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Chemo = Lebensverlängerung

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    Chemo = Lebensverlängerung

    Hallo liebes Forum !

    Es stellt sich mir die Frage, ob ich mich einer unmittelbar bevorstehenden Chemo-Therapie aussetzen soll oder nicht. Was erreiche ich damit ? Eine kurzfristige Lebensverländerung von vielleicht ein paar Monaten und auf der anderen Seite enorme Nebenwirkungen die erneut die Lebensqualität wesentlich einschränken ! Ich würde gerne Eure ansichten Meinungen hierzu hören ..

    mfg
    kvkalle aus Farchant/bei Garmisch-Partenkirchen im Bayerischen Zugspitzland

    #2
    Zitat von kvkalle Beitrag anzeigen
    Hallo liebes Forum !

    Es stellt sich mir die Frage, ob ich mich einer unmittelbar bevorstehenden Chemo-Therapie aussetzen soll oder nicht. Was erreiche ich damit ? Eine kurzfristige Lebensverländerung von vielleicht ein paar Monaten und auf der anderen Seite enorme Nebenwirkungen die erneut die Lebensqualität wesentlich einschränken ! Ich würde gerne Eure ansichten Meinungen hierzu hören ..

    mfg
    Hallo Kalle,
    du bist im Raum Garmisch zuhause?

    dann kann ich dir einen guten Arzt empfehlen in Bad Reichenhall (behandelt allerdings seit einiger zeit nur noch privat) Es ist Dr. Eichhorn, tel 08651-4771.
    Am besten auch einen guten Onkologen aufsuchen, der evtl. bereit ist, mit Dr. Eichhorn zusammen zu arbeiten...

    Dr. Eichhorn kennt relativ gut verträgliche niedrigdosierte Chemotherapien, die gut wirken und die nicht allzu große nebenwirkungen haben.
    Taxotere niedrigdosiert, wöchentlich angewandt plus Dexamethason ist heute Standard und für Kassen zugelassen.
    Darüber hinaus gibt es erweiterte Kombinations-Chemos Taxotere +++ , die sind aber schwierig zu bekommen.

    Lt. Dr. Strum, dem US-amerikanischen Onkologen, gehört eine Testosteronunterdrückung (LHRH) zu jeder Chemo dazu, da Testosteron die Angiogenese (blutversorgung der krebszellen) sehr deutlich fördert.

    Lt. Leibowitz ist eine antiangiogene Behandlung ein wichtiges Ergänzngskonzept. Bei Leibowitz besteht das Therapiekonzept aus 3 Paketen:
    - niedrigdosierte metronome Chemo mit Taxotere, Emzyt, Carboplatin und Decadron + einige Medikamente zur besseren Verträglichkeit. Carboplatin wird aber sehr streng abhängig von den Blutwerten dosiert bis runter zu Null, um das Blut nicht kaputt zu machen. Bei jeder Chemo ist eine sorgfältige Kontrolle vieler Blutwerte zwingend!
    - Dreifache Hormonblockade mit LHRH + Ketokonazol + Proscar
    - Antiangigener Coctail mit Thalidomid (max. 50mg/Tag), Zometa, Celebrex und Proscar

    Es ist heute leichter, gute Infos zu Therapien zu bekommen als gute Ärzte zu finden, die sich mit Prostatakrebs im fortgeschrittenen Stadium auskennen...

    Ich kann und darf dir keine Therapie empfehlen.
    Ich rate dir aber: lasse dir vor Beginn der Behandlung dir das genaue Therapieprotokoll schriftlich geben.

    viel Erfolg
    Gruß
    Dieter
    Zuletzt geändert von DieterV; 18.01.2007, 18:45.

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      #3
      Hallo KvKalle,
      die Antwort darauf kann dir keiner abnehmen die musst Du für Dich alleine entscheiden.Es wird Dir nichts anderes übrig bleiben als in den sauren Apfel zu beissen.Ich habe jetzt auch mit Chemo-Therapie begonnen,meiner Meinung nach viel zu spät bei einem Gleason 5+4. Das es kein Zuckerschlecken ist habe ich schon nach der ersten Infusion gemerkt,aber ich hoffe ja das ich bei den 80% mit bei bin bei denen es anschlägt.
      ich wünshe Dir eine gute Hand bei deiner entscheidung.
      mit besten Grüssen Roland M.

