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Mein Hämoglobin

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    Mein Hämoglobin

    Mein Hämoglobin

    Die regelmäßigen Leser dieses Forums wissen, dass ich seit 04. Dez. 06 Taxotere 75mg/m² dreiwöchentlich erhalte. Am 9. Feb. 07 erhielt ich den 4. Zyklus.

    Als ich mit Taxotere begann, waren mein Hämoglobin und mein Hämatokrit nicht optimal. Eine regelmäßige Nebenwirkung der antiandrogenen Therapie ist eine gewisse Blutarmut. Außerdem ist mein Blut bildendes System durch die Strahlentherapie vorgeschädigt.

    Unter Taxotere verschärft sich das Problem von Zyklus zu Zyklus.

    Heute, Mittwoch vor genau einer Woche war mein Hämatokrit bei 31,4% und mein Hämoglobin bei 10,6g/dl.

    Vergangenen Freitag dann der 4. Zyklus Taxotere.

    Heute ist mein Hämatokrit bei 27,2% und mein Hämoglobin bei 9,4g/dl

    Vor diesem Hintergrund würde meine Onkologin am MVZ gerne therapeutisch intervenieren. Sie empfiehlt mir entweder Bluttransfusion oder die Behandlung mit Erythropoetin (EPO).

    Ich habe im Moment dankend abgelehnt. Die Gabe von Fremdblut verbinde ich mit zahlreichen medizinischen Risiken. Diesbezüglich wurde mir versichert, dass Blutkonserven heutzutage sicher seien.

    Bei EPO glaube ich mich an Berichte zu erinnern, wonach dieses das Tumorwachstum stimulieren kann. Das bestreitet die Onkologin vehement.

    Nachdem ich etwas herumgegoogelt habe, glaube ich, die Onkologin hat Recht. Jedenfalls finde ich eher Berichte wonach EPO das Tumorwachstum bremst als umgekehrt.

    Wer weiß Rat?

    WW

    #2
    Haemoglobin

    Sind die Werte nur so schlecht, oder fühltst du dich auch so. Evtl. solltest du meine Alrenativempfehlungen für "Entgiftung" und Immunstimulierung überlegen. Auch meine Miniactiv empfehlung wäre evtl. Hilfreich. Vielleicht lernt ihr es doch noch. Ein bischen mehr Kraft mit EPO kann ja auch nichts schaden.

    Gruss Hans

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      #3
      Hallo Winfried,

      ich würde Epo nehmen. Ich glaube auch, daß die Ansicht, Epo könnte das Tumorwachstum beschleunigen, vom Tisch ist.
      Die Onkologen haben mittlerweile mit Epo und vergleichbaren Medikamenten viel Erfahrung. Ich glaube es läuft oder lief irgendwann auch beim PCa eine Epo-Studie. Ich vermute, sie wollten mit der Studie herausfinden, ob ein Anheben des Hämoglobinspiegels (und der damit verbesserten Sauerstoffversorgung des Tumors etc.) die Prognose günstig beeinflußt.
      Ich würde es wegen der erheblich verbesserten Lebensqualität machen. Epo ist nicht billig. Schön, daß sie es Dir anbietet.

      Viele Grüße
      Josef

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        #4
        Mein Hämoglobin

        Danke Hans und Josef, für Eure Antworten.

        Hat noch jemand eine Meinung?

        Zitat von HansiB Beitrag anzeigen
        Sind die Werte nur so schlecht, oder fühlst du dich auch so. ....
        Ich kann durchaus noch meine täglichen Verrichtungen erledigen, ohne dass mir die Luft weg bleibt. D. h., ich kann auch flotten Schrittes die Treppe hoch gehen, vier, fünf und mehr Stockwerke.

        Gestern Abend war ich 1000m schwimmen. Da merke ich dann, dass ich in meinem Leben schon bessere Zeiten hatte. Auch auf dem Rennrad würde ich wohl keine gute Figur abgeben. Ansonsten sehe ich halt etwas blass aus.

        Zitat von HansiB Beitrag anzeigen
        Evtl. solltest du meine Alternativempfehlungen für "Entgiftung" und Immunstimulierung überlegen. Auch meine Miniactiv-Empfehlung wäre evtl. Hilfreich. Vielleicht lernt ihr es doch noch. ...
        Das Problem ist wohl weniger das Immunsystem oder der Mineralmangel als vielmehr die Tatsache, dass Taxotere in den Zellteilungszyklus eingreift und damit eben insbesondere die sich schnell teilenden Zellen schädigt. Das ist nun mal in erster Linie das Blut bildende System, die Zellen an den Haarwurzeln, Fingernägel und auch die Schleimhäute, wobei ich mit den Schleimhäuten bisher keine Probleme habe. Dagegen hilft vermutlich auch Miniactiv eher wenig.

