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    Neue Groß-Studie zu Soja/Genistein

    Gegensätzliches zu Soja

    Liebe Mitstreiter,

    da ich Sojabohnen-Produkte in jeder Form sehr gerne esse, interessiert mich als PK-Betroffener das Thema naturgemäß sehr, weil es widersprüchlich diskutiert wird. Der eine Diät-Guru rät ab, der andere Diät-Guru rät zu (ähnlich wie bei Curcumin).

    Gestern stolperte ich über zwei zeitgleiche Veröffentlichungen. Dabei umfasst die Menschen-Studie über 43.000 Männer, während die andere nur von Mäusen handelt (man könnte also sagen „Von Menschen und Mäusen“; vielleicht kennt ja der eine oder andere von Euch das phantastische Stück von John Steinbeck).

    Ich bitte die Profis hier im Forum, meine Übersetzungen bzw. die Originalveröffentlichungen zu kommentieren, damit für uns „normale“ PK-ler etwas Handhabbares herauskommt. Die zweite Übersetzung kommt dann relativ kommentarlos in einem zweiten Beitrag.

    Herzliche Grüße

    Schorschel

    Übersetzung 1:

    Soja schützt bei lokal begrenztem Prostatakrebs, aber nicht bei fortgeschrittenem PK

    26. März 2007

    Die bislang umfangreichste Studie über den Einfluss der traditionell sojareichen japanischen Ernährung auf die Entwicklung von PK bei japanischen Männern hat scheinbar sich widersprechende Ergebnisse gezeigt: Die Aufnahme von Isoflavonen, die überwiegend aus Sojabohnen gewonnen wurden, reduzierte die Risiken bei lokalisiertem PK, erhöht aber die Risiken bei fortgeschrittenem PK.

    Die prospektive Studie mit 43.509 Männern, die in der März-Ausgabe 2007 von „Cancer Epidemiology, Biomarkers & Prevention“ veröffentlicht wurde, legt nahe, dass die Auswirkungen von Isoflavonen auf die PK-Entwicklung sich je nach Grad des Fortschritts der Krankheit unterscheidet, sagen die Forscher am Nationalen Krebs-Zentrum in Japan.

    Eine mögliche Erklärung ist, dass die Isoflavone lediglich den Krankheitsfortschritt beim ruhenden („latent“) PK verzögern; sobald der Tumor die „Östrogen-Rezeptor Beta-Expression“ (??) verliert und aggressiv wird, können die Isoflavone das Entstehen des fortgeschrittenen Krebsstadiums nicht mehr verhindern; sie können dann das Risiko der Progression vielleicht sogar erhöhen, möglicherweise durch Reduzierung des Testosterons, sagen die Forscher. Es sei aber auch möglich, dass fortgeschrittener und lokalisierter PK einfach nur unterschiedlich Sub-Typen des PK sind, die eben unterschiedlich auf Isoflavone reagieren.

    (Jetzt werden im Artikel weitere Studien gefordert.)

    Bis diese Studien vorliegen, empfehlen die Forscher, dass die Japaner weiterhin Isoflavone mit ihrer Nahrung zu sich nehmen, aber nicht durch Supplemente (Nahrungsergänzungsmittel).

    „Der lebenslange Konsum von Isoflavonen durch die traditionellen japanischen Lebensmittel kann eventuell gegen das Auftreten von PK schützen, aber wir können Männern, die nicht regelmäßig Isoflavone zu sich genommen haben, empfehlen, dies jetzt durch Supplemente zu tun, weil der Zusammenhang zwischen Isoflavonen und dem Risiko des fortgeschrittenen PK noch nicht geklärt ist,“ sagt Herr Kurahashi, Arzt und Autor der Studie.

    Isoflavone wirken sowohl antioxidativ als auch in ihrer Eigenschaft als pflanzliche Östrogene. Sojabohnen sind die verbreitetste Isoflavon-Quelle, speziell für Genistein und Daidzein (?), von denen in einigen Tierstudien festgestellt wurde, dass eine schützende Wirkung gegen PK haben.

    Japaner essen signifikant mehr soja-basierte Lebensmittel als Männer in der westlichen Hemisphäre, und das Vorkommen von PK ist in Asien viel geringer als im Westen. Allerdings haben Autopsien gezeigt, dass bezüglich des Vorkommens von ruhendem PK („latent“) oder klinisch insignifikantem PK keine Unterschiede mehr zwischen den beiden Populationen bestehen. Daher stammt die Theorie, dass Isoflavone den latenten PK daran hindern können, sich auszubreiten.