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        #4
        Servus Kalle,
        auf Deine Frage ob es lebensverlängernd wirkt gibt es vermutlich keine eindeutige Aussage denn es ist ja überhaupt nicht erwiesen ob die Therapie jetzt genau bei Dir wirkt. Nach allem was ich so gelesen habe spricht jeder anders drauf an. Man hört von Remissionen, vermutlich auch wieder zeitlich begrenzt. Die Datenlage ist wohl noch zu dünn um darüber Aufschluß zu geben. Was bleibt, ist es einfach mit einem kompetenten Arzt zusammen, wie Dieter schrieb, zu probieren und zu hoffen. Im besten Fall kannst Du damit die Krankheit aufhalten, um wiederum Zeit zu gewinnen. Vielleicht kommen ja bald neue Medikamente wie PROVENGE oder SATRAPLATIN, die kurz vor der Zulassung stehen. Tatsache ist wirklich dass jeder Betroffene auf eine Therapie anders reagiert. Mit etwas Glück mit einer positiven Wirkung. Es gibt nachweislich Leute die mit einer bestimmten Therapie bereits viele Jahre gewonnen haben. Ich schließe mich daher voll der Zielsetzung meines Arztes an: aus einer lebensbedrohlichen Situation eine langfristig kontrollierbare chronische Krankheit zu machen.

        So long
        Jürgen M.

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          #5
          hallo kvkalle,
          ich habe jetzt 4 Zyklen Taxotere hinter mir und hatte bis jetzt keine bzw. harmlose Nebenwirkungen. Nachlesen kannst Du es unter dem Thema "Metastasenschmerzen". Egal wie Du dich entscheidest, lasse zunächst die möglichen Nebenwirkunge aus dem Spiel, sprich, mach es nicht davon abhängig. Notfalls kannst Du die Chemo immer noch abbrechen. Allgemein haben meine Vorschreiber schon genug Argumente für die Chemo dargebracht. Ich bin auch sicher, je jünger man ist, umso besser veträgt man auch jede Therapie und Du bist noch relativ jung.
          Viel Glück
          Michael

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            #6
            Versuchen könnte man es ja...

            Hallo Kalle

            Meine Chemotherapie (Taxotere/Prednison, low-dose) habe ich im Juli 2006 mit PSA > 30 eingeleitet. Im. Oktober wurde der erste Zyklus mit PSA 0.58 abgeschlossen.
            Die dann eingeleitete Erhaltungstherapie mit low-dose HDK+Triamcinolon verlief bis dahin gut; PSA Ende Dezember bei 0.26.

            Klar: Es besteht nie eine Garantie dafür, dass ein Medikament im Einzelfall wirkt oder wie gut es wirkt. Das heisst aber in meinen Augen nicht, dass man es nicht versuchen sollte. Sogar dann, wenn man davon ausgehen muss, dass die Therapie mit der Zeit die Wirkung verliert: Gewonnene Zeit hat man alldieweil, und dass in der gewonnenen Zeit neue Medikamente zugelassen werden könnten, das wurde Dir auch schon gesagt.

            Alles Gute wünscht Dir

            Jürg
            Meine vollständige PK-Geschichte findet sich hier:
            http://www.myprostate.eu/?req=user&id=37

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              #7
              Dann schließe ich mich den Vorrednern an.

              Der Unterschied zwischen Roland M und dir ist, dass du 20 Jahre jünger bist er. Du bist 51 und ich bin 53.

              Wenn du in ordentlicher körperlicher Verfassung bist, dann prophezeie ich dir, dass die Nebenwirkungen sehr erträglich sein werden. Die schwerwiegendste Nebenwirkung ist in meinem Falle, dass ich eine Menge Haare verloren habe. Die wachsen wieder.

              Ob Taxotere niedrig dosiert wirklich geringere Nebenwirkungen hat, sei dahin gestellt. Ich bin mir diesbezüglich nicht ganz sicher. Ich mache das dreiwöchentlichen Protokoll mit 75mg/m² und komme mit den Nebenwirkungen gut zurecht, d.h. ich brauche keinerlei Medikamente um die Nebenwirkungen abzufedern, auch kein Dexamethason.

