Liebe Mitstreiter,
Das interdisziplinäre Tumorzentrum Tübingen der urologischen Universitätsklinik schrieb in einer Veröffentlichung vom Januar 2004 über das Thema „watchful waiting“, dass der natürliche Verlauf unbehandelter Prostatakarzinome im Rahmen größerer Studien wiederholt behandelt wurde. So scheine der Verlauf eines unbehandelten, lokalisierten PCa (Stadium T1 bis T2N0M0) in starkem Maße vom histologischen Tumorgrad bzw. der Zellarchitektur (Gleasing-Grading/Score) abzuhängen. Bei konservativer Behandlung eines bioptisch gut differenzierten Prostatakarzinoms (G1) hätte sich ein tumorfreies 10-Jahres-Überleben von 92% ergeben. Dies wäre bei mäßig differenzierten Tumoren (T2) nur noch 76%. Für Patienten, bei denen das PCa als Zufallsbefund im Rahmen einer TRUS entdeckt wurde und bei denen man ein Tumorvolumen von < 5% im Vergleich zum resezierten Gesamtvolumen gefunden hatte (Stadium T1a), hätte man bei guter (G1) und mäßiger (G2) histologischer Differenzierung ein metastasenfreies 10-Jahre-Überleben von 78% beobachtet.
In diesem Zusammenhang gibt es zu der von RuStra mitgeteilten Auswertung aus dem Tiroler Screening Projekt eine Veröffentlichung aus Urology 2005;66:1029-1033. Dort wurde eine interessante Folgerung gezogen, die m.W. in dieser Form noch nicht veröffentlicht wurde. Denn man hatte in vergleichenden Untersuchungen festgestellt, dass es in der Gruppe mit PSA-Werten zwischen 2.0 und 3.9 ng/ml rund 24% Personen gab, die einen Gleason-Score von gleich oder mehr als GS = 7 hatten.
Die Autoren in "Urology" folgerten daraus, dass signifikant mehr Männer in der Gruppe mit niedrigen PSA-Werten (2.0 – 3,9) - nämlich 76% - einen Gleason Score von GS = 6 oder weniger haben. Dies sei „verbunden mit einer exzellent progressionsfreien Überlebensrate von 90%“.
Quelle: Medscape, 23.Dezember 2005
Diese Mitteilung wurde erstmals im Januar 2006 gepostet und dient zur Information neuer Leser.
Freundliche Grüße
HWL
Das interdisziplinäre Tumorzentrum Tübingen der urologischen Universitätsklinik schrieb in einer Veröffentlichung vom Januar 2004 über das Thema „watchful waiting“, dass der natürliche Verlauf unbehandelter Prostatakarzinome im Rahmen größerer Studien wiederholt behandelt wurde. So scheine der Verlauf eines unbehandelten, lokalisierten PCa (Stadium T1 bis T2N0M0) in starkem Maße vom histologischen Tumorgrad bzw. der Zellarchitektur (Gleasing-Grading/Score) abzuhängen. Bei konservativer Behandlung eines bioptisch gut differenzierten Prostatakarzinoms (G1) hätte sich ein tumorfreies 10-Jahres-Überleben von 92% ergeben. Dies wäre bei mäßig differenzierten Tumoren (T2) nur noch 76%. Für Patienten, bei denen das PCa als Zufallsbefund im Rahmen einer TRUS entdeckt wurde und bei denen man ein Tumorvolumen von < 5% im Vergleich zum resezierten Gesamtvolumen gefunden hatte (Stadium T1a), hätte man bei guter (G1) und mäßiger (G2) histologischer Differenzierung ein metastasenfreies 10-Jahre-Überleben von 78% beobachtet.
In diesem Zusammenhang gibt es zu der von RuStra mitgeteilten Auswertung aus dem Tiroler Screening Projekt eine Veröffentlichung aus Urology 2005;66:1029-1033. Dort wurde eine interessante Folgerung gezogen, die m.W. in dieser Form noch nicht veröffentlicht wurde. Denn man hatte in vergleichenden Untersuchungen festgestellt, dass es in der Gruppe mit PSA-Werten zwischen 2.0 und 3.9 ng/ml rund 24% Personen gab, die einen Gleason-Score von gleich oder mehr als GS = 7 hatten.
Die Autoren in "Urology" folgerten daraus, dass signifikant mehr Männer in der Gruppe mit niedrigen PSA-Werten (2.0 – 3,9) - nämlich 76% - einen Gleason Score von GS = 6 oder weniger haben. Dies sei „verbunden mit einer exzellent progressionsfreien Überlebensrate von 90%“.
Quelle: Medscape, 23.Dezember 2005
Diese Mitteilung wurde erstmals im Januar 2006 gepostet und dient zur Information neuer Leser.
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HWL
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