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Auf und ab des PSA-Wertes

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    Auf und ab des PSA-Wertes

    Liebe Forumnutzer!
    Einige werden sich vielleicht noch an die Krankheitsgeschichte meines Vaters erinnern.
    Ihm ist seit letztem Jahr bekannt, dass er Prostatakrebs hat u. erhält seit diesem Zeitpunkt eine Hormontherapie. Nach dem Ansteigen der PSA-Werte haben mir hier mehrere Leute geschrieben, das ich möglichst schnell mit meinem Vater zu einem Onkologen soll wegen einer Taxoterebehandlung.
    Ich möchte mich nochmals herzlichst für die sehr ausführlichen Infos besonders von Jürg und auch Wienfried bedanken. fficeffice" />
    Ich habe über den Jahreswechsel mehrmals mit meinem Vater wie auch seinem Urologen gesprochen. Mein Problem ist, das mein Vater keinen zusätzlichen Arzt (er macht auch noch eine Misteltherapie u. Selen+Vitamin c Einnahme über einen Allgemeinarzt) mehr konsultieren will, weil er sich bei dem Urologen gut aufgehoben fühlt. Ich habe also demzufolge meine Erwartungen heruntergeschraubt u. bin selbst noch einmal zum Urologen zum Gespräch gegangen. Wie mir durch Euch empfohlen wurde habe ich auch nach der Anzahl seiner Taxoterepatienten gefragt. Er hat sage und schreibe 2 behandelt u. beide haben wegen der Nebenwirkungen abgebrochen. Des Weiteren hat er mir noch gesagt, dass er in diesem Alter (Vati ist 71) keine Chemo empfehlen würde, weil es nur 6 Wochen Lebensverlängerung bringt. Ich habe dann auch nach einem Onkologen gefragt u. er meinte, dass ihm bekannt ist, dass kaum jemand abgelehnt wird. Er hält jedoch nichts davon, jedem Todkranken noch eine Chemo anzulasten. Der Urologe wird die Trenantonespritzen weitergeben, dazu noch Multosin.
    Nach der Enzymtherapie habe ich auch noch gefragt, das ist ihm aber nicht bekannt.
    Er hat jetzt den PSA-Wert neu bestimmt u. komischerweise ist er von >100 jetzt bei 53. Was kann man denn jetzt wieder davon halten?
    Meinem Vater hat er ins Gewissen geredet, das er sich mehr bewegen soll. Momentan lässt er sich ziemlich gehen, obwohl er keine Schmerzen hat. Leider hat die Krankenkasse eine weitere ambulante Rehasportmaßnahme abgelehnt, auch mehrere Widersprüche helfen da nicht. Er soll alles selbst machen u. auch bezahlen, was aber finanziell nicht möglich ist, nicht umsonst gab es die Zuzahlungsbefreiung. Auf meine Nachfrage, was es für finanzschwache Kranke dann noch für Möglichkeiten gibt, konnten Sie mir nichts sagen. Ich verstehe die Welt nicht. Wenn die Leistungsfähigkeit der Muskulatur u. die Knochen noch erhalten werden können (vom Arzt als notwendig angesehen und verordnet) ist es doch für die Krankenkasse billiger eine Sportkurs zu bezahlen als einen teuren Krankenhausaufenthalt oder Pflegeplatz. Leider ist es mir zeitlich nicht möglich, sonst würde ich jeden Tag mit Vati Walken gehen.
    Das waren jetzt erst einmal die Neuigkeiten, auch wenn es keine guten sind.
    Alles Gute für Euch!
    Die besorgte Tochter Michaela

    #2
    Zitat von besorgte Tochter Beitrag anzeigen
    ... Wie mir durch Euch empfohlen wurde habe ich auch nach der Anzahl seiner Taxoterepatienten gefragt. Er hat sage und schreibe 2 behandelt u. beide haben wegen der Nebenwirkungen abgebrochen. ...
    Vermutlich hat er persönlich gar keinen behandelt, denn für eine Chemotherapie bedarf es eines „onkologisch verantwortlichen Arztes“. Ein onkologisch verantwortlicher Arzt muss bestimmte Qualifikationen nachweisen, eine entsprechende Praxisausstattung haben und insbesondere ist er verpflichtet, regelmäßig Fortbildungsveranstaltungen zu besuchen. Dieser Aufriss lohnt sich wg. zwei Patienten nicht. Mein Urologe macht aus diesen Gründen auch selbst keine Chemotherapie, allerdings empfiehlt er sie mir in meiner Situation sehr. Wenn ein Urologe eine solche Empfehlung ausspricht, dann läuft er natürlich Gefahr, den Patienten ganz zu verlieren. Ich z. B. habe keine lokalen urologischen Probleme. Ich nehme ein paar Medikamente, bekomme Zometa und Taxotere. Wegen Taxotere brauche ich einen Onkologen, den Rest könnte der auch machen. Ich bekomme dennoch nach wie vor Zometa vom Urologen, weil er so ein netter Kerl ist.

