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Wo gerade aktuelle Behandlung mit Taxotere??

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    Wo gerade aktuelle Behandlung mit Taxotere??

    Guten abend,

    wer kann mir persönliche Erfahrungen aktuell oder aber auch zurückliegend über eine Behandlung mit Taxotere übermitteln.

    War heute in der UNI-Klinik Innsbruck. Prof. B. riet mir dringendst an, baldmöglichst mit der Chemo-Therapie zu beginnen.

    Meine Anamnese habe ich bereits ins Forum gestellt.

    gruß kvkalle aus Farchant bei Garmisch-Partenkirchen
    kvkalle aus Farchant/bei Garmisch-Partenkirchen im Bayerischen Zugspitzland

    #3
    Hallo kvkalle,

    meine Chemotherapie von Mitte März bis Ende Juni 2006 mit Taxotere (und zugleich täglich 3 Casodex a 50 mg) beinhaltete 6 Infusionen im Abstand von drei Wochen. Folgende Nebenwirkungen traten auf: Haarausfall, was bei einem Mann aber nicht so schlimm ist. Im August ging es mit dem Haarwuchs wieder los. Meine Geschmacksnerven spielten verrückt. Alles schmeckte nach Pappe und später versalzen. Das ließ auch erst im August nach. Nach der vierten Infusion ging es los mit einer Polyneuropathie, unter der ich heute noch leide; Füße, Beine und die Hälfte der Hände wirken wie betäubt. Das geht irgendwann wieder zurück, wann ist unklar. Die Polyneuropathie soll aber als Nebenwirkung bei Taxotere sehr selten auftreten. Alle diese Nebenwirkungen können, müssen aber nicht auftreten. Sowohl die Chemotherapie als auch die Hormonbehandlung haben dazu geführt, dass der PSA-Wert von 35,6 im Januar auf 2,7 im Juli zurückging und nach einer Cholin-PET/CT und MRT in der Uniklinik Ulm eine Operation möglich wurde. Meine PK-Historie ist in meinem Profil dargestellt.

    Mit besten Grüßen
    Klaus aus Berlin

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      #4
      Zitat von KlausBerlin Beitrag anzeigen
      ... meine Chemotherapie von Mitte März bis Ende Juni 2006 mit Taxotere (und zugleich täglich 3 Casodex a 50 mg) ...
      Davor würde ich aus eigener Erfahrung sehr warnen!

      Ich habe, wie in meinem Profil beschrieben, meine allerste Taxotere-Infusion am 04.11.05 erhalten. Parallel dazu nahm ich ebenfalls tägl. 150mg Casodex. Die Folge war, dass meine Transaminasen stark anstiegen, insbesonder Gamma-GT auf auf 2830 U/l. Mit diesem Wert ist man nahe am Leberversagen, aber Leber kann man ja transplantiern.

      Ich habe sowohl mit Casodex alleine als auch mit Taxotere alleine eher niedrige Transaminasen. Mein Gamma-GT liegt aktuell bei laufender Taxotere-Therapie bei 31 U/l. Für den starken Anstieg im Nov. 05 war ganz eindeutig die Kombination von Taxotere mit Casodex verantwortlich. Dass derartige Probleme auftreten können, ist in informierten Fachkreisen durchaus bekannt.

      Ich musste damals die Therie unterbrechen. Das ist auch nicht unbedingt optimal.

      WW
      Zuletzt geändert von Gast; 06.01.2007, 11:42.

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        #5
        Hallo Klaus aus Berlin,

        ich habe soeben in dein Profil geschaut. Das ist ja auch eine spannende Geschichte. Ich drücke dir die Daumen, ganz ehrlich! Du solltest uns weiter berichten oder wenigstens mir!

        Manche Leute fahren von sonst wo nach Berlin, um sich in der Charité behandeln zu lassen. Du kommst aus Berlin nach Ulm. Welcher Urologe gab dir diese Empfehlung? Althaus?

        Offenbar warst du mit der Behandlung in Ulm zufrieden.

        Meine Ausgangssituation war mit Sicherheit nicht besser als die deinige. Ich wurde ebenfalls nach neoadjuvanter Chemotherapie operiert. Mir wurden nur 19 Lymphknoten entnommen, wovon 12 befallen waren. Ich habe vor der OP kein Cholin-PET machen lassen, weil mich niemand darauf hinwies. Als ich mich orientiert hatte, war ich unter antiandrogener Therapie, so dass man mir sagte, in dieser Situation sei ein Cholin-PET nicht mehr aussagekräftig. In der Zwischenzeit kämpfe ich gegen einen wieder ansteigenden PSA-Wert. Dass man auch durchaus 60 Lymphknoten entnehmen kann, habe ich in der Zwischenzeit auch erfahren, nur kannte ich bisher niemanden, bei dem tatsächlich so radikal vorgegangen wurde. Du bist nun der erste, dir wurden sogar 78 Lymphknoten entnommen. Ob’s dir längerfristig hilft, bleibt abzuwarten.

