Unabhängige Plattform zum fortgeschrittenen Prostatakarzinom
Hallo Forum!
Wir brauchen eine unabhängige Plattform zum fortgeschrittenen Prostatakarzinom.
Kurz zur Situation:
1. Zur Zeit erkranken ca. 48.000 Männer jährlich in Deutschland an einem Prostatakarzinom: Davon werden ca. 20 - 30 % mit der Diagnose konfrontiert: Primär metastasierendes Prostatakarzinom!
2. Von den anderen Männern, die diese Diagnose nicht als Erstdiagnose bekommen, werden ca. 40 -60 % sich früher oder später ebenfalls mit der Entwicklung eines fortgeschrittenen Prostatakarzinoms auseinandersetzen müssen, indem sie ein sog. biochemisches Rezidiv entwickeln. (Anm.: Zahlen sind nach Schätzungen des Robert-Koch-Instituts, genaue gibt es nicht.)
D.h., obwohl der primäre Tumor (Primarius) entweder durch eine Totaloperation der Prostata (Prostatektomie) oder durch sonst. Interventionen (wie z.B. einer Strahlentherapie)entfernt wurde, entwickelt sich - bedingt durch erneutes Teilen von im Körper verbliebenen Tumorzellen - an unterschiedlichen Stellen im Organismus ein erneutes Krebswachstum.
3. Es gibt sog. Standard-Leitlinien in Deutschland zur Behandlung eines fortgeschrittenen und metastasierenden Prostatakarzinoms (PCa).
3.1. Zur Behandlung dieser fortschreitenden und metastasierenden Krankheit gibt es zunächst die Hormonentzugstherapie, besser Androgenentzugstherapie (ADT), in welcher mittels verschiedener ärztlicher Strategien die männlichen Hormone (Androgene) - mehr oder weniger erfolgreich und zeitlich unterschiedlich limitiert -entzogen werden.
3.2. Wenn dieser unterschiedlich durchgeführte Entzug der Androgene nicht mehr ausreichend wirkt, nehmen die Ärzte andere Maßnahmen vor, indem sie z.B. die bisher angewendeten Medikamente anders dosieren, das eine oder andere Medikament absetzen oder ein weiteres (z.B. ein Östrogen) dazugeben.
Das bezeichnet man als sekundäre Hormonmanipulation bei einem Karzinom, das androgenunabhängig wird.
3.3. Greifen diese Maßnahmen nicht mehr befriedigend, kommt der Krebs in das sog. hormonrefraktäre Stadium. Nun versuchen die Ärzte mit Chemotherapeutika (meistens Zytostatika oder Zellgiften)
die Krankheit an der weiteren Ausbreitung im Organismus zu hindern.
3.3.1. In der Vergangenheit galt als Standardanwendung das Chemotherapeutikum Mitoxantron als erste Wahl beim hormonrefraktären PCa.
Zur Zeit gilt das Spindelgift Taxotere (oder Docetaxel) als die erste Wahl. Docetaxel greift als Spindelgift in die Zellteilung der Krebszellen ein. Die Standardanwendung sieht 75 mg pro m2 Körperoberfläche alle 3 Wochen vor, bei älteren Patienten 35 mg pro m2 als wöchentliches Schema. Als Begleitmedikation wird Dexamethason verabreicht. Leider wird von einem ordentlichen bis guten Ansprechen nur bei ca. 35 -50 % gesprochen. Da es sich um ein Zellgift handelt, wirkt Docetaxel auch auf Zellstrukturen, die die Ärzte nicht negativ beeinflussen wollen, nämlich z.B. auf Zellen des blutbildenden Systems usw..
Das bedeutet, dass sich auch bei Männern, die wegen ihrer individuellen zellulären Disposition das Glück haben, von dem Spindelgift zu profitieren, sog. nichterwünschte Wirkungen (Nebenwirkungen) einstellen.
Die anderen Männer haben natürlich ebenso diese Nebenwirkun-
gen, sie haben aber leider nicht( oder zur zum Teil) die erwünschten
therapeutischen Wirkungen.
Fazit zur Docetaxel-Anwendung:
Die Ärzte suchen zur Zeit nach Wegen, um dieses Chemotherapeutikum hinsichtlich der Wirkung und der Verträglichkeit besser einsetzen zu können. Einerseits gibt es den Ansatz, Docetaxel geringer zu dosieren und evtl. früher einzusetzen. Andererseits probiert man in Studien Kombinationen mit anderen Medikamenten aus, so z.B. mit hochdosiertem Calcitriol.
