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Prostatakrebs Sterberisiko ohne Behandlung

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    Prostatakrebs Sterberisiko ohne Behandlung

    Die Chancen für Abwarten und Beobachten sind doch gar nicht so schlecht!


    #2

    Watchful Waiting wieder salonfähig
    MADRID – Die Therapieoption "Watchful waiting", die engmaschige Beobachtung des Prostatakarzinoms, ist keineswegs älteren Patienten vorbehalten. Welche Patienten jedoch unbedingt eine aktive Therapie benötigen, erläuterte Professor Dr. Peter Carroll, University of California, San Francisco, bei einem Symposium der Firma Astra Zeneca beim Jahreskongress der Europäischen Gesellschaft für Urologie.
    "Es werden viel zu viele radikale Prostatektomien durchgeführt", berichtete Prof. Carroll. "Mit der richtigen Risikostratifizierung und Selektion könnte vielen Männern mit niedrigem Progressionsrisiko die Prozedur erspart werden", so der Experte.
    Zur Niedrigrisikogruppe gehören Patienten mit PSA-Werten von < 10 ng/ml, T1/T2a und Gleason 4-5. In den USA gehören fast 50% der heute diagnostizierten Tumoren in diese Gruppe. "Mit diesen Patienten kann man über eine abwartende Therapie sprechen. Für die Hälfte der Patienten wird schliesslich doch eine aktive Therapie nötig sein, doch wir können sie beruhigen, dass die initial abwartende Haltung ihre Chancen auf Heilung nicht beeinträchtigt."
    In der Praxis von Prof. Carroll werden etwa 20% der Männer mit Prostatakrebs nach diesem Prinzip behandelt. Bei intermediärem und hohem Risiko bleibt eine aggressive Therapie Mittel der Wahl.
    Dr. Anka Stegmeier-Petroianu

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      #3
      Eigentlich habe ich diese Beiträge absichtlich im Testforum publiziert. Ich wollte mich mit dem Eingeben von Grafiken etwas vertraut machen. Wenn nun aber durch die Verschiebung in das Diagnostik-Therapie-Segment eine Diskussion über A&B entstehen sollte, soll mir das nur recht sein. Allerdings glaube ich beobachtet zu haben, dass "Abwarten & Beobachten" in diesem Forum eher zu den Tabu-Themen gehören. Warum wohl???

      Oskar CH

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        #4
        Zitat von Oskar CH
        ...
        Allerdings glaube ich beobachtet zu haben, dass "Abwarten & Beobachten" in diesem Forum eher zu den Tabu-Themen gehören. Warum wohl???
        Weiß nicht, ob "Abwarten & Beobachten" in diesem Forum ein Tabu-Thema ist. Wir gehen davon aus, dass 80% der 80-jährigen Männer ein PK haben. Die Mehrzahl weiß davon nichts. Die betreiben "Abwarten ohne Beobachten". Sie sterben trotzdem irgendwann, in den allermeisten Fällen nicht an PK. Dann gibt es einen anderen Kreis, der von seinem Krebs eher zufällig oder im Rahmen einer Vorsorgeuntersuchung erfährt. In vielen Fällen könnte man sicher auf jede Therapie verzichten.

        Einige hier im Forum betreiben die teure Variante von "Abwarten & Beobachten". Sie nennen es dann AHIT. Mancher Langzeiterfolg bei DHB ist wohl ähnlich zu bewerten.

        Alle diese Probleme habe ich nicht. Bei bPSA=239,3ng/ml, GS 8, Knochenmetastasen und Lymphknotenbefall kann man eigentlich nicht mehr übertherapieren. Da gibt es nur noch zwei Möglichkeiten: Entweder Weltreise jetzt sofort oder man nimmt den Kampf auf, dann aber richtig.