    (Es folgt eine Passage über die Wirkung einiger typischer japanischer sojahaltigen Speisen auf PK, was für uns nicht so relevant sein dürfte.)

    Die Forscher haben herausgefunden, dass die schützende Wirkung der Isoflavone am stärksten bei Männern im Alter von 60+ war: Je mehr Isoflavone sie aßen, desto stärker reduzierten sie ihr Risiko auf lokalisierten PK. „Vielleicht wirken Isoflavone nur schützend bei Männern, die älter als 60 Jahre sind, und haben keinen schützenden Effekt in den Frühphasen des PK bei jüngeren Männern,“ schlussfolgern die Forscher in ihrer Studie.

    Die Inkonsistenz der Feststellungen (siehe Überschrift) kann diverse methodische Gründe haben. Oder – wie die Forscher spekulieren – die Isoflavone treten in Interaktion mit den Östrogen-Rezeptoren des Prostatagewebes und verhindern dadurch die Produktion von Testosteron, das den PK beschleunigt. Wenn der Tumor alle seine Östrogen-Rezeptoren verliert und dadurch nicht mehr mit den Isoflavonen interagieren kann, wachsen die Tumore aggressiv.

    (Abschließend werden erneut umfangreiche Studien zu den Isoflavonen und PK gefordert.)

    Hier nun der Originaltext:

    Soy Protective Against Localized Prostate Cancer, but Not Advanced Prostate Cancer

    March 26th, 2007 by admin
    The largest study so far of how the traditional soy-rich Japanese diet impacts development of prostate cancer in Japanese men has come to a seemingly contradictory conclusion: intake of isoflavone chemicals, derived largely from soy foods, decreased the risk of localized prostate cancer but increased the risk of advanced prostate cancer.
    The prospective study of 43,509 men, published in the March issue of Cancer Epidemiology, Biomarkers & Prevention, suggests that the effects of isoflavones on prostate cancer development may differ according to disease stage, say researchers at the ffice:smarttags" />Cancer National Center in Japan.
    One possible explanation is that isoflavones may delay the progression of latent prostate cancer only; once tumors lose estrogen-receptor beta expression and become aggressive, isoflavones may fail to protect against the development of advanced cancer, and might even increase the risk of progression, possibly by reducing serum testosterone, researchers say. It is also possible that advanced and localized prostate cancer may be different tumor subtypes, which may react differently to isoflavones.
    “The present findings provide no clear understanding of when or how localized cancer will develop to aggressive cancer, and of the related effect of isoflavones,” said the study’s first author, Norie Kurahashi, M.D., of the Epidemiology and Prevention Division of the National Cancer Center.
    “Given that Japanese consume isoflavones regularly throughout life, we do not know the period during which the effects of isoflavones on prostate cancer are preventive, and further research is required to find that out, including well-designed clinical trials,” she said.
    Until those studies are done, the researchers recommend that Japanese men continue to consume isoflavones through their food and not through supplements.
    “Consumption of isoflavones from traditional Japanese food throughout life may protect against the incidence of prostate cancer, but we cannot recommend the use of isoflavones from supplements for people who do not regularly consume these chemicals, because the relationship between isoflavones and the risk of advanced prostate cancer is not yet clear,” Kurahashi said.
    Isoflavones act as both strong antioxidants and plant-based estrogens. Soybeans are the most common source of isoflavones, especially genistein and daidzein, which have been shown in some animal studies to exert a protective effect against prostate cancer.
    Japanese men eat significantly more soy-based foods than do Western men, and the incidence of prostate cancer is much lower in Asian countries than in Western countries. Still, reviews of latent, or clinically insignificant, prostate cancer findings in autopsy reports have revealed no difference between the populations so scientists have theorized that isoflavones stop latent cancers from developing further.
    Smaller epidemiological studies in Japan have reached differing conclusions about the protective effects of soy on prostate cancer development. So this research team conducted the most comprehensive analysis to date. They polled thousands of men age 40-69 about their consumption of 147 foods, the most popular of which were miso soup (primarily made from fermented soybeans), natto (also a product of fermented soybeans) and tofu, made from soy milk. Japanese consume miso soup more frequently, usually daily, than other soy foods, and miso, natto, and tofu account for about 90 percent of the population’s consumption of daidzein and genistein, according to Kurahashi.
    The researchers then followed participants from 1995 through 2004 and found that 307 men were diagnosed with prostate cancer. In this group, 74 cases were advanced, 218 were confined to the prostate organ, and 15 were of undetermined stage.
    They concluded that intake of genistein, daidzein, miso soup and soy food had no overall link to diagnosis of prostate cancer. However, they calculated that the risk of developing localized prostate cancer was 50 percent lower in men who ate the most isoflavones compared to men who ate the least − meaning that men in the top category ate between two and three times as much isoflavone-rich food.
    However, in a discovery they cannot explain, they also calculated that the risk of developing advanced prostate cancer was twice as high in men who consumed two or more bowls of miso soup a day than in men who ate less than one bowl of soup.
    They also found that the protective effect of isoflavone-rich food was strongest in men who were older than 60: the more isoflavones they ate, the more they reduced their risk of developing localized prostate cancer. “Isoflavone may be protective for localized prostate cancer only in men aged more than 60 years, and may not have a protective effect in the early stage of prostate cancer in younger men,” the researchers conclude in their study.
    The inconsistencies in the finding − that isoflavones decreased the risk of localized prostate cancer, but not the risk of advanced prostate cancer − could be errors in food measurement, or could be due to the fact that the number of participants who developed advanced prostate cancer was small, said Kurahashi. Or, as researchers speculate, isoflavones could interact with the estrogen receptor on prostate tissue enough to inhibit production of testosterone, which can fuel prostate cancer. When tumors lose all of their estrogen receptors and stop responding to isoflavone-induced hormonal interference, they grow aggressively.
    “A broad body of research is required to clarify the timing and period of isoflavones’ preventive effect on prostate cancer development,” Kurahashi said.
    The mission of the American Association for Cancer Researchm founded in 1907, is to prevent and cure cancer. Founded in 1907, AACR is the world’s oldest and largest professional organization dedicated to advancing cancer research.

