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Sechs Monate DHB - Ein Zwischenbericht

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    Sechs Monate DHB - Ein Zwischenbericht

    Hallo,
    seit ich die DHB mache, führe ich ein Tagebuch über meine Empfindungen, Beobachtungen und Aktivitäten im Zusammenhang mit der DHB. Schon vor ein paar Wochen habe ich mich entschieden, die wichtigsten Informationen zusammen zu tragen und zu veröffentlichen. Der Beitrag ist doch etwas länger ausgefallen und würde von der Länge besser unter Texte passen.
    Da ich es mir aber nicht verkneifen konnte, einige kritische Anmerkungen zu machen, habe ich dann doch diesen Thread eröfnet.

    Gruß Knut.



    Sechs Monate DHB - Ein Zwischenberichtfficeffice" />

    Mein Bericht hat zwei Schwerpunkte, und zwar einmal auf die äußeren Begleitumstände einer DHB und zum anderen, wie ich zur DHB gekommen bin, was im Nachhinein weniger eine Entscheidungsfindung sondern mehr ein Beschluss war. Die Begleitumstände möchte ich schildern, da hierzu im Forum doch immer wieder Fragen gestellt werden, und ich möchte aufzeigen, dass meiner Erfahrung nach viele der unschöneren Nebenwirkungen- wenigstens bis jetzt- beherrschbar sind. Vorab möchte ich kurz den medizinischen Teil stellen. Mein Befund/Ausgangslage vom 19.6.06 war: T2c NX M0 Gleason Score 3+4=7 (Zweitgutachten brachte üblichen Aufstieg zu Gleason Score 4 + 3 = 7). Im Juli habe ich mich dann für DHB entschieden, und mein Arzt verschrieb je 1x täglich Avodart und Casodex sowie als Monatsspritze Pamolerin. Ich begann die Therapie am 28.7.06, und die erste Spritze erhielt ich am 7.8.06. Auf meinen Wunsch wurde am 27.9.06 auf täglich 3x Casodex umgestellt. Die PSA- und Testosteronentwicklung ist nachstehend aufgeführt:
    22.7.06 PSA 10,0 + freies PSA 1,0 + Testosteron 2,6
    8.9.06 PSA 0,65 + freies PSA 0,1 + Testosteron 0,06
    9.10.06 PSA 0,15 + freies PSA 0,02 +Testosteron 0,09
    8.11.06 PSA 0,09 + freies PSA 0,02 + Testosteron 0,1
    9.12.06 PSA 0,02 + freies PSA 0.01 + Testosteron 0,06
    12.1.07 PSA 0,02 + freies PSA 0,01 + Testosteron 0,11


    1. Teil
    Mein Weg zur Diagnose war zeitlich recht lang, wie ich bereits in meinem Bericht über PET-Cholin dargelegt habe. Da ich aber schon damit gerechnet hatte, Prostatakrebs zu haben, habe ich mich schon recht früh mit den Therapiemöglichkeiten befasst und im Internet umgesehen und natürlich auch auf den Seiten von KISP und BPS gestöbert und mich im Forum informiert. Prostatektomie habe ich mit all ihren geschilderten Risiken und möglichen Spätfolgen für die Lebensqualität schnell nach hinten in der Therapieauswahl geschoben. Mit der DHB habe ich mich recht schnell angefreundet, und die Schlagwörter und damit verbundenen Risiken wie der Krebs ist systemisch, Mikrometastasen sind nie auszuschließen, Prostatektomie lässt die Mikrometastasen explodieren usw. schienen mir logisch und nachvollziehbar. Der Bericht von Ralf gefiel mir mit seinen „Für und Wider“- sicherlich mit einer Tendenz zum Für- ebenfalls gut, und er wies ja auch mehrfach auf den empirischen Ansatz der Therapie und des fehlenden Langzeiterfolgsnachweises hin. Der Vortrag von Leibowitz im KISP über die DHB hat mich beeindruckt durch die Resultate/Kompetenz aber wegen des 100 % Erfolges auch wieder skeptisch gemacht. Leider habe ich damals nicht im BPS unter DHB die viel umfangreichere Leibowitz Artikelsammlung gefunden. Hier rückt sich Leibowitz ja schon in die Nähe der Wunderheiler. Dies hätte mich sicherlich skeptisch gemacht, und ich hätte Recherchen gestartet, um zu einer echten Entscheidungsfindung zu kommen. Was möchte ich damit sagen?
    Die Darstellung der DHB als mögliche Therapie ist auf den Seiten von KISP und BPS zu positiv. Es gibt grob zwei Kategorien (ohne Hochrisikogruppe) von Betroffenen, und zwar einmal die Gruppe, die so schnell wie möglich das Krebsproblem los haben möchte und immer eine kurative Behandlung wählt, und die zweite Gruppe, die ihre Prostata erhalten möchte und dafür auch bereit ist, mit dem Krebs zu leben. Letztere ist sehr empfänglich für die DHB, und für diese möchte ich anregen, dass schon in baldiger Zukunft auf den offiziellen Seiten von KISP und BPS zur DHB unter Hinweis auf die DNA-Verteilung einige kritische Anmerkungen gemacht werden. Das sind wir den Neubetroffenen, die jeden Tag dazu stoßen und sich objektiv Informationen und Rat holen wollen, schuldig.

