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Generikum für Proscar

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    Generikum für Proscar

    Liebe Mitstreiter,

    die Firma Barr Laboratories, Inc., San Francisco bringt ein Generikum für Proscar von Merck auf den Markt, so las ich heute. Das Erscheinen auf dem hiesigen Markt und Preisinformation konnte ich in der Meldung nicht ersehen.

    Günter

    #2
    Zitat von Günter Feick Beitrag anzeigen
    Liebe Mitstreiter,

    die Firma Barr Laboratories, Inc., San Francisco bringt ein Generikum für Proscar von Merck auf den Markt, so las ich heute. Das Erscheinen auf dem hiesigen Markt und Preisinformation konnte ich in der Meldung nicht ersehen.

    Günter

    Mein Uro sagte, dass dieses Jahr die Finasterid-Patentschutz-Zeit abläuft u. der Preis sich halbieren wird.

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      #3
      Viele von uns nehmen täglich Proscar. Wenn die Schutzfrist erst in diesem Jahr ablaufen wird, wieso kann man dann schon seit Jahren in Spanien, Polen, wahrscheinlich auch in Frankreich Proscar zum halben Preis kaufen?
      Der hiesige Apotheker hat mir gesagt, das läge daran, dass das Proscar auch in den jeweiligen Ländern hergestellt würde. Ich glaube das nicht, vermute vielmehr eine Preispolitik: Gewinn machen, wo es geht.
      Vielleicht hat jemand noch bessere Erklärung?
      Gruss, Reinardo

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        #4
        Hallo Reinardo,

        Es ist ganz sicher die Preispolitik des Pharmaherstellers. Dies ist aber in allen Branchen üblich. So ist mein Nachbar nach Slowenien gefahren, um einen VW für seine Tochter dort zu kaufen und hat anstatt 15000,- Euro dann nur 10400,- Euro bezahlt, und wie er sagte, noch ein bißchen Abenteuer gratis gehabt.

        Gruß Knut

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          #5
          Auto u. Krankheit

          Hallo Reinardo,

          Es ist ganz sicher die Preispolitik des Pharmaherstellers.
          Dies ist aber in allen Branchen üblich.
          So ist mein Nachbar nach Slowenien gefahren,
          um einen VW für seine Tochter dort zu kaufen
          und hat anstatt 15000,- Euro dann nur 10400,- Euro bezahlt,
          und wie er sagte, noch ein bißchen Abenteuer gratis gehabt.

          Gruß Knut
          Wie schön für Deinen Nachbar, wie schön für die Tochter Deines Nachbarn und wie schön für unseren ach so
          vielgeliebten Auto-Wohlstand ... allem Gerede über Klimakatastrophe zum Trotz ...
          Aber,


          hallo Knut,

          der Vergleich passt leider nicht - bei den Medikamentenpreisen geht es um Kosten eines Gesundheitssystems, das, wenn es für alle und nicht nur für die Betuchten da sein soll, gefälligst nach anderen als den "üblichen"
          kapitalistischen Branchen herrschenden Prinzipien organisiert sein muss.

          Auf ein Auto kann man verzichten, auf Krankenbehandlung nicht.

          Vielleicht hat diese Unterscheidung in Deinem bisherigen Leben keine grosse Rolle gespielt, aber liberale Antworten auch auf die Kostenprobleme des Gesundheitswesens führen lediglich dazu, dass wir alle als Beitragszahler und Angewiesene auf dieses System noch mehr beleastet werden,
          weshalb es sinnvoll ist, Deinem Vergleich grundsätzliche Bemerkungen entgegenzustellen.

          Ich verweise deshalb auf Prof.Deppe, der die Gesundheitsreform zum Anlass einer wiederholten Analyse + Kritik
          genommen hat, der Link zu diesem und einem anderen Grundsatzartikel von ihm ist:



          Grüsse,
          Rudolf

          ++++++++++++

          Zitat Deppe:

          "Gesundheit oder Krankheit kann als Ganzes nicht den Charakter einer marktfähigen Handelsware annehmen. Es fällt auf, dass es weltweit kein Gesundheitssystem gibt, dass alleine marktwirtschaftlich
          organisiert ist.

