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Restharn nach OP

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    Restharn nach OP

    Hallo Mitstreiter,

    ein Freund von mir ist Anfang April radikal operiert. Da ein Lympfknoten befallen war, wurde eine Hormonblockade durchgeführt. Nach Abschluss der
    REHA sind Bestrahlungen angesagt. Nach Entfernung des Katheders ist er sofort kontinent gewesen. Er hat jedoch das Problem immer Restharn zu haben.
    Die Blase wird jedoch durch gewaltige Anstrengung ( drücken )fast leer.
    Kennt von euch auch jemand solche Probleme? Wie wurden diese dann behandelt ?
    Ich bedanke mich schon im voraus für Stellungnahmen und grüße herzlich
    znieha

    #2
    Restharn nach OP

    Grüß Dich Znieha,

    diese Problem hab ich Ab und Zu auch mal das nach so langen Jahren der OP wenn man Wasser lassen muß und kann nicht gleich dann verkrampft sich der Harnröhrenschließmuskel und danach muß man regelrecht den Urin heraus pressen!

    Aber, ich hatte vor Tagen ein persönliches sehr nettes, herzliches gespräch mit GeorgS, Er gab mir den Tipp bei einer solchen Situation!

    Beim Wasser lassen den Penis entwerder von an der Eichel oder am Schaft mit Zwei Finger für einen kurzen Moment zusammen drücken und wieder loslassen, damit baut sich Druck auf, löst und entspannt sich der Schließmuskel und die Harnröhre weitet sich ein wenig auf und siehe da, das Wasser läuft fast wie in jungen Jahren!

    Ich bin überzeugt, daß Er Erfolg haben wird.

    Mit lieben Grüsse, Helmut

    Kommentar


      #3
      Reduzierung von Restharn

      Liebe Mitstreiter,

      Bei wesentlichen Mengen Restharn und erheblichen Schwierigkeiten, eine volle Blase zu entleeren, besteht für Patienten mit neurogener Blase die Möglichkeit, Schließmuskel und Blase durch Anwendung eines mechanischen Blasenstimulators mit 60 Hz-Vibrationen zu beeinflussen. Ein derartiges batteriebetriebenes und handliches Vibrationsgerät ist der „Queens Square Bladder Stimulator“, eine Entwicklung eines britischen Medizinunternehmens aus dem Jahr 1997. Das Gerät ist seit dieser Zeit in Großbritannien auf dem Markt und bis heute sicher 100.000 mal verkauft, muß also wohl zufriedenstellend funktionieren. Es ist in Deutschland praktisch unbekannt und hier nicht erhältlich.

      Da ich selbst unter einer neurologischen Zweiterkrankung und entsprechenden Miktions-Schwierigkeiten leide, habe ich mir das Gerät aus Großbritannien beschafft und nutze es seit etwa 6 Monaten mit zunehmend gutem Erfolg. Der Kompakt-Stimulator wird bei voller Blase in der Unterbauchregion angedrückt und über einen Druckknopf eingeschaltet. Die Wirkung der recht starken Vibrationen ist offenbar abhängig vom Füllungsgrad der Base. In den meisten Fällen resultiert das übliche Miktionsvolumen, eine spürbare Erleichterung und ein Rückgang der Restharnmenge. Das Gerät selbst besteht aus Kunststoff, hat 2 AA-Batterien (2x1,5 V), wiegt nur 130 g, hat einen versenkten On-Off-Schalter und eine Handschlaufe. Eine Auswirkung auf das PCa ist nach bisher zwei konstanten PSA-Messungen nicht festzustellen.

      Für weiterhin Interessierte ist die Übersetzung der (englischen) Studie aus 1997 beigefügt (ohne Gewähr für korrekte Übersetzung). Das Gerät kann über Internet bestellt werden unter sales@desmitmedical.com bei de Smit Medical Ltd., Ms Lyn de Smit, 118A Station Road, Yate, Bristol BS37-4PQ, GB., Tel: +44(0)845 3454226. Abwicklung über Kreditkarte, Kosten incl. Versand um 30,-- Euro, postalische Zustellung, Lieferung etwa in 10-14 Tagen.

      Freundliche Grüße
      HWL
      __________________________________________________ _________

      British Journal of Urology (1997), 80, 234-237

      Der “Queen Square Bladder Stimulator”: ein Gerät zur Hilfe bei der Entleerung der neurogenen Blase.

      P. Dusgupta, C. Haslam, R. Goodwin, C.J. Fowler
      Uro-Neurology Department, The Institute of Neurology and The National Hospital for Neurology and Neurosurgery, Queen Square, London, UK.

