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Langzeit Überleben von Männern mit hochgradigem PCa

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    Langzeit Überleben von Männern mit hochgradigem PCa

    Liebe Mitstreiter,

    in der März Ausgabe von The Journal of Urology erscheint das Ergebnis dieser Studie.

    Günter

    Langzeit Überleben von Männern mit hochgradigem PCa – Vergleich zwischen konservativer Behandlung (nicht-invasiv) Bestrahlung und Prostatektomie.
    Autoren: Ashutosh Tewari, George Divine, Peter Chang, Mendel Shemtov, Matthew Milowsky, Mani Menon

    Abstrakt:
    Zweck der Studie – Berechnung des Langzeitüberlebens von PCa Patienten mit Gleason Wert 8 oder mehr, die entweder konservativ, mit Bestrahlung und/oder Prostatektomie behandelt wurden – mit Hilfe einer retrospektiven Gruppenstudie

    Material und Methoden: Zwischen Januar 1980 und Dezember 1997 wurden im Henry Ford Gesundheits Zentrum 3.159 Männer mit einem klinisch lokalisierten PCa diagnostiziert. Von diesen Patienten hatten 453 einen Gleason Wert von mehr als 8 bei Biopsie und sie repräsentieren die Studiengruppe. Die Studienendpunkte waren Gesamtüberleben und PCa spezifisches Überleben. Der mediane Beobachtungszeitraum war länger bei Patienten nach Prostatatektomie (68 Monate) als nach Bestrahlung (52 Monate) und konservativer Therapie (54 Monate)

    Resultate: 197 Patienten (44% der Studie) mit konservative Behandlung – medianes PCa spezifisches Überleben 7,8 Jahre
    256 Patienten (56% der Studie) mit Ektomie und/oder Bestrahlung - medianes PCa spezifisches Überleben 14 Jahre plus

    Das Sterberisiko durch PCa war nach Ektomie 68% geringer im Vergleich zur konservativen Behandlung
    Das Sterberisiko durch PCa war nach Bestrahlung 49% geringer im Vergleich zur konservativen Behandlung

    #2
    Zitat von Günter Feick Beitrag anzeigen

    Resultate: 197 Patienten (44% der Studie) mit konservative Behandlung – medianes PCa spezifisches Überleben 7,8 Jahre
    256 Patienten (56% der Studie) mit Ektomie und/oder Bestrahlung - medianes PCa spezifisches Überleben 14 Jahre plus

    Das Sterberisiko durch PCa war nach Ektomie 68% geringer im Vergleich zur konservativen Behandlung
    Das Sterberisiko durch PCa war nach Bestrahlung 49% geringer im Vergleich zur konservativen Behandlung
    Hallo Günter,

    um Missverständnisse auszuschließen, wüsste ich gerne, was in diesem Zusammenhang "konservative" Behandlung bedeutet.

    Einmal wird sie verglichen mit der Ektomie und ein anders mal mit der Bestrahlung - daraus schließe ich, dass in beiden Fällen nicht die Rede von "konservativer" Behandlung sein kann.

    Also: Was ist denn im Zusammenhang mit dieser Studie unter "konservativer" Behandlung zu verstehen?

    Viele Grüsse,

    Carola-Elke
    Zuletzt geändert von Carola-Elke; 13.03.2007, 11:42.
    Man sollte dem anderen die Wahrheit wie einen Mantel hinhalten, in den er hineinschlüpfen kann, und sie ihm nicht wie einen nassen Lappen um die Ohren hauen.“ (Max Frisch)

    Kommentar


      #3
      Was heißt in diesem Zusammenhang konservative Behandlug? Hormonblockade in welcher Form? Vermutlich keine Chemotherapie?

      Bestrahlung, vermutlich rein perkutan und keine Seeds?

      Nun gibt's viele Männer, der erst ektomiert und später außerdem bestrahlt werden. Wo findet man die in dieser Studie?

      Jedenfalls sprechen auch diese Zahlen eher gegen Leibowitzs These, wonach eine lokale Therapien den Tumorprogress fördert.

