Ankündigung

Einklappen
Keine Ankündigung bisher.

Erfahrungen OP Herne

Einklappen
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge

    Erfahrungen OP Herne

    Wer kann mir freundlicherweise Hinweise zum Marienhospital in Herne (Prof. J. Noldus) geben? Mein Lebensgefährte wurde von seinem hiesigen Berliner Urologen für die demnächst anstehende Prostata-OP dorthin überwiesen. Da ich seit geraumer Zeit im Forum mitlese, übrigens dabei viel gelernt habe, weiß ich, dass die engagierten Forumsteilnehmer und -Ratgeber auch gerne den Krankheitsverlauf dokumentiert haben möchten. Dies kann ich z.Zt. jedoch nicht leisten, da ich nicht über die Detail-Informationen verfüge. Dennoch wäre ich für jeden Hinweis dankbar, warum sich im von Berlin aus (und für mich) doch recht fernen Herne einer OP zu unterziehen?
    Vielen Dank
    Marta

    #2
    Hallo Marta,

    nachstehend ein Bericht über das Marienhospital in Herne

    Urologie: Prof. Joachim Noldus

    Modernste Technik im Operationssaal macht es möglich, dass heute die Folgen einer Prostata-OP gering sind. WAZ-Bild: Daniel Roth
    WAZ Herne. In manchen Fällen sind Männer benachteiligt. So haben sie zum Beispiel nicht - wie die Frau einen Frauenarzt - einen Männerarzt. Denn der Urologe behandelt zwar die Prostata, aber auch Frauenleiden. "Einer unserer Schwerpunkte ist die gesamte Inkontinenz-Chirurgie", sagt Professor Joachim Noldus. Urologe.

    Inkontinenz - klingt trocken, ist aber eher das Gegenteil: Kennen Sie doch, die Werbung, in der Damen mit wasserundurchlässigen Slip-Einlagen umworben werden. "Inkontinenz" beschreibt das Unvermögen, den Harn zu halten.

    Einmal gehustet, einmal gelacht, und schon ist es passiert. Professor Noldus nennt das "Stress-Inkontinenz", wobei "Stress" hier nicht für Hektik steht, sondern für Druck. "Lachen, husten, aufstehen - all das führt zur Druckbelastung der Blase." Ab dem 50. Lebensjahr etwa wird's dann oft problematisch. Vor allem bei Frauen, weil da die anatomischen Verhältnisse nachgiebiger sind.

    "Wir operieren hier nach dem neuesten Standard", sagt der Professor. Was bedeutet: Allerneueste Geräte, allerneueste Instrumente, allerneuste Methoden. Bei Harninkontinenz heißt das: "Wir legen eine Schlinge ein. Und schon einen Tag später kann die Frau wieder normal Wasser lassen." Oder es werden neue Bänder am Halteapparat gesetzt.

    Das Uniklinikum Marien-Hospital ist ein altes Haus, frisch renoviert. Es mischt sich Tradition mit jugendlicher Frische. Für die auch der Chefarzt der Urologie steht: Professor Joachim Noldus ist mit 46 Jahren ein außerordentlich junger Chefarzt. Und frisch ist er auch erst im Amt. Seit etwa einem halben Jahr leitet er die urologische Klinik, die bereits unter seinem Vorgänger Professor Theodor Senge als eine der besten Kliniken weit über das Ruhrgebiet hinaus bekannt war. Noldus - er kommt von den Hamburger Kliniken Eppendorf, hatte bereits einmal unter Senge in Herne gearbeitet und den Wunsch: "Hier möchte ich mal hin."