    Bei mir liegt der Entscheidungsprozess erst etwas mehr als ein halbes Jahr zurück und für mich sind noch alle meine Gedanken, Empfindungen und Gespräche mit meiner Frau zu diesem Thema sehr gegenwärtig, und deshalb empfinde ich heute mit einem etwas erweiterten Wissensstand die Darstellung der DHB zu zielführend. Auf die Erkenntnisse und Möglichkeiten der Bildzytometrie mit DNA-Bestimmung und möglichen Auswirkungen auf die DHB muss meiner Meinung nach offiziell hingewiesen werden wie auch auf die inzwischen bekannt gewordenen Versager. Das gebietet die Verantwortung gegenüber den Hilfe suchenden Neubetroffenen. Es kann nicht richtig sein, diese Erkenntnisse weiter zu verschweigen, nur weil sie vielleicht das eigene Weltbild stören. Die DHB wurde auf ein Podest gehoben, aber ihr gebührt nicht eine privilegierte Stellung und sollte durch die von mir angemahnten Informationen in die Reihe der möglichen Therapieformen ohne Sonderstatus eingegliedert werden.
    Dies ist mein subjektives Empfinden beim Thema DHB im KISP/BPS und noch einmal: Ich halte die DHB nicht für Teufelszeug, aber ich kann in der DHB nicht den neuen Platinstandard sehen, wie Leibowitz ihn proklamiert als Ersatz für die kurativen Therapien. Für mich ist die DHB inzwischen eine Therapiemöglichkeit wie viele andere, und jeder kann/muss für sich entscheiden, ob er diese für sich geeignet hält. Dazu gehört aber auch ein objektiver Informationsstand, der neben den Vorteilen auch die inzwischen bekannt gewordenen Risiken aufzeigt.
    Mancher wird nun sagen, nicht schon wieder, der Knut mit seiner alten Leier gegen die DHB. Aber mir liegt dies Thema am Herzen, und aus den vorher angeführten Gründen besteht gemäß meiner Überzeugung auch Handlungsbedarf.
    Wie den meisten bekannt, führe ich zurzeit die DHB durch und werde diese auch zu Ende führen. Meine Gründe erläutere ich noch später.