      WW
      Zuletzt geändert von Gast; 13.03.2007, 12:11.

      Kommentar


        #4
        Ich vermute, dass die Chemo auch zu den konservativen Behandlungen gehört, wie natürlich auch alle Arten der Hormonblockade.
        Zu den nicht konservativen Behandlungen würde ich alle Arten der chirurgischen Eingriffe zählen, aber ich kann mich hier auch täuschen.
        Michael

        PS: die Bestrahling müßte aber auch zu den konservativen Behandlungen gehören, während eine OP+Bestrahlung eine Kombibehandlung bedeutet
        Zuletzt geändert von Gast; 13.03.2007, 17:00.

        Kommentar


          #5
          Zitat von Michael Beitrag anzeigen
          Ich vermute, dass die Chemo auch zu den konservativen Behandlungen gehört, ....
          Wobei allerdings Taxotere in der Zeit zwischen Januar 1980 und Dezember 1997 noch gar nicht zugelassen war.

          WW

          Kommentar


            #6
            Kritische Anmerkungen zum Nutzen dieser Studie

            Hallo,
            im Internet unter der Adresse http://www.ncbi.nlm.nih.gov/entrez/q..._uids=17296374 habe ich mir den englischen "Abstract" der Studie angesehen. Es handelt sich um eine retrospektive Studie; es wurde also rückblickend geschaut, was aus Patienten geworden ist, die sich (vor Beginn der Studie) nach Anraten ihrer Ärzte oder aus anderen Motiven heraus für eine bestimmte Therapie entschieden haben.
            Am Ende dieses "Abstracts" steht der Satz: "CONCLUSIONS: Survival of men with high grade prostate cancer can be improved by radical prostatectomy or radiation therapy". (Meine Übersetzung: "SCHLUSSFOLGERUNGEN: Das Überleben von Männern mit hochgradigem Prostatakrebs kann durch radikale Prostatektomie oder Strahlentherapie verbessert werden".)
            Dies ist eine Schlussfolgerung, die aus methodischen Gründen meiner Meinung nach unzulässig ist. Um das mal etwas spaßig zu formulieren: Wenn ich rückblickend messen würde, dass in den Jahren 1980 bis 1990 die Zahl der Störche in Brandenburg mal höher und mal niedriger lag, und wenn ich zugleich feststellte, dass in Jahren mit vielen Störchen in Brandenburg viele Kinder geboren wurden, käme ich nicht direkt auf die Idee, dass der Storch die Kinder bringt.
            Nun wird man mir vielleicht vorwerfen, dass dieses Beispiel nicht auf die genannte Studie passt. Das Beispiel soll aber das Problem illustrieren, dass die betrachteten Männer nicht zufällig eine bestimmte Therapie gewählt haben. Und deshalb sind die jeweils gemessenen Überlebensraten nicht vergleichbar.
            Etwas anderes läge vor, wenn dies eine so genannte randomisierte kontrollierte Studie gewesen wäre. Solch eine Studie ist aber schwer durchzuführen bzw. ethisch problematisch. Wer hätte schon Lust, sich als Ergebnis eines Würfelprozesses radikal operieren zu lassen oder eben nicht operieren zu lassen, und dann mal rasch 10 Jahre abzuwarten, was passiert?

            Um zum Schluss zu kommen: Wer sich nach Abwägung aller Faktoren, Pros und Contras usw. für eine bestimmte Therapie entscheidet, sollte sich gut beraten lassen. Wenn ihm aber sein Arzt sagt, im übrigen hätte eine ganz aktuelle Studie im Journal of Urology, März 2007, ergeben, dass Männer mit radikaler Operation länger leben, und deshalb sei das mit der OP eine gute Sache ... dann würde ich bezüglich dieses Arztes doch ins Grübeln kommen.

            Freundliche Grüße
            Stefan

            P.S.: Die Herausgeber beim Journal of Urology, die zugelassen haben, diese "Conclusion" ungebremst so abzudrucken, verstehe ich ehrlich gesagt nicht so ganz.

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              #7
              Langzeitiges Überleben, was ist das?