          Das hängt unter anderem mit folgenden Besonderheiten zusammen:

          - Bei Gesundheit handelt es sich um ein lebensnotwendiges Gut. Es hat den Charakter eines Gebrauchswert. Er ist hoch besetzt wie Sprüche zum Ausdruck bringen: Gesundheit ist das höchste Gut oder man wünscht sich zu bestimmten Anlässen Gesundheit – oder prostet auf Gesundheit. Gesundheit ist ein kollektives und öffentliches Gut, ähnlich wie Atemluft, Trinkwasser, Bildung, Verkehrs- oder Rechtssicherheit.

          - Auf Krankheit kann nicht wie auf Konsumgüter verzichtet werden.

          - Der Patient weiß nicht wann, und warum er krank wird, an welcher Krankheit er leiden wird. Er hat in der Regel nicht die Möglichkeit, Art, Zeitpunkt und Umfang der in Anspruch zu nehmenden Leistungen selbst
          zu bestimmen. Krankheit ist eine von den Individuen kaum steuerbares Ereignis sondern ein allgemeines Lebensrisiko.

          - Die Nachfrage des Patienten erfolgt zunächst unspezifisch und wird erst durch die Kompetenz eines medizinischen Experten definiert Es besteht ein erhebliches Informations- und Kompetenzgefälle zugunsten des Arztes. Dieser wiederum hat aufgrund der begrenzten Wissenschaftlichkeit der praktischen Medizin einen großen Ermessensspielraum bei seinem diagnostischen und therapeutischen Vorgehen

          - Der Patient befindet sich durch sein Kranksein in einer Position der Unsicherheit, Schwäche, Abhängigkeit und insbesondere Hilfsbedürftigkeit häufig in Verbindung mit Angst und Scham.

          Schon die Beschreibung des Verhältnisses von Markt und Patient macht deutlich, dass hier öffentliche Schutzfunktionen wahrgenommen werden müssen. Es spricht also viel dafür, dass die Versorgung von Krankheit sich nicht dem Mechanismus von Angebot und Nachfrage unterwerfen lässt. Das Gesundheitswesen gilt deshalb auch als ein Beispiel für die Theorie des Marktversagens. Die Ergebnisse, die die Verteilungskräfte des Marktes sonst hervorbringen können, sind hier unzureichend. Der Markt ist nämlich eine blinde Macht. Er ist richtungslos und Ziele müssen ihm vorgegeben werden. Der Staat, das demokratische Gemeinwesen, hat deshalb wichtige Aufgaben wahrzunehmen. Er hat den Schutz und die Sicherheit seiner Bürger zu
          gewährleisten. Und Richtung weisende Entscheidungen müssen hier politisch gefällt werden.
          "

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            #6
            Hallo Rudolf,