Docetaxel wirkt im Mittel 18,9 Monate. Bei einigen Männern, wie bereits besprochen, auch überhaupt nicht.
Eine Testung vorher, ob dieses Zytostatikum positive Wirkung entfalten kann, ist nicht Standard. Es gibt sie aber bereits.
3.3.2 Als eine mögliche Alternative zur Taxan-basierten-Therapie sind die Anthrazykline in der Diskussion. Die Verabreichung dieser Medikamente ist aber schon keine Standardtherapie mehr.
3.3.3. Daneben werden noch verschiedene andere Medikamente ausprobiert, wie Thalidomid, Ketokonazol u.a..
So das zur bisherigen Standardtherapie mit Chemotherapeutika beim PCa.
3.4. Ergänzend finden zum Bereich der Chemotherapeutika auch die begleitenden (adjuvanten) Anwendungen der Strahlentherapie statt.
3.4.1. Hier gibt es in der ummantelnden (palliativen) Behandlung, die gezielten Strahlenanwendungen, wenn z.B. einzelne Metastasen in der Wirbelsäule Probleme machen, um u.U. eine Querschnittslähmung zu vermeiden.
3.4.2. Auch die Verabreichung von Radionukliden (z.B. Samarium 153, u.a.) wird bei sog. diffuser Metastasierung, wenn Metastasen noch nicht zu groß und zu stark ausgeprägt sind, durchgeführt.
Auch hier gilt, bei beiden Anwendungsvarianten müssen die Ärzte eine Schaden- und Nutzenabwägung durchführen.
Das hier zur palliativen Strahlentherapie.
3.5. Und es wird zusätzlich ein Bisphosphonat empfohlen, die Zoledronsäure oder Zometa.
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So, das war es zur sog. Standardtherapie.
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Aber es gibt ja nicht nur die Standardtherapie!
Es gibt bereits hoffnungsvolle Therapie-Optionen, die entweder noch nicht umfassend über Studien bestätigt wurden, oder die - aus welchen Gründen auch immer - nicht angewendet werden.
Ich will einer Diskussion hier nicht vorgreifen, aber doch einige Beispiele nennen:
1. "Targeted" - Therapie.
Hier werden sog. monoklonale Antikörper zielgerichtet (Ziel=Target) gegen Tumorzellpopulationen eingesetzt. Beim Mammakarzinom ist das bereits Standardtherapie. Wir kennen als Beispiel Herceptin, ein Antikörper, der gegen einen bestimmten Rezeptor von Wachstumsfaktoren eingesetzt wird.
2. Der große weitere Bereich der Immuntherapien. Hier dürfte die Diskussion besonders spannend werden. (Da ja bekanntlich Zellgifte primär das Immunsystem negativ beeinflussen, können immunstabilisierende Anwendungen einen u.U. besseren Ansatz darstellen. In Strum`s bekannten Buch werden auch diese Ansätze behandelt.)
Hier müssen wir gut recherchieren.
3. Und schließlich Therapien, die auf unterschiedlichen physikalischen Anwendungen im weiteren Sinne beruhen, wie z.B. Ganzkörperhyperthermie u.a..
(Diese können durchaus mit etablierten Therapien gekoppelt werden.)
Das hier nur als Anregung zur Diskussion.
Wir haben hier im Forum die unabhängige Möglichkeit, bereits vorhandene Informationen und Erkenntnisse zu bündeln, um sie als praktische Optionen für die Behandlung des fortgeschrittenen PCa zu nutzen.
Wir müssen die Ergebnisse aus Wissenschaft, Diagnostik und Therapie nur für uns verständlich zusammenfassen.
Denn, wenn die Standard-Optionen so überschaubar erscheinen, warum sollten die weiteren praktischen Behandlungsmöglichkeiten nicht auch überschaubar gemacht werden können.
Ich bitte die Forumsteilnehmer, die volle Kompetenz zu entfalten, um neue Wege aus dieser für die Betroffenen tödlichen Situation zu suchen. Hier sind auch die Betroffenen angesprochen, die - mit Hilfe ihrer guten Ärzte - sich nicht mit einer für sie zur Zeit tödlichen Krankheit konfrontiert sehen müssen. Denn gerade erfolgreich therapierte Männer sollten dieses Gefühl der Angst und des Schmerzes kennen.
Weiterhin werden die fortschrittlichen, wohlwollenden und kompetenten Ärzte gebeten, uns hierbei behilflich zu sein.
Und schließlich bitte ich die Angehörigen, uns so wie bisher weiter zu unterstützen.
So, haben wir eine unabhängige, höfliche und respektvolle Diskussion!