              Hallo,
              gibt es eigentlich eine eingeschränkte Festellung für den Begriff "langzeitiges Überleben".
              Aus einer Diskussionsrunde gebe ich wieder:
              Ich bin der Meinung, dass die allgemeine(!) PSA-Olympiade baldmöglich wesentlich eingeschränkt gehört. Zu unspezifisch sind die PSA-Ergebnisse, immer schwieriger ist es, die mittlerweile extrem angestiegene Zahl an Männern mit erhöhtem PSA richtig und umfangreich zu betreuen, richtig zu behandeln.
              Bessere Marker (ggf. im Zusammenhang Taxotere), sollten gefunden werden, meinte kürzlich Dr. Kreiner vom Bolzmann Institut.
              Wie werden die Mechanismen der weißen Blutkörperchen eingestuft und wie geht die Forschung weiter, nachdem bekannt ist, dass diese mithelfen Substanzen zu produzieren, die beim Mann, egal ob jung oder älter, das Wachstum der Prostata fördern, egal ob - anfangs - gutartig, oder karzinogen?
              Was kann man Besseres und rechtzeitig(er) tun wenn es heißt, dass die Wahrscheinlichkeit ein äußerst agressives Karzinom zu bekommen wesentlich höher ist, wenn man vorher eine chronische Entzündung hatte?
              Neue Medikamente seien zwar ein richtiger Schritt gewesen, doch scheint es, dass sich das ganze Prozedere rund um die Prostata nach einiger Zeit darauf einstellt. Nach 2 - 3 Jahren Antihormontherapie entwickeln sich deutliche Resistenzen. Somit ist das Bedürfnis an der Erforschung und Umsetzung neuer Medikamente und Therapien ebenfalls dringlich.
              Auch empfehlen namhafte Urologen nicht mehr die Einnahme von Finasterid, wahrscheinlich da 2-3 Jahre eben "kein langzeitiges Überleben" ist, egal ob für einen 50, 60, 70, 80 jährigen Prostakarzinompatienten.
              Wie überhaupt, ist im Vergleich zum Brustkrebs, der Prostatakrebs "unter erforscht".
              Die bildgebende Diagnostik hat sich verbessert. Über eine umfangreiche(re) Vernetzung zwecks genauererm zentraler Befundung und damit gesicherterer Therapien würden die Männer mit deutlich vergrößerter Prostata profitieren.
              Liebe Grüße
              Josef

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                #8
                Hallo.

                Untersuchungen mit dem Ergebnis, dass Operationen auch bei agressivem und bereits fortgeschrittenem Prostatakrebs zu längerer Lebenserwartung führen würden, hat es schon mehrere gegeben. Wären die Ergebnisse gegenteiliger Art gewesen, hätte man sie vermutlich nicht publiziert. Ernster zu nehmen sind die Urteile namhafter Urologen, deren bekanntester Vertreter Professor Heidenreich in Köln ist, von Winfried hier mehrfach zitiert. Ich erinnere mich auch, eine von Winfried ins Forum gestellte Abhandlung Prof. Heidenreichs gelesen zu haben, in welcher er auf der Grundlage seines eigenen Patientenkollektivs seine Position erläutert.
                So schreibt auch Strum in A Primer on Prostate Cancer: "Debulking the Tumor. From a cancer standpoint, RP quickly debulks a significant amount of tumor. This conceivably may restore immunologic balance between the patient and any residual tumor. Moreover, the prostate cancer within the gland itself represents the oldest portion of the tumor cell population and thus the portion of the tumor at high risk for mutation to a more resistent cell type. Therefore, surgical removal of potentially androgen-independent prostate cancer (AIPC) may have important long-term benefits."