    #2
    Liebe Mitstreiter!

    Hier folgt die zweite Übersetzung, die ich aber nur in Kurzform liefere, weil ich die Mäuse-Studie für nicht sooo aussagefähig halte. Bei vertieftem Informationsbedarf (bitte melden) liefere ich aber gerne Details nach.

    Auch hier bitte ich die Profis, für uns "Normalos" weitere Erläuterungen zu liefern, die uns bei der Handhabung der Erkenntnisse weiterhelfen können.

    Viele Grüße

    Schorschel


    Die Chemoprävention bei Prostatakrebs durch Soja-Genistein

    24. März 2007

    (Nach einer allgemeinen Einführung (Soja, Genistein, Phyto-Östrogen, niedrige PK-Rate in Asien etc.) wird der Studienzweck erläutert. Interessant ist noch der Hinweis der Autoren, dass Asiaten, die nach Amerika ausgewandert sind und die dortigen Ernährungsgewohnheiten angenommen haben, den „Soja-Schutz“ verloren haben; das hatte ich schon einmal irgendwo gelesen.)

    Um den besten Zeitpunkt für eine Chemoprävention durch Genostein herauszufinden, haben Wissenschaftler der University of Alabama Versuche mit Mäusen unternommen, die speziell so gezüchtet wurden, dass sie PK entwickeln. Man nennt diese Mäuse TRAMP (transgenic adenocarcinoma mouse prostate).

    (Man hat dann drei Gruppen von Mäusen gebildet, die Genistein entweder nur vor der Pubertät oder nur nach der Pubertät oder während ihres gesamten Lebens als Nahrungszusatz gefüttert bekamen. Weiterhin wurden in einem separaten Experiment kastrierte Mäuse einbezogen. Hier nun eine Zusammenfassung der Ergebnisse in meinen Worten = keine Übersetzungen

    Nach 28 Wochen hatten 100% der Mäuse der Kontrollgruppe (d.h. kein Genistein wurde dem Futter zugesetzt) Neoplasien oder PK entwickelt (Hinweis von Schorschel: Die Mäuse waren ja extra so gezüchtet worden, dass das passierte!). Davon waren 6% Neoplasien sowie 16% gut differenzierte, 44% mäßig differenzierte und 34% schlecht differenzierte Prostata-Adenokarzinome.

    Bei den Mäusen, die nur bis zur Pubertät Genistein bekamen, war der Anteil mit schlecht differenzierten Karzinomen 6% geringer, bei den Mäusen mit Genistein-Zusatz nur nach der Pubertät war er 29% geringer. (Hinweis von Schorschel: Gemeint sind 29% von 34%, also eine Reduzierung um rd. 10%; nicht etwa 34% - 29% = 5%!!)

    Bei den Mäusen, die durchgehend den Genistein-Zusatz bekamen, halbierte sich der Anteil der schlecht differenzierten Läsionen auf 17%; gleichzeitig stieg der Anteil der mäßig differenzierten um 16 Prozentpunkte auf 60%).