        Wir diskutierten hier zwischenzeitlich auch schon mal, in meinem Falle weitere Lymphknoten zu entnehmen. Diese Idee liegt nun wg. der bei mir außerdem im CT nachgewiesenen Knochenmetastasen auf Eis. Vor allen Dingen deshalb treibt mich die Frage um, ob meine Knochenmetastasen überhaupt aktiv sind. Probleme bereiten sie mir nicht.

        Jedenfalls denke ich manchmal, man hätte bei meiner OP gleich radikaler vorgehen sollen. Wenn ich deine Geschichte lese, fühle ich mich darin bestärkt.

        Ich wünsche dir alles Gute. Grüße Berlin von mir. Ich habe dort 25 Jahre gelebt und meine Kinder sind in Berlin geboren. Die hohe Arbeitslosigkeit und die Abwanderung der Industrie haben mich nach Bayern oder besser Franken verschlagen. Du siehst, ich schrecke vor nichts zurück.

        WW

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          #6
          Hallo Winfried,

          herzlichen Dank für Deine Wünsche. Als Forum-Neueinsteiger habe ich habe ich erst anhand der vielen Beiträge in diesem Forum vieles verstanden. Der Urologe Dr. Rosenstock gab mir die Empfehlung, mich in Ulm behandeln zu lassen. Mein Onkologe fand diese Empfehlung gut. Die Uniklinik Ulm hat auf diesem Gebiet wohl einen sehr guten Ruf. Aber es gibt sicher auch andere sehr gute Kliniken.

          Die von den Ärzten in der Uniklinik Ulm vor der OP veranlasste Cholin-PET/CT (durchgeführt von Prof. Reske) hatte in der Tat nicht das Ausmaß der Metastasenverbreitung abgebildet, wie sie dann während der sechstündigen OP zutage trat. So viel Lymphknoten wurden in der Uniklinik Ulm wohl noch nie entnommen. Die 13 positiv befallenen Lymphknoten waren alle im unteren Bereich, die restlichen im oberen Bereich (bis zur Brusthöhe). Wobei mir später einer der Oberärzte in der Uniklinik erzählte, dass er mal bei einem Patienten 50 Lymphknoten entfernt habe (davon 23 positiv), es aber aus seiner Sicht nicht auf die Zahl der entfernten Lymphknoten ankomme, sondern darauf, mit Glück alle positiv befallenen Lymphknoten entfernt zu haben. Ich war nach dieser radikalen OP bis Ende des letzten Jahres körperlich ziemlich am Boden. Seit dem 2.1. gehe ich (endlich) wieder arbeiten.

          Mit der Behandlung und Betreuung durch die Ärzte und Schwestern und Pfleger in der Uniklink Ulm war ich sehr zufrieden. Sie haben sicher für mich alles getan, was möglich war. Jetzt hoffe und bete ich, dass die bis jetzt positive Entwicklung anhält. Das Jahr 2006 war echt schlimm für mich. Aber nun schaue ich erst mal positiv in die Zukunft und versuche, die Zeit, die mir verbleibt, mit Lebensqualität zu genießen. Und dazu haben mir meine Ärzte in Berlin und in Ulm verholfen, wofür ich ihnen sehr dankbar bin.

          Mit den besten Grüßen und Wünsche an alle Forumsteilnehmer und -leser

          Klaus aus Berlin
          Zuletzt geändert von Gast; 06.01.2007, 13:50.

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            #7
            Hallo kvkalle,
            die Antiandrogentabletten können bei beginnender Androgenunabhägigkeit, wie sie bei Dir wahrscheinlich vorliegt, sogar kontraproduktiv wirken. D.h. die gefährlichen hormonunabhängigen Zellpopulationen ernähren.
            Meine Chemo-Applikation kannst Du in meinem Profil anschauen. Nebenwirkungen waren ab mitte der Therapie etwa 2 Tage Appetitlosikeit/ Ekelgefühl pro Woche und leichter Haarausfall. Die Zunge war etwas gereizt und die Fingernägel werden empfindlich. Aber alles nichts weltbewegendes. Nach meinen persönlichen Erfahrungen und dem was im Forum berichtet wird, sind die Nebenwirkungen stark von der körperlichen Verfassung abhängig (gilt auch für andere Therapien).
            Ich denke, das in Deinem Alter die Voraussetzungen ebenfalls gut sind.
            Bei uns "Prostata-Youngsters", die mit aggressiven PCA´s konfrontiert sind, dürfte eine frühe Chemo mit Sicherheit eine gute, vieleicht sogar die wichtigste Option gegen diese Krankheit darstellen.
            Ich rate Dir auch dringendst, dem Rat von Deinem Prof. B. zu folgen und sehr schnell die Therapie zu beginnen.
            Ich habe mir auch die Hinweise auf das neue Satraplatin angeschaut. Es scheint eine sehr gute Ergänzung zu der momentan für uns noch recht begrenzten Chemoproduktpalette zu sein. Da die Zulassung aber erst frühestens im Laufe dieses Jahres erfolgen wird, kommt es für uns vielleicht für einen späteren Chemozyklus in Frage.
            Alles Gute für Dich und berichte uns weiter im Forum,
            Peter
            Zuletzt geändert von PeterP; 06.01.2007, 14:15.

