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Bestrahlung & Hormonbehandlung

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    Bestrahlung & Hormonbehandlung

    Hallo zusammen,

    nach meinem gestrigen Urologentermin und einem Konferenzgespräch zwischen Urologen, Operateur und Strahlentherapeut haben diese festgelegt, dass ich erstmal nur eine Strahlentherapie (70 Gy) erhalten soll, eine Hormonbehandlung eventuell später.
    Grundlage war hierfür auch mein Anstieg des PSA während der AHB von 1,91 am 16.04., 1,32 am 25.04. & 1,66 am 07.05. sowie eine Knochenmetastase im linken Sitzbein, die dringend verdächtig auf eine osteosklerotische Metastase des Prostatacarcinoms ist. Vor der OP war mein PSA 16,24.
    Ein Vorbesprechung mit dem Strahlentherapeuten in Bergisch Gladbach habe ich am 31.05.07.
    Sollte ich mir hier ein Zweitmeinungsgespräch einholen oder habt Ihr noch einen anderen Therapievorschlag.

    Gruß Stephen

    #2
    Hallo Stephen,
    es wurde in Studien nachgewiesen, daß die Bestrahlung ca. 30% besser wirkt, wenn eine Hormontherapie vorher eingeleitet wurde. Mindestens 3 Monate, besser 6 Monate.
    Die HB bringt die Krankheit auch bei Dir mit größter Wahrscheinlichkeit erst einmal zum Stillstand, was durch Kontrolle des PSA-Rückgangs (auf <0,1ng/ml) festgestellt, bzw. beobachtet werden kann.
    Zum Vorteil des besseren Ansprechens auf die Bestrahlung gesellen sich noch weitere Vorteile:
    Du gewinnst Zeit, die genutzt werden kann, die weitere Behandlung etwas wissenschaftlich fundierter anzugehen. D.h. Du kannst von dem entnommenen Prostatagewebe DNA-Zytologie und andere Gewebemarkeruntersuchungen durchführen lassen, die Aussagen über die Gefährlichkeit des Tumors, die mögliche Ausbreitung und das Ansprechen auf best. Behandlungen liefern.
    Die Hormonblockade ist eine systemische Behandlung, die nicht nur Stillstand bewirkt, sondern auch vielfach ein Absterben von Tumorgewebe auslöst.
    Abhängig von den Gewebeuntersuchungen kannst Du Dir (und auch Deinem Arzt) die Frage stellen, ob Betrahlung + Hormontherapie für Deinen PCA und in Anbetracht Deines Alters eine ausreichende Therapie darstellt.
    Nach den leider bestehenden Erfahrungen sind bei jüngeren Patienten die PCA´s agressiver und schneller wachsend. Es ist also durchaus zu überlegen, ob eine zusätzliche frühe Chemo auf längere Sicht nicht zu besseren Ergebnissen führt.
    Alles Gute und eine glückliche Hand für Deine Therapie-Entscheidung,
    PeterP
    Zuletzt geändert von PeterP; 18.05.2007, 02:39.

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      #3
      Hallo Stephen und Peter. Die Gedanken von Peter finde ich gut und möchte nur einige Anmerkungen hierzu machen.
      Diskutiert wurde nicht die Beobachtung, dass kurz nach Operationen auftretende Rezidive auf Fernmetastasen hindeuten, die man besser systemisch angeht. Mit grosser Wahrscheinlichkeit begibt Stephen sich mit der Strahlentherapie in eine Behandlung, die ebenso wie die Operation den erhofften Erfolg nicht bringen wird.
      Die Hormontherapie beseitigt bei dem gegebenen Gleason-Grad den Krebs nicht, vernichtet nur, wenn lange genug und intensiv genug durchgeführt, den hormonsensiblen Anteil des Krebses. Bei 3 - 6 Monaten ADT1 oder ADT2 wäre das eine Untertherapie. Für eine frühzeitig durchgeführte Chemotherapie wird Stephen keinen Arzt finden, es sei denn, er bezahlt ihn privat.
      Das Ganze zeigt doch, dass die hier im Forum oft geforderte enge Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Kerbstherapeuten in sog. Behandlungszentren nichts bringt. Das läuft doch darauf hinaus, dass der eine den anderen überwacht und keiner es wagt, von den offiziellen Urologischen Behandlungsrichtlinien abzuweichen. Solange man da nichts ändert, bringen auch die Behandlungszentren nichts.
      Stephen wird nun, wenn er aus der vorgegebenen Behandlungsschiene nicht ausbricht, eine (wahrscheinlich unnütze) Bestrahlung der Prostataloge mit oder ohne eine vorherige oder nachgeschobene kurzzeitige (ebenfalls unzureichende) Hormontherapie machen.
      Immerhin verschafft ihm das Zeit zu weiterem Nachdenken und erhält ihm die Hoffnung.
      Gruss, Reinardo