    Er wollte eben immer hoch hinaus, sagt er, lacht. Groß hinaus, weil es sich bei der Urologie im Herner Marienhospital um eine der größten Klinik handelt. 5600 Eingriffe im Jahr. "Das ist schon eine sportliche Nummer. Wir haben fünf, sechs Tische", da strahlt der Operateur, der mit Tischen natürlich Operationstische meint. Hoch hinaus aber auch, weil das Marienhospital mit zum Bochumer Modell gehört, damit Uniklinik ist. Zu den Aufgaben eines Professors zählt also auch die Lehre und Forschung. Für Noldus reizvoll, auch wenn er erst richtig Farbe kriegt, wenn er über die Operationen erzählen kann.

    Blasenentleerungsstörungen, gutartige Prostata-Vergrößerungen, Blasenkrebs, Nierenkrebs, Prostatakrebs, Hodenkrebs. Das, was den meisten Menschen unangenehm aufstößt, löst bei Noldus, der einen hanseatisch-bedeckten Charme verströmen kann, einen Eifer aus. Er erzählt, erklärt, spricht von den vielen verschiedenen Stadien, von den vielen Möglichkeiten, den Menschen das Leben auch mit Krebs noch zu verlängern.

    Beispiel Prostatakrebs, der so Noldus, nicht weh tut. "Prostatakrebs ist eher ein Zufallsbefund." Früh entdeckt mit sehr guten Heilungschancen: Der Arzt spricht von neunzig Prozent. Eine Zahl, die wohl auf jeden Fall für die Früherkennung spreche, mit der sich die Männer vielfach schwertun. "Gerade beim Prostata-Carcinom kommen uns die neue Technik und die neuen Geräte enorm entgegen. Was ein sehr exaktes Arbeiten ermöglicht."

    Exaktes Arbeiten, das heißt auch nerverhaltendes und damit potenz-schonendes Arbeiten, was sich allerdings hauptsächlich bei Erkrankungen im Frühstadium umsetzen lasse. Diese Art der Operation, die mit "anspruchsvoller Technik, Lupenbrille und Kopflicht" durchgeführt wird, habe man in Hamburg entwickelt. In Herne setzt er sie ein - und es kommen Patienten aus Herne, aus Hamburg. Oder Kairo.

    Lebensqualität, die sei wichtiger. Aber das oberste Ziel müsse immer erst die Beseitigung des Tumors, die Behandlung des Krebses sein. "Und die Erhaltung der Kontinenz", der Trockenheit. Und der Professor kriegt ein wenig feuchte Augen: "Vor acht Tagen habe ich einen Patienten operiert. Und er ist jetzt komplett trocken." Früher war das schwieriger. Da gelang es den Ärzten seltener. Heute seien nur noch sieben Prozent der Operierten von einem "gewissen Grad der Inkontinenz betroffen".

    Nervschonend. Damit trifft Professor Noldus den Nerv vieler. Und bei denen, deren Nerv vielleicht nicht mehr ganz so optimal durchblutet ist, hilft er auch nach: Mit Medikamenten. Viagra und Co. "Damit lassen sich sechzig Prozent der Potenzstörungen behandeln." Wobei man die Dosis genau austesten müsse. Zuviel, na ja, dass das nicht gesund ist, man kann sich's ausmalen.

    Wenn Du übrigens unter Google Noldus eingibst findest du noch mehr Infos.

    Viel Glück für euch !

    Kommentar


      #3
      Hallo Patrick,
      herzlichen Dank für den WAZ-Artikel! Allerdings war mir dieser Bericht nach ausführlicher Google-Recherche schon bekannt. Mir ging es bei meiner Anfrage vielmehr darum, ob nicht jemand von eigenen Erfahrungen mit besagtem Marienhospital in Herne bzw. dem Chirurgen berichten kann, bzw. ob es nicht auch in Berlin ähnlich (gute, erfahrene?) Operateure/Operationszentren gibt, die "nervschonende" OP-Methoden anwenden. Als Laie denke ich, dass doch jeder Chirurg bei einer Prostata-Entfernung das Ziel in Augen hat, soweit wie möglich nervschonend zu operieren?
      Schöne Grüße und nochmals Danke für die prompte Antwort,
      Marta

      Kommentar

      Lädt...
      X