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Sterbehilfe, am 28.03. um 20.15 h 3 SAT

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    Sterbehilfe, am 28.03. um 20.15 h 3 SAT

    Hallo, liebe Mitstreiter, Ärzte usw.,

    den Hinweis auf obige Sendng gebe ich, weil ich ohne jede Resonnanz schon viele Male dignitas angeschnitten und weil ich mich jetzt konkret dort angemeldet habe. Da ich Chemo und andere ähnliche "Torturen" wegen der bekannten Nebenwirkungen und der geringen Aussicht auf Gewinn ablehne, erwäge ich trotz meiner sehr brenzlichen Situation wait and see, also alles abzusetzen, und bei sich zeigenden dauernden Schmerzen in die Schweiz zu fahren.

    Soeben widersprach mein Onkologe dieser Idee vehement und empfahl, die letzte Nach erstmals aufgetauchten schlimmen Rückenschmerzen bestrahlen zu lassen, in zwei oder drei Sitzungen.

    Hat jemand Anregungen? (Vgl. meine sehr verkürzte PK-Geschichte incl.Tel.-Nr.)


    Viele Grüße von frihama

    #2
    Hallo, frihama
    das ist jetzt nicht Dein Ernst, Du willst kneifen , in die Schweiz fahren und einfach abtreten, mir sträuben sich die Haare, kämpf , verdammt noch mal.
    wait und see ist sicherlich nicht das richtige, Du hast doch noch Optionen, warum z.B. nicht die vom Onkologen vorgeschlagene Bestrahlung, und dann , denke noch mal gründlich über die Chemo nach. Mein Mann hat sie erhalten und zwar die volle Dosis, ihn hat sie arg mitgenommen, aber bei vielen anderen gibt es keine oder nur minimale Nebenwirkungen, und selbst wenn, bei meinem Mann waren es 3 Monate, es geht vorbei und jetzt hat er alles vergessen.
    Man(n) kann doch nicht einfach aufgeben.
    Christine

    Kommentar


      #3
      Sterbehilfe, am 28.03. um 20.15 h 3 SAT

      Lieber Fiahama,

      Du hast schon schlimme Nebenwirkungen aber die kommen nicht von den Behandlungen die Dir noch bevorstehen könnten, sondern Dein psychisches Gleichgewicht ist total aus dem Gleichgewicht gekommen!

      Deine behandelnde Ärzte müßten jetzt eigentlich Massnahmen ergreifen ob Du willt oder nicht.

      Du hast mehr als nur einen Querschädel, das Andere möchte ich nicht hinzu fügen.

      Spende lieber das Geld für einen wohltätigen Zweck als es in die Schweiz zu tragen!

      Gruß Helmut

      Kommentar


        #4
        Zitat von Helmut.2 Beitrag anzeigen
        Lieber Fiahama,

        Du hast schon schlimme Nebenwirkungen aber die kommen nicht von den Behandlungen die Dir noch bevorstehen könnten, sondern Dein psychisches Gleichgewicht ist total aus dem Gleichgewicht gekommen!

        Deine behandelnde Ärzte müßten jetzt eigentlich Massnahmen ergreifen ob Du willt oder nicht.

        Du hast mehr als nur einen Querschädel, das Andere möchte ich nicht hinzu fügen.

        Spende lieber das Geld für einen wohltätigen Zweck als es in die Schweiz zu tragen!

        Gruß Helmut
        Lieber Helmut!

        Sorry, aber Deinen Beitrag finde ich absolut unangemessen. So geht man nach meiner Überzeugung nicht mit einem Menschen um, der in einer Weise mit sich ringt, wie frihama das derzeit tut.

        Schorschel

        Kommentar


          #5
          Zitat von frihama Beitrag anzeigen
          ... weil ich mich jetzt konkret dort angemeldet habe.
          Lieber Fritz,
          ich habe die Sendung gesehen und auch die anschliessende Diskussion. Der Berliner Palliativmediziner wies darauf hin, dass ein Problem von Patientenverfügungen ist, dass ganz konkret eine Situation beschrieben werden muss, die der Patient noch gar nicht selbst erfahren hat. Und dass es deshalb vorkommt, dass dann, wenn die beschriebene oder eine ähnliche Situation eintrifft, der entsprechenden Patient seine Einstellung und die Patientenverfügung ändert.