    2. Teil Erfahrung/Nebenwirkung mit der DHB

    Wie schon eingangs gesagt, habe ich mich schon frühzeitig mit dem Thema PK befasst und im Internet umgesehen. Da ich die DHB als Therapie in die engere Wahl gezogen hatte, habe ich natürlich auch im Forum und hier in den älteren Berichten über Erfahrungen bei der Durchführung gesucht. Da dies Thema in den letzten Jahren schon immer aktuell war, gab es für mich viel zu lesen. Z. T. gab es vehemente Klagen über die Nebenwirkungen, aber auch genügend Berichte über gute Verträglichkeit. Bei der letzten Gruppe mit den Berichten über die gute Verträglichkeit fiel mir eine Gemeinsamkeit auf, nämlich starke sportliche Aktivitäten. Die überwiegende Mehrheit aus dieser Gruppe berichtete, dass sie sehr regelmäßig meistens täglich über 1 – 2 Stunden Sport machten.
    Nachdem ich Ende Juni das Diagnoseergebnis mit der Bestätigung PK erhielt, habe ich sofort mit regelmäßiger Sportausübung begonnen und mir dies auch „innerlich verordnet“ als meinen wichtigen Beitrag gegen den PK. Ich begann mit dem üblichen Ausdauersport, und zwar war mein Programm an 6 Tagen in der Woche 45 Minuten Jogging und 30 Min. Schwimmen täglich.
    Der Beginn meiner DHB war der 28.7.06, und ich habe morgens meine erste Casodex 50mg und Avodart eingenommen und bin anschließend nach Malaga geflogen. Da mein Lebensmittelpunkt Spanien/Andalusien ist, habe ich mich dann dort auch umgesehen, eine Lösung für das Krafttraining, um den Muskelabbau unter DHB entgegen zu wirken, zu finden. Mein ältester Sohn, der gerade auf Urlaub zu der Zeit bei uns war, hatte dann die Idee in der Sportabteilung von Corte Ingles (Spaniens berühmte Kaufhauskette) das Verkaufpersonal nach Fitness-Studios in der näheren Umgebung anzusprechen und im Gespräch ergab sich dann, dass ein junger Verkäufer namens Raul interessiert war, als Personaltrainer zu arbeiten. Da ich ein Fitnessraum im Haus habe, entschieden wir uns, das Krafttraining dort zu machen, und die Ausstattung wurde dann um Hantelbank mit großer, mittlerer und kurzer Hantelstange mit entsprechenden Gewichten ergänzt. Raul ist Amateurbodybilder und erwies sich als Glücksgriff für mich. Mein Krafttrainingsprogramm ist 4x wöchentlich eine Stunde. Raul unterwies mich in der richtigen Haltungs- und Atmungstechnik. Er lernte mir die Wichtigkeit der drei bzw. vier Durchgänge jedes Trainingsschrittes mit den verschiedenen Dehn-, Streck- und Entspannungsübungen in den Pausen für die beanspruchten Muskeln, und dass man mit den Gewichten/Beanspruchung niedrig/vorsichtig beginnt. Anfangs hatte ich erhebliche Probleme mit der linken Oberkörperseite. Ich hatte in meinem Leben noch nie Krafttraining gemacht, und so kam es sehr schnell aufgrund des regelmäßigen Trainings zu Muskelüberbeanspruchungen und diese fast ausschließlich links. Aber es gab kein Trainingsausfall. Raul hatte immer Lösungen bereit. Schmerzte mir zu stark das linke Schultergelenk, dann wurden Übungen, die mehr nur Unter- und Oberarm belasteten, gemacht und waren zu viele Muskeln des Oberkörpers betroffen, dann wurde der Schwerpunkt des Programms auf die Bein- und Bauchmuskeln verlegt. Diese Anfangsschwierigkeiten waren nach 2 – 3 Monaten vorbei, und ich habe bis heute merklich an Kraft dazu gewonnen und auch sichtbar Muskelmasse aufgebaut, so dass meine Frau scherzhaft meint, ich werde noch Arni überholen. Dazu mache ich noch zweimal in der Woche Ausdauersport wie Jogging oder Radfahren (Hometrainer) über eine Stunde täglich. Falls einmal aus privaten Gründen tagesmäßig ein Training ausfallen muss, dann geht dies immer zu Lasten des Ausdauerteils. Die viermal Krafttraining wöchentlich führe ich immer durch.
    Zu Beginn meines Krafttrainingsprogramms habe ich stark an Gewicht verloren, und zwar habe ich innerhalb vier Wochen 5 kg abgebaut. Meine Frau befürchtete schon, dass mein Krebs in das Endstadium tritt, aber Raul meinte nur, mehr essen. Letzteres befolgte ich. Morgens vier anstatt zwei Toast und dazu ein Frühstücksei von eigenen glücklichen Hühnern, mittags größere Portionen mit einem großen Stück Kuchen (selbstgebacken) als Dessert und abends ein Stück Brot mehr. Es war nicht schlecht über einige Wochen nach Herzenslust ohne schlechtes Gewissen essen zu können. Der Umkehrschwung setzte natürlich bald ein, und heute habe ich wieder mein Normgewicht und den Konsum auch etwas zurück gefahren.
    Meine Essensgewohnheiten habe ich nicht wesentlich verändert. Es gibt zweimal in der Woche Seefisch Dorade oder Lubina, wobei wir heute darauf achten, dass er frisch gefangen ist und nicht aus Fischzuchtanlagen kommt. Weiter gibt es mittags meistens Kartoffeln aus eigenem Anbau, ab und zu Nudeln oder selbst gemachte Spätzle dazu kleine Portionen Fleisch und sehr oft Geflügel aus eigener Haltung und als Beilage Gemüse und sehr viel Salat, wobei Gemüse und Salat auch wieder überwiegend aus eigenem Anbau sind. Manchmal wird auch gesündigt und richtig deftig gegessen wie Grünkohl (Selbstanbau und Frost in der Tiefkühltruhe) mit Pinkel nach Rendsburger Art wie bei Muttern.
    Meine Trinkgewohnheiten habe ich dagegen vollständig geändert. Vor der DHB habe ich mittags und abends je ein, manchmal auch zwei Glas Rotwein getrunken und sonntags nach dem Mittagessen zum Espresso einen guten Brandy, meine Lieblingsmarke 1866 Gran Reserva. Mit Beginn der DHB trinke ich keinen Alkohol mehr, da ich im Forum gelesen hatte, wie oft Probleme mit den Leberwerten unter DHB auftraten und im Extremfall sogar die DHB abgebrochen werden musste. Deshalb habe ich mich entschieden, unter DHB kein Alkohol zu trinken, um jede Art von Zusatzbelastung der Leber zu vermeiden. So ist nun mein Hauptgetränk stilles Wasser.
    Bei Nahrungsergänzungen und anderen Zusatzmitteln bin ich bis jetzt zurückhaltend und habe nichts Neues dazu genommen, da ich der Meinung bin, dass mein Körper mit der DHB und den anderen notwendigen Medikamenten genug zu tun hat, dies zu verkraften und zu verarbeiten. So nehme ich weiterhin wie seit 30 Jahren Vitamin E Optovit 500 und Magnesiumtabletten gegen Muskelkrämpfe. Neu hinzugekommen ist eine Tablette täglich Ossofortin forte als Vorbeugung gegen Osteoporose, wobei gemäß meinem Hausarzt in Spanien darauf zu achten ist, die Magnesium- und Kalktabletten 12 Stunden versetzt einzunehmen.
    Mit Start der DHB hatte ich gleich mit der ersten Nebenwirkung Durchfall zu tun. Je eine Kapsel Infloran (Lactobacillus) vor den Mahlzeiten eingenommen, hat dies Problem schnell gelöst. Ich habe dies reduziert, und heute ist eine Kapsel vor dem Frühstück ausreichend.
    Als nächstes Problem stellte sich Bluthochdruck ein, und hier benötige ich zwei verschiedene Tabletten, und zwar eine morgens und die andere abends, um den Blutdruck auf annehmbare Werte zu halten. Dann hatte ich mit Kopfschmerzen zu tun, nicht jeden Tag aber oft. Diese kündigten sich schon morgens beim Wachwerden an, und zwar hatte ich dann einen Kopfdruck, der sich im Laufe des Morgens soweit aufschaukeln konnte, dass es ohne Schmerztabletten nicht mehr ging. Ich habe die Angewohnheit oder Laster nach dem Mittagessen einige doppelte Espresso zu trinken mit einem kleinen Stück selbst gebackenen Kuchen und Schokolade mit 70% Kakaoanteil- letzteres soll ja auch gesund sein. Dabei fiel mir auf, dass, wenn meine Kopfschmerzen auch nach Einnahme von Schmerztabletten nicht restlos weg waren, dann nach dem Espresso diese wie weggeblasen waren. Das brachte mich auf die Idee, schon morgens eine Tasse starken Bohnenkaffee anstatt meines Caros zu trinken und siehe da, es half. Ich fragte meinen Urologen, und er meinte, Bohnenkaffee ist besser als Schmerztabletten und gleichzeitig helfe ich der 3. Welt und nicht der Pharmaindustrie. Damit war ich zufrieden, und mein Programm gegen Kopfschmerz ist nun morgens mit großer Kopfdusche intensiv Kopf und Nacken zu duschen, womit dann schon ¾ des Kopfdrucks weg ist, und der Rest verschwindet mit einer starken Tasse Bohnenkaffee zum Frühstück. Ich habe seit vielen Wochen keine Schmerztablette mehr gebraucht.
    Die Hitzewallungen sind auch gleich aufgetreten, aber diese haben mich nicht sonderlich gestört. Da ich an der Costa de Sol lebe, war ich Schwitzen besonders im Sommer gewohnt. Wenn ich in Deutschland bin, merke ich, dass ich schon bei einfachen Tätigkeiten schnell ins Schwitzen komme, aber ich empfinde es nicht als sehr störend. Nur nachts im Bett kann ich die Bettdecke- auch wenn es sehr kühl ist- nur bis zum Bauch ziehen, da ich sonst neben dem Schwitzen sehr starke Beklemmungen bekomme. Auch dies ist nichts Wichtiges, aber ich wollte es nur mit erwähnen. Nur zur Vollständigkeit: Sex und Libido sind Null.
    Alle sonstigen Blutwerte für Leber, Blutbild, Cholesterin usw. werden monatlich kontrolliert und sind OK.
    Da ich unter DHB keinen Leidensdruck verspüre, und ich mich auch sonst fit fühle, werden meine Frau und ich eine Mexiko Rundreise Ende Februar machen. Mein Arzt hat mir diese Reise ohne Einschränkungen/Bedenken gestattet.
    DHB bedeutet also nicht automatisch 12 bis 15 Monate Leidenszeit und damit verlorene Zeit. Ich meine, dass mit guter körperlicher Fitness vor Beginn der DHB und diese während der DHB durch entsprechendes Training aufrecht zu halten, viel erreicht werden kann, und die Auswirkungen der Nebenwirkungen dadurch gering oder erträglich gehalten werden können. Ich habe kein Brustwachstum trotz 150 mg Casodex und glaube, dass ich dies dem intensiven Krafttraining zuschreiben kann.
    Auch Juerg hat in seinen beiden Berichten auf die Bedeutung der körperlichen Fitness hingewiesen und bei seiner Chemo ausgeführt, dass er die gute Verträglichkeit bei sich auch auf seine gute körperliche Verfassung mit zurückführt.
    Die Botschaft ist also unbedingt bei den Langzeittherapien intensives körperliches Training zu machen, was sicherlich auch die mentale Seite stärkt.

