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OP im November, PSA 0,01 im Februar, worauf ist zu achten?

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    OP im November, PSA 0,01 im Februar, worauf ist zu achten?

    Hallo an alle.
    Mein Mann wurde Anfang November operiert, die Prostata ist enfernt, er wurde als "geheilt entlassen". Wir haben jetzt drei Monate bißchen gezittert bis wir den ersten PSA Wert nach der OP feststellen ließen ( war die Empfehlung des Operateurs so lange zu warten). Er ist 0,01 - also so wie er sein soll.
    Meine Frage an Euch: Bedeutet das ein entspanntes Zurücklehnen und froh sein über den Ausgang der ganzen Geschichte? Wie oft sollte der PSA-Wert in Zukunft getestet werden? Und - ist mit diesem Wert und der Aussage des behandelnden Arztes die Angst vor weiterem Krebs endgültig ad acta zu legen?
    Gibt es irgendeinen Blutwert der eine Aussage darüber macht ob das Carcinom nicht vielleicht doch gestreut hat? Das ist natürlich die Angst die ganz tief drin sitzt im Kopf... ich habe hier verschiedentlich den Begriff Tumormarker gelesen und kann damit wenig anfangen.
    Für Eure Meinungen und Ratschläge bin ich dankbar!
    Christine

    #2
    Hallo Christine,

    PSA 0,01 ist schonmal nicht schlecht.
    Für eine genauere Stellungnahme der Forumsteilnehmer wäre es allerdings notwendig, wenn Du in der PK-Historie nicht nur die Biopsiebefunde, sondern vor allem die Befunde ablegst, die Ihr nach der OP erhalten habt.

    Das entspannte Zurücklehnen hängt also ein wenig von diesen Befunden ab, und davon, ob das PSA im Laufe der Zeit ansteigt, denn es kommt oft weniger auf die absoluten Zahlen an als auf den Verlauf. Ich kenne Kollegen, bei denen das PSA seit Jahren unmeßbar ist, und die trotzdem jedes Mal beunruhigt sind, wenn sie zu ihrer regelmäßigen Messung gehen.

    Ich würde an Eurer Stelle in jedem Falle im ersten Jahr alle drei Monate den PSA-Wert messen lassen, und nur, wenn das Karzinom höheraggressiv war, in kürzeren Intervallen messen und dann zu Anfang noch PAP, Alkalische Phosphatase (AP), CEA, CGA und NSE, damit Ihr Vergleichswerte habt.
    Was diese Abkürzungen bedeuten, was unter höheraggressiv zu verstehen ist und weitere Antworten auf Deine Frage nach den Tumormarkern könnt Ihr nachlesen unter "Diagnostik" bei


    Alles Gute,
    Andreas

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      #3
      Stimmt... sorry. Hab' vergessen den pathologischen Befund "nachzureichen"... hiermit geschehen.
      Sorry, war mein Versäumnis.
      Christine

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        #4
        Hallo Christine

        Das Gefühl der Unsicherheit, wie Ihr dies jetzt durchmacht, habe ich vor 19 Monaten erlebt. Nach erfolgter OP (Missioklinik Würzburg) habe ich auch mit weichen Knien die ersten Ergebnisse erwartet. Die anfängliche Panik ist nunmehr gewichen und nun, 19 Monate danach, wo der PSA-Wert immer noch unter der Nachweisgrenze ist, tritt auch bei mir leichte Entspannung ein. Mein Befund lag ähnlich wie bei Deinem Partner, siehe mein angelegtes Profil.

        Ich empfehle euch, in dieser Situation gar nichts zu tun und vor allem Ruhe einkehren zu lassen. Die-3-monatigen PSA-Kontrollen mit dieser niedrigen Nachweisgrenze sind völlig ausreichend, alle anderen Untersuchungen sind m. E. überflüssig.

        Kein unnützer Aktionismus, erfreut Euch einfach des guten Ergebnisses.

        Spertel, Berlin

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          #5
          Hallo Christine,
          vorsicht ist die Mutter der Porzellankiste. Auch wenn kein pos. Schnittrand nachgewiesen wurde, war das PCA in keinem Anfangsstadium mehr. Es war verdammt knapp bis an den Kapselrand gewachsen und der Begriff Infiltration von Perineuralscheiden bedeutet auch Risiko. Die Operation hat den "Vorteil", daß die geamte Prostata zur Untersuchung zur Verfügung steht. Prof. Bonkhoff bietet Untersuchungspakete zum Pauschalpreis (letztes Jahr noch 250 Euro) an, die eine exakte Prognose zur Wahrscheinlichkeit der Organbegrenzung und weiteren Risikofaktoren liefern. Die Veranlassung der Untersuchung geht völlig problemlos und die Kosten sind geradezu lächerlich gegenüber evtl. späteren Medikamentenkosten.
          Einfach nur abwarten ist in Eurem Fall gleichbedeutend mit russischem Roulette. Einem vielleicht drohenden Progress mit geeigneten Maßnahmen rechtzeitig zu begegnen, dürfte erfolgversprechender sein als ihm hinterherzulaufen.
          Alles Gute
          PeterP
          Zuletzt geändert von PeterP; 09.02.2007, 23:49.