              Zitat von Dr. Shevrin Beitrag anzeigen
              ... Ich glaube wir haben gelernt, dass alle drei Wochen besser ist als jede Woche. In meinen Händen ist es zweifellos weniger toxisch. ...
              WW

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                #8
                mein urologe sagt...

                ich hatte heute abend ein längeres gespräch mit meinem urologen. er ist der meinung, dass eine chemo-therapie zum jetzigen zeitpunkt für mich nicht in frage kommt. solang sich der psa-wert nicht in richtung dreistelligen bereich bewegt und nachwievor anzeichen für ein ansprechen der hormontherapie vorhanden sind, wenn auch zwischenzeitlich eingeschränkt, kommt für ihn eine chemo überhaupt nicht in frage. außerdem stellt sich hier die frage,was kann mit der chemo letztendlich erreicht werden. er sprach hier von einer maximalen lebensverlängerung von 6 - 8 wochen. lohnt es sich unter diesen gesichtspunkten überhaupt eine chemo einzugehen insbesondere im hinblick auf die nicht unerheblichen nebenwirkungen und eingeschränkter lebensqualität. was sagen euch eigentlich eure ärzte.

                mfg
                kvkalle aus Farchant/bei Garmisch-Partenkirchen im Bayerischen Zugspitzland

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                  #9
                  Dein Urologe ist Pessimist. Ich bin Optimist und habe deshalb den Onkologen gewechselt.

                  Wieviel Erfahrung hat dein Urologe mit Chemotherapie?

                  Ich mache übrigens morgen meinen 3. Zyklus Taxotere (bzw. insgesamt den 6. - siehe Profil).

                  Dass Taxotere dein Leben verlängert kann ich nicht versprechen, aber du bist 51 Jahre alt, du kannst unmöglich kampflos aufgeben! Wer nicht kämpft hat schon verloren!

                  Falls du es wünschst, können wir telefonieren.

                  WW

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                    #10
                    Hallo Kalle,

                    in der Ärzte- Zeitung- online stand am 06.11.06 ein Bericht über eine Chemo- Therapie- Studie "Docetaxel mono oder Docetaxel kombi mit hochdosierten Calcitriol".
                    Wenn Du willst kannst Du den Bericht nachlesen.


                    Ich Wünsche Dir alles Gute, und die richtige Entscheidung. Michael A.
                    Mein Profil und meine Geschichte auf www.myProstate.eu

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                      #11
                      Zitat von Michael A. Beitrag anzeigen
                      Ich Wünsche Dir alles Gute, und die richtige Entscheidung. Michael A.
                      Ich bin nicht sicher, ob es überhaupt bei der Vielfalt von Entscheidungsmöglichkeiten die "richtige" gibt.
                      Gruß
                      Michael

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                        #12
                        Zitat von kvkalle Beitrag anzeigen
                        ich hatte heute abend ein längeres gespräch mit meinem urologen. er ist der meinung, dass eine chemo-therapie zum jetzigen zeitpunkt für mich nicht in frage kommt. solang sich der psa-wert nicht in richtung dreistelligen bereich bewegt und nachwievor anzeichen für ein ansprechen der hormontherapie vorhanden sind, wenn auch zwischenzeitlich eingeschränkt, kommt für ihn eine chemo überhaupt nicht in frage. außerdem stellt sich hier die frage,was kann mit der chemo letztendlich erreicht werden. er sprach hier von einer maximalen lebensverlängerung von 6 - 8 wochen. lohnt es sich unter diesen gesichtspunkten überhaupt eine chemo einzugehen insbesondere im hinblick auf die nicht unerheblichen nebenwirkungen und eingeschränkter lebensqualität. was sagen euch eigentlich eure ärzte.

                        mfg
                        Hallo Kalle,
                        du solltest mal Kontaklt zu einem guten Onkologen aufnehmen.
                        Die Uros wollen meist nicht an eine chemo ran, das können auch nur die allerwenigsten!

                        Daher ist es möglicherweise auch eine Strategie des "Haltens von Patienten"
                        Es ist m.E. nicht zu vertreten, dass du wartest mit der Chemo, bis der PSA 3-stellig ist!
                        Je früher, desto kleiner ist noch der PK. Je kleiner der PK, desto besser sind die chancen für eine erfolgreiche therapie!
                        Wenn die Hormonblockade nicht mehr
                        (voll) wirkt, muss - ergänzend zur Hormonblockade eine chemo her, um auch die hormonunabhängigen PK-Zellen zu bekämpfen!
                        Andernfalls werden die noch vorhandenen hormonabhängigen PK-zellen bekämpft und die viel gefährlicheren hormonunabhängigen PK-zellen können unbegrenzt - eher sogar begünstigt! - wachsen....

                        Ich würde mir mit den Infos, die ich habe, auf dieses Uro-"Strategie" nicht einlassen.

                        Du solltest in deinem Alter nicht soviel Angst haben vor den nebenwirkungen, sondern vielmehr einen guten Onkologen suchen, der sich mit solchen Chemotherapien beim PK auskennt!