      Auszüge:

      Patienten und Untersuchungsmethoden:
      Der „Queens Square Bladder Stimulator“ ist ein im Handel (Anm.: z.Zt. nur in Großbritannien) erhältliches Gerät zur Körpermassage. Der Vibrator besteht aus einer von einem Elektromotor angetriebenen Spindel mit einem exzentrischen Nocken, die mit der Achse verbunden ist. Die Frequenz des Vibrators wurde mit einem Meßgerät bestimmt und betrug etwa 60 Hz. Das Gerät wird mit 2 x 1,5 Volt-Batterien (Typ AA) betrieben. Sie liegen in Serienschaltung in einem Gerätefach. Der Kopf des Gerätes beginnt zu vibrieren, wenn er gegen ein beliebiges Teil des Körpers gedrückt wird und es entsteht bei Benutzung ein deutlich hörbares Summen.

      Von den 36 Patienten hatten die Mehrzahl MS, einige Parkinson, Radiation Myelitis oder neurologische Krankheiten unklarer Äthologie. Alle zeigten Symptome häufiger Miktion und imperativem Harndrang mit Inkontinenz. Darüberhinaus hatten 2 der MS-Patienten eine Kombination von Startschwierigkeit und häufiger Miktion. Sie waren nicht in der Lage, die Miktion zu beginnen. Die beiden anderen MS-Patienten hatten schwachen Harnstrahl und konnten die Miktion nur unter Schwierigkeiten beginnen. Die meisten Patienten hatten das Gefühl einer unvollständigen Entleerung der Blase. Die beiden Patienten mit unklarer Äthologie wendeten bereits die intermittierende Selbstkatheterisierung (CISC) an, um das große Restharnvolumen von > 400 ml zu vermindern. Einer von ihnen hatte eine Taubheit der Unterbauch-Region. Zusätzlich hatten zwei MS-Patienten unterschiedliche Verluste der Empfindungen an der Unterbauch-Region.
      Freeflow-Raten und Restharn wurden mit Ultraschallgeräten bei allen Patienten vor und nach der Anwendung des Vibrators gemessen. Bei sämtlichen Patienten waren die Restharnmengen gleich oder größer 100 ml, mit Ausnahme der beiden Patienten mit Startverzögerung, bei dem der Vibrator vorzugsweise zum Start der Miktion benutzt wurde. Die Patienten hielten das Gerät in ihrer Unterbauchregion bei der Miktion etwa 2,5 cm über der Schaumbeinfuge (symphysis pubis). Harnflußraten und Restharnvolumen wurden nach der Miktion erneut gemessen und dies zweimal wiederholt. Die gleichen Variablen wurden einen Monat später wieder bestimmt. Die Patienten füllten einen postalisch verschickten Fragebogen über ihre Symptome vor und nach der Anwendung des Vibrators aus einschließlich einer Bewertungstabelle ihrer Lebensqualität (American Urology Assoziation AUA). Die mittlere Zeit der Anwendung war 11,5 Monate (Bereich 8 – 14) In dieser Zeit wurden erneut Fragebogen an die verschickt, die von der Anwendung einen Vorteil hatten. Bei sämtlichen Patienten waren vor dem Versuch und in den Folgemonaten der Level von Kreatinin überwacht und eine Sonographie der Nieren durchgeführt.

      Ergebnisse:
      Das neue Gerät hatte einen symptomatischen Vorteil für 25 der 36 Patienten, das ist ein Gesamt-Prozentgehalt von 70% Erfolgsrate, mit subjektiver Verbesserung bei der Miktionshäufigkeit, Startverzögerung, Miktionsunterbrechung, Empfindung unvollständiger Blasenentleerung und Kontinenz. Viele Patienten berichteten, daß sie mit Hilfe des Gerätes nicht mehr warten müßten, bis sie ihre Blase als voll empfinden, sondern die Miktion in einen bequemeren Zeitpunkt vorverlegen könnten. Denn die meisten von ihnen waren nicht mehr in der Lage, dies wegen ihrer Miktionsschwierigkeiten zu tun. Dies war ein ganz wesentlicher Faktor bei der Blasenkontrolle. Zusätzlich berichteten die Patienten nach Anwendung des Gerätes über Verbesserungen ihrer Lebensqualität. Die Restharnvolumina bei denen, die das Gerät erfolgreich nutzen konnten,
      verringerten sich von einem Durchschnittswert von 175 auf 68 ml. Dabei verbesserte sich die mittlere maximale Durchflußrate von 13.5 auf 19.2 ml/sec. Die ausgeprägte Verringerung des Restharnvolumens durch Nutzung des Vibrators auf etwa 1/3 ist in Fig. 2 und 3 dargestellt.
      Das Gerät wurde nur von einem der drei Patienten mit MSA (Parkinson) erfolgreich eingesetzt. 5 Patienten nutzten das Gerät als Starter. Die letzten zwei fanden es sehr nützlich zur Vermeidung von Unterbrechungen während der Miktion. Alle anderen nutzen das Gerät während der vollständigen Miktion. Von den 28 Patienten mit sicherer Detrusor-Hyperreflexie verbesserte die Vibration die Blasenentleerung um 24%.