        Ganz verstanden habe ich die obige Tabelle allerdings nicht.
        Beispiel GS6: Da wird behauptet, dass ein 55-59jähriger PK-Patient unbehandelt mit 18%tiger Wahrscheinlichkeit und im Gegensatz dazu ein 70-74jähriger mit 30%tiger Wahrscheinlichkeit an seiner Krebserkrankung verstirbt. Das ist eigentlich in dieser absoluten Form unmöglich. Da müsste zumindest ein Zeitraum genannt sein. Heißt das, dass ein 55-59jähriger PK-Patient unbehandelt mit 18%tiger Wahrscheinlichkeit binnen 5 Jahren seiner Krankheit erliegt? Das wäre schon heftig, jedenfalls gefährlicher als Motorradfahren. Da würde ich mich als 55jähriger doch lieber behandeln lassen und zwar umgehend.

        Bei GS8 stehen für den 55jährigen 87%-Sterbewahrscheinlichkeit. Um ehrlich zu sein, da will ich mir über den Zeitraum vor diesem schönen Wochenende keine Gedanken mehr machen. In dieser Situation kauft Mann sich keine grünen Bananen mehr.

        WW
        Zuletzt geändert von Gast; 12.05.2006, 15:28.

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          #5
          Beispiel GS6: Da wird behauptet, dass ein 55-59jähriger PK-Patient unbehandelt mit 18%tiger Wahrscheinlichkeit und im Gegensatz dazu ein 70-74jähriger mit 30%tiger Wahrscheinlichkeit an seiner Krebserkrankung verstirbt.
          Ich gehe davon aus, dass der 70-74 jährige "nur" noch 30% Chance hat am PK zu sterben, die Chance an etwas anderem zu sterben ist in diesem Alter bereits 70%

          Heißt das, dass ein 55-59jähriger PK-Patient unbehandelt mit 18%tiger Wahrscheinlichkeit binnen 5 Jahren seiner Krankheit erliegt?
          In der nachfolgenden Tabelle die auf der gleichen Studie basiert ist auch der Zeitraum angegeben.

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            #6
            Hier noch das "abstract" zu den Tabellen:

            Competing Risk Analysis of Men Aged 55 to 74 Years at Diagnosis Managed Conservatively for Clinically Localized Prostate Cancer

            Peter C. Albertsen, MD; James A. Hanley, PhD; Donald F. Gleason, MD, PhD; Michael J. Barry, MD


            JAMA. 1998;280:975-980.

            Context.— The appropriate therapy for men with localized prostate cancer is uncertain. Until results of clinical trials are available, men and their physicians need guidance.

            Objective.— To estimate survival based on a competing risk analysis stratified by age at diagnosis and histologic findings for men diagnosed as having clinically localized prostate cancer and who were managed conservatively.

            Design.— Retrospective cohort study.

            Setting.— Connecticut Tumor Registry.

            Patients.— A total of 767 men with localized prostate cancer diagnosed between 1971 and 1984, aged 55 to 74 years at diagnosis, either not treated or treated with immediate or delayed hormonal therapy, and followed up for 10 to 20 years after diagnosis.

            Main Outcome Measures.— Estimates of the probability of dying from prostate cancer or other competing hazards.

            Results.— Men with tumors that have Gleason scores of 2 to 4, 5, 6, 7, and 8 to 10 face a 4% to 7%, 6% to 11%, 18% to 30%, 42% to 70%, and 60% to 87% chance, respectively, of dying from prostate cancer within 15 years of diagnosis depending on their age at diagnosis.

            Conclusions.— Men whose prostate biopsy specimens show Gleason score 2 to 4 disease face a minimal risk of death from prostate cancer within 15 years of diagnosis. Conversely, men whose biopsy specimens show Gleason score 7 to 10 disease face a high risk of death from prostate cancer when treated conservatively, even when cancer is diagnosed as late as age 74 years. Men with Gleason score 5 or 6 tumors face a modest risk of death from prostate cancer that increases slowly over at least 15 years of follow-up.


            From the Division of Urology, University of Connecticut Health Center, Farmington (Dr Albertsen); Department of Epidemiology and Biostatistics, McGill University, Montreal, Quebec (Dr Hanley); and the General Medicine Unit, Massachusetts General Hospital, Boston (Dr Barry). Dr Gleason is retired from private practice in Minneapolis, Minn.

            http://jama.ama-assn.org/cgi/content/abstract/280/11/975

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