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            #6
            Hallo, Christine, Du weißt , ich kann Deine Bedenken verstehen, trotzdem, Ihr dürft Euch erst einmal entspannen, das ist wichtig nach dem Drama, Du kannst aber trotzdem folgendes machen, laß die OP Präparate von Prof. Bonkhoff nochmal begutachten, die Adresse und Tel.Nr. findest Du irgendwo im KISP, rufe dort bei Prof. B. an , man wird Dir sagen, was Du veranlassen mußt um eine Zweitmeinung zu bekommen , und veranlasse, daß man dort ganz speziell nach bestimmten Tumormarkern sucht, CGA, NSE AP usw. , das habe ich auch gemacht und Du weißt , wie unsere Situation jetzt ist, Ihr seid privat versichert, vielleicht bekommst Du dann noch speziellere Auskünfte . Ansonsten freut Euch auf den Urlaub und genießt Andalusien. In der nächsten Woche bin ich wieder online. Gruß Christine

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              #7
              Ich danke für Eure Meinungen und Ratschläge. Sie reichen ja nun von: Nichts tun = russisch Roulette bis zu Nichts tun = verdiente Entspannung. Ich gebe offen und ehrlich zu das mir die verdiente Entspannung mehr entgegen kommt.. aber natürlich möchte ich nichts versäumt haben. Also werde ich mich um die Zweitmeinung von Prof. B kümmern.... wobei mir als medizinischem Laien gar nicht einleuchten kann das nach drei Monaten solche "Proben" immer noch begutachtbar sind...
              Christine

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                #8
                Hallo PeterP,
                mir ist nicht ganz klar, welche späteren Medikamentenkosten man sich durch die zusätzlichen Untersuchungen sparen könnte. Meinst du damit, dass die zusätzliche Diagnose frühzeitige Radiatio nahelegen könnte, die dann eine spätere HB überflüssig macht?
                Wie kann eine Diagnose eine Behandlung ersparen? Oder kann die Diagnose alternative Behandlungsmöglichkeiten eröffnen? Wenn ja, welche? Was soll die Untersuchung an Behandlungsoptionen für Chistines Partner eröffnen?Meine Prognose ist deutlich ungünstiger als die hier diskutierte. Ich wüsste aber nicht, welche konkrete Prophylaxe man gegen eine mögliche Progression ergreifen könnte. Vielleicht bin ich auch hierbei zu unbedarft (Ich weiß, es gibt Nahrungsergänzungen, Mistel etc, das meine ich nicht). Bitte um Aufklärung! Danke
                Alles Gute
                Wassermann
                Die Prostata, des Mannes Drüse,
                Dient den Spermien als Düse.
                Doch will der Tumor sie zerfressen,
                Liegt's im eigenen Ermessen,
                Ob du lässt sie dir entfernen
                Oder bestrahlen; gar mit Kernen?
                Gehörst du zu den richtig Schlauen,
                Die den Doktoren sehr misstrauen,
                Bewahrst du dir deinen Hùmor.
                Und stirbst glücklich mit dem Tùmor
                Doch:
                Egal ob Raubtier oder Haus-
                tier,
                so leicht kriegst du das nicht raus
                hier.
                Somit komm ich zu dem Schluss:
                Der Krebs macht einigen Verdruss.

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                  #9
                  Habe eben noch einmal ein längeres Gespräch mit meinem Mann geführt. Er will keine Zweit-Begutachtung.
                  Was für mich verständlich und nachvollziehbar ist: Es soll jetzt erst einmal Ruhe einkehren. Und das Gefühl das Gröbste geschafft zu haben. Und dann an den "Feinheiten" = völlige Kontinenz und Erektionsvermögen "arbeiten".....
                  Ich kann's verstehen. Ihr auch?
                  Christine

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                    #10
                    Hallo Christine,

                    ich finde die Entscheidung Deines Mannes gut. Beim Lesen der verschiedenen Ratschläge dachte ich, da sind manche ganz schön hysterisch und machen die arme Christine verrückt.

                    Ich habe die Daten Deines Mannes aus dem Profil mit einem Kattan-Nomogramm bewertet, das die Aussage über die Wahrscheinlichkeit eines 7-Jahre progessionsfreien Überlebens nach radikalter Prostatektomie macht:

                    Unter der Voraussetzung, dass ich die Daten richtig abgelesen habe, hat dein Mann eine Wahrscheinlichkeit von über 90% 84 Monate rezizidivfrei zu überleben.

                    Also tatsächlich ruhig zurücklehnen und vierteljährlich den PSA-Wert messen. Bei guter Entwicklung kann die PSA-Kontrolle nach 2 - 3 Jahren nur noch halbjährlich, nach 5 Jahren jährlich erfolgen.

                    Ich selbst lasse den PSA nach 7 Jahren unter 0,01 nur noch jährlich prüfen.

                    Herzliche Grüße

                    Hansjörg Burger
                    Selbsthilfegruppe Prostatakrebs Rhein-Neckar e.V.