    Zitat von besorgte Tochter Beitrag anzeigen
    ... Des Weiteren hat er mir noch gesagt, dass er in diesem Alter (Vati ist 71) keine Chemo empfehlen würde, weil es nur 6 Wochen Lebensverlängerung bringt. ...
    Zum Thema Lebensverlängerung durch Taxotere habe ich mich hier geäußert. Ich bin davon überzeugt, dass Taxotere, wenn der Patient in sehr schlechtem Zustand ist, das Leben auch verkürzen kann. Ein limitierender Faktor ist das Blutbild. Andererseits gehen unter Taxotere oftmals die Krankheitssymptome und die Schmerzen ganz deutlich zurück. Es ist eine völlig falsche Vorstellung, es ginge einem Patienten unter Taxotere nur schlecht. Manch einem geht es auch deutlich besser und es gibt Patienten, die sich damit jahrelang über Wasser halten.

    Zitat von besorgte Tochter Beitrag anzeigen
    ... Ich habe dann auch nach einem Onkologen gefragt u. er meinte, dass ihm bekannt ist, dass kaum jemand abgelehnt wird. Er hält jedoch nichts davon, jedem Todkranken noch eine Chemo anzulasten. ...
    Würdest du deinen Vater als Todkranken sehen?

    Zitat von besorgte Tochter Beitrag anzeigen
    ... Der Urologe wird die Trenantonespritzen weitergeben, dazu noch Multosin. ...
    Ob die potentiellen Nebenwirkungen von Estramustin-17ß-dihydrogenphosphat (Multosin, Estracyt) tatsächlich geringer sind als die von Docetaxel, da bin ich mir nicht sicher. Genannt werden: Blutarmut, Haarausfall, Übelkeit, Diarrhoe, Herzinfarkt, Thrombosen ... All dieses kannst du auch mit Taxotere haben. Der Unterschied wird sein, das der Urologe Multosin selbst verabreichen kann und Taxotere nicht. Bei Taxotere ist immerhin nachgewiesen, dass es potentiell das Leben verlängert, bei Multosin nicht. Früher wurde häufig Taxotere mit Estramustinphosphat kombinieret. Davon ist man weitgehend ab, weil nach aktueller Studienlage Estramustinphosphat in dieser Kombination keinen zusätzlichen Benefit bringt.

    Zitat von besorgte Tochter Beitrag anzeigen
    ... Ich habe über den Jahreswechsel mehrmals mit meinem Vater wie auch seinem Urologen gesprochen. Mein Problem ist, das mein Vater keinen zusätzlichen Arzt (er macht auch noch eine Misteltherapie u. Selen+Vitamin c Einnahme über einen Allgemeinarzt) mehr konsultieren will, weil er sich bei dem Urologen gut aufgehoben fühlt. ...
    Man muss natürlich auch den Willen des Patienten akzeptieren. Wenn er selbst nicht kämpfen will, dann hilft vermutlich alles Reden nichts. Manch einer will’s auch gar nicht so genau wissen und hat blindes Vertrauen in den Arzt. Das hat auch seine Vorteile. Selen ist auf jeden Fall OK, Vit. C vermutlich auch, Mistel wird nicht schaden aber auch nicht wirklich helfen.

    Zitat von besorgte Tochter Beitrag anzeigen
    ... Leider hat die Krankenkasse eine weitere ambulante Rehasportmaßnahme abgelehnt, auch mehrere Widersprüche helfen da nicht. Er soll alles selbst machen u. auch bezahlen, was aber finanziell nicht möglich ist, nicht umsonst gab es die Zuzahlungsbefreiung. ...
    Wie auch immer das ist, bewegen muss man sich auf jeden Fall selbst, auch in der Rehasportmaßnahme. Ich gehe regelmäßig schwimmen, das ist ein preiswertes Vergnügen. Unser Schwimmbad bietet beispielsweise Seniorenschwimmen an, da sind die Alten unter sich. Laufen, Radfahren wäre auch ok. Ich kenne es aber von meinen eigenen älteren Verwandten, die haben irgendwann mit dem Leben abgeschlossen, da nützt alles Reden nichts.

    WW

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      #3
      Nachtrag

      Bei weiter steigenden PSA-Werten wäre vielleicht auch Ketokonazol einen Versuch wert.


      Gruss Winfried

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