    3. Teil Aktueller Stand

    Am 9. Januar d. Jahres habe ich in Ulm ein PET-Cholin machen lassen, da beim ersten PET-Cholin im April des letzten Jahres neben dem PK auch noch starke Cholinanreicherung in einem 5 cm großen Knoten im Bauchraum, Hühnerei großem Knoten in der rechten Achsel und 3 cm Knoten am Hals festgestellt wurden. Es bestand der Verdacht auf Non Hodgkin Lymphom, und zu Untersuchungszwecken wurde der Knoten rechts axial heraus operiert. Der histologische Befund war negativ, und es konnten auch keine Mikrometastasen vom PK nachgewiesen werden. Als Therapie wurde „wait and watch“ festgelegt mit CT im halbjährlichen Rhythmus. Bis auf weiteres wird dies als PET-Cholin-CT ausgeführt, um zu sehen, ob unter DHB es weiter in den Lymphknoten zu Cholinanreicherung kommt. Das Ergebnis vom 9.1.07 war, dass dieselben Lymphknoten wieder Cholin angereichert und sich in der Größe nicht verändert hatten und keine neuen hinzugekommen waren. Die Entscheidung der Lymphspezialisten aus Ulm, Prof. Döhner und Dr. Bommer, war, „wait and watch“ fortzusetzen. Wenn sich bei der Untersuchung im Juli das Ergebnis vom Januar wiederholt, dann wird endgütig davon ausgegangen, dass das Lymphom nicht vom PK ausgelöst wurde, sondern eine vom PK unabhängige Lymphom Erkrankung vorliegt.
    Die DHB bringt mir somit voraussichtlich die Klarheit, dass die Lymphomerkrankung nicht auf PK-Metastasen zurück zu führen ist. Dies ist der Grund, warum ich die DHB zu Ende mache.
    Als Therapie gegen meinen PK halte ich die DHB nicht mehr für ausreichend, denn inzwischen habe ich zu viele Versager gesehen, und bei dieser Datenlage sagt mir meine Erfahrung, dass das Establishment wohl Recht behalten wird:

    Prof. Hautmann/Ulm zur DHB: Wollen sie geheilt werden oder nur Lebensverlängerung?

    Prof. Böcking: Sie haben eine peritetraploide Verteilung, so dass ich an Ihrer Stelle die DHB abbrechen und eine andere Therapie wie z.B. Afterloading anfangen würde. Die detaillierte Begründung von Prof. Böcking kann dem nachfolgenden Link von Ludwig entnommen werden

    http://hometown.aol.de/Ludwig2GER/boecking.PDF

    Prof. Bonkhoff: Sie sind zu jung. Die DHB wird ihnen nicht reichen. Gemäß meinen Untersuchungen bin ich ziemlich sicher, dass der PK noch in der Kapsel ist. Das Tumorvolumen ist auch nicht sehr groß, so dass sie eine Prostatektomie erwägen sollten.

    Mein betreuender Urologe Dr. Fleischmann/Heidelberg: Die DHB wird nicht ausreichen, ihren PK unter Kontrolle zu halten. Ich empfehle ihnen baldmöglichst Afterloading oder IMRT zu beginnen. Er hat mir dies auch schon zweimal schriftlich mitgeteilt.