    Bei den kastrierten Mäusen reduzierte sich der Anteil mit fortgeschrittenem PK um 35% ggü. der Kontrollgruppe. Bei den kastrierten Mäusen waren 100% der Tumoren schlecht differenziert ggü. 37% bei den nicht kastrierten Mäusen

    Aus diesen Daten schlussfolgern die Autoren wörtlich:

    Genistein könnte ein vielversprechender chemopräventiver Wirkstoff gegen androgenabhängigen und androgenunabhängigen Prostatakrebs sein.“

    Obwohl die Autoren konzedieren, dass ihre Ergebnisse z.T. statistisch nicht signifikant sind, sagen sie wörtlich:

    „Dennoch sind diese Daten ein starker Hinweis darauf, dass die lebenslange – und vielleicht auch nur im Erwachsenenalter – Aufnahme von Genistein die spontane Entwicklung von PK im TRAMP-Versuch unterdrücken kann.“

    Hier nun der englische Wortlaut:
    Soy Genistein chemoprevention of prostate cancer

    March 24th, 2007 by admin
    Population studies suggest that the more soy foods men eat, the lower their risk of prostate cancer. Genistein, the main phytoestrogen in soy food, has been proposed as a potential chemopreventive agent due to its anti-estrogen and tyrosine kinase inhibitory effects.
    Asian men who live in places where intake of soy foods is high are less prone to “clinically manifested” prostate cancer. But Asian men who immigrate to the ffice:smarttags" />lace> and adopt a Western diet lose this protection.
    To find out the most effective period for genistein chemoprevention, scientists at the Alabama used mice that are bred to develop prostate cancer. These are called Transgenic adenocarcinoma mouse prostate (TRAMP) mice.
    Dividing one set of mice into 3 groups, the researchers fed each group the same amount of genistein (250 mg genistein per kilogram of regular chow) during different periods of the life cycle:
    1. before puberty only
    2. in adulthood only
    3. throughout life
    Another set of control mice received regular chow diet only. Further tests were carried out to compare the effects on intact versus castrate TRAMP mice.
    By 28 weeks of age, 100% TRAMP mice fed plain diet developed prostatic intraepithelial neoplasia (PIN) or prostate cancer, with 6%, 16%, 44% and 34% developing high grade PIN, well differentiated, moderately differentiated and poorly differentiated prostatic adenocarcinomas, respectively.
    The mice fed the genistein-enriched diet only prepuberty (1-35 days postpartum) and only in adulthood (12 - 28 weeks) showed 6% and 29% decreases in poorly-differentiated cancerous lesions compared with controls, respectively.
    The most significant effect was seen in the TRAMP mice exposed to genistein throughout life (1-28 weeks) with a 50% decrease in poorly-differentiated cancerous lesions. “This was accompanied by a 36% increase in moderately differentiated tumors (44% to 60%).” the authors write.
    In a separate experiment in castrated TRAMP mice, dietary genistein suppressed the development of advanced prostate cancer by 35% compared with controls
    Of the tumors that developed in castrated TRAMP mice, 100% were poorly-differentiated in contrast to the 37% of noncastrated TRAMP mice that developed poorly-differentiated tumors.
    The authors conclude that “genistein may be a promising chemopreventive agent against androgen-dependent and independent prostate cancers.”
    The percentage of control animals with a score of poorly differentiated tumors was twice that of those fed genistein in the diet for 196 days. While admitting that this difference was not statistically significant, they say: “Nevertheless, these data strongly suggest that lifetime, and perhaps adult only, genistein
    exposure can suppress spontaneously developing prostate cancer in the TRAMP model.”
    The researchers also compared genistein, estrogen and ICI regulation of steroid receptors in the mice prostates. ICI is [an estrogen receptor blocker, described as a potent and pure estrogen antagonist. See definition below] They found that (ICI), genistein and estrogen down-regulated androgen receptor (AR), estrogen receptor alpha (ER-alpha) and progesterone receptor (PR) in the mice, and act independently of ER.
    “As people live longer,” they say, “this aging population results in a higher incidence of prostate cancer. Hence, there is need for novel preventive approaches for the management of this disease. “Chemoprevention by the use of dietary agents offers a viable option to block [the startup of cancer] or delay disease
    progression. Because prostate cancer is typically diagnosed in men aged 50 years and older, even a slight delay in the onset and subsequent progression of the disease through the use of dietary agents could have important health benefits.”
    “For our chemoprevention studies, we focused on the potential of timing of genistein exposure to protect
    against prostate cancer,” they write.
    Full text of the research article is available online in open access, full free text. Currently in .pdf:
    Journal of Carcinogenesis 2007, 6:3
    Published United StatesUniversity of 16 March 2007
    Genistein Chemoprevention of Prostate Cancer in TRAMP Mice
    Jun Wang, Isam-Eldin Eltoum and Coral A. Lamartiniere,
    Department of Pharmacology and Toxicology, University of Alabama at Birmingham, Birmingham, AL, USA
    Links to references:
    Tyrosine Kinase Inhibitors: Molecules With An Important Mission Parker Hughes Institute.
    Tyrosine kinase inhibitors in cancer drug discovery
    Alex Matter, M.D.
    Novartis Pharma AG, 4002 Basel, Switzerland
    ICI 182780
    “A drug used to treat certain types of breast cancer in postmenopausal women. It is also being studied in the treatment of other types of cancer. ICI 182780 blocks estrogen activity in the body and belongs to the family of drugs called antiestrogens. Also called fulvestrant and Faslodex.”




