Blockade oder Bestrahlung

    Grüß Dich Lieber W.Wolf,

    Du solltest beides machen zuerst Androgen-Blockade und später parallel dazu die Bestrahlung!

    Aber Hierzu werden Dir Andere bessere Auskunft oder besser gesagt Ihre Erfahrungen mitteilen.

    Dir Wünsche ich zu deinem weiterem Vorgehen guten Heilerfolg!
    Helmut

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      #3
      Hallo Wolfgang.
      Hat der Urologe Dir gesagt, was er bestrahlen will?
      Bei aPSA von 5,03 und schon Metastasen und Gleason 5+4 ist zu befürchten, dass weder das eine noch das andere die erhoffte Heilung bringen wird. Ich würde versuchen, durch bestmögliche bildgebende Verfahren die Metastasen zu lokalisieren und zu operieren oder gezielt zu bestrahlen. Parallel hierzu oder im Anschluss daran wuerde ich eine Chemotherapie in Erwägung ziehen. Eine Hormontherapie würde ich nicht machen.
      Gruss und alles Gute, Reinardo

      Kommentar


        #4
        Zitat von Reinardo Beitrag anzeigen
        ... Ich würde versuchen, durch bestmögliche bildgebende Verfahren die Metastasen zu lokalisieren und zu operieren oder gezielt zu bestrahlen. ...
        Auch das wird bei diesen PSA-Werten nicht gelingen:
        Zitat von W.Wolf Beitrag anzeigen
        Die PSA-Werte sind nach OP, 0,15; 0,07 und am 11.12.06, 0,06 ng/ml.
        WW

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          #5
          Hallo Wolfgang,
          bei allem hin- und her ist folgendes klar zu sagen:
          Die OP ist durchaus erfolgreich verlaufen. Du hast keinen positiven Schnittrand (R0) und der PSA-Wert ist auf einen gerade noch messbaren Wert abgefallen.
          D.h. es sind momentan auch keine Reste des PCA´s oder diagnostizierbare Metastasen mehr vorhanden. Ein bildgebendes Verfahren hätte nur Sinn, wenn noch ein signifikanter PSA-Wert vorhanden wäre.
          Allerdings gehörst Du mit einem Gleason 4+5 und 2 befallenen LK deutlich zur Risikogruppe und es besteht eine hohe Wahrscheinlichkeit, daß sich schon Zellen des PCA´s oder Mikrometastasen im Körper befinden.
          An erster Stelle der jetzt (wahrscheinlich) erforderlichen Maßnahmen sollte daher auch eine systemische Therapie stehen. Der Rat der Klinik war durchaus richtig, aber die Hormonblockade sollte auch in der wirksamsten Form, d.h. als ADT3 durchgeführt werden. Ob Du das dann im weiteren Verlauf nach dem Protokoll von Dr. Leibowitz weiterführst, kannst Du noch später entscheiden. Die Beschreibungen dazu findest Du auf der BPS-Seite. Ob Du Dir noch vorsorglich die Prostata-Loge + Lymphabflußbereich bestrahlen läßt, wirst Du nach Deinem Bauchgefühl entscheiden müssen. Es wird Dir wahrscheinlich keiner ein klares ja oder nein dazu sagen können. Lasse Dich am besten von einem prostata-erfahrenen Radiologen beraten.
          Was Du aber auf jeden Fall veranlassen solltest, ist eine weitere Untersuchung des entnommenen Prostata-Gewebes. Anhand weiterer Tumormarker, evtl. auch DNA-Zytologie läßt sich die agressivtät des PCA´s und die Rückfallwahrscheinlichkeit prognostizieren. Ebenso, ob die ADT3 als Therapie ausreicht oder sinnvoll ist. (Schaue Dir mal die Internetseite von Prof. Bonkhoff an). Dann kann entschieden werden, ob z.B. noch eine begleitende leichte Chemo dazugenommen werden sollte.
          Viel Erfolg
          PeterP
          Zuletzt geändert von PeterP; 04.01.2007, 01:08.