    In den Diskussionen wird immer gerne die Aussage von Leibowitz zitiert, der PK muss sofort mit allen verfügbaren Mitteln angegriffen werden.

    Um so mehr ich lese, um so mehr ich mich informiere, um so mehr ich anfange zu verstehen, um so mehr wächst in mir der Verdacht, dass die DHB nur Flankenschutz geben kann, und die Hauptattacke mit anderen Therapien geführt werden muss. Deswegen befasse ich mich zurzeit mit den diversen infrage kommenden Therapien und versuche in Kombination mit der DHB für mich ein Optimum zu finden.
    Ratschläge/Meinungen sind sehr willkommen!



    #2
    Sechs Monate DHB - Ein Zwischenbericht

    Hallo Knut,

    grundsätzlich neue Empfehlungen kann ich Dir nicht geben, denn Du hast ja auch mir schon zur IMRT geraten. Was ich aber nicht nachvollziehen kann, warum Du das freie PSA bei doch bekanntem Karzinom noch hast messen lassen. Das macht doch gar keinen Sinn, oder?
    Ansonsten ein toller sachlicher Bericht, der wirklich zum entspannten Lesen einlädt. Wir sehen uns bestimmt noch einmal wieder, wenn nicht gar noch einmal Ulm. Wer weiß das jetzt schon. Noch eine kronkete Frage in Sachen DNA und peritetraploide Verteilung. Macht es denn jetzt für mich noch Sinn, diese Untersuchung noch machen zu lassen, um genau zu wisssen, ob die IMRT wirklich Erfolg bringt? Du scheinst es ja schon gesagt bekommen zu haben. Wo sollte ich das machen lassen, wenn das mehr Sicherheit zur Folge hätte und wer könnte das Ergebnis beurteilen?

    Gruß Hutschi

    Kommentar


      #3
      Hallo Hutschi,

      Du hast natürlich Recht, dass das freie PSA unnütz gemessen und aufgeführt wird. Ich wollte nur an der Meß/Auswertmethode nichts verändern, da dies oft mit einem Sprung im PSA-Wert einher geht, und habe deshalb bisher nicht interveniert. Bei der nächsten Blutabnahme werde ich mit dem Arzt sprechen.
      Zu Deiner Frage bezüglich DNA ist es meiner Meinung nach immer von Vorteil, diese vor der Behandlung zu kennen. Du könntest Deine alten Biopsien bei Prof. Böcking untersuchen lassen, aber ich würde eine neue Feinnadelbiopsie machen lassen, da Du davon ausgehen muss, dass sich die DNA-Verteiung Deines Rezidivs ungünstiger entwickelt hat als bei Deinem ursprünglichen PK. Dies ist zumindest die Meinung von Prof. Böcking, wie Du nachlesen kannst, wenn Du den von mir angegebenen Link von Ludwig anwählst.

      Gruß Knut.

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        #4
        hallo Knut.
        Als (zufriedener) DHBler habe ich Deinen Bericht mit grossem Interesse gelesen. Ich meine allerdings, dass du da ein etwas zu ungünstiges Bild von Leibowitz zeichnest. Leibowitz wie die meisten Amerikaner, auch der in einem anderen Thread zu Wort kommende Dr.Myers kennen die Studienergebnisse der Zytometriker nicht. Selbst Strum erwähnt zwar die heterogene Beschaffenheit des Krebses, zieht daraus aber nicht die Folgerungen für die Therapie. Von Leibowitz kennen wir seine Statistik, die uns aber fälschlicherweise suggeriert, das Krebse aller Agressivitätsgrade unter der DHB diesen günstigen Verlauf nehmen müssten. Dem ist aber nicht so. Leibowitz erlebt und berichtet auch von "Versagern", die er dann mit einem zweiten Zyklus u n d Chemotherapie weiterbehandelt. Das macht den Unterschied, aber leider veröffentlicht er über diese Krankheitsverläufe keine Statistik.Und er sagt auch, dass am Ende der DHB radikale Therapien den Patienten immer noch offen stehen, unter sogar günstigeren Bedingungen, da die Krebsgeschwulst sich verkleinert hat. Nach 13 Monaten ist Hormonresistenz noch nicht eingetreten. Das heisst, es gibt noch oder bilden sich wieder peridiploide und peritetraploide Krebszellen, welche das Wachstum der krebsresistenten Komponente bremsen.
        Eine einmal begonnene DHB abzubrechen, halte ich deshalb für eine Überreaktion.
        Andererseits bin ich auch der Meinung, dass bei höheren Gleason-Graden die DHB nicht ausreicht, den Krebs langfristig unter Kontrolle zu halten. Das sagen sowohl die Zytometriker als auch die von Dir geschilderten Krankheitsverläufe. Wenn noch im Frühstadium, wird man hier über eine Kombination mit Bestrahlung nicht umhinkommen, wie auch Böcking in seinem Vortrag sagt. Im Spätstadium, wo weder Bestrahlung noch Prostatektomie möglich sind, erscheint mir die Kombination mit einer frühzeitigen Chemotherapie der richtige Weg zu sein. Die Hormontherapie bis zum Erreichen der Resistenz fortzusetzen, um erst dann mit einer Chemotherapie zu beginnen, scheint nach den Erkenntnissen der Zytometriker für die Betroffenen zu einem fatalen Ende zu führen.