    Kommentar


      #3
      Nix genaues weiß man nicht

      Hallo Schorschel,

      große studie, kleine Resonanz. Aber trotzdem Danke für das Aufspüren und die Übersetzung. Eigentlich machen uns diese Studien auch nicht schlauer als vorher, sie bestätigen im Grunde genommen nur, was man bereits weiß. Schade, dass in der Menschen-Studie schon Männer ab 40 Jahren eingeschlossen waren. Hätte man Männer ab 60 genommen, wäre das Ergebnis vielleicht anders ausgefallen, aber darauf werde ich in einem späteren post eingehen.
      Dass die Schutzfunktion der Phytoöstrogene mit dem Verlust des ER beta im Laufe des Übergangs in einen AUPK abgeschwächt wird und dieser praktisch durch den ER alpha ersetzt wird, der kanzerogene Effekte auf die Zelle ausübt, sagt uns schon Prof. Bonkhoff in seinem Papier Neue Einblicke in die Rolle der Östrogene und ihrer Rezeptoren im Prostatakarzinom von 2003. (auch nachzulesen in KISP unter Östrogene). Da PK-Betroffene anscheinend alle unter einer Östrogen-Dominanz leiden, wäre es natürlich interessant zu erfahren, wie schnell der Krebs mit bzw. ohne Pyhytoöstrogene wächst, denn wenn die Phytoöstrogene die Rezeptoren besetzen, ist ihre Wirkung ja ungleich schwächer als die der menschlichen Östrogene. Aber wachsen wird er auf alle Fälle. Bonkhoff empfiehlt in dieser Situation eine Anti-Östrogentherapie mit z.B. Raloxifen (wenn man denn einen Arzt findet der mitzieht).

      Ich glaube, es ist unstrittig, dass Soja bzw. Genistein eine Rolle bei der Prävention von Prostatakrebs spielen kann. Was ist aber, wenn man bereits an Krebs erkrankt ist ? Wenn man z.B eine katastrophale Erstdiagnose bekommt und einem der Uro erklärt, dass bei dieser schlechten Prognose die statistische Wahrscheinlichkeit von Metastasen sehr groß ist und man dann, wenn man sich gezwungenermaßen mit dieser Materie beschäftigen muss bald erkennt, dass die Möglichkeiten der Schulmedizin in dieser Situation äußerst begrenzt sind. Dann begibt man sich auf die Suche und landet bald bei Soja und Genistein und seinen vermuteten Eigenschaften, als da sind:

      eine antiangionesische Wirkung
      eine die Zellteilung und das Zellwachstum hemmende Wirkung
      Erhaltung der Zellhaftung indem es die Tyrosinkinase Rezeptoren blockiert

      Das sind natürlich attraktive Aussichten, wenn man von Metastasen bedroht ist, zumal diese Effekte von Genistein zwar nicht am Menschen, aber doch in vitro und in vivo mehrfach nachgewiesen und erhärtet worden sind.

      Dann sind da die aus Sicht der Ernährung positiven Punkte:

      Soja ist cholesterin- und laktosefrei
      Es ist ein wertvoller Eiweißlieferant, besonders für Vegetarier
      Soja hat eine sehr niedrige glykämische Last und man kann damit den Verzehr von kohlenhydratreichen Lebensmittlen wie Brot, Kartoffeln, Reis und Nudeln einschränken, die mit ihrem hohen Glukosegehalt im wahrsten Sinne des Wortes ein gefundenes Fressen für den Krebs sind.