                Völlig gegenteiliger Ansicht ist Leibowitz, der sich auf Judah Folkman beruft, welcher die These vertritt, dass Prostatakrebszellen Angiostatin produzieren, einem starken Zellwachstumshemmer. "Wenn man die Prostata entfernt oder bestrahlt (oder andere Primärkrebse wie Lungenkrebs), stoppt man die Angiostatinproduktion. Das Ergebnis ist ein exponentieller Anstieg im Wachstum der Metastasen. Die Entfernung des Hemmers macht die Metastasen frei und sie nehmen exponentiell zu. Dies ist ein weiterer Grund, weshalb ich niemals iegendeine radikale lokale Therapie empfehle." Bezugnehmend auf Thomas A. Stamey äusserte Leibowitz in seinem Vortrag in Montabauer am 24.9.2002 sich wie folgt: "Der Urologe, der also bei der Radikaloperation Zellen verfehlt, ist nach seiner (Stameys) Meinung genau so einzuschätzen wie der Radiologe. Beide schaffen es letztendlich, aus einem langsam wachsenden Krebs , mit dem die meisten Männer durchaus leben könnten, einen schnell fortschreitenden malignen Tumor zu machen".

                Hackethal äussert sich in seinen Memoiren zwar dahingehend, dass er Prostatakrebs grundsätzlich nur behandeln würde, wenn Beschwerden auftreten mit der Begründung, "weil es keine Therapie gäbe". Das ist aber in seiner Zeit der fehlenden Diagnosemöglichkeiten und grobschlächtigen Operations- und Bestrahlungsverfahren geschrieben. Grundsätzlich war Hackethal ein Operateur, und zwar ein sehr guter. Auch bei anderen Arten von Krebs hat Hackthal operiert. Hackethals Bedenken waren ganz anderer Art.
                In seinem Buch "Nachoperation" schreibt er: "..eine der bösartigsten Krebsformen ist der Pigmentkrebs. Er entsteht vielfach in der Haut, an einer ganz umschriebenen Hautstelle.Manchmal findet sich irgendwo an der Haut seit vielen Jahren ein unauffälliger brauner Fleck... Eines Tages plötzlich wird er dunkler und fängt an zu wachsen. Aus dem gutartigen Muttermal ist ein malignes Melanom geworden. An solchen malignen Melanomen kann man besonders gut Krebsstudien betreiben. Weil sie auf der Haut gut sichtbar und fühlbar sind und man ihr Wachstum leicht und zuverlässig verfolgen kann. Das maligne Melanom ist das Paradebeispiel für die Gefahr, durch eine Operation am Primärherd eine massive Krebszellaussaat in den ganzen Körper herbeizuführen. Man darf auf keinen Fall in den Krebsherd hineinschneiden oder hineinstechen. Andernfalls werden die Krebszellen explosionsartig in den Blut- und Lympfkreislauf gestreut. Und der Patient stirbt innerhalb von wenigen Monaten, weil das Ausspriessen von Krebszellnestern an sehr vielen Körperzellen gleichzeitig nicht nur vielfache örtliche Schäden verursacht, sondern ausserdem die Abwehrkräfte des Körpers stark beansprucht und sehr bald erschöpft."
                Es folgen Hacketals hier schon mehrfach zitierten Äusserungen zu den Gefahren von Biopsien bei Prostata- und Brustkrebs.

                Welcher Denkrichtung der Betroffene folgt, muss wohl jeder mit sich selber ausmachen.
                Gruss, Reinardo

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                  #9
                  Hallo Josef,

                  nachdem Du eine Woche als erfahrener Forumsteilnehmer ohne Abmeldung abgetaucht warst kommst Du nun hoffnungsvoll daher und fragst:

                  Langzeitiges Überleben, was ist das?

                  Hallo,
                  gibt es eigentlich eine eingeschränkte Festellung für den Begriff "langzeitiges Überleben

                  Josef, wie hättest Du es denn gern, nach Monaten, nach Therapieintervallen? Es kann doch keiner der auch nur ansatzweise Protokoll führenden Experten oder Superexperten verbindlich Dein voraussichtliches Ableben oder natürlich auch meins prognostizieren.
                  Überall wird fein säuberlich Buch geführt und wegen des Wettbewerbs oft verzerrt wiedergegebenes Erfolgsgefasel hier und da zusammengebastelt.

