Hallo liebe Leidensgenossen,
ich bin am 17.05. aus der Uni-Klinik Saarland nach der Prostata OP entlassen worden. Ich wurde dort mit der DaVichi Methode operiert. Es handelt sich dabei um den Einsatz eines Operationsroboters. Detaillierte Informationen dazu gibt es unter http://www.davinci-prostatektomie.de/main.php?pid=wer
Nach der OP konnte ich bereits am nächsten Morgen aufstehen und ganz normal mehrfach den Flur auf- und abgehen. Am 2ten Tag nach der OP habe ich bereits draußen einen Spaziergang machen können. Am dritten Tag waren es bereits mehrere Kilometer. Ich hatte so gut wie keine Schmerzen. Beidseitig wurden die Nervenstränge zu 100% erhalten. Am 5. Tag erfolgte bereits die Entlassung aus dem Krankenhaus. Am 7. Tag wurde die Anastomoseprüfung durchgeführt und da die Nahtstelle OK war, wurde bereits der Katheter gezogen.
Zu meiner großen Freude konnte ich sofort danach meinen Beckenbodenschließmuskel unter Kontrolle bekommen und habe nur bei ganz bestimmten Bewegungen minimalen Harnverlust.
Der Oberarzt Herr Professor Dr. Siemer hat mich operiert. Er ist einer der besten und erfahrensten Ärzte im Bezug auf den Einsatz der Da Vichi Methode in Deutschland. Auf der Urologischen Abteilung befanden sich Patienten aus dem gesamten Bundesgebiet sowie aus dem Ausland.
Der Einsatz dieser Methode hat auch seinen Preis. Es kostet 3000 Euro. Dieser Betrag geht fast allein nur für die Kosten von Verbrauchsmaterial für den Operationsroboter drauf. Es hat sich aber alle Mal gelohnt. Vernachlässigbarer Schmerz, schnelle Regenerierung nach der OP, minimale Inkontinenz und vollständiger Erhalt der Nerven waren mir es wert. Im Bezug auf Impotenz kann ich noch nicht so viel sagen. Ich merke nur, dass es bereits Erektionsreaktionen gibt.
Die Da Vichi Methode wird in Deutschland bislang nur in sehr wenigen Kliniken eingesetzt. Meines Wissens sind es nur 4. Dazu zählen Homburg/Saar, Heidelberg, Berlin und Hamburg. In Mainz soll ebenfalls ein solches Gerät installiert werden.
Es ist aber generell zu sagen, dass meiner Meinung nach die Qualität der OP stark von den Erfahrungen und Fähigkeiten des Operateurs abhängen. Prof. Siemer hat mit ca. 200 OP's wohl hier in Deutschland die größte Erfahrung. In Amerika wird diese Methode bereits seit vielen Jahren eingesetzt. Hier ist die Mayo-Clinic in Rochester (Minnesota) die beste Adresse:
Mayo Support Center-North 3rd Floor
Phone 507-266-0999
Fax 507-538-7802
sheehy.jeanne@mayo.edu
In Leipzig wird die sog. EERPE Methode (endoskopische extraperitoneale radikale Prostatektomie) eingesetzt. Herr Professor Stolzenburg ist auf diesem Gebiet führend. Dieses war meine erste Wahl, bevor ich von der Da Vinchi Methode erfuhr.
Der Vorteil der Da Vinchi gegenüber der Labroskopischen OP besteht zum einen in der dreidimensionalen Sicht (Stereoskopische Kamera) und der 360 Grad Beweglichkeit der Operationswerkzeuge. Ein weiterer Pluspunkt ist, dass bei dieser Methode nur sehr geringer Blutverlust entsteht. Auf Grund einer großen Vernarbung (durch viele Entzündungen) war meine Prostata sehr stark durchblutet. Bei einer normalen offenen OP hätte ich sicherlich 2 -3 Liter Blut bei der OP benötigt. Jetzt brauchte ich kein zusätzliches Blut.