        Bei niedrigeren Gleason-Graden hingegen, durch eine DNA-Analyse abgesichert, ist jedoch die DHB eine sehr gute Alternative zu Operation und Bestrahlung mit der ganzen Palette von Nebenwirkungen und Risiken. Wer die Nerven für eine Wait-and-See-strategie nicht hat oder bei Progress oder Verdacht auf beginnende Mutation gewinnt mit der DHB wertvolle Lebensjahre mit uneingeschränkter Lebensqualität, praktisch unbegrenzt. Denken wir doch auch einmal an die vielen Männer in den 50-60er Lebensjahren, die Kinder erwachsen, die Schulden abbezahlt, die sich nach vielleicht nicht sehr glücklicher Ehe noch einmal in ihrem Privatleben umorientieren möchten. Die gibt es doch auch, werden hier nie erwähnt. Derer muss man in diesem Forum doch auch mal gedenken, dass sie mit der DHB doch viel besser fahren als mit radikaler Therapie.
        Gruss, Reinardo

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          #5
          Hallo Reinardo,

          nachdem mir meine fast fertig gestellte Antwort durch Stromausfall verloren gegangen ist, schreibe ich diese nun neu im Officemodul mit Speicherabsicherung.
          Wie ich sehe, nähern sich unsere Meinung zur DHB immer mehr an. Es war nicht meine Absicht Leibowitz nun besonders zu kritisieren, sondern mein Augenmerk lag mehr auf die unkritische Darstellung der DHB auf den offiziellen Seiten von KISP und BPS. Du schreibst, dass auch Leibowitz Versager kennt, und dann eine 2. DHB mit Chemo einsetzt. Warum die Versager auftreten, wissen wir leider nicht; vielleicht hat Prof. Böcking mit seiner Argumentation Recht. Aber was kommt dann bei den Versagern nach dem zweiten Durchgang mit Chemo? Behält dann Prof. Hautmann Recht mit seiner Meinung zur DHB: Wollen Sie geheilt werden oder nur Lebensverlängerung?
          Mein Ziel ist es, dass auf den offiziellen Seiten von KISP und BPS dieser mögliche Konflikt auch gezeigt wird und nicht nur die Schokoladenseite des Erfolges.
          Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass die Entscheidung für DHB aufgrund der fehlenden kritischen Informationen zu leicht und schnell erfolgt.
          Bezüglich der Hochrisikogruppe stimme ich mit Dir voll überein, dass die DHB immer eine erste Wahl mit darstellt.
          Meine Entscheidung im Office zu schreiben war richtig, denn der Strom ist noch viermal ausgefallen, so dass ich mit dem Computer Hochfahren für diese kurze Antwort eine kleine Ewigkeit gebraucht habe. Über Andalusien ist letzte Nacht und heute Morgen ein Orkan hinweg gezogen, so dass wohl die Reparaturarbeiten zurzeit laufen.

          Gruß Knut.fficeffice" />

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            #6
            Hallo Reinardo,
            gestern musste ich mich mit meiner Antwort kurz halten aufgrund der Probleme mit dem ständigen Stromausfall. Es war frustrierend, den Computer immer wieder neu zu starten und ein Teil vom Text auch wieder neu zu erstellen. Da heute Abend schon wieder ein Stromausfall war, bleibe ich im Office. Tagsüber bin ich nicht dazu gekommen am PC zu arbeiten, da ich mit den Aufräumarbeiten nach dem Sturm beschäftigt war. Drei Palmen hat der Sturm geknickt. Dies erleben wir in 15 Jahren zum ersten Mal und zeigt, dass wir es schon mit einem Ausnahmesturm zu tun hatten, oder ist es die Ankündigung der nahenden Umweltkatastrophe?
            Ich möchte aber noch zu Deinen Ausführungen zur Niedrigrisikogruppe antworten, und zwar meine ich, kann und soll man nicht diese Gruppe einfach pauschal die DHB verordnen. Wenn, wie es immer wieder heißt, ein Drittel der Neubetroffenen aufgrund der diploiden DNA keiner Therapie bedürfen, dann ist die DHB genau so eine Übertherapie wie die kurativen Therapien für diese Gruppe. Wie Du immer wieder erwähnst, bist Du ein Verfechter der DNA und die daraus zu ziehenden Schlüsse. Professor Böcking ist unser DNA-Papst, und wenn wir ihm folgen, dann darf ab peritetraploider DNA keine DHB mehr gemacht werden. Was bleibt dann noch für die DHB?
            Es bleibt die Hochrisikogruppe und für die mittlere Risikogruppe die DHB als flankierende Maßnahme und die Hauptattacke mit einer Strahlentherapie führen, wie es auch Dr. Strum befürwortet bzw. dieser Kombination in seinem Buch die besten Überlebungschancen gibt.
            Darüber sollten wir nachdenken und gegebenenfalls die DHB-Story neu schreiben.
            Gruß Knut.

            PS. Eine Frage, lieber Reinardo, hast Du als zufriedener DHBler eine DNA-Bestimmung machen lassen?fficeffice" />

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              #7
              Hallo Knut. Nein, ich habe keine DNA-Bestimmung machen lassen, weil ich zum Zeitpunkt der Diagnose wie viele andere auch von nichts eine Ahnung hatte. Von den Möglichkeiten der DNA-Bestimmung habe ich erst voriges Jahr mehr zufällig bei einem Besuch der SHG Berlin erfahren.
              Noch dümpelt mein PSA-Wert so dahin. Sollte es zu einer Progression kommen, werde ich dies jedoch tun, um zu wissen, ob bzw. zu welchem Anteil sich hormonresistente Zellen gebildet haben und daran weitere Therapiemassnahmen ausrichten. Mit dem Therapie-Monitoring befasst sich insbes. Al-Abati in seinem Beitrag zum Symposioum, indem er u.a. schreibt: "Ist die Behandlung des Prostatakarzinoms erfolgreich, findet sich in der DNS-Zytophotometrie ein signifikanter Abfall des Ploidiegrades von der Aneuploidie in Richtung Diploidie, d.h. eine Linksverschiebung." Das halte ich bei Hormon- und Chemotherapie für einen wesentlich verlässlicheren Indikator des Therapieerfolges als lediglich ein festgestellter PSA-Rückgang, der u.U. sogar eine Verschlimmerung des Leidens einläuten kann.
              Gruss, Reinardo