                  Schön, es gibt nun schon eine Impfung gegen Gebärmutterhalskrebs. Möglich, daß ganz plötzlich auch uns Männern so etwas für den PK beschieden sein wird. Auf der ganzen Welt suchen Forscher nach einem wirklich sicheren Angionesehemmer. Bislang nur halbe Erfolge mit allen möglichen Studien, die noch Jahre bis zur endgültige Reife in Anspruch nehmen werden.

                  Auszug aus Reinardos Beitrag:
                  "Der Urologe, der also bei der Radikaloperation Zellen verfehlt, ist nach seiner (Stameys) Meinung genau so einzuschätzen wie der Radiologe. Beide schaffen es letztendlich, aus einem langsam wachsenden Krebs , mit dem die meisten Männer durchaus leben könnten, einen schnell fortschreitenden malignen Tumor zu machen".

                  Ja Josef, so ist das leider und man kann nur abwarten und hoffen. Was ist schon Zeit?

                  "Widerwärtigkeiten sind Pillen, die man schlucken muß und nicht kauen"
                  (Georg Christoph Lichtenberg)

                  Gruß Hutschi

                  Kommentar


                    #10
                    Zitat von Reinardo zitiert Leibowitz
                    Der Urologe, der also bei der Radikaloperation Zellen verfehlt, ist nach seiner (Stameys) Meinung genau so einzuschätzen wie der Radiologe. Beide schaffen es letztendlich, aus einem langsam wachsenden Krebs , mit dem die meisten Männer durchaus leben könnten, einen schnell fortschreitenden malignen Tumor zu machen
                    Hallo Hutschi,

                    an anderer Stelle hast Du ja gestanden, daß Du ein DHB-Fan warst bzw. evtl. bist. Irgendwie nachvollziehbar durch das Argument ...erst mal Ruhe im Bauch.

                    Sei mir bitte nicht gram, ich sag es trotzdem: Obiger Satz ist m.E. einer der Gründe, weshalb Leibowitz, zumindest in Deutschland, nicht so richtig viele Fans bei den Urologen hat. Vielleicht wäre Skandinavien für ihn ein gutes Pflaster.

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                      #11
                      Überleben, aber ........

                      Hallo Reinardo,
                      danke für deinen umfassenden Beitrag.

                      Hallo Hutschi,
                      schön dass du Buch führst, wann ich durch die Misteltherapie wieder ein Hoch auf der Tastatur habe, oder so ähnlich.

                      Ja, ich bin etwas abgetaucht, denn ich will noch nicht den Arzt fragen: "Bitte, wie lange werde ich noch leben können?".
                      Also waren weitere Untersuchungen auf Grund meiner Krebszellen im Harn notwendig. Die Befunde habe ich heute bekommen und an Dr. G. Lü. nach T. gefaxt. Morgen rufe ich ihn an.

                      Arbeit genügend, Freizeit wenig. Ja. lieber Hutschi, die "Doktornennungsdiskussion" habe ich verpasst, bin froh, habe sie heute nachgelesen. Einzig allein fällt mir dazu ein: Wenn es in der Etikette nicht erwünscht ist, wie ist es rechtlich? Aber egal, ich bin so wie so eher einer der sagt, alles was nachvollziehbar einem Krebspatienten hilft bzw. einem mündigen Menschen nicht schadet, dazu gehört wohl die Namensnennung eines Arztes, soll erlaubt sein. Damit ich nicht "Gelb-Rot" bekomme, habe ich den Arztnamen oben abgekürzt. So vielleicht nur "Weiss/Gelb"?

                      Überlebensrate, statistisch, interessierte mich nur dann, als ich im Krankenbett die Krebsnachricht bekam. Seitdem nicht mehr. Wenn ich jetzt durch die Biopsie ein Staging/Grading bekomme mit verschiedensten Behandlungsmöglichkeiten, dann interessiert mich das voraussichtliche Überleben mit der empfohlenen Therapie sehr wohl! Und da erschrecke ich, obwohl noch nicht SO betroffen, über die nackten Wahrheiten "unseres" Urologens und der "Super-User".