          Ich meine, dass das ein wichtiger Hinweis ist.
          Das eine ist die Angst vor dem schmerzhaften knochenmetastasierten Sterben, das andere das Wissen, ob und wanns passiert und was das bedeutet, auch hinsichtlich Schmerztherapie. Du hast es noch nicht erfahren, ich auch nicht, die meisten hier nicht, wir wissen nur von einer Reihe gestorbener Männer, was in den letzten Tagen/Wochen war, das schon (abgesehen von anderen Erfahrungen anderer Gestorbener). Aber das hilft nicht viel, denn in jedem Fall ist der eigene Wille das entscheidende und er muss hinzukommen: Was will ich? Wie will ich mich für die letzte unausweichliche Sterbe-Phase entscheiden? Und diese Fragen stellen sich tatsächlich beim metastasierten PK ab einem bestimmten Punkt. Die Frage ist, ob dieser Punkt bei Dir erreicht ist.
          Auch das wurde in der Sendung gesagt, dass heutzutage immer mehr Entscheidungs-Bedarf auftaucht, weil es immer noch was gibt, das getan werden könnte - also muss man eine bewusste Verzichts-Entscheidung treffen.
          Insofern kann es sein, dass Deine Entscheidung, alles abzusetzen, keine Chemo oder Bestrahlung machen zu lassen, und Dich bei dignitas anzumelden, diesem entspricht. Auch wenn sie dem nicht entspricht, sie ist natürlich in jedem Falle zu respektieren. Zwar finde ich die Überschrift, die in der Sendung vorkam, „Mein Tod gehört mir“, Quatsch, gemeint ist eher „Mein Sterben gehört mir“, aber ich finde ich auch, dass die Entscheidung darüber, was ein würdiger Tod bzw. ein würdiges Sterben ist, nur der Einzelne treffen kann.

          Aber ich finde doch, dass Du uns noch nicht verlassen solltest. Und auch, dass Du durchaus noch selbst in der zweifellos eskalierenden Situation jetzt LEBEN, weiterleben kannst.

          Meiner Erinnerung nach hast Du schon damals in Konfrontation mit der Erkenntnis des fortgeschrittenen Charakters Deiner Krankheit die Spontan-Reaktion gehabt, dass Du das, was Dich da vermutlich erwarten würde, nicht über Dich ergehen lassen würdest. Auch die Idee, in die Schweiz zu gehen, hast Du ja schon etwas länger.

          Du hast auch immer wieder ein Argument gebracht, das in Deiner Kurz-PKG hier in Deinem Profil auch auftaucht: "Ansonsten seit Geburt keine Beschwerden!?!?"
          So, als ob der Kontrast zwischen einem beschwerde- und krankheitsfreien Leben und einer PK-Diagnose im Alter schon selbstsprechend genug wäre. Es ist nun mal so, dass aus welchen Gründen auch immer Dich und viele andere der PK „getroffen“ hat und dass er lebensbedrohlich ist. Das ist nun schon Deine Lebens-Erfahrung seit knapp 4 Jahren. Du hast nicht, trotz Deiner Spontan-Reaktion, daraus den Schluss gezogen und umgesetzt, dass das ja alles keinen Sinn hat und Tschüss … sondern Du hast Dich eingelassen auf die Beschäftigung mit Deiner Krankheit, auf die Suche nach Behandlungen, hast jede Menge Menschen angesprochen, dadurch auch kennengelernt, hast Dich selbst in Deinem eigenen Lebensverständnis geändert. War das so schlimm?

          Ich möchte Dich also einfach darauf hinweisen, dass die Frage, was elendiges Sterben oder Sterben überhaupt ist, nicht nur einfach eine Frage des objektiven Wissens ist, sondern vor allem der Angst. Dass aber bei näherem Hinsehen so oder so wir uns alle mit unserer Sterblichkeit beschäftigen und arrangieren müssen und dass eine langsam fortschreitende Erkrankung ja auch die Möglichkeit bietet, sich (gezwungenermassen) damit zu beschäftigen.

          Da ich Chemo und andere ähnliche "Torturen" wegen der bekannten Nebenwirkungen und der geringen Aussicht auf Gewinn ablehne, erwäge ich trotz meiner sehr brenzlichen Situation wait and see, also alles abzusetzen, und bei sich zeigenden dauernden Schmerzen in die Schweiz zu fahren.
          Ja, das ist aber dann der Abschied. Wait and see in Deiner Situation heisst, dass Du das Argument der aufkommenden Schmerzen brauchst, um Dich selbst davon zu überzeugen, dass nichts mehr geht. Klar, der Weg, wie komme ich mit metastasiertem PK um, ist einfacher als umgekehrt, wie lebe ich trotzdem weiter.
          „Chemo und andere ähnliche „Torturen““ – woher weißt Du, ob es nicht trotzdem die Chance gibt, dass Du z.B. durch Taxotere doch nochmal einen Lebensabschnitt geschenkt bekommen könntest? Ausgeschlossen ist das nicht.
          Es ist nicht einmal ausgeschlossen, mit einer Vitamin-C-Hochdosis-Kur noch was erreichen zu können. Du hast mit derzeit davongaloppierendem PSA nicht gerade den Null-PSA-neurokrinen PK, dem nichts mehr was anhaben kann. Auch hast Du Dich ja lange gut gehalten, warum die Spritze Anfang des Jahres unterbrochen (Prof-Empfehlung) …. Seitdem geht der PSA ab. Unterstützt durch naturheilkundliche Behandlungen könnten vielleicht noch effektive Metastasen-Stopp-Methoden gefunden werden.