      Als Hochrisikofall kommt man an Soja einfach nicht vorbei, allen Pessimisten und auch Dr. L. zum Trotz. ( Ich habe ja schon einmal das Papier von Ed Friedmann ins Forum gestellt, der vielleicht eine Erklärung dafür hat, dass DHBler kein Soja zu sich nehmen sollten, da sie Finasterid nehmen). Hoffentlich wird das jetzt nicht als DHB-lastig angesehen.

      Es ist also eine Glaubensfrage, ob man Soja nimmt oder nicht. Entweder man glaubt daran und nimmt es, oder man zweifelt und nimmt es nicht. Das gilt übrigens für alle Ergänzungsmittel.

      Im PCRI Chicago 2006 Video antwortet ein emeritierter Statistikprofessor auf die Forderung von Dr. Chodak, das Ergänzungsmittel, in diesem Fall Vitamin E, von den Ärzten nur empfohlen werden sollte, wenn ihre Wirkung in einer klinischen Studie bewiesen worden ist, folgendermaßen:
      "Wenn Sie an Gott glauben, und es kommt die Zeit, und Sie finden heraus, dass einen Gott gibt, so ist das ok.
      Wenn Sie nicht an Gott glauben, und es kommt die Zeit, und Sie finden heraus, das es keinen gibt, so ist das auch ok.
      Wenn Sie aber nicht an Gott glauben und es kommt die Zeit, und Sie finden heraus, es gibt ihn. Was dann ?"

      Ich bin übrigens kein religiöser Mensch, aber ich finde diese Worte beschreiben sehr gut unser Verhältnis zu Ergänzungsmitteln.

      Einen weiteren schönen Frühlingstag

      Jürgen

      Kommentar


        #4
        Zitat von JürgenS Beitrag anzeigen

        ...große studie, kleine Resonanz. Aber trotzdem Danke für das Aufspüren und die Übersetzung....

        Eigentlich machen uns diese Studien auch nicht schlauer als vorher...
        Hallo Jürgen,

        schön, dass jemand etwas zum Thema beiträgt...

        Oft bestätigen Studien in der Tat nur das, was man schon weiß, oder zumindest ahnt. Mich hat das Thema Soja sehr interessiert; insofern war es mir die Mühe des Übersetzens wert.

        Auch Dir eine gute Zeit und herzliche Grüße

        Schorschel

        Kommentar


          #5
          Hallo Jürgen, hallo Schorschel,

          mich hat dieser Thread, auch wenn vieles schon irgendwo zu lesen war, sehr beeindruckt. Beeindruckt auch besonders zum Thema Soja, weil ich mich als immer noch überzeugter DHBler (trotz IMRT) von Soja möglichst fern gehalten habe, obwohl meine Frau unzählige Soja enthaltende Nahrungsmittel bei uns bevorratet.

          Aus Jürgens Antwort :Es ist also eine Glaubensfrage, ob man Soja nimmt oder nicht. Entweder man glaubt daran und nimmt es, oder man zweifelt und nimmt es nicht. Das gilt übrigens für alle Ergänzungsmittel.

          Ich werde doch wieder Soja-Fan. Was kann mir denn jetzt damit noch drohen?

          Aus Jürgens Antwort : Im PCRI Chicago 2006 Video antwortet ein emeritierter Statistikprofessor auf die Forderung von Dr. Chodak, das Ergänzungsmittel, in diesem Fall Vitamin E, von den Ärzten nur empfohlen werden sollte, wenn ihre Wirkung in einer klinischen Studie bewiesen worden ist, folgendermaßen:
          "Wenn Sie an Gott glauben, und es kommt die Zeit, und Sie finden heraus, dass einen Gott gibt, so ist das ok.
          Wenn Sie nicht an Gott glauben, und es kommt die Zeit, und Sie finden heraus, das es keinen gibt, so ist das auch ok.
          Wenn Sie aber nicht an Gott glauben und es kommt die Zeit, und Sie finden heraus, es gibt ihn. Was dann ?"

          Die letzte Frage würde ich mir dann wohl stellen müssen.

          "Überzeugungen sind oft die gefährlichsten Feinde der Wahrheit"
          (Friedrich Nietzsche)

          Gruß Hutschi

          Kommentar


            #6
            Zitat von Hutschi Beitrag anzeigen
            1. Ich werde doch wieder Soja-Fan...

            2. Die letzte Frage würde ich mir dann wohl stellen müssen.

            "Überzeugungen sind oft die gefährlichsten Feinde der Wahrheit"
            (Friedrich Nietzsche)

            Gruß Hutschi
            Lieber Hutschi!