                      Und sonst? Die dzt. Abstinenz wird andauern, denn ich arbeite an einem neuen Krebs-Forum. Wer mehr darüber wissen will, dem schreibe ich gerne, und bin für Anregungen in der Planung seeeeehr dankbar. Es ist aber kein "Nurprostatakrebsforum"!

                      Liebe Grüße

                      Josef
                      Zuletzt geändert von Josef; 16.03.2007, 07:08.

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                        #12
                        Hallo. Hier bin ich nochmal. In meinem vorangegangenen Beitrag wollte ich eigentlich noch mehr zum Thema schreiben, aber mir ist schon einige Male nach längerem Schreiben aus unerklärlichen Gründen der Computer abgestürzt, und alles war weg, konnte Geschriebenes nicht retten. Da fehlen mir dann immer Dieters (aus Husum) superbe Kenntnisse im Computer-Handling.
                        Deshalb noch einige Anmerkungen:

                        Während Leibowitz radikale Prostatakrebstherapien grundsätzlich ablehnt, trifft Hackethals Kritik die Situation, wenn es n i c h t gelingt, den Krebs operativ vollständig zu beseitigen, d.h. die Situation des Rezidivs und der Biopsie, wo in den Krebs hineingestochen wird. Leibowitz sieht die Gefahr der Streuung durch den Wegfall von Angionesehemmern und der Mutation zu bösartigeren Formen, wohingegen Hackethal insbesondere die Gefahr der Streuung sieht. So schreibt er in seinem Buch "Nachoperation": "Zum Glück ist Krebs vor allem auch ein quantitatives Problem. . . . Eine Schwalbe macht noch keinen Sommer, eine Krebszelle keine Krebskrankheit und eine Bakterie keine Infektionskrankheit. Wenige Invasoren kann die Körperpolizei leichter und rascher unschädlich machen als viele. . . . Bei der kurierenden Mamakrebsoperation . . wird einkreisend vorgegangen, der Krebdherd möglichst "im Gesunden" umschnitten und im Idealfall sogar ohne Berührung des "Bienenkorbs" entfernt. Bei der Biopsie-Operation dagegen operiert man immer direkt am oder sogar im Krebsherd. Warum ist die Biopsie bei Krebs, gleich welcher Art, ein höchstverantwortlicher Eingriff? Warum ist das keine Anfänger- und auch keine "Nichtoftmacher"-Operation? Weil jede nicht pedantisch korrekte Biopsie aus einem schlafenden Tiger ein todbringendes Raubtier machen kann. Und zwar aus folgenden Gründen: . . Mit jedem Messerschnitt und jedem Scherenschlag bei der Operation werden unzählige abführende Kanäle angeschnitten, geöffnet. Lymph- und Blutkapillaren mit einem Durchmesser von 10 My. Ebenso geöffnet werden Venolen und "Lympholen", also die etwas grösseren Anschlussgefässe der Kapillaren mit einem Durchmesser von 20 My und mehr. . . Es ist einleuchtend, dass Geschwulstzellen nicht nur als Einzelexemplare, sondern in Kompanie, ja wohl sogar in Divisionsstärke in die Abwasserkanäle eingeschleust werden können.. . Ausschwärmend wie die Bewohner eines Bienenkorbs, an dem jemand gerüttelt hat.. . Günstigenfalls bleiben die Krebszellen in der Nähe des Schnittrandes stecken. Insbesondere in den den ersten Filterstationen der Lymphgefässe. . Je "rabiater" bei einer Biopsie vorgegangen wird, je mehr der Krebstumor gezerrt und gequetscht, je öfter hineingeschnitten wird, um so grösser die Krebsexplosion."

