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Wait and see, watchful waiting, active surveillance: Müssen wir jetzt neu lernen?

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    Wait and see, watchful waiting, active surveillance: Müssen wir jetzt neu lernen?

    Müssen wir uns jetzt neu orientieren mit der Unterscheidung von Zuwart-Strategien? Kann mir das jemand über Ostern erklären??

    Schöne Feiertage

    Dieter

    #2
    Hallo Dieter.
    Deine Frage ist mir ebenso unverständlich wie Dein Autoaufkleber. Dass es sich bei diesen Strategien um ein- und dieselbe Sache handelt, weisst Du ebenso wie ich und alle anderen.
    Wait and see, watchful waiting, active surveillance ist immer dann die richtige (und kostengünstigste und nebenwirkungsärmste) Behandlungsstrategie, wenn (und solange) es sich um Haustierkrebse handelt. Hackethal hat sich als erster wegen dieser Krebse mit dem Rest der Ärzteschaft angelegt - leider bis heute nur mit mässigem Erfolg, wie Du ja auch in dem Thread von OttoGerd wieder mal bestätigt finden kannst.
    Ich sehe es schon als Glücksfall an, dass die Operier- und Bestrahlungswut unserer Mediziner historisch bedingt sich jetzt nur noch auf Prostatakrebs beschränkt. Nicht auszudenken, wenn sie gleicherweise bei Beinbruch die Beine amputieren, bei Zysten die Nieren entfernen, bei Polypen den Darm abschneiden und künstliche Darmausgänge legen würden. Lange genug hatten sie ja auch bei Brustkrebs gewütet: den Frauen bei Knötchen die Brüste abgeschnitten und dann vorsorglich auch gleich die Gebärmutter mit entfernt. Bis couragierte Frauen in den Selbsthilfegruppen diesem Treiben ein Ende bereiteten. Jetzt wird da vernünftig therapiert.

    Warte nur! Gleich nach Ostern werde ich einen neuen Autoaufkleber entwerfen und in Auftrag geben: Vorsicht! Husumer!

    Schönes Osterfest! Reinardo

    Kommentar


      #3
      Zitat von Reinardo
      Deine Frage ist mir ebenso unverständlich wie Dein Autoaufkleber
      Aber Reinardo, ich hatte Dich immer für einen phantasie- und humorvollen Zeitgenossen gehalten, insbesonders nach Deinem Lady Chatterly-Beitrag. Sollte ich mich geirrt haben? Übrigens: Das mit dem Aufkleber ist kein Schmäh. Auf meinem Auto klebt er jedoch nicht!

      Zitat von Reinardo
      Dass es sich bei diesen Strategien um ein- und dieselbe Sache handelt, weisst Du ebenso wie ich und alle anderen
      Das hatte ich auch immer geglaubt! Doch da scheint es aber jetzt wichtige Unterschiede zu geben. Könnte aber auch mit meinen Englischkenntnissen zusammenhängen.

      Wünsche Dir angenehme Feiertage unter iberischem Himmel
      Dieter

      Kommentar


        #4
        Zitat von Reinardo Beitrag anzeigen
        Dass es sich bei diesen Strategien um ein- und dieselbe Sache handelt, weisst Du ebenso wie ich und alle anderen
        Lieber Reinardo!

        ich widerspreche Dir ja nur ungern, aber für mich sind das sehr unterschiedliche Vorgehensweisen. Ich versuche mal, meine Sichtweise recht holzschnittartig zu beschreiben:

        1. "Wait and see" heißt frei nach Kaiser Franz "Schau'n mer mal, dann seh'n mer schon!"

        Das ist für mich die alte "einfach mal abwarten"-Kiste, die ich für tendenziell selbstmörderisch halte, weil sie darauf hinausläuft, dass man wartet, bis Symptome auftauchen. Was das dann heißt, brauche ich hier nicht anzusprechen...

        2. Unter "watchful waiting" (= wachsames Abwarten) verstehe ich eine immer noch relativ passive Strategie, etwa dass man sich noch ein paar mehr Blutwerte besorgt und diese sowie seinen PSA regelmäßig überwacht (vielleicht alle zwei Jahre noch'n TRUS), um dann, wenn da etwas passiert (z.B. drei PSA-Anstiege in Folge) aktiv zu werden.