            Ad 1: Ich auch; ich hatte mich auch ferngehalten und werde Soja-Gerichte (insbesondere auch die kreolischen - jetzt wieder genießen!

            Ad 2: Es gibt ja nicht nur eine Wahrheit, wie Du weißt, denn auch Wahrheit ist etwas Subjektives.

            Tröstlich ist vielleicht folgender Spruch:

            Klug ist jeder - der eine vorher, der andere hinterher.
            Russisches Sprichwort

            Herzlich grüßt

            Schorschel

            Kommentar


              #7
              Hallo Hutschi, hallo Schorschel,

              Gegen ein bisschen Soja dann und wann ist sowieso nichts einzuwenden. Der harte Kern nimmt mindestens die zur Prävention empfohlenen 40-50 Gramm Sojaeiweiss pro Tag. Das entspricht etwas mehr als 1 Liter Sojamilch.

              Aber besonders DHBler sollten vielleicht doch den Thread No.103 im Archiv, Diagnostik & Therapie lesen. Ed Friedmanns Modell ist zwar auch nur eben das, ein Modell, scheint aber auch schlüssig, wenn es denn wirklich so funktioniert.

              Grüsse

              Jürgen

              Kommentar


                #8
                Der verlorene "Soja-Schutz"

                Hi Schorschel,

                Du warst ja sehr fleißig. Hoffentlich hast Du bei den Übersetzungen in der Sonne gesessen und gleichzeitig ein bisschen Vitamin D getankt.

                Der Hinweis der Autoren der Mäusestudie, dass Asiaten der zweiten oder dritten Generation in Amerika die dortigen Essgewohnheiten angenommen haben und deshalb den Soja-Schutz verloren haben ist nicht neu, wie Du ja auch bemerkt hast.

                Hast Du schon einmal Asiaten kennengelernt, die ihre Essgewohnheiten ihrem neuen Gastland anpassen? Ich meine Chinesen essen chinesisch, Japaner japanisch und Vietnamesen vietnamesisch und geben ihre Essgewohnheiten an ihre Kinder weiter. Geh mal in die Asienmärkte und schau Dich um, wer dort einkauft.

                Wenn Asiaten in Amerika vermehrt an PK erkranken, liegt es vielleicht nicht nur daran, dass sie weniger Soja essen, sondern es liegt vielleicht darin begründet, dass sie zusätzlich mehr Fleisch und generell eine kalorienreichere Ernährung zu sich nehmen. Soja mit einer an fleischreichen Ernährung verträgt sich nicht, wenn es um den PK geht, da wird die Schutzfunktion ausgehebelt. Meiner Meinung nach ist die Arachidonsäure der böse Bube.

                Es gibt auch Hinweise, dass Nisei und Sansei (Japaner der zweiten und dritten Generation) auf Hawaii vermehrt an Alzheimer leiden als Polinesier und Amerikaner kaukasischer Abstammung, was ebenso auf Sojakonsum zurückgeführt wird. Also, irgendwas passt da nicht zusammen.

                Einen schönen Abend

                Jürgen

                Kommentar


                  #9
                  Zitat von JürgenS Beitrag anzeigen
                  Soja mit einer an fleischreichen Ernährung verträgt sich nicht, wenn es um den PK geht, da wird die Schutzfunktion ausgehebelt. Meiner Meinung nach ist die Arachidonsäure der böse Bube.
                  Hallo Jürgen,

                  hört sich alles ziemlich grauslich an...

                  Meinst Du, dass "nur" die Schutzfunktion flöten geht oder hältst Du die Kombination Soja-Fleisch sogar für aktiv schädlich?

                  Gruß

                  Schorschel

                  Kommentar


                    #10
                    Hallo Schorschel,

                    ich halte die Kombination Soja-Fleische bei einer gesunden Person nicht für aktiv schädlich. Bei einem PK-Erkrankten halte ich alle tierischen Fette für schädlich, sei es nun Fleisch, Milch, Käse oder Eier. Wenn ich denn Fleisch essen muss, kann ich auch auf Soja verzichten. Man muss konsequent sein, wenn man Krebswachstum mit der Ernährung verlangsamen will, es gibt da meiner Meinung kein ja...aber.

                    Grüsse

                    Jürgen

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                      #11
                      Der Japanische Mann

                      Hallo again,

                      Allen Sojastudien wird vorangestellt, dass Männer in asiatischen Ländern mit einem hohen Sojakonsum weitaus weniger an Prostatakrebs erkranken als Männer in westlichen Ländern.

                      Aber liegt es nur an Soja ?