Packen wir es an!
Gruß Werner Roesler
Hallo Forum!
Wir brauchen eine unabhängige Plattform zum fortgeschrittenen Prostatakarzinom.
Kurz zur Situation:
1. Zur Zeit erkranken ca. 48.000 Männer jährlich in Deutschland an einem Prostatakarzinom: Davon werden ca. 20 - 30 % mit der Diagnose konfrontiert: Primär metastasierendes Prostatakarzinom!
2. Von den anderen Männern, die diese Diagnose nicht als Erstdiagnose bekommen, werden ca. 40 -60 % sich früher oder später ebenfalls mit der Entwicklung eines fortgeschrittenen Prostatakarzinoms auseinandersetzen müssen, indem sie ein sog. biochemisches Rezidiv entwickeln. (Anm.: Zahlen sind nach Schätzungen des Robert-Koch-Instituts, genaue gibt es nicht.)
D.h., obwohl der primäre Tumor (Primarius) entweder durch eine Totaloperation der Prostata (Prostatektomie) oder durch sonst. Interventionen (wie z.B. einer Strahlentherapie)entfernt wurde, entwickelt sich - bedingt durch erneutes Teilen von im Körper verbliebenen Tumorzellen - an unterschiedlichen Stellen im Organismus ein erneutes Krebswachstum.
3. Es gibt sog. Standard-Leitlinien in Deutschland zur Behandlung eines fortgeschrittenen und metastasierenden Prostatakarzinoms (PCa).
3.1. Zur Behandlung dieser fortschreitenden und metastasierenden Krankheit gibt es zunächst die Hormonentzugstherapie, besser Androgenentzugstherapie (ADT), in welcher mittels verschiedener ärztlicher Strategien die männlichen Hormone (Androgene) - mehr oder weniger erfolgreich und zeitlich unterschiedlich limitiert -entzogen werden.
3.2. Wenn dieser unterschiedlich durchgeführte Entzug der Androgene nicht mehr ausreichend wirkt, nehmen die Ärzte andere Maßnahmen vor, indem sie z.B. die bisher angewendeten Medikamente anders dosieren, das eine oder andere Medikament absetzen oder ein weiteres (z.B. ein Östrogen) dazugeben.
Das bezeichnet man als sekundäre Hormonmanipulation bei einem Karzinom, das androgenunabhängig wird.
3.3. Greifen diese Maßnahmen nicht mehr befriedigend, kommt der Krebs in das sog. hormonrefraktäre Stadium. Nun versuchen die Ärzte mit Chemotherapeutika (meistens Zytostatika oder Zellgiften)
die Krankheit an der weiteren Ausbreitung im Organismus zu hindern.
3.3.1. In der Vergangenheit galt als Standardanwendung das Chemotherapeutikum Mitoxantron als erste Wahl beim hormonrefraktären PCa.
Zur Zeit gilt das Spindelgift Taxotere (oder Docetaxel) als die erste Wahl. Docetaxel greift als Spindelgift in die Zellteilung der Krebszellen ein. Die Standardanwendung sieht 75 mg pro m2 Körperoberfläche alle 3 Wochen vor, bei älteren Patienten 35 mg pro m2 als wöchentliches Schema. Als Begleitmedikation wird Dexamethason verabreicht. Leider wird von einem ordentlichen bis guten Ansprechen nur bei ca. 35 -50 % gesprochen. Da es sich um ein Zellgift handelt, wirkt Docetaxel auch auf Zellstrukturen, die die Ärzte nicht negativ beeinflussen wollen, nämlich z.B. auf Zellen des blutbildenden Systems usw..
Das bedeutet, dass sich auch bei Männern, die wegen ihrer individuellen zellulären Disposition das Glück haben, von dem Spindelgift zu profitieren, sog. nichterwünschte Wirkungen (Nebenwirkungen) einstellen.
Die anderen Männer haben natürlich ebenso diese Nebenwirkun-
gen, sie haben aber leider nicht( oder zur zum Teil) die erwünschten
therapeutischen Wirkungen.
Fazit zur Docetaxel-Anwendung:
Die Ärzte suchen zur Zeit nach Wegen, um dieses Chemotherapeutikum hinsichtlich der Wirkung und der Verträglichkeit besser einsetzen zu können. Einerseits gibt es den Ansatz, Docetaxel geringer zu dosieren und evtl. früher einzusetzen. Andererseits probiert man in Studien Kombinationen mit anderen Medikamenten aus, so z.B. mit hochdosiertem Calcitriol.
Docetaxel wirkt im Mittel 18,9 Monate. Bei einigen Männern, wie bereits besprochen, auch überhaupt nicht.