                        Leider wird auch heute noch von Hackethal, der mit seinen Schriften gegen Tabus und ärztliches Fehlverhalten schrieb und wirtschaftliche Interessen der Ärzteschaft tangierte, ein nur verzerrtes Bild gezeichnet. Angegriffen hat man seine Thesen vehement. Widerlegt hat man sie nicht.
                        Gruss, Reinardo

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                          #13
                          Hallo Dieter,

                          meine Zustimmung für die Thesen von Leibowitz hat nicht gelitten. Er hat mich nur in den letzten Monaten mit dem ständigen Daraufhinweisen eines sich möglicherweise entwickelnden hormonunabhängigen Karzinoms bei erneuter Einahme von Antiandrogenen verunsichert. Aber die neue von mir selbst hervorgerufene Situation könnte sich nun genau so extrem in die andere Richtung bewegen, wenn nämlich mein Verteidigungsmechanismus in der Prostata durch die ungeliebten Grays Schaden erleidet.

                          Die Hormonblockade funktioniert ja noch. In 4 Wochen von 5.21 auf 1.22 PSA. Wenn ich nun letztmalig vor der am 26.3.2007 beginnenden IMRT am 21.3.2007 wieder PSA messen lasse, und der ist dann wohl unter 1, dann könnte man wiederum fragen, warum eigentlich Bestrahlung. Der Lump scheint noch in der Kapsel zu verharren. Warum nicht weiter mit Proscar und Casodex in Schach halten? Wahrscheinlich werde ich es nie wirklich erfahren, was ihm gefallen hat und was meiner geliebten Prostata evtl. mißfällt.

                          "Der Gelassene nützt seine Chance besser als der Getriebene"
                          (Thorton Wilder)

                          Gruß Hutschi

                          Kommentar


                            #14
                            Hallo Dieter,

                            meine Zustimmung für die Thesen von Leibowitz hat nicht gelitten. Er hat mich nur in den letzten Monaten mit dem ständigen Daraufhinweisen eines sich möglicherweise entwickelnden hormonunabhängigen Karzinoms bei erneuter Einahme von Antiandrogenen verunsichert. Aber die neue von mir selbst hervorgerufene Situation könnte sich nun genau so extrem in die andere Richtung bewegen, wenn nämlich mein Verteidigungsmechanismus in der Prostata durch die ungeliebten Grays Schaden erleidet.

                            Die Hormonblockade funktioniert ja noch. In 4 Wochen von 5.21 auf 1.22 PSA. Wenn ich nun letztmalig vor der am 26.3.2007 beginnenden IMRT am 21.3.2007 wieder PSA messen lasse, und der ist dann wohl unter 1, dann könnte man wiederum fragen, warum eigentlich Bestrahlung. Der Lump scheint noch in der Kapsel zu verharren. Warum nicht weiter mit Proscar und Casodex in Schach halten? Wahrscheinlich werde ich es nie wirklich erfahren, was ihm gefallen hat und was meiner geliebten Prostata evtl. mißfällt.

                            "Der Gelassene nützt seine Chance besser als der Getriebene"
                            (Thorton Wilder)

                            Gruß Hutschi

                            Kommentar


                              #15
                              Hallo Reinardo

                              vielen Dank, daß Du mit Deinen Erläuterungen zur Biopsie aus Hackethals Schriften so klar Stellung bezogen hast.

                              Auszug aus Reinardos Beitrag : Je "rabiater" bei einer Biopsie vorgegangen wird, je mehr der Krebstumor gezerrt und gequetscht, je öfter hineingeschnitten wird, um so grösser die Krebsexplosion."

                              Nur in einem privaten Gespräch, nachdem er in den Ruhestand gegangen war, gab der 2. mich untersuchende Professor fast widerwillig zu, daß da was dran sei. Und die Mutter von Leibowitz hat das ihrem Sohnemann so überdeutlich schon verständlich gemacht. Nur, lieber Reinardo, solange es nichts anerkannt Besseres gibt, wird wohl weiter in der hilflosen Prostata herumgestochert. Herumgestochert, weil natürlich der hoch bezahlte Professor das nicht selbst macht, sondern jeden halbwegs eine Biopsienadel in der Hand zu halten fähigen Jungarzt diese widerliche Sache machen läßt. Diese ekelhafte Story werde ich sicher nie vergessen.

                              "Was ein Alter im Sitzen sieht, kann ein Junger nicht einmal im Stehen erblicken"
                              (Nigerianisches Sprichwort)

                              Gruß Hutschi

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