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Behandlungsfehler in Zahlen

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    Behandlungsfehler in Zahlen

    Liebe Forumsteilnehmer,

    in der letzten Woche gab es zwei interessante dpa-Meldungen zum Thema "Behandlungsfehler":

    BÄK nimmt Behandlungsfehler unter die Lupe (Meldung vom 19.04.2007)

    Erstmals bundesweite Statistik der Gutachterkommissionen und Schlichtungsstellen veröffentlicht.

    Fast 10 300 Patienten haben sich 2006 bei den Ärztekammern in Deutschland über mögliche Behandlungsfehler von Medizinern beschwert. Meistens bestätigte sich der Verdacht zwar nicht, doch in etwa jedem fünften Fall stellten die Gutachter tatsächlich Behandlungsfehler fest. Das hat die Bundesärztekammer gestern in Berlin mitgeteilt.

    Seit dem vergangenen Jahr werden die bei den Gutachterkommissionen und Schlichtungsstellen der Ärztekammern eingegangenen Beschwerdedaten zentral erfasst und ausgewertet. Damit ist es erstmals möglich, nicht nur über die Anzahl, sondern auch über die Art der Beschwerden Aussagen zu treffen. Der Vizepräsident der Bundesärztekammer Dr. Andreas Crusius spricht vom "umfassendsten Datenpool über Behandlungsfehler in Deutschland". Die Zahl der Behandlungsfehler ist den Zahlen zufolge im Vergleich zu 2005 leicht zurückgegangen. Bundesweit beschweren sich nach Schätzungen des Robert Koch-Instituts in Berlin jährlich rund 40 000 Patienten bei Ärztekammern, Gerichten und Krankenhäusern über die medizinische Behandlung. Die meisten Beschwerden bei den Ärztekammern betrafen Behandlungen in Kliniken, etwa ein Viertel allerdings auch Arztpraxen.

    Insgesamt 1913 Mal stellten die Schlichtungsstellen Behandlungsfehler fest, 4767 Mal verneinten die ehrenamtlichen Richter und medizinischen Gutachter Behandlungsfehler oder Mängel bei der Aufklärung. Beim Rest der Fälle waren zum Beispiel die Behandlungsfehler nicht ursächlich für einen Gesundheitsschaden.

    Die Kammern nutzen die Analysen der Gutachterkommissionen, um gezielt Fortbildungen anzubieten. Zudem sollen die Daten zu einer systematischen Aufarbeitung von Fehlern beitragen. "Keine Gruppe von Freiberuflern betreibt so systematisch Fehlersuche wie die Ärzteschaft", sagte der Hauptgeschäftsführer der Bundesärztekammer Professor Christoph Fuchs.

    Mehr Informationen unter www.bundesaerztekammer.de


    17.000 Patienten sterben nach Behandlungsfehlern (Meldung vom 23.04.2007)

    Wegen vermeidbarer Fehler bei Krankenhaus- Behandlungen sterben in Deutschland nach Einschätzung von Experten jährlich rund 17 000 Menschen. Studien zufolge trifft es jeden tausendsten Klinik-Patienten. Der größte Teil der Todesfälle gehe auf Infektionen und unerwünschte Arzneimittel-Nebenwirkungen zurück, berichtete das Aktionsbündnis Patientensicherheit am Montag in Berlin.

    Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt (SPD) sagte, auch in der Medizin müsse mit Fehlern gerechnet werden. Man sei aber verpflichtet, alles tun, um derartige Vorkommnisse «so weit wie möglich» zu vermeiden. Ziel müsse der größtmögliche Schutz der Patienten «vor allen unerwünschten Ereignissen im Behandlungsprozess» sein.

    Die Zahlen des Aktionsbündnisses gehen auf rund 50 internationale Studien zurück, deren Ergebnisse die Wissenschaftler für Deutschland hochgerechnet haben. Demnach sterben in Deutschland 0,1 Prozent aller Krankenhaus-Patienten wegen vermeidbarer Fehler. Bei angenommenen rund 17 Millionen Patienten entspricht dies dann 17 000 Todesfällen.

    Damit werde das Problem «mit Sicherheit nicht überschätzt», heißt es in dem Bericht. Professor Matthias Schrappe, Mitglied des Aktionsbündnisses und im Gesundheits-Sachverständigenrat der Regierung, betonte, Deutschland befinde sich damit international gesehen «im Mittelfeld». Er sprach von einem «ungeheuer drängenden Problem».

    Schmidt sagte, man müsse alles daran setzen, das Infektionsrisiko sowie das Risiko unerwünschter Arzneimittel-Nebenwirkungen in Kliniken zu minimieren. «Fehler wird es geben, aber Fehlern bei der Behandlung kann entgegengewirkt werden.» Hygiene-Fragen seien nicht nur ein Problem von Entwicklungsländern, sondern auch ein Problem der Industriestaaten. Um mögliche Schwachstellen schneller aufdecken zu können, müsse man aber «offen über die Probleme reden». Derartige Diskussionen müssten in Krankenhäusern zum Alltag gehören.

    Die Bundesärztekammer hatte vergangene Woche Zahlen vorgelegt, wonach sich im vergangenen Jahr fast 10 300 Patienten wegen möglicher Behandlungsfehler von Medizinern bei den Ärztekammern beschwert haben. Davon stellten Gutachter in etwa jedem fünften Fall tatsächlich Fehler bei der ärztlichen Behandlung fest.

    Mehr Informationen unter www.aktionsbuendnis-patientensicherheit.de

    Viele Grüße,

    Kai Mielke

    #2
    Tod durch Infektion

    Hallo Kai Mielke,

    nach meinen Informationen beträgt die Mortalität bei Prostatektomien durch die reine Operation nur 1 %.
    In dieser Prozentzahl sind aber wohl nicht die Fälle berücksichtigt, wo die Patienten nach erfolgreicher Operation anschließend wegen einer Infektion ihr Leben lassen mußten. In einem anderen Beitrag hatte ich schon erwähnt, daß ich gerade dabei war, mich schon einem erfolgreichen Operateur anzuvertrauen, als ausgerechnet in jener Klinik 2 Patienten einige Tage nach der Operation verstarben. Die Todesursache war nach Darstellung der Klinik Infektion, hervorgerufen durch leider immer wieder mögliche Verunreinigung irgendeines Gegenstandes oder vielleicht sogar durch Pflegepersonal beim Wechseln der Bettwäsche oder des Eßgeschirrs. Ich habe es schon zugegeben, daß ich ein Angsthase war und genau genommen immer noch bin und täglich in mich hineinhorche, wenn ich von der Bestrahlung heim komme. In der Bahnhofsapotheke in Neustadt an der
    Weinstraße kann man noch bis übermorgen die freien Radikalen messen lassen. Wäre vielleicht ganz interessant zu wissen.

    "Man muß nicht in der Bratpfanne gelegen haben, um über ein Schnitzel schreiben zu können"

    Gruß Hutschi

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