                    PS: Dieses Kattan-Nomogramm wurde entwickelt ann 996 Patienten nach radikaler Prostatektomie.

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                      #11
                      Hallo Dieter aus Husum

                      Die Art und Weise Deiner Antwort imponiert mir. Sie trifft klar und unmißverständlich den Kern der Anfrage. Ich werde an mir arbeiten und versuchen, bei Bedarf im Rahmen meiner Kenntnisse ähnlich zu agieren.

                      Obendrein trägt dies ja trotz dieser ernsten Angelegenheit zur Belustigung bei, bei mir zumindest.
                      Also weiter so !!

                      Gruß

                      Spertel

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                        #12
                        Ich dank' Euch.... Ihr habt mir SEHR geholfen....
                        Ein jeder auf seine Art... und Dieter hat natürlich den posting-Vogel abgeschossen.... *smile.
                        Christine

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                          #13
                          Hallo Leute,
                          Euer Optimismus sei Euch von Herzen gegönnt und ich wollte auf keinen Fall Panik verbreiten. Natürlich hat Christines Mann mehr als genug Zeit die bisherigen Sachen erst einmal auszukurieren und wieder Kraft zu schöpfen!
                          Aber wenn die Sache so einfach wäre, wäre das Forum nicht voll von den Fällen, wo es eben trotz anfänglicher guter Situation zum Progress kam.
                          Das Fatale ist dann, daß man anfangs nicht weiß, wo er überhaupt herkommt. Bei kleinen PSA-Werten ist noch keine Diagnose möglich und man hat nur die Möglichkeit, auf Verdacht hin zu therapieren oder zu warten bis etwas sichtbar wird!
                          Durch die Untersuchungen, die christinew und ich angesprochen hatten, ist es möglich:
                          - Zu erwartendes Progressionsrisiko sehr exakt abzuschätzen.
                          - Hormonabhängigkeit oder Risiko für frühe oder primäre Hormonunabhängigkeit festzustellen.
                          - Hypersensitive Androgenrezeptoren zu diagnostizieren.
                          - Prognose zur Bestrahlungs-Sensivität zu erhalten.
                          - Vorhandensein von neuroendokrinen Zellpoulationen, die oft nur wenig PSA erzeugen, festzustellen.
                          Vor allem korrelieren diese Dinge nicht generell mit dem Gleason-Score. Z.B. kann ein PCA mit hohem Gleason durchaus noch für lange Zeit hormonabhängig sein.
                          Wenn alles im grünen Bereich ist, kann man sich dann wirklich beruhigt zurücklegen. Wenn aber festgestellt wird, daß die Krankheit zum OP-Zeitpunkt mit grüßter Wahrscheinlichkeit schon systemisch war, würde ich es mir an Christines Mannes Stelle ernsthaft überlegen, z.B. eine ADT einzuleiten (wenn ausreichend hormonabhängig).
                          Was ich mit den evtl. späteren Medikamentenkosten meinte, waren z.B. die Kosten für Zometa vierteljährlich zur Vorbeugung von Knochenmetastasen. Das ist i.A. der erste Schritt, der bei PSA-Progress zur Diskussion steht. Leider ist das aber keine Kassenleistung und kostet die stolze Summe von ca. 350 Euro pro Infusion.
                          Ich hoffe, Ihr versteht jetzt, was ich meine - und wenn Ihr mein Profil lest, versteht Ihr vielleicht auch, warum ich das so meine.
                          Viel Erfolg
                          PeterP
                          Zuletzt geändert von PeterP; 12.02.2007, 21:57.

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                            #14
                            OP im Nov., PSA 0,01 im Februar worauf ist zu achten

                            Hallo Christine,

                            in kann mich den Meinungen von Andreas, Wassermann, Dieter aus Husum, BurgerH und Spertel vollinhaltlich anschließen. Es sind allesamt Operierte, also Leute die wissen von was sie reden. Alle wollten Dir und Deinem Mann Mut zusprechen und Euch nicht verunsichern. Die Stellungnahmen von PeterP möchte ich nicht kommentieren. Schau Dir bitte sein Profil an, dann weißt Du Bescheid.

                            Gruß

                            Wolfgang A.

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                              #15
                              Hallo PeterP
                              Ich habe mir Deine PK-Historie und die der anfragenden Christine1212 durchgelesen und verglichen.
                              Diese beiden PK-Verläufe haben nichts, aber rein gar nichts gemeinsam. Hier werden wieder Äpfel mit Birnen verglichen und eigene Erfahrungen und Krankheitsbilder auf andere Betroffene übertragen, die nun zusätzlich verunsichert sind. Deine Ratschläge sind sicherlich gut gemeint und möglicherweise bei Deiner weiteren Behandlung nötig oder sinnvoll; bei Christine1212 ist eine weitergehende Diagnostik zum jetzigen Zeitpunkt völliger Unsinn und pure Geldverschwendung.
                              Weiterhin ist mir trotz intensivster Überlegung völlig unklar, weshalb zusätzliche Diagnosemaßnahmen die Kosten für Medikamente im Fall eines Rezidivs senken können.

                              Einen schönen Abend aus Berlin
                              Spertel

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