        WW
        Zuletzt geändert von Gast; 15.02.2007, 09:49.

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          #5
          Chemo Nebenwirkung

          Hallo Winfried,

          gerade die Reduzierung der Lymphozyten und damit der NK Zellmenge und Aktivität (= Immunsystem) wäre für mich das Problem, daher die Empfehlungen, vorbeugend (auch evtl. nachbeugend). Lass sie doch mal messen. Wie du weisst, sind für mich die aktiven NK-Zellen die Hoffnung, bei der Gesamtbewältigung unserer Probleme. Ich hoffe du kriegst das in den Griff, versuche es doch mal. Die Situation wird sich ja nicht verbessern, beim nächsten mal und in Zukunft

          Gruss Hans

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            #6
            Hallo Winfried,

            habe mich nur mal schlau gemacht, weil Du nach noch einer Meinung fragtest. Also EPO=Erythropoetin soll als Risiko oder Nebenwirkung auf Grund der starken Mehrbildung von Erythrozyten die Verklumpung des Blutes verursachen, und zwar bis zum Kreislaufversagen. Also wenn, dann nur in ganz geringer Dosierung. Ansonsten, wo gibt es etwas Gutes für unseren PK, was nicht auch sofort wieder Nebenwirkungen erzeugt.

            Viel Glück für die richtige oder besser für die richtigen Entscheidungen, die Du alle zu treffen hast.

            Gruß Hutschi

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              #7
              Hallo Winfried und Mitkämpfer,
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              meinen Berichten über die „Zweite Runde Taxotere“ etc. ist zu entnehmen, dass es bei mir ohne Erythropoetin (EPO) nicht ging. Die schneller wirkende Alternative sind Bluttransfusionen. Habe zwei Transfusionen über mich ergehen lassen (war einfach unangenehm) und mich dann in Folge für EPO entschieden (Wirkung nach ca. 3 Wochen). Die auf unter 9 g/dl abgesunken Hämoglobinwerte konnten mit EPO auf 11,7 angehoben werden (wöchentlich 1 Spritze in die Bauchdecke).
              Die niedrigen Hämoglobin- und Hämatokritwerte haben bei mir auch das Allgemeinbefinden sehr beeinträchtigt, wohl in Verbindung mit der gegebenen Muskelschwäche.
              Bezüglich der „Förderung des Tumorwachstums“ hat man mich in Frankfurt beruhigt und das als vernachlässigbar eingestuft. Hingewiesen hat man mich allerdings auf eine gewisse Trombosegefahr. Mir wurde abgeraten, EPO bei Werten über 12,0 g/dl zu spritzen.
              Habe selber festgestellt, dass durch EPO der Blutdruck merklich angehoben wird, spürbar auch durch Druck im Schläfenbereich bei Anstrengungen insbesondere am Nachmittag.
              Habe am 11.01.07 die zweite Runde Taxotere (6 Zyklen, 30 g/m²) beendet. Auch nach der Chemo fiel der Hämoglobinwert auf 10,6, Hämatokrit 33,3 so dass ich jetzt EPO weiter spritze.

              Sonstiges:
              Leider ist auch der PSA-Wert nach dem Absetzen der Chemo wieder von 4,4 (18.1.07) auf 6,9 (15.2.07) gestiegen und die Ostase-Werte bewegen sich auch in die falsche Richtung. Der Testesteronwert ist weiterhin < 0,1 ug/l, hat sich also durch das Absetzen der ENANTONE-Spritze Ende Dezember 06 nicht verändert. Es bleibt spannend und nach den närrischen Tagen muss eine Entscheidung über die weitere Therapie getroffen werden.

              Siegbert

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                #8
                Am 28. 02 war mein Hämatokrit bei 29,9% und mein Hämoglobin bei 9,9g/dl.

                Ich war gestern anlässlich des 5. Zyklus Taxotere in Frankfurt und habe mit der dortigen Onkologin diese Werte diskutiert. Sie hielt die Werte nicht für dramatisch. So unternehmen wir vorerst nichts.

                WW

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                  #9
                  Hallo Winfried,
                  auch ich habe während meiner Chemo ein paar kleine EPO-Spritzen erhalten, weil mein Hämoglobin auf 10,2 abgefallen war. Aber das ist noch nicht besonders dramatisch.
                  Gruß Peter

                  Kommentar


                    #10
                    Zitat von PeterP Beitrag anzeigen
                    Hallo Winfried,
                    auch ich habe während meiner Chemo ein paar kleine EPO-Spritzen erhalten, weil mein Hämoglobin auf 10,2 abgefallen war. Aber das ist noch nicht besonders dramatisch.
                    Gruß Peter
                    Stellt sich für mich die Frage: Fördert EPO das Tumorwachstum oder nicht?