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            #6
            Hallo PeterP. Ich bin auch ein entschiederer Verfechter der DHB nach dem Leibowitz-Protokoll, aber doch nur bei niedrigeren Gleason-Graden. Bei Gleason 4+5 steht zu befürchten, dass die DHB hier nach etwas mehr Absinken des PSA aus Gleason 4+5 einen Restkrebs mit Gleason 5+5 macht - und dann geht nichts mehr ausser Chemotherapie.
            Die Operation war m.E. nicht erfolgreich, denn diese hätte einen bleibenden PSA-Wert von 0,00 erbringen müssen. Jetzt sieht sich Wolfgang der ganzen Problematik "Rezidiv nach Operation" gegenüber, wobei nicht sämtliches Krebsgewebe entfernt werden konnte und möglicherweise irgendwo sich Mikrometastasen gebildet haben könnten.
            Man kann jetzt aus einer Panikstimmung heraus die ganze Palette systemisch wirksamer Hormontherapie und mehr oder weniger blinder Bestrahlung einsetzen, mit allen Begleiterscheinungen und Risiken. Da schiesst man dann mit der Kanone auf einen Schwarm Fliegen - und ein paar entkommen immer.
            Eine Patentlösung habe ich auch nicht. Die Möglichkeiten der Therapie bei hohen Gleason-Graden sind begrenzt, was ja bekannt ist.
            Kann nur sagen, was ich aus Jahren des Mitlesens im Forum gelernt habe: dass diejenigen in schwierigen Situationen am besten fahren, die sehr zögerlich und wohlüberlegt an die Erkrankung herangehen.
            Gruss, Reinardo

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              #7
              Wer kennt einen Prostata-Erfahrenen Radiologen?

              Hallo Peter P,

              kennst Du einen Prostata-Erfahrenen Radiologen bzw. wer kennt einen?
              Gruß Wolfgang

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                #8
                Hallo Wolfgang und Reinardo,
                ich bitte nochmal, meinen letzten Absatz genau zu lesen. Ich rate da ganz klar, eine zusätzliche Gewebeuntersuchung machen zu lassen und abhängig davon auch eine zusätzliche Chemo in Betracht zu ziehen.
                Ein hoher Gleason allein oder das Vorhandensein von LK-Metastasen sagen noch nicht aus, daß der PK schlecht auf HB reagiert oder zu früher Hormontaubheit neigt.
                Ich rate Wolfgang auch, den Artikel "Auf die Biologie des Prostatakrebses hören" auf der BPS-Seite gut zu lesen. Wenn die ADT-3 sorgfältig durchgeführt wird, ist sie auch eine gute Indikation für das hormonelle Ansprechen.
                Aber noch etwas zum Thema Bestrahlung: In Studien, in denen nach der OP keine weiteren Maßnahmen außer Nachbestrahlung - oder nicht - ergriffen wurden, hatten die nachbestrahlten Patienten einen signifikanten Vorteil im Überleben und in der Progression der Krankheit.
                Ob dieser Vorteil auch unter Hormonblockade besteht, ist immer noch umstritten - auch innerhalb unseres Forums. Es fehlen Studien und objektive Auswertungen von Patientendaten.
                Ich selber habe gerade eine Bestrahlung mit IMRT in Mannheim insofern erfolgreich hinter mich gebracht, als das ich nur ganz geringfügige Nebenwirkungen hatte. Inwieweit Nerven geschädigt wurden, werden die nächsten Wochen zeigen.
                Der Grad der Nebenwirkungen hängt offensichtlich auch stark von der körperlichen Verfassung und dem biologischen Alter ab. Das trifft aber auch ebenso für die Chemo zu.
                Dennoch kann ich nur jedem raten, der eine Bestrahlung in Betracht zieht, keine Mühen und Wege zu scheuen, sich eine Klinik mit diesen modernen Bestrahlungsgeräten zu suchen. Eventuelle Strahlenschäden an Darm, Blase und Nerven können die spätere Lebensqualität nicht unerheblich einschränken.
                Alles Gute
                PeterP

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                  #9
                  Bestrahlung oder Hormontehrapie?

                  Hallo PeterP,
                  wenn ich Dich richtig verstanden habe bist Du der Meinung ich sollte eine
                  Bestrahlung durchführen lassen. obwohl Lymphknotenmetastasen da sein
                  könnten.

                  Aber im Forum 13.08.2006 ist der Benutzer "Jürgvw" aber anderer Meinung. Er kam 6 Jahre mit einer Hormonthrapie durch und stellte jetzt auf eine Chemo um.

                  Gruß Wolfgang

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