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                #8
                Zitat von Reinardo
                Mit dem Therapie-Monitoring befasst sich insbes. Al-Abati in seinem Beitrag zum Symposioum, indem er u.a. schreibt: "Ist die Behandlung des Prostatakarzinoms erfolgreich, findet sich in der DNS-Zytophotometrie ein signifikanter Abfall des Ploidiegrades von der Aneuploidie in Richtung Diploidie, d.h. eine Linksverschiebung." Das halte ich bei Hormon- und Chemotherapie für einen wesentlich verlässlicheren Indikator des Therapieerfolges als lediglich ein festgestellter PSA-Rückgang, der u.U. sogar eine Verschlimmerung des Leidens einläuten kann.
                Erstens, lieber Reinardo, um zytometrisch den Effekt einer wie auch immer gearteten HB nachweisen zu können, bedarf es der Kontrollbiopsie - wer traut sich da schon.

                Zweitens steht die Hormonblockade laut Prof. Böcking im Verdacht einer Rechtsverschiebung, die es zu kompensieren gilt.

                Gruss Ludwig
                Wer nichts weiß ist gezwungen zu glauben.

                https://drive.google.com/file/d/1IVQ...w?usp=drivesdk

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                  #9
                  Hb Und Dna

                  Hallo miteinander,

                  ich würde mich trauen und hatte es nach 2 Jahren HB geplant und angekündigt. Doch mein Onko und Uro, der lieber eine Rohrreinigung machen würde, verschreibt bzw. überweist mich nicht zu einer Feinnadelbiopsie. Gerade für mich wäre eine Links- oder Rechtsverschiebung von größtem Interesse. Ich vermute eine Linksverschiebung aber nur für diesen Fall. Es wäre eine Freude die Unker Radikaltherapierer und Chemoempfehler zu Ruhe zu bringen.

                  Wo kann man das in unserem schwäbischen Raum machen lassen?
                  Wie ihr wißt ist meine aDNA-Z. x-Ploid, aus mikrigen 3 Stanzen, mehr war damals nicht notwendig um Krebs zu finden.

                  Interessant wäre eine DNA-Z von unseren mutigen Obertherapierern, die ja auch nur GS (4+4)8 haben, oder gar von den GS (4+5) oder (5+4)9 um einmal festzustellen was ein aggressiver aPK ist und denen immer eine Chemo nach unbrauchbaren lokalen Therapien empfohlen wird.

                  Gerade jetzt wäre ich in der Stimmung durch die neuen aggressiven Fälle, den Chemoempfehlungen und dem Desinteresse für BioBran und meine HB Entwicklung. Helft mir, packen wir es an.

                  Gruss Hans

                  Kommentar


                    #10
                    Hallo Ludwig.

                    Ich habe gestern noch in Deinen super guten Beiträgen von 2003 gelesen, u.a. z.B. Deine Berechnungen im Beitrag vom 4.7.2003, weshalb der Grenzwert von 4 ng/ml eigentlich zu hoch gewählt ist. Leider gerät viel von dem Wissen aus dem ersten Forum in Vergessenheit, und es ist jetzt mühsam, jeden dieser frühen Beiträge durchzulesen. Ich nehme mir, wenn ich Zeit und Lust dazu habe, immer 1 Archivseite vor, mache von allem Wichtigen Notizen, und das dauert dann etwa 1 Stunde.

                    Deine neueren Beiträge hingegen gefallen mir leider nicht mehr so gut, weil Du die DHB und die Thesen von Leibowitz so ablehnst und zum Befürworter radikaler Therapien geworden bist.
                    Meine Ansicht wiederhole ich gerne noch einmal: Wer im Unglück der Diagnose: Prostatakrebs das Glück hat: niedriger Gleason (bis ca. 6), der ist mit der DHB nach Leibowitz besser beraten als mit sog. "kurativen" Therapien, die mit allen möglichen Risiken beladen sind, von Impotenz und Sepsis bei Operation und Spätschäden bei Bestrahlung und trotzdem ungewissem Erfolg. Und das bei Männern im besten Alter (Mitte 55 bis 65), die den Herbst des Lebens sich noch nach ihren Träumen gestalten wollen, wozu manchmal auch noch die Liebe gehört.
                    Natürlich ist, wenn die Velocity des PSA-Wertes dies zulässt, auch das Wait-and-See eine Option, aber da müssen die Nerven mitmachen. Mit der DHB hat man doch erstmal 6, 7, 8 Jahre Ruhe, und dann stehen noch immer alle Optionen offen.
                    Was nun meinen Fall anbelangt, so nehme ich angesichts des anfänglichen Gleason 2+3 und des bisherigen Verlaufs an, dass ich bei Diagnose eine homogen peridiploide DNA-Verteilung hatte. Eine künftige Feinnadel-Aspirationsbiopsie (nach signifikantem PSA-Anstieg) würde mir zeigen, ob das in etwa noch so ist. Wenn ja, könnte ich mich auf einen zweiten Zyklus DHB einlassen. Wenn nein, würde ich bzgl. weiterer Diagnostik und Behandlung Beratung suchen.
                    Ich weiss auch nicht, wie Du dazukommst, Prof. Böcking würde die Hormonbehandlung mit einer Rechtsverschiebung gleichsetzen. Das kann er nur bei den höheren Gleason-Graden machen, wo die Hormontherapie die hormonsensiblen (peridiploiden, peritetraploiden) Krebszellen vernichtet, so dass die hormonresistente Komponente des Krebses dominant wird und den Krankheitsverlauf letztendlich entscheidet.
                    Am 26.2.2007 hält Prof. Böcking bei der SHG Essen einen Vortrag (15.30 bis 17.30 Uhr in der Pflegeschule des Luther-Krankenhauses). Wenn ich es angesichts der Entfernung schaffe, werde ich hinfahren und ganz besonders darauf achten, was er zu dem obigen Thema sagen wird.
                    Gruss, Reinardo