                    Die Onkologin am MVZ in Nürnberg meint nein.

                    Die Frankfurter Onkologin weiß, dass diesbezüglich eine Diskussion im Gange ist. Nichts genaues weiß man nicht.

                    WW

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                      #11
                      Hallo Winfried,
                      hatte schon verstanden, was Dein Anliegen war, aber es kann wahrscheinlich niemand ein Antwort darauf geben. Zumindest ist mir noch nichts negatives über die EPO-Spritzen bekannt. Es sind für uns ja auch nur geringe Dosen über einen kurzen Zeitraum.
                      Aber wie sieht es umgekehrt aus: Hat in niedriger Hämoglobinspiegel keine neg. Folgen für unser Tumorwachstum?
                      Gruß Peter

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                        #12
                        Zitat von PeterP Beitrag anzeigen
                        ... Zumindest ist mir noch nichts negatives über die EPO-Spritzen bekannt. ...
                        Na ja, ich bilde mir ein irgendwo gelesen zu haben, dass EPO das Tumorwachstum fördert, nur finden kann ich die Stelle nicht mehr.

                        Andererseits, in diesem Artikel lassen sich Ohlmann, Engelmann und Heidenreich auch über Erythropoetin aus. Danach wäre EPO für mich angesagt.

                        WW

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                          #13
                          Habe heute zum ersten Mal NeoRecormon 30 000 IE gespritzt.

                          Der arzneilich wirksame Bestandteil ist Epoetin beta, soll wirken wie das natürliche Hormon Erythropoietin.

                          Zur Verunsicherung des Patienten steht auf dem Waschzettel: "Sollten sie Krebspatient sein, beachten Sie bitte, dass Epoetine wie Wachstumsfaktoren wirken können. Bitte besprechen Sie dies mit Ihrem Arzt."

                          WW

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                            #14
                            Hallo Winfried,

                            wie will der Arzt das prüfen, wer hat das verschrieben, der Internist?

                            Kommentar


                              #15
                              Zitat von HansiB Beitrag anzeigen
                              ..., wer hat das verschrieben, der Internist?
                              Nein, kein Internist, sondern die unter #1 erwähnte Onkologin am MVZ-Nürnberg. Zum Verständnis: Ich habe es mit mehreren Onkologinnen zu tun. Chemo bekomme ich in Frankfurt und habe dann das Vergnügen mit der dortigen Ärzteschaft. So tue ich mir das ganze Meinungsspektrum an.


                              Andererseits dieses:

                              Zitat von Blickpunkt der Mann 2005; 3 (3-4), Ohlmann CH., Engelmann U., Heidenreich A.

                              Erythropoetin

                              Anämien treten bei 10–40 % aller Krebspatienten auf. Gerade Patienten mit multiplen Skelettmetastasen weisen häufig Anämien auf. Darüber hinaus kommt es durch Docetaxel-basierte Chemotherapien in 81 % zu Grad-1/2- und in 9% zu Grad-3/4-Anämien. Die Anämie trägt dabei zur Entwicklung des Fatigue-Syndroms bei, das in 60–90% aller Tumorpatienten auftritt. Die Behandlung der Anämie umfaßt neben der Transfusion von Erythrozyten-Konzentraten die Gabe von Erythropoetin. Die Indikation für eine Erythropoetin-Therapie sollte bei Patienten mit einem Hb-Wert < 12 mg/dl nach den Empfehlungen des National Comprehensive Cancer Network (www.nccn.org) oder der ASCO erwogen werden. Vor Beginn sollte in jedem Fall der Eisen- und Vitamin B12-Haushalt zum Ausschluß anderer Ursachen der Anämie untersucht werden. Gebräuchliche Dosierungen beinhalten entweder 40.000 I.E. Epoetin alpha/Woche oder 3 µg/kg KG Darbepoetin alle 2 Wochen. Kommt es 2 Wochen nach Therapiebeginn zu einem Hb-Wert-Anstieg um 1 g/dl, kann die Dosis um 25 % reduziert werden. Andernfalls ist eine Erhöhung der Dosis zu erwägen. Steigt der Hb-Wert > 12 g/dl, kann die Therapie ausgesetzt werden, bis der Hb-Wert erneut unter 12 g/dl abfällt (www.nccn.org).

                              Neben der Prävention und Therapie der Anämie und der Fatigue wird Erythropoetin auch unter der Vorstellung eingesetzt, die Ansprechrate der Chemotherapien über die verbesserte Gewebe-Oxygenierung zu erhöhen. Dieser Zusammenhang wurde in der abgeschlossenen, aber nicht ausgewerteten Phase-II-Studie der AUO mit Docetaxel/Estramustin in Kombination mit Epoetin-Alpha untersucht.
                              WW

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