                      Nehmen wir den japanischen Mann. (oder Frau). Bis zum 2. Weltkrieg ernährten sich Japaner fast ausschließlich fleischlos mit Reis, Weizen- und Buchweizennudeln, Fisch und anderen Meeresbewohnern, Seetang und Seealgen, frischen und in Salz eingelegtem Gemüse und verschiedenen Sojaprodukten wie Miso, Natto, den verschiedenen Tofuarten und grünem Tee. Molkereiprodukte und Zucker spielten keine Rolle in der Ernährung.

                      Daran hat sich bis heute nicht sehr viel geändert, besonders bei der Ernährung der über 60 jährigen. Zyniker behaupten, wenn man die Alten mit der modernen japanischen Küche ernährte, würden sie in kürzester Zeit das Zeitliche segnen.

                      Natürlich hat nach dem Krieg der westliche Einfluss auch in Japan Einzug gehalten, voran die Herrlichkeit amerikanischen "junk foods", Spaghetti, Pizza und Co. Man isst jetzt mehr Fleisch zusätzlich zur traditionellen Ernährung, allerding nur einen Bruchteil dessen, was Amerikaner und Europäer verzehren. Leider essen die Japaner viel Frittiertes, alles was frittiert werden kann, wird frittiert. Fleisch, Fisch, Kroketten, Gemüse sind mit einer von Fett vollgesogenen Panade umgeben, was sehr gut schmeckt, aber wohl äußerst ungesund ist. Obwohl die Japaner mehr Kalorien zu sich nehmen als früher, sieht man sehr wenig übergewichtige Leute.

                      Die meisten Regionen Japans sind auch im Winter von der Sonne verwöhnt, es gibt keine grauen, dunklen, langen Winter wie in Nord/Mitteleuropa und Nordamerika. Japaner leiden deshalb wahrscheinlich auch nicht unter Vitamin D Mangel.

                      Wenn man alle diese Faktoren einbezieht, wenig tierische Fette, viel Fisch, Seetang (Jod), viel frisches Gemüse, viel grünen Tee (gibt es in Restaurants umsonst), viel Soja und genügend Sonne, dann kann man meiner Meinung nach nicht nur Soja für den "Krebsschutz" japanischer Männer heranziehen.

                      Es gibt Prognosen, die davon ausgehen, dass in etwa 15 Jahren der Prostatakrebs in Japan an zweiter Stelle hinter Lungenkrebs rangieren wird, und das aufgrund des höheren Fettverzehrs.

                      Also, lasst Euch den Lammbraten schmecken !!

                      Frohe Ostern

                      Jürgen

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                        #12
                        Zitat von PeterPan

                        ...In einer Studie konnte zum ersten mal in einem lebendem Organismus aufgezeigt werden, dass Genistein aus Soja-Bohnen die Metastasierung von Prostata-Krebs um 96% (also fast vollständig) hemmte...
                        Hallo PeterPan!

                        Hast Du auch diesen Artikel auf der von Dir verlinkten Website gelesen?

                        Soy Found Protective Against Localized Prostate Cancer (Mar. 16, 2007) — The largest study examining the relationship between the traditional soy-rich Japanese diet and development of prostate cancer in Japanese men has come to a seemingly contradictory conclusion: Intake ...
                        Da wird gesagt, dass Isoflavone - je nach Krebsstadium - schädlich oder nützlich seien.

                        Was hältst Du davon?

                        Gruß

                        Schorschel

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                          #13
                          Zitat von Schorschel Beitrag anzeigen
                          Da wird gesagt, dass Isoflavone - je nach Krebsstadium - schädlich oder nützlich seien.
                          Gruß
                          Schorschel
                          Nicht ganz, Schorschel - da steht "schädlich oder nützlich sein können". Darüber hinaus steht, dass es Meßfehler sein können, das es Unterschiede im Alter der untersuchten Männer gab, die eine Rolle spielen können, also viele "may be's" "could be's", die mehr Fragen aufwerfen als sie beantworten. Wir sollten solche Arbeiten verfolgen aber nicht zu ernst nehmen. Zu viele unbekannte Faktoren außer der Tatsache, dass Japaner bei traditioneller Ernährung bessere Karten haben. Und da wissen nur, dass dies für Japaner gilt. Afro Amerikaner sind z.B. statistisch mehr gefährdet als ihre weißen Landsmänner. Wir wissen noch viel zu wenig über die komplizierten Zusammenhänge bei Krebsentstehung- und Entwicklung. Zu viel Nachdenken kann auch wibbelig machen, was das Immunsystem schwächen kann.
                          Gruß,
                          Hans-W.

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