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              #8
              Hallo KlausBerlin,

              vielen Dank für Deine Ausführungen.

              Gruß kvkalle aus Farchant
              kvkalle aus Farchant/bei Garmisch-Partenkirchen im Bayerischen Zugspitzland

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                #9
                Hallo WinfriedW,
                vielen Dank für Deine Antwort

                Gruß kvkalle
                kvkalle aus Farchant/bei Garmisch-Partenkirchen im Bayerischen Zugspitzland

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                  #10
                  Hallo PeterP,

                  recht herzlichen Dank für Deine Mitteilung.

                  Gruß kvkalle
                  kvkalle aus Farchant/bei Garmisch-Partenkirchen im Bayerischen Zugspitzland

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                    #11
                    hallo kvkalle,
                    sag mal wie läuft das, dass du nach Innsbruck fahren kannst? ich bin noch ziemlich neu hier. übernimmt die Kasse die Kosten wenn du einen Arzt in Österreich konsultierst?
                    freundlichen Gruß
                    Dieter1

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                      #12
                      Hallo Dieter1

                      ich bin Privatpatient und als Beamter beihilfeberechtigt. Wie das mit der gesetzlichen Krankenkasse abläuft kann ich nicht sagen, meine aber,das es vielleicht hier Einschränkungen geben könnte.
                      kvkalle aus Farchant/bei Garmisch-Partenkirchen im Bayerischen Zugspitzland

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                        #13
                        Hallo Klaus,
                        auch ich drücke dir die Daumen, das sind ja wirklich mutige Therapien, da bleibt einem ja fast die Sprache weg. Ich hoffe du wirst uns weiterhin berichten.
                        Wie war die PSA Entwicklung bis Anfang Jan/06? Wieso hat sich die Meinung geändert 3/06 OP nein und 7/06 OP ja, wegen der unbefriedenden PSA-Entwicklung.

                        Die Uniklinik scheint mit Knochenmetastasen zu rechnen, ich würde als Laie früher zu Zometa raten. Der PSA wird ja voraussichtlich durch die 2HB unten gehalten, mit Auswirkungen auf die Knochen.

                        Achte auf den Umkehreffekt von Casodex. Bei mir war dieser anscheinend nach 8 bis 9 Monaten erreicht und dann kontraproduktiv für den PK.

                        Das sind ja keine optimistischen Aussichten wenn schon jetzt eine 2. Chemo erwogen wird.
                        Viel Erfolg bei deiner Therapie

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                          #14
                          R.-R. Damms KISP Texte nicht übersehen!

                          Hallo kvkalle

                          Meine eigenen Erfahrungen mit Taxotere (low-dose) habe ich in einem Bericht zusammengefasst, der beim KISP unter TEXTEN



                          nachzulesen ist. Ich habe im Oktober einen ersten Behandlungszyklus abgeschlossen und mache nun eine sog. Erhaltungstherapie mit Hochdosiertem Ketoconazol + Triamcinolon. Wenn Dich Einzelheiten interessieren, dann schick mir bitte eine Nachricht direkte (jvw@bluewin.ch)
                          Gruss

                          Jürg
                          Meine vollständige PK-Geschichte findet sich hier:
                          http://www.myprostate.eu/?req=user&id=37

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                            #15
                            Hallo HansiB,

                            die PSA-Entwicklung beginnt bei mir erst ab Ende Januar 2006, da ich Ende 1/06 erstmals beim Arzt war und dann der PSA-Wert in Höhe von 35,6 ng/ml festgestellt wurde. Die OP wurde im Juli 06 möglich, weil lt. Cholin-PT/CT-Bericht auf der einen Seite des Körpers keine Aktivitäten der Lymphknotenmetastasen mehr nachweisbar waren und auf der anderen Seite überhaupt keine LK-Metastasen mehr zu sehen waren. Es zeigte sich aber ein Verdichtungsherd im LWK 5 Links intravertebral, der noch MRT-diagnostisch abgeklärt werden sollte. Die MRT ergab keinen Anhalt für ossäre Filiae im Bereich der BWS und keinen intraspinalen Herdprozess. Da die Ärzte (nach der OP) lieber sicher gehen wollten, folgte neben der weiteren Hormontherapie auch die Empfehlung einer Zometa-Therapie bei einem evtl. PSA-Anstieg auf/ab 5 ng/ml und einer zusätzlichen Taxotere-Chemeotherapie (2 Zyklen) ab 10 ng/ml.

                            Im März 2007 wird der PSA-Wert erneut erhoben und eine CT sowie ein Infusionsurogramm veranlasst, wie im Dez. 06 (war alles in Ordnung).

                            Mit besten Grüßen
                            Klaus aus Berlin
                            Zuletzt geändert von Gast; 08.01.2007, 20:46.

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