Die gesamte Narkosedauer liegt bei ca. 5 Stunden. Davon dauert die OP ca. 200 Minuten.
Nebenwirkungen bei der Da Vinchi Methode sind auch vorhanden. Da der Patient in 45 Grad Kopflage gebracht wird, liegt das ganze Körpergewicht auf den Schultern während der OP. Dieses hatte danach Muskelkater im Nacken zur Folge. Da der Bauchraum mit Gas aufgebläht wird, setzen sich diese Gase z.T. bis in die Schultern hoch fest, was zu Schmerzen bei mir im Schulter- und Rückenbereich geführt hat. Nach drei Tagen waren diese Schmerzen aber vergangen.
Vielleicht noch ein paar Informationen zur Früherkennung. Bei mir wurde der Tumor Anfang des Jahres festgestellt. Ich bin regelmäßig alle 6 Monate zur Vorsorge gegangen. Dort wurde aber leider immer nur mittels rektalem Ultraschall die Prostata kontrolliert. Sichtbar gab es keinen Grund für ein Karzinom. Erst bei der Bestimmung des PSA Wertes (anfänglich 4,7 der nach Einnahme von Antibiotikum auf 3,19 zurückging - dieses war zurückzuführen auf eine parallele Nebenhodenentzündung) erfolgte die Entnahme einer Biopsie. Von jeweils drei rechts und drei links entnommenen Stanzen war eine rechts positiv. Der Gleason-Score wurde mit 3+2 bestimmt. Der Histologische Befund nach der OP ergab Gleason-Score 3+4, sowie beidseitiges Auftreten des Tumors. Glücklicher Weise gab es keine extraprostatische Ausbreitung, sodass benachbarte Lymphknoten, Samenbläschen und der Resektionsrand der Prostata tumorfrei waren.
Ich kann daher jedem Mann nur raten, den PSA Wert frühzeitig kontrollieren zu lassen. Nur sichtbarer Befund mittels Ultraschall ist nicht ausreichend.
Ich wünsche euch allen alles erdenklich Gute.
Juergen
ich bin am 17.05. aus der Uni-Klinik Saarland nach der Prostata OP entlassen worden. Ich wurde dort mit der DaVichi Methode operiert. Es handelt sich dabei um den Einsatz eines Operationsroboters. Detaillierte Informationen dazu gibt es unter http://www.davinci-prostatektomie.de/main.php?pid=wer
Nach der OP konnte ich bereits am nächsten Morgen aufstehen und ganz normal mehrfach den Flur auf- und abgehen. Am 2ten Tag nach der OP habe ich bereits draußen einen Spaziergang machen können. Am dritten Tag waren es bereits mehrere Kilometer. Ich hatte so gut wie keine Schmerzen. Beidseitig wurden die Nervenstränge zu 100% erhalten. Am 5. Tag erfolgte bereits die Entlassung aus dem Krankenhaus. Am 7. Tag wurde die Anastomoseprüfung durchgeführt und da die Nahtstelle OK war, wurde bereits der Katheter gezogen.
Zu meiner großen Freude konnte ich sofort danach meinen Beckenbodenschließmuskel unter Kontrolle bekommen und habe nur bei ganz bestimmten Bewegungen minimalen Harnverlust.
Der Oberarzt Herr Professor Dr. Siemer hat mich operiert. Er ist einer der besten und erfahrensten Ärzte im Bezug auf den Einsatz der Da Vichi Methode in Deutschland. Auf der Urologischen Abteilung befanden sich Patienten aus dem gesamten Bundesgebiet sowie aus dem Ausland.
Der Einsatz dieser Methode hat auch seinen Preis. Es kostet 3000 Euro. Dieser Betrag geht fast allein nur für die Kosten von Verbrauchsmaterial für den Operationsroboter drauf. Es hat sich aber alle Mal gelohnt. Vernachlässigbarer Schmerz, schnelle Regenerierung nach der OP, minimale Inkontinenz und vollständiger Erhalt der Nerven waren mir es wert. Im Bezug auf Impotenz kann ich noch nicht so viel sagen. Ich merke nur, dass es bereits Erektionsreaktionen gibt.