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                      #11
                      6 Monate nach DHB.....

                      Hallo Mitbetroffene,
                      6 Monate nach Beendigung der DHB habe ich heute, am 30.1.07, die Auswertung meiner Blutuntersuchung erfahren:
                      Testosteron gestiegen auf 208, PSA 0,9 ng/ml, alle übrigen Blutwerte optimal, keine Intontinenz, keine Impotenz, die früheren Schmerzen nach dem G-V sind fast vollständig abgeklungen, Prostatatastbefund unauffällig.
                      Psychisch bin ich wieder soweit stabil, die Beschwerden der DHB(hauptsächlich toxische Neuropathie) sind fast vollständig abgeklungen.

                      Über den schnellen Testosteronanstieg bin ich froh, musste ich doch nach der langen Hormontherapie damit rechnen , das die Hoden "kapitulieren".
                      Der PSA-Anstieg auf 0,9 beunruhigt mich nicht, leider hatte ich nicht an die bevorstehende Blutuntersuchung gedacht und hatte einen Tag vorher G-Verkehr.
                      Meinen Krankheitsverlauf bitte im Profil nachlesen...
                      Es geht mir im Moment gesundheitlich sehr gut, hatte durch meine Ernährungsumstellung und Nahrungsmittelergänzung bisher weder unter Grippe , noch unter meiner früher häufig aufgetretenen Bronchitis zu leiden, obwohl ich als Biker auch oft bei schlechtem Winterwetter mit dem Motorrad unterwegs bin...
                      Ich bin mir bewusst, das ich als Riskopatient,57 Jahre mit A-PSA 27, keine kurative Therapie gewählt habe, aber niemand kann mir die Gewißheit geben, das andere Therapien erfolgversprechender sein würden.
                      Seit Ende der Therapie betreibe ich wieder etwas Muskelaufbautraining, laufe täglich bei jedem Wetter einige Kilometer.
                      Ernährungsumstellung , wenig Fleisch, viel Fisch,viel Obst , Rauchen eingestellt, beruflicher Stress eingestellt(zwangsläufig), wenig Alkohol.
                      Nahrungsergänzungsmittel: Chrysin, Selen, Calcium, Magnesium, Vitamin C,
                      und natürlich täglich 5 mg Proscar.
                      Ich hoffe, das ich meine gute Lebensqualität so noch ein paar Jahre halten kann...
                      Ich wünsche Euch Allen Gesundheit und einen niedrigen PSA-Wert.

                      Conobar

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                        #12
                        hallo Conobar. Über Deinen Bericht war ich sehr erfreut, bestätigt er doch meine Einsicht, dass die von Leibowitz vorhergesagten Krankheitsverläufe zutreffen, sofern die diagnostischen Voraussetzungen stimmen. Mein PSA-Wert dümpelt (unter Proscar) seit einem Jahr um 4,+ . Die ersten Jahre nach Ende der DHB war ich bei jeder Messung sehr nervös, zumal der Wert anfangs schneller stieg und die Urologen mir immer gleich wieder Casodex bzw. die 3-Monatsspritze angeraten haben.
                        Inzwischen bin ich da - auch aufgrund der Aussagen der Zytometriker - sehr gelassen geworden. Während der DHB hatte ich Depressionen, leichtes Brustwachstum und natürlich Impotenz, keine Hitzewallungen. Das ist 2 - 3 Monate danach alles weggegangen. Die DHB war für mich die richtige Therapie. Das verdanke ich Bob Leibowitz und Christian Ligensa, der alle Informationen übersetzt und uns engagiert nahegebracht hat.
                        Weiterhin alles Gute. Gruss, Reinardo

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                          #13
                          Sechs Monate DHB - Ein Zwischenbericht

                          Zitat: Conobar: "Testosteron gestiegen auf 208"

                          Hallo Conobar, was ist das für ein Wert? Nach dem mir bekannten Meßverfahren hat nicht einmal ein Zuchtbulle so einen Testo-Wert.
                          Ich bin schon froh mit Testo um die 8 nach DHB.

                          Gruß Hutschi
                          Zuletzt geändert von Gast; 31.01.2007, 17:32.

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                            #14
                            Ja die lieben Einheiten

                            Hallo Hutschi,

                            Conobar sein Testos liegt bestimmt im nmol Bereich aber die Einheiten sollte man halt immer dazu schreiben sonst gibt es Missverständnisse!

                            Lieben Grüsse Helmut

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                              #15
                              Testosteron

                              Hallo Freunde,

                              man Sollte nach Testosteron frei RIA 5,6 - 19,0 pg/ml Referenzwert

                              und Testosteron gesamt 2,3 - 6,0 ng/ml = unser Wert, unterscheiden um vergleichen zu können. Mein Wert lag im Nov. bei 0,34 nl/ml zu hoch.

                              Gruss Hans

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