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Körpereigenes Blutprotein als Waffe im Kampf gegen Prostatakrebs

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    Körpereigenes Blutprotein als Waffe im Kampf gegen Prostatakrebs

    Hallo,

    Wachstum und Vermehrung von Zellen werden von körpereigenen Kontrollmechanismen überwacht. Stimulierende und hemmende Faktoren befinden sich in einem gesunden Organismus im Gleichgewicht. Eine Störung dieses Gleichgewichts kann zum ungehemmten Wachstum entarteter Körperzellen (Krebszellen) führen. Körpereigene Bluteiweiße können die durch endogene und exogene Faktoren verursachte Stimulation des Wachstums von Prostatkrebszellen blockieren.

    Ein solches Eiweiß ist der Proteaseinhibitor A2M, der eiweißspaltende Enzyme (Proteasen) hemmt und inaktiviert. So bildet A2M ein Bollwerk gegen die gewebezerstörende Wirkung von Proteasen, die auch von Tumorzellen während des invasiven Wachstums in hoher Konzentration freigesetzt werden. Durch einen besonderen Mechanismus wird nach Bindung von Proteasen an A2M die Raumstruktur des Inhibitors so verändert, dass er zellwachstumsregulierende Eiweiße (Zytokine) bindet.
    Pathologisch erhöhte Konzentrationen solcher Zytokine (z.B. bei Entzündungen oder Krebserkrankungen) können über diesen Mechanismus eliminiert werden. Dafür sorgt ein spezifischer Rezeptor für A2M auf Zelloberflächen, durch den die Proteasen und Zytokine mitsamt Inhibitor in die Zelle aufgenommen und unschädlich gemacht werden. Die A2M-Menge im Blut nimmt mit zunehmendem Alter ab und sinkt bei ebenfalls veränderter Rezeptorexpression besonders bei Prostatakrebspatienten auf niedrigste Werte. Damit fallen wichtige, dasTumorwachstum hemmende Mechanismen aus. Das Team um Prof. Gerd Birkenmeier, Universität Leipzig, erforscht den Mechanismus der tumorhemmenden Wirkung des A2M. Ziel ist es nach Wegen zu suchen, diesen biologischen Mechanismus für therapeutische Zwecke zu nutzen. Ferner soll geprüft werden, ob bestimmte Variationen in den Genen des A2M und seines Rezeptors den Krankheitsverlauf beeinflussen.

    "Ein Gott ist der Mensch, wenn er träumt, ein Bettler, wenn er nachdenkt" (Friedrich Hölderlin)

    Gruß Hutschi
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