            normal hatte ich mir vorgenommen, mich nicht an Grundsatzdiskussionen zum Gesundheitswesen zu beteiligen, da meine Position schon differenzierter als die mehrheitlich im Forum vertretene Meinung ist. Normal hätte ich auch auf so ein Thema Reinardo nicht geantwortet, aber es war eine der seltenen Gelegenheiten, wo ich ihm voll zustimmen konnte, und diese wollte ich nicht einfach so verstreichen lassen.
            Ich bin nicht Deiner Meinung, dass der Staat unser Gesundheitssystem richten kann, sondern dies gelingt nur über stärkere Einbindung von Marktelementen. Der von Dir zitierte Prof. Deppe mag ein honoriger Professor sein, aber gemäß meiner Überzeugung hat er mit seinen Ausführungen und Schlüssen zum Gesundheitswesen trotzdem nicht Recht.
            Die meisten von uns sind in einem Alter, wo man auf Lebenserfahrung zurückblickt und seine Schlüsselerlebnisse hatte. So ein Schlüsselerlebnis hat meine Einstellung zur und meine Zweifel an die Solidargemeinschaft beeinflusst bzw. geprägt, und deshalb möchte ich dies Erlebnis schildern.
            Als junger Ingenieur habe ich bei Bosch in Stuttgart in der Grundlagenforschung gearbeitet. Bei Bosch war man sich seiner sozialen Verantwortung bewusst und hat unter anderem langjährigen Schichtarbeitern ab 50 Umschulungen angeboten, damit sie bis zur Rente eine regelmäßige Tagestätigkeit ausüben konnten. Mein Labormechaniker kam aus so einem Umschulungsprogramm. Eines Tages fragte er mich, ob ich schon in dieser Woche zur Massage war. Ich verneinte dies und fragte erstaunt zurück, warum ich zur Massage gehen soll. Ich fühle mich gesund und sehe keinen Grund. Ich wurde dann von ihm aufgeklärt, dass ich als gut verdienender Ingenieur viel in die Krankenkasse einzahle, und dies muss man sich über den Krankenschein zurückholen. Er erläuterte mir dann sein beachtliches Programm- als alter Boschler war er da schon gewieft- mit wöchentlichen Massagen und Bädern, 14-tägigen Yogakursen und alles zusammen mit der Ehefrau auf Krankenschein. Dazu kam dann im zweijährigen Rhythmus damals noch sechs Wochen Kuraufenthalt. Hinzufügen möchte ich noch, dass er gesund war und kein Leiden hatte.
            Damals gehörte er sicherlich zu einer kleinen Minderheit, aber mir war schon als junger Mann klar, dass dies Verhalten, wenn es zunehmen sollte, das Solidarprinzip schnell an seine Grenzen führt. Auf diese Ausnutzung der Solidarsysteme bin ich dann später in meinem Berufsleben immer häufiger gestoßen und für mich sind dies das Grundübel und einer der Hauptfaktoren unserer heutigen Misere.
            Mehr Staat oder versteckt in Gesundheitsfond führt zu keiner Verbesserung des Systems sondern bringt nur mehr Verwaltung, die dann versucht mit mehr Kontrolle auf Missstände zu reagieren und damit wieder mehr Verwaltung auslöst usw. Heute haben wir 50 mg Casodex auf Krankenschein und 150 mg auf Privatkrankenschein. Sobald die laufenden Anstrengungen erfolgreich sind und die Vereinheitlichung der Kassen erreicht wird, dann gibt es für alle nur noch 50 mg oder glaubt jemand, dass es 150 mg werden? Da die Kosten weiter wachsen, der Verwaltungsanteil trotz/mit Gesundheitsfond zunehmen wird, wird die Versorgung der Kranken auf fallendem Niveau nivelliert. Dieser Teufelskreis kann gemäß meiner Überzeugung nur mit Stärkung der Eigenverantwortung der Versicherten und mehr Marktelementen durchbrochen werden. Die neue Mammutbehörde führt uns in DDR-Verhältnisse, und passend dazumöchte ich aus einem Artikel „Warum die seelenlosen Terracotta-Chinesen nicht gewinnen werden“, erschienen in der Tageszeitung „Die Welt“ über das Thema Globalisierung und unsere gegenwärtigen Probleme, zitieren:fficeffice" />

            Nicht die Bewahrung unserer scheinvorbildlichen Sozialstandards muss das Ziel sein, sondern die Entfesselung unternehmerischer Kräfte, auf denen der Wohlstand dieses Kontinents beruht. Der politische Mainstream setzt die Prioritäten falsch, wenn er die behördlich administrierte Zwangssolidarität im Umverteilungsstaat zum Kern unserer Zivilisation erklärt. Sie ist es nicht. Freie Unternehmer haben Europa groß gemacht, nicht Politiker und Bürokraten.

            In diesem Sinne wünsche ich uns auch bei diesem schwierigen Thema Gesundheitspolitik mehr Mut zu Eigenverantwortung und den Mut, neue Wege zu gehen.

            Gruß Knut.

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