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        #4
        Bestrahlung & Hormontherapie

        Hallo Peter und Reinardo,

        vielen Dank für Eure fundierten Gedankenansätze für meine weitere Therapie, die ich gerade erst durchgelesen habe.
        Ich merke in Euren Schreiben, dass Ihr Euch schon länger mit der Materie befasst habt und ich noch einige Zeit brauchen werde, um die ganzen Zusammenhänge, das Für und Wider von Bestrahlung-Hormonbehandlung-Chemo, zu begreifen und mit meinen Ärzten ein konstruktives Gespräch führen zu können. Ich wollte mich eigentlich dem Rat meiner Ärzte fügen und erst einmal mit einer Bestrahlung beginnen, doch bei der Vielzahl der erhaltenen und gelesenen Informationen bin ich nun völlig verunsichert.

        Gruß Stephen

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          #5
          Bestrahlung und DHB

          Hallo Reinardo, warum so negativ. Was soll denn Stephen letztendlich zum gegenwärtigen Zeitpunkt anderes machen? Chemo ist doch wohl noch verfrüht. Du bist selbst wie ich gegen Gift. Nach dem erwähnten hohen GS und der Metastase bleibt doch erst einmal nur die Bestrahlung; aber die DHB sollte in diesem Falle ergänzend mitlaufen, und zwar mindestens 9 Monate. In meinem Falle mit der IMRT konnte man auf eine weitere DHB verzichten, weil meine PKH sich völlig anders darstellt. Aber, lieber Reinardo, wenn Du nun alles als nutzlos, weil zum Schluß immer die bösen PK-Zellen übrig bleiben, beschreibst, nimmst Du doch dem Stephen die Zuversicht, doch noch eine Weile gut über die Runden zu kommen. Ich würde mich freuen, wenn Du Stephen aus Deinem Fundus auch ein paar gute Worte mit auf den Weg geben könntest.

          "Du kannst keinen Ozean überqueren, indem du einfach nur aufs Wasser starrst" (Rabindranath Tagore)

          Gruß Hutschi

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            #6
            Hallo Hutschi.
            Die Betroffenen müssen letztlich - wie Du und ich - selber herausfinden, was für sie gut und richtig ist. Man kann ihnen nur Hinweise und Denkanstösse geben. Mit dem Problem Rezidiv nach Operation habe ich mich, obgleich es meine Situation nicht betrifft, im vorigen Jahr einmal intensiv durch Studium von Literatur auseinandergesetzt und darüber berichtet. Stephen kann das im Krebs-Kompass-Forum (www.krebs-kompass.de) zurückblätternd auf derzeit Seite 4 in einer Antwort an manfred1 "rezidiv prostatakrebs" 17.10.2006, nachlesen. Es ist so, dass nach den derzeitigen Behandlungsrichtlinien 30 - 50% der Patienten bei Rezidiv nach OP ohne therapeutischen Gewinn bestrahlt werden. Und Stephen ist nach Lage der Dinge bei ihm ein Kandidat hierfür.
            In seiner Lage würde ich das Tumorgewebe aus der OP mittels einer DNA-Analyse auf Hormonsensitivität untersuchren lassen. Soweit ich weiss, bietet aber auch Professor Bonkhoff spezielle Untersuchungen an. Bei günstigem Ergebnis würde ich eine DHB machen, wie das Leibowitz-Protokoll es vorsieht. Mehr würde ich derzeit nicht tun. Die Bestrahlung würde ich ablehnen.
            Ich hoffe, lieber Hutschi, dass ich damit auch eine positive Möglichkeit aufgezeigt habe.
            Gruss, Reinardo

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              #7
              Hallo Reinardo, Hutschi und die Anderen,

              Stephen hat zwischendurch den Thread gewechselt. Begonnen hat er unter "Neueinsteiger". HansiB und ich hatten ihm dort schon geantwortet. Christinew hat dort auch eine Frage zur Inkontinenz gestellt.
              Soweit dieser Hinweis.

              Hallo Stephen,

              im Moment wirst du mit dem Wissen anderer Betroffener bombardiert. Das ist sehr gut so. Laß dir Zeit und arbeite nach Möglichkeit einen Weg heraus, den du begehen willst.

              Das wünscht dir
              Werner

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