Eine Testung vorher, ob dieses Zytostatikum positive Wirkung entfalten kann, ist nicht Standard. Es gibt sie aber bereits.
3.3.2 Als eine mögliche Alternative zur Taxan-basierten-Therapie sind die Anthrazykline in der Diskussion. Die Verabreichung dieser Medikamente ist aber schon keine Standardtherapie mehr.
3.3.3. Daneben werden noch verschiedene andere Medikamente ausprobiert, wie Thalidomid, Ketokonazol u.a..
So das zur bisherigen Standardtherapie mit Chemotherapeutika beim PCa.
3.4. Ergänzend finden zum Bereich der Chemotherapeutika auch die begleitenden (adjuvanten) Anwendungen der Strahlentherapie statt.
3.4.1. Hier gibt es in der ummantelnden (palliativen) Behandlung, die gezielten Strahlenanwendungen, wenn z.B. einzelne Metastasen in der Wirbelsäule Probleme machen, um u.U. eine Querschnittslähmung zu vermeiden.
3.4.2. Auch die Verabreichung von Radionukliden (z.B. Samarium 153, u.a.) wird bei sog. diffuser Metastasierung, wenn Metastasen noch nicht zu groß und zu stark ausgeprägt sind, durchgeführt.
Auch hier gilt, bei beiden Anwendungsvarianten müssen die Ärzte eine Schaden- und Nutzenabwägung durchführen.
Das hier zur palliativen Strahlentherapie.
3.5. Und es wird zusätzlich ein Bisphosphonat empfohlen, die Zoledronsäure oder Zometa.
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So, das war es zur sog. Standardtherapie.
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Aber es gibt ja nicht nur die Standardtherapie!
Es gibt bereits hoffnungsvolle Therapie-Optionen, die entweder noch nicht umfassend über Studien bestätigt wurden, oder die - aus welchen Gründen auch immer - nicht angewendet werden.
Ich will einer Diskussion hier nicht vorgreifen, aber doch einige Beispiele nennen:
1. "Targeted" - Therapie.
Hier werden sog. monoklonale Antikörper zielgerichtet (Ziel=Target) gegen Tumorzellpopulationen eingesetzt. Beim Mammakarzinom ist das bereits Standardtherapie. Wir kennen als Beispiel Herceptin, ein Antikörper, der gegen einen bestimmten Rezeptor von Wachstumsfaktoren eingesetzt wird.
2. Der große weitere Bereich der Immuntherapien. Hier dürfte die Diskussion besonders spannend werden. (Da ja bekanntlich Zellgifte primär das Immunsystem negativ beeinflussen, können immunstabilisierende Anwendungen einen u.U. besseren Ansatz darstellen. In Strum`s bekannten Buch werden auch diese Ansätze behandelt.)
Hier müssen wir gut recherchieren.
3. Und schließlich Therapien, die auf unterschiedlichen physikalischen Anwendungen im weiteren Sinne beruhen, wie z.B. Ganzkörperhyperthermie u.a..
(Diese können durchaus mit etablierten Therapien gekoppelt werden.)
Das hier nur als Anregung zur Diskussion.
Wir haben hier im Forum die unabhängige Möglichkeit, bereits vorhandene Informationen und Erkenntnisse zu bündeln, um sie als praktische Optionen für die Behandlung des fortgeschrittenen PCa zu nutzen.
Wir müssen die Ergebnisse aus Wissenschaft, Diagnostik und Therapie nur für uns verständlich zusammenfassen.
Denn, wenn die Standard-Optionen so überschaubar erscheinen, warum sollten die weiteren praktischen Behandlungsmöglichkeiten nicht auch überschaubar gemacht werden können.
Ich bitte die Forumsteilnehmer, die volle Kompetenz zu entfalten, um neue Wege aus dieser für die Betroffenen tödlichen Situation zu suchen. Hier sind auch die Betroffenen angesprochen, die - mit Hilfe ihrer guten Ärzte - sich nicht mit einer für sie zur Zeit tödlichen Krankheit konfrontiert sehen müssen. Denn gerade erfolgreich therapierte Männer sollten dieses Gefühl der Angst und des Schmerzes kennen.
Weiterhin werden die fortschrittlichen, wohlwollenden und kompetenten Ärzte gebeten, uns hierbei behilflich zu sein.
Und schließlich bitte ich die Angehörigen, uns so wie bisher weiter zu unterstützen.
So, haben wir eine unabhängige, höfliche und respektvolle Diskussion!
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Gruß Werner Roesler
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