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Tomaten schützen nicht!

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    Tomaten schützen nicht!

    Hallo Forum,

    nun sind auch noch die Tomaten ins Kreuzfeuer der Kritik geraten. Was darf man nun überhaupt noch glauben?

    Gruß Jürgen M.


    20-05-07 22:52
    Prostatakrebs: Tomaten schützen nicht

    Von VON: JOACHIM CZICHOS / WSA

    Bisher gab es eine Theorie, wonach der Verzehr von Tomaten das Risiko von Prostatakrebs senkt. Eine neue Studie kommt nun leider zu einem ganz anderen Ergebnis:










    Tomaten haben einen besonders hohen Gehalt an Lycopin, einem Carotinoid, das als Antioxidans wirkt. Aus früheren Untersuchungen hatte man geschlossen, dass eine lycopinreiche Ernährung das Risiko von Prostatakrebs senkt. Eine neue Studie, die den Zusammenhang zwischen dem Carotinoidspiegel im Blut und dem Krebsrisiko untersuchte, kommt nun zu einem ganz anderen Ergebnis: Danach lässt sich kein Einfluss von Lycopin nachweisen, während ein hoher Spiegel an Beta-Carotin, einem anderen Carotinoid, die Wahrscheinlichkeit von Prostatakrebs sogar vergrößert. Die Einnahme hochdosierter Beta-Carotin-Präparate sei daher ohne ärztliche Kontrolle nicht zu empfehlen, schreiben die Forscher im Fachblatt "Cancer Epidemiology Biomarkers & Prevention".

    "Wir sind enttäuscht, denn es wäre eine einfache und billige Möglichkeit gewesen, mit Lycopin das Prostatakrebsrisiko für Männer zu senken, die sich wegen dieser verbreiteten Krankheit Sorgen machen", sagt Ulrike Peters vom Fred Hutchinson Cancer Research Center in Seattle. Zusammen mit ihren Kollegen wertete sie Daten von 28.000 Männern im Alter zwischen 55 und 74 Jahren aus, die regelmäßig auf Prostatakrebs untersucht wurden. Zu Beginn der Studie analysierten sie den Blutspiegel verschiedener Carotinoide, darunter Lycopin, Lutein, Alpha- und Beta-Carotin. Innerhalb von acht Jahren erkrankten 692 Männer an Prostatakrebs.

    Die Wahrscheinlichkeit einer Erkrankung erwies sich als unabhängig vom Lycopingehalt des Blutes. Hohe Beta-Carotinwerte dagegen waren mit einem erhöhten Risiko verbunden, an aggressiven Formen eines Prostatakarzinoms zu erkranken. Von Nahrungsergänzungsmitteln in Form von Lycopinpräparaten oder auf der Basis von Tomateninhaltsstoffen sei nach Ansicht der Autoren keine Krebs vorbeugende Wirkung zu erwarten. Auf Möhren und anderes Gemüse brauchte man aber nicht zu verzichten. Vorsicht geboten sei allerdings bei Beta-Carotinpräparaten in hohen Dosen.

    Originallink:
    http://www.morgenwelt.de/256.html?&c...t_news%5D=2277












    Zuletzt geändert von Gast; 21.05.2007, 13:32.

    #2
    ... und ich dachte immer, dass den Teilnehmern dieses Forums auch Tomaten nicht mehr helfen (... sonst wären sie ja wohl kaum hier) - oder bestand begründete Hoffnung, dass Tomaten das PCa zurückdrängen könnten?

    Kommentar


      #3
      Hallo Jürgen M.,
      liebe Mitstreiter

      Das Thema Lycopen aus Tomaten wird seit Jahren hin- und her diskutiert, je nachdem, welche neue Studie auf dem Markt erscheint. Aus meiner Sicht ist der Fall positiv geklärt: Lycopen ist ein wirksames Mittel zur Prävention und Wachstumshemmung von PCa.

