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Carotinoide in Nanometergröße

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    Carotinoide in Nanometergröße

    Hallo,
    Nanotechnologien erobern unseren Alltag - über mögliche Gefahren weiß die Wissenschaft bislang nur wenig. Nanotechnologie ist die derzeit populärste Zukunftstechnologie. Sie ermöglicht den Zugang in die Welt der allerkleinsten Dinge. Denn sie beschäftigt sich mit der Konstruktion in extrem kleinen Strukturen. Ein Nanometer, das ist ein Milliardstel Meter. Was für den Laien schon winzig klingt, ist tatsächlich fünfzigtausend Mal kleiner als der Durchmesser eines menschlichen Haares.

    Mit der Nanotechnologie ist die Wissenschaft im 21. Jahrhundert noch eine Dimension tiefer in die zu be- oder verarbeitenden Stoffe eingedrungen. In dieser Größe haben die Stoffe andere Eigenschaften, die sich auch die chemische Industrie zu Nutze macht. Wie etwa die BASF, die Carotinoid-Kristalle bis auf Nanometergröße zerkleinert und in Pulverkörnchen verpackt. Dadurch soll der für uns Menschen schwer verdauliche Stoff vom Körper besser aufgenommen werden. Als Carotinoide werden die gelben und rötlichen Farbstoffe bezeichnet, die in Pflanzen, Bakterien oder in der menschlichen Haut vorkommen. Ein Carotinoid ist Lycopin, das als Radikalenfänger aggressive Moleküle im menschlichen Körper zerstört. Lycopin kommt in der Natur zum Beispiel in der Haut der Tomate oder Hagebutte vor. Doch unser Körper nimmt diesen Stoff sehr schlecht auf, denn Lycopin ist nicht in Wasser löslich. Will man aber nicht auf die Wirkung verzichten, können Carotinoide in konzentrierter Form etwa in Nahrungsergänzungsmitteln oder als Lebensmittelzusatzstoff zu sich genommen werden.

    Die BASF stellt das Carotinoid Lycopin synthetisch her, das heißt, die chemische Struktur des Stoffes wird so nachgebaut, wie diese in der Natur vorkommt. Die schlechte Aufnahme von Carotinoiden versuchte man schon seit den 60er Jahren mit dem Prinzip der Oberflächenvergrößerung zu verbessern. Dazu werden die Stoffe in kleinstmögliche Bestandteile zerkleinert. Mit dem Effekt, daß die Oberfläche mechanisch vergrößert wird. Werden nun im Zeitalter der Nano-Technologie die Carotinoide in nanometergrße Teilchen verkleinert, wird auch die Oberfläche um ein Vielfaches vergrößert und dadurch die Aufnahme im Körper verbessert. Nach diesem Prinzip funktioniert zum Beispiel das Pulver LycoVit der BASF. Das Pulver, das die Carotinoide in Nanometergröße enthält, wird in Lebensmitteln und Suppen oder Nahrungsergänzungsmitteln wie Vitamintabletten beigefügt.

    Fluch und Segen der Nanogröße:

    Das Vordringen in die Nano-Dimension stellte die Wissenschaftler vor Probleme. Stoffe in diesen winzigen Formen haben mitunter ganz andere Eigenschaften als in größeren " Portionen", die bei der Verarbeitung bedacht werden mußten. So oxidieren beziehungsweise zerfallen Carotinoide als etwa 250 Nanometer große Partikel an der Luft. Außerdem haben sie die Tendenz, sicher wieder zu größeren Kristallen zu verbinden, womit der gewünschte Effekt der Oberflächenvergrößerung wieder verpufft.
    Um dies zu verhindern, werden die Lycopin-Kristalle, nach dem sie auf Nanogröße zerkleinert wurden, in eine Art Schutzhülle aus Gelatine oder Stärke verpackt. Diese Kolloid-Hülle - wie die Chemiker sie nennen, bewahrt die Partikel vor dem Zerfall und verhindert durch elektrische Abstoßung, dass sie sich wieder zu größeren Formen zusammenballen. Die mit Lycopin-Partikeln gefüllten Hüllen sind in etwa 0.3 millimeter großen Pulverkügelchen aus Gelatine und Zucker eingebettet, die sich in Wasser lösen und das Carotionoid im Körper (Magen) wieder freisetzen. Nur durch dieses Verfahren könne der menschliche Körper Lycopin überhaupt erst wirkungsvoll aufnehmen.

    Und die Risiken ?
    Die Carotinoid-Formulierungen, wie die in Nanometergröße verwendeten Kristalle genannt werden, werden in Lebensmitteln verarbeitet. Entsprechend sensibel seien die Sicherheitskriterien und Zulassungsvoraussetzungen. Die Sicherheit und Unbedenklichkeit von LycoVit müsse in Studien nachgewiesen werden. So musste das Produkt bestimmte Reinheitskriterien erfüllen, mikrobiologisch einwandfrei sein und durfte keine toxische Wirkung haben. Studien ergaben, daß LycoVit keine Risiken für die Gesundheit des Menschen berge. Das Produkt wird ich den USA bereits vermarktet, für den europäischen Markt befindet sich LycoVit im Zulassungsverfahren.

    Gruß Hutschi
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