Die Da Vichi Methode wird in Deutschland bislang nur in sehr wenigen Kliniken eingesetzt. Meines Wissens sind es nur 4. Dazu zählen Homburg/Saar, Heidelberg, Berlin und Hamburg. In Mainz soll ebenfalls ein solches Gerät installiert werden.
Es ist aber generell zu sagen, dass meiner Meinung nach die Qualität der OP stark von den Erfahrungen und Fähigkeiten des Operateurs abhängen. Prof. Siemer hat mit ca. 200 OP's wohl hier in Deutschland die größte Erfahrung. In Amerika wird diese Methode bereits seit vielen Jahren eingesetzt. Hier ist die Mayo-Clinic in Rochester (Minnesota) die beste Adresse:
Mayo Support Center-North 3rd Floor
Phone 507-266-0999
Fax 507-538-7802
sheehy.jeanne@mayo.edu
In Leipzig wird die sog. EERPE Methode (endoskopische extraperitoneale radikale Prostatektomie) eingesetzt. Herr Professor Stolzenburg ist auf diesem Gebiet führend. Dieses war meine erste Wahl, bevor ich von der Da Vinchi Methode erfuhr.
Der Vorteil der Da Vinchi gegenüber der Labroskopischen OP besteht zum einen in der dreidimensionalen Sicht (Stereoskopische Kamera) und der 360 Grad Beweglichkeit der Operationswerkzeuge. Ein weiterer Pluspunkt ist, dass bei dieser Methode nur sehr geringer Blutverlust entsteht. Auf Grund einer großen Vernarbung (durch viele Entzündungen) war meine Prostata sehr stark durchblutet. Bei einer normalen offenen OP hätte ich sicherlich 2 -3 Liter Blut bei der OP benötigt. Jetzt brauchte ich kein zusätzliches Blut.
Die gesamte Narkosedauer liegt bei ca. 5 Stunden. Davon dauert die OP ca. 200 Minuten.
Nebenwirkungen bei der Da Vinchi Methode sind auch vorhanden. Da der Patient in 45 Grad Kopflage gebracht wird, liegt das ganze Körpergewicht auf den Schultern während der OP. Dieses hatte danach Muskelkater im Nacken zur Folge. Da der Bauchraum mit Gas aufgebläht wird, setzen sich diese Gase z.T. bis in die Schultern hoch fest, was zu Schmerzen bei mir im Schulter- und Rückenbereich geführt hat. Nach drei Tagen waren diese Schmerzen aber vergangen.
Vielleicht noch ein paar Informationen zur Früherkennung. Bei mir wurde der Tumor Anfang des Jahres festgestellt. Ich bin regelmäßig alle 6 Monate zur Vorsorge gegangen. Dort wurde aber leider immer nur mittels rektalem Ultraschall die Prostata kontrolliert. Sichtbar gab es keinen Grund für ein Karzinom. Erst bei der Bestimmung des PSA Wertes (anfänglich 4,7 der nach Einnahme von Antibiotikum auf 3,19 zurückging - dieses war zurückzuführen auf eine parallele Nebenhodenentzündung) erfolgte die Entnahme einer Biopsie. Von jeweils drei rechts und drei links entnommenen Stanzen war eine rechts positiv. Der Gleason-Score wurde mit 3+2 bestimmt. Der Histologische Befund nach der OP ergab Gleason-Score 3+4, sowie beidseitiges Auftreten des Tumors. Glücklicher Weise gab es keine extraprostatische Ausbreitung, sodass benachbarte Lymphknoten, Samenbläschen und der Resektionsrand der Prostata tumorfrei waren.
Ich kann daher jedem Mann nur raten, den PSA Wert frühzeitig kontrollieren zu lassen. Nur sichtbarer Befund mittels Ultraschall ist nicht ausreichend.
Ich wünsche euch allen alles erdenklich Gute.
Juergen
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