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Osteoporosebehandlung mit der Ganzkörper-Vibrationstherapie

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    Osteoporosebehandlung mit der Ganzkörper-Vibrationstherapie

    Liebe Mitstreiter,

    In einer kürzlichen Diskussion zum Thema Knochendichtemessung wurde vom Urologen fs ein sehr wesentlicher Hinweis gegeben. So äußerte er sinngemäß, daß jeder PCa-Kranke, der mit Hormontherapie behandelt wird, sich sinnvollerweise einer Knochendichte-Bestimmung unterziehen sollte, um die Osteoporosegefährdung abschätzen zu können. Die Kosten der hier zweckmäßigen DEXA-Meßmethode lägen bei 40 – 50 Euro. Aus den Meßergebnissen folge aber als Konsequenz eine entsprechende Therapie. So sei die Behandlung der Osteoporose in der PCa-Behandlung essentiell, denn der osteoporotische Knochen schütte Wachstumsfaktoren (VEGF, IGF-1 ... ) aus, die vor allem die hormonunabhängischen PCa-Anteile zum Wachsen anregen. Eine frühere Information von RalfDm weist u.a. darauf hin, daß die Knochendichte von einer höheren Muskelmasse abhängt und osteoporosegefährdete Personen (Alter, Androgenentzug) diese Zusammenhänge beherzigen sollten.

    Diese Hinweise und Informationen unterstreichen die Dringlichkeit, zur wirksamen Prävention oder Behandlung einer Osteoporose rechtzeitig geeignete Maßnahmen einzuleiten. Basismaßnahmen sind u.a. eine intensive Bewegungstherapie, - Freizeit- oder Leistungssport -, zur Verbesserung von Muskelkraft, Knochenstabilisierung und Koordination. Denn anders als früher lautet die Empfehlung für Krebspatienten heutzutage nicht Ruhe und Schonung, sondern zielgerichtete körperliche Aktivität, d.h. jeder Krebspatient, der sich belasten darf, sollte trainieren. Hierfür sind bundesweit inzwischen viele Sportgruppen für Patienten in der Krebsnachsorge entstanden. Denn regelmäßige körperliche Aktivität steigert unter anderem die Muskelmasse und Muskelkraft, erhöht das Plasmavolumen und trägt zu einer vermehrten Kapillarisierung der Muskulatur bei. Diese Verbesserungen bewirken eine Zunahme der Leistungsfähigkeit und dadurch auch eine Abnahme von Fatigue, der ständigen Müdigkeit vieler Krebspatienten. Neue Studien zeigen auch, daß regelmäßige körperliche Aktivität wärend einer Tumortherapie eine Reduktion der behandlungbedingten Beschwerden wie Übelkeit, Erschöpfung, Schlafstörungen und Schmerzen bewirkt.

    Zwar ist die Notwendigkeit, „etwas zu tun“, also sich körperlich und sportlich zu betätigen, längst bekannt, dennoch stehen dem guten Vorsatz vielfach Zeitprobleme, körperliche Beschwerden, ein ungeeignetes Wohnumfeld - und schließlich auch die menschliche Trägheit entgegen. Hier bietet sich ein aus der US-Raumfahrtmedizin entwickeltes Verfahren an, mit dem zumindest teilweise eine deutliche Zunahme der Knochendichte, der statischen Maximalkraft und der Kraftausdauer der Beugemuskulatur erreicht werden kann – mit geringem Zeitaufwand, ohne merkbare körperliche Belastungen und zu vergleichsweise mäßigen Kosten. Gemeint ist die Ganzkörper-Vibrationstherapie (WBV Whole Body Vibration), bei der man auf einem halbhohen Gerät mit einer oder zwei Fußplatten steht, die gleichzeitig vertikal und horizontal mit einer Trainingsfrequenz zwischen 6 und 30 Hz (Schwingugen pro Sekunde) und 1,5 – 3 mm Amplitude vibrieren. Durch diese schnelle, seitenalternierende Bewegung werden in der Muskulatur ständig sogenannte Dehnreflexe ausgelöst, die eine Kontraktion, d.h. ein Zusammenziehen der Muskulatur in den Beinen bis hinauf in den Rumpf sowie im Rücken bewirken. Diese Reflexe werden nicht vom Willen des Trainierenden gesteuert, sondern erfolgen selbstständig über das Rückenmark. Die Anzahl der Dehnreflexe wird über die einstellbare Trainingsfrequenz bestimmt. Die bei diesem Verfahren eingesetzten Reizmuster sind dieselben, wie sie beim Gehen und insbesondere beim Laufen eingesetzt werden. Während des Trainings werden prinzipiell immer alle Muskeln von den Beinen bis hinauf in den Rumpf, Bauch und Rücken aktiviert. Durch das Zusammenspiel aller Muskelfunktionen wird eine Steigerung der Muskelleistung und Muskelmasse mit Auswirkung auf die Knochendichte bewirkt. Speziell bei der Osteoporose erfolgt meine massive Erhöhung des Knochenstoffwechsels, Veränderung der Knochenstruktur durch mehrdimensionale mechanische Reizung, Verringerung des Frakturrisikos, eine Erhöhung der Bewegungssicherheit, bessere Gleichgewichtsregulierung sowie eine Verbesserung des Gangmusters.

    Als hierbei eingesetzte Geräte sind bekannt: Galileo 2000, Fa. Novotec Medical/Pforzheim und eine Entwicklung des Instituts für Sportwissenschaften der Universität Frankfurt, hergestellt als SRT-Gerät der human mobility GmbH, Frankfurt am Main. Dort werden in den Vibrationsvorgang zufällige und gezielte Störeinflüsse (sog. stochastische Resonanzen) eingegeben. Beide Gerätetypen sind sehr teuer (ca. 7000 – 8000 Euro), in Deutschland aber bei etwa 350 Stellen vorhanden (Krankenhäuser, Orthopäden, Physiotherapie-Stationen u.dgl.). Sie können dort in vielen Fällen für eine kurzzeitige Verwendung gebucht werden (Übliche Behandlung: 2 – 3 x wöchentlich 4-6 Wochen lang, meist nur 5 – 7 Minuten Behandlungsdauer, ggf. unterbrochen durch jeweils 1 Minte Pause).

    Ich selbst nutze das Galileo 2000 WBV-Gerät seit einigen Monaten 2x wöchentlich zur Behandlung einer Zweiterkrankung und stelle zunehmend erstaunliche Verbesserungen von neurologisch bedingten Symptomen fest. In meinem Fall trägt die Krankenkasse die entstehenden (geringen) Kosten. Anfängliche Bedenken auf Grund einiger US-Studien, daß durch die WBV-Technik eine Erhöhung des Testosteronspiegels eintritt, wurde durch eine neuere Untersuchung (prelimininary study) aus 2006 nicht bestätigt. Zitat: „Die Ergebnisse der Studie zeigen, daß eine einzelne Behandlung mit WBV bei einer Frequenz von 30 Hz, einer Amplitude von 1,5 und 3 mm keine merkbaren Anderungen beim Serum-T und IGF-1-Level ergibt“. (Clin Physiol Funct Imaging, 2006 Nov;26(6):380-4); PubMed: PMID 17042906.

    Mit freundlichen Grüßen
    HWL
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