                        Viele Grüße
                        dieter

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                          #13
                          Hallo Kalle,
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                          ob eine Chemotherapie sinnvoll ist oder nicht sollte man m. E. nicht davon abhängig machen, dass sich der PSA-Wert „in Richtung dreistelliger Bereich bewegt“.
                          Nimmt man den PSA-Wert als ein mögliches Kriterium, so ist ganz sicher dessen Anstiegsgeschwindigkeit/Verdoppelungszeit wichtiger als dessen Zweistelligkeit- oder Dreistelligkeit.

                          Ich hatte noch nie einen dreistelligen PSA-Wert, aber schon zwei Chemos mit Taxotere, durchaus mit gutem Erfolg insbesondere bezüglich der Knochenmetastasenstabilisierung/-rückbildung, aber auch bezüglich der PSA-Reduzierung.
                          Behandelt wird nicht der PSA-Wert, sondern dessen Ursachen. Die Aggressivität des Krebses lässt sich nicht allein aus der Höhe des PSA-Wertes ablesen.

                          Jede Chemo-Therapie ist mit Nebenwirkungen verbunden. Diese fallen von Mann zu Mann unterschiedlich aus. Bei mir waren sie akzeptabel.
                          Die Nebenwirkungen der langfristigen Behandlung mit einem LHRG-Agonisten waren/sind bei mir erheblich gravierender, als die Nebenwirkungen der Chemotherapie.

                          Alles Gute

                          Siegbert

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                            #14
                            Schick Deinen Uro in die Schule!

                            Hallo Kvalle

                            Ich zitiere aus meinem Bericht zu Chemotherapie
                            (http://www.prostatakrebse.de/), Texte:

                            „Zwar machte meine Onkologin, … recht runde Augen, als ich ihre Frage, wo ich Schmerzen hätte, mit einem klaren „nirgends“ beantwortete und auf die weitere Frage, ob mir die möglichen Nebenwirkungen einer Chemo bekannt seien, mit einem ebenso klaren „ja“ reagierte. Sie akzeptierte aber meine Überlegungen für einen sofortigen Therapiebeginn: Vier Tage nach unserem ersten Gespräch bekam ich die erste Infusion. Und bei einem späteren Termin gab sie mir dann zu verstehen, es sei schade, dass ihr die Prostatakrebs-Patienten meist erst dann zugewiesen würden, wenn schon klinische Symptome vorhanden seien.“
                            Was Dir Dein Urologe empfohlen hat, das war vor einigen Jahren noch üblich; vielleicht sollte er sich von einem guten Onkologen aufdatieren lassen.

                            Gruss

                            Jürg
                            Meine vollständige PK-Geschichte findet sich hier:
                            http://www.myprostate.eu/?req=user&id=37

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                              #15
                              Hallo,

                              mein Vater hat m. E. erst viel zu spät seine erste Chemo bekommen. Er hat bereits Lymphknotenmetastasen und nach der 7. Chemo (wöchentlich, Beginn des 2. Zykluses) geht es ihm ganz, ganz schlecht. Er liegt nur noch im Bett, kann kaum gehen, und hat Probleme Wasser zu lassen. Obwohl sein PSA Wert von 59 auf 13 zurückgegangen ist, lässt der AZ zu wünschen übrig.
                              Es sieht wirklich so aus, als wäre es bald vorbei. Ich sage das nicht gern, weiß Gott nicht, aber er hat so schrecklich abgebaut, dass es mir ganz eng ums Herz wird. Soll das eine Besserung der Lebensqualität sein? Wir werden jetzt die Chemo erst einmal abbrechen. Diese Woche kann man eh keine Chemo geben, weil sein HB-Wert auf 9,8 gesunken ist.

                              Es ist so verdammt ungerecht, dass Patienten von ihren Urologen von Onkologen, die wirklich etwas von Krebs verstehen, ferngehalten werden. Wenn mein Vater eher beim Onkologen gewesen wäre, dann wäre sicher vieles besser gelaufen.

                              Versuch es mit der Chemo. Falls es nicht gut läuft, kannst du die Therapie jederzeit abbrechen. Es ist doch gut, schon vor einer Hormununabhängigkeit schon Chemo zu machen. Dann kann man, falls es gut gelaufen ist, später immer noch mit Hormonpräperaten arbeiten. Das macht doch Sinn. Besser früher als zu spät!!

                              Alles Gute.

                              Andrea

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