      Das Gerät bewirkte in folgenden Fällen keinen Erfolg:
      Bei den Patienten mit Restharnmengen von >400 ml; mit Kurtzke Pyramidal-Werten von mehr als 3; mit Unterbauch-Unempfindlichkeit auch bei Kurtzke-Werten von gleich oder größer 3; bei 3 der 4 Patienten mit MSA sowie bei beiden Patienten mit unsicherer Äthologie.

      Das Gerät arbeitete gut bei Patienten mit Blasen-Hyperreflexie; bei Kurtzke-Pyramidalwerten von gleich oder kleiner 3, z.B. solchen, die noch mit oder ohne Hilfe gehen konnten; mit Restharnvolumen kleiner als 400 ml., mit normaler Unterbauch-Empfindung, d.h der Patient sollte in der Lage sein, die Vibrationen zu spüren. Sämtliche Patienten, die auf das Gerät ansprachen, nutzten es 3 – 4 x am Tag. Es wurde von keinem Patienten über ernsthafte Nebenwirkungen berichtet, auch gab es keine Verschlechterung der Nierenfunktion oder Hydronephrosis. Der Gebrauch des „Queens Square bladder stimulator“ ist schmerzfrei und das Gerät wurde hervorragend angenommen mit Ausnahme von drei Patienten, die das erzeugte Geräusch des Gerätes als unangenehm empfanden und in öffentlichen Toiletten nicht benutzten. Drei andere Patienten hatten den Gebrauch langfristig eingestellt, einer wegen Verschlechterung der MS und der Notwendigkeit, eine Selbstkatheterisierung durchzuführen, ein anderer wegen Blasen-Spasmen und ein weiterer Patient wegen Remissionen der MS, wodurch eine merkbare Verbesserung der urologischen Symptome eintrat.

      Zusätzlich half das Gerät bei 4 von 7 MS-Patienten eine schwere Verstopfung zu erleichtern, indem es für diesen Zweck an den linken iliac fossa (linke Seite des Unterbauches) angesetzt wurde. Dies wurde von den Patienten zufällig entdeckt. Alle Patienten, die die Anwendung weiter fortführten, hatten eine signifikante Verbesserung ihrer Lebensqualität und sagte, daß sie das Gerät nicht wieder zurückgeben wollten.

      Diskussion (Auszüge)
      ...... Die beste Wirkung trat ein bei Patienten mit Detrusor-Hyper-Reflexie und unvollständiger Blasenentleerung, soweit sie noch relativ mobil sind.
      ...... Patienten mit MS entwickeln im allgemeinen keine Erweiterung der oberen Harnwege und insoweit gibt es für diese Patientengruppe bei Anwendung des Gerätes keinen Beweis für eine langzeitig dauernde Überwachung.
      ..... Es muß festgestellt werden, daß die Vibrationen nicht direkt durch Stimulierung der Blasenmuskulatur wirken sondern durch Stimulierung eines Spiegel-Reflex-Mechanismus. Es ist bekannt, daß eine Stimulierung durch Vibration einen Vibrationsreflex der somatischen Muskeln bei Patienten mit Rückenmarksläsionen auch bei normalen Personen erzeugt.
      ...... Die zugrundeliegende Idee, Vibrationen zur Blasenentleerung einzusetzen war, daß man sehen wollte, ob ein Vibrationsreflex auf den Detrusor bei Patienten mit neurologischen Erkrankungen nützlich ist (Nathan, persönliche Mitteilung). Das scheint tatsächlich bei Patienten mit Detrusor-Hyperreflexie der Fall zu sein bedingt durch die Rückenmarksläsionen.
      ...... Insoweit nur 60 Hz für die Vibrationen eingesetzt wurden, ist festzustellen, daß Frequenzen von 110 Hz eine hartnäckige Diarrhoe erzeugt.
      ...... Unsere Versuche haben gezeigt, daß bei Patienten, die auf das Gerät ansprechen, im allgemeinen mobil und ohne außergewöhnlichen Restharnmengen sind und die Vibrationstechnik erproben sollten, bevor sie eine Selbst-Katheterisierung durchführen

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