        3. "Active surveillance" (= aktive Überwachung) ist das, was ich zu betreiben glaube. Die Betonung liegt dabei für mich auf "aktiv", d.h. ich versuche, meinen Krebs so genau wie möglich kennenzulernen, so gut wie möglich im Zaun zu halten und so genau wie möglich zu überwachen.

        Dazu gehört - neben dem selbstverständlichen laufenden Überwachen aller relevanten Werte - die DNA-Zytometrie und die möglichst detaillierte Einordnung meines PK durch Bonkhoff und Barentsz (wenn bei den drei B-Professoren keine ermutigende Situation herauskommt, könnte man die Strategie des Abwartens nicht ernsthaft weiter verfolgen). Dann geht es um Dinge wie Antiangionese, möglichst optimale Ernährung, Granatapfelelixier wegen antioxidativer und anti-inflammatorischer Wirkung usw.usw.usw. Und dann natürlich topprofessionelle ärztliche Begleitung - also das gesamte verfügbare Arsenal, aber eben keine OP, ST, Brachy o.ä., solange bis Indikatoren auftauchen, die ein Ändern der Strategie erforderlich machen.

        So, das war's. So sehe ich das Thema. Bin gespannt auf Eure Reaktionen!

        Schöne Ostern und dicke, bunte Eier (honi soit qui mal y pense = Schande über den, der Böses dabei denkt) :-))

        wünscht Euch

        Schorschel

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          #5
          Hallo Ihr Lieben,

          ich denke, man sollte das Thema nicht künstlich hochstilisieren.
          Darüber wurden bereits zahlreiche Studien verfasst, die im Ergebnis dazu ausreichen, um festzuhalten, dass das Tumorgrading, der Gleason und das Alter des Patienten als die wichtigsten Kriterien zur Patientenselektion, für die diese Strategie am risikolosesten erscheint, heranzuziehen sind.

          Lieber Schorschel, meiner Meinung nach hast Du bereits eine Therapie hinter Dir, nämlich die AHIT, also weit mehr als ein reines "active surviellance" praktiziert. Der Frage, inwiefern sich diese Therapie auf die ursprüngliche biologische Beschaffenheit Deines Tumors ausgewirkt haben könnte, ist leider in keiner mir bekannten bisher veröffentlichten Untersuchung nachgegangen worden. Denkbar wäre ein gewisser Einfluss dennoch.

          Ralf's KISP Extrakt enthält zu diesen Themen wertvolle Zusammenfassungen:



          Ich wünsche allen Lesern ein frohes Osterfest und sende viele Grüsse aus Nürnberg,

          Carola-Elke
          Zuletzt geändert von Carola-Elke; 05.04.2007, 14:31.
          Man sollte dem anderen die Wahrheit wie einen Mantel hinhalten, in den er hineinschlüpfen kann, und sie ihm nicht wie einen nassen Lappen um die Ohren hauen.“ (Max Frisch)

          Kommentar


            #6
            Zitat von Carola-Elke Beitrag anzeigen
            Lieber Schorschel, meiner Meinung nach hast Du bereits eine Therapie hinter Dir, nämlich die AHIT, also weit mehr als ein reines "active surviellance" praktiziert. Der Frage, inwiefern sich diese Therapie auf die ursprüngliche biologische Beschaffenheit Deines Tumors ausgewirkt haben könnte, ist leider in keiner mir bekannten bisher veröffentlichten Untersuchung nachgegangen worden. Denkbar wäre ein gewisser Einfluss dennoch.

            Liebe Elke,

            ich sehe die AHIT auf einer anderen Ebene als die sog. "kurativen" PK-spezifischen Therapien. Sie ist eine allgemeine Immunstimulans-Therapie, die meinem Körper helfen soll, aus eigener Kraft gegen die Krebszellen vorzugehen.

            Die Wirksamkeit der AHIT ist durch wissenschaftliche Studien bisher nur für Neurodermitis nachgewiesen worden. Für eine Krebsstudie fehlt wohl das Geld.

            Auch Dir frohe Ostern und herzliche Grüße nach Nürnberg!!

            Schorschel

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