          Soeben widersprach mein Onkologe dieser Idee vehement und empfahl, die letzte Nach erstmals aufgetauchten schlimmen Rückenschmerzen bestrahlen zu lassen, in zwei oder drei Sitzungen.
          Wenn er das empfiehlt, müsste er aber auch gleich eine Idee gg. den sich ausbreitenden PK haben, s. PSA-Verdopplungszeiten: Wie stoppen?

          Hat jemand Anregungen? (Vgl. meine sehr verkürzte PK-Geschichte incl.Tel.-Nr.)
          Viele Grüße von frihama
          Und immer noch fragst Du nach „Anregungen“ – wofür aber? Sieh mal, wenn ich mir das in dem Film gezeigte verabreichte Medikament anschaue, dann noch die Verfahrensweise in Oregon, die mir übrigens sehr gefallen hat, dann ist die Lage doch so: Wir alle, die wir damit rechnen müssen, dass uns der PK irgendwann dahinrafft, haben früher oder später eine Idee, wie wir mit dem PK-Sterben umgehen wollen. Meine Idee damals, als ich Barry Sears entdeckte, war, dass ich einfach meine Fischöl-Dosis verdrei- oder vierfache, sodass ich dann immer flüssiger werde (genauer die Zellmembranen), bei gleichzeitiger Schmerzbekämpfung, bis mich dann der Schlag trifft, was bei Eskimos schon mal vorkommt. Oder dass ich, da marcumarisiert, einfach auf den Verblutungs-Tod setze, da gibt’s eine physiologische Ohnmacht und das wars. In Oregon haben ziemlich viele Leute das terminale Medikament verschrieben bekommen, aber nur wenige haben es wirklich auch genommen. Den meisten war bei guter Palliativ-Versorgung es genügend, zu wissen, dass es da was gibt und dass sie frei entscheiden können. Und so hast Du die Schweiz-Option und dignitas. Das kann beruhigend sein. Meine Bitte an Dich ist nur: Bittebitte, warum denn jetzt schon??

          Liebe Grüsse,
          Rudolf

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            #6
            Lieber Rudolf,

            ich danke Dir für diesen außerordentlich einfühlsamen und gleichzeitig inhaltsreichen Beitrag, der mich sehr berührt hat. Ich hoffe von Herzen, dass Fritz (dem ich meine Gedanken in einer privaten Mail geschrieben habe) Deinen beeindruckenden Beitrag zum Anlass nimmt, seine gedanklichen Perspektiven und Optionen noch einmal - weit über das Thema Schweiz hinaus - zu prüfen.

            In diesem Sinne grüßt ziemlich beklommen

            Schorschel

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              #7
              Hallo Fritz,

              wir haben miteinander telefoniert! Meine Meinung habe ich Dir gesagt. Es ist Dein gutes Recht, darüber zu entscheiden, wann und wie Du von dieser Welt gehen willst. Hegel bezeichnet diesen Weg als die letzte Freiheit des Menschen.

              Übrigens Rudolf, Respekt für Deine in Deinem Beitrag ausführlich mitgeteilten Gedanken.

              Nur Fritz, ich sage es hier nocheinmal, Du solltest jetzt die therapeutischen Möglichkeiten, die für Dich ja absolut vorhanden sind, beim Schopfe packen!

              Gehe auf den Arzt oder die Ärzte Deines Vertrauens zu und prüfe, ob mit Unterstützung Deiner Frau und dieser Fachärzte ein für Dich akzeptabler Weg gefunden werden kann.

              Es gibt für Dich und alle hier im Forum ja z.B. auch noch den Krebsinformationsdienst (KID): kid@Dkfz-Heidelberg.de !

              Hier stehen sehr kompetente Ärzte für spezielle und allgemeine Auskünfte zur Verfügung.

              Also Fritz, meine Meinung:

              Es gibt eine Zeit zum Leben und

              es gibt eine Zeit zum Sterben!

              Bitte denke mit Hilfe Deiner Lieben darüber nach!

              Ich grüße Dich herzlich

              Werner R.

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                #8
                Auch der mutmaßliche Wille zählt

                Der Bundesgerichtshof (BGH) hat einen Beschluss zur Sterbehilfe veröffentlicht, wonach dem mutmaßlichen Willen eines Patienten künftig mehr Beachtung geschenkt werden muss.
                Bitte - hier - weiterlesen.

                "Mich lässt der Gedanke an den Tod in völliger Ruhe. Ist es doch so wie mit der Sonne: Wir sehen sie am Horizont untergehen, aber wir wissen, dass sie uns "drüben" weiter scheint"
                (Johann Wolfgang von Goethe)

                Gruß Harald

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