      Nachfolgender (übersetzter) Beitrag zu diesem Thema von Strum-McDermed bestätigen diese Auffassung.

      Freundliche Grüße
      HWL

      __________________________________________________ _______________


      Von Stephen B. Sturm, M.D., und Jonathan E. McDermed, Pharm.D

      Dr. Sturm gehört zu dem Life Extension Medical Advisory Board (Beratergremium zu medizinischen Fragen); Dr. McDermed arbeitet im Prostate Cancer Research Institut (PCRI) in Los Angeles, Kalifornien. Die Doktores Sturm und McDermed vertreten ein holistisches (ganzheitliches) medizinisches Konzept, das konventionelle wissenschaftliche Publikationen kritisch überprüft und mit neuen Erkenntnissen aus dem Bereich Ernährung und ganzheitlicher Patientenbetreuung verbindet. Dr. Sturm und sein Partner Mark C. Scholz, M.D., haben eine Praxis (Healing Touch Oncology) in Marina del Rey, Kalifornien, in der sie Patienten mit Prostata-Karzinom (PK) oder erhöhtem Prostata-Karzinom-Risiko betreuen.
      Lycopen

      Erst kürzlich veröffentlichte Studien haben eine statistisch signifikante inverse Beziehung zwischen der Zufuhr von Tomaten, Tomatensoße sowie Pizza und der Entstehung von Prostatakrebs gezeigt. In einer 6 Jahre langen Studie von Giovannucci et al. (J. Natl. Cancer: Inst., 1995) die auch die Zufuhr von Carotenoiden und Retinol bei 47.894 Männern berücksichtigte, senkten lycopenreiche Nahrungsmittel das Prostatakrebsrisiko erheblich. Männer die 10 oder mehr Mahlzeiten mit Tomaten in verschiedenen Variationen (Soße, Saft, roh oder auf Pizza) einnahmen, hatten 41 %, während eine andere Gruppe, die 4 - 7 Mahlzeiten pro Woche einnahm, 22 % weniger Prostatakrebs. Tomaten und -soße enthalten hohe Konzentrationen von Lycopen - ein Carotenoid. Lycopen ist das vorherrschende Carotenoid im Plasma sowie in verschiedenen Geweben einschließlich der Prostata. Lycopen ist der effektivste Vernichter von „singlet oxygen“ unter den gewöhnlichen Carotenoiden. Lycopen wird nicht in Vitamin A umgewandelt. Die wichtigsten Lieferanten von spezifischen Carotenoiden sind unten aufgeführt:

      Carotingruppe Gemüse oder Früchte
      ß-Carotin Karotten, Süßkartoffeln, Spinat
      a-Carotin Karotten, gemischtes Gemüse
      Lutein Spinat, Broccoli, Blumenkohl, Kohl , Senf, Mangold
      Lycopen Tomaten, Tomatensoße, Pizza, Tomatensaft
      ß-Cryptoxanthin Orangen

      Im November 2002 berichtete Kucuk et al. in Exp Biol Med (Maywood), 227(10):881-5 über 30 Männer mit lokal begrenztem Prostata-Karzinom die zur radikalen Prostatektomie vorgesehen waren. Sie wurden nach dem Zufallsprinzip in zwei Gruppen eingeteilt. Die Versuchs-Gruppe erhielt 15 mg Lycopen (Lyc-o-Mato, LycoRed, Beer Sheva, Israel) oral 2 x täglich; die 2. Gruppe blieb 3 Wochen vor der Operation unbehandelt.
      Von dem Prostatagewebe wurden Stufenschnitte angefertigt, komplett eingebettet und hinsichtlich pathologischem Stadium, Gleason Score, Prostata-Karzinom-Volumen als auch im Hinblick auf das Ausmaß einer PIN (ein pathologischer Befund der oft zusammen mit einem Prostata-Karzinom gefunden wird) in der Drüse bewertet. Die Gewebsprobem wurden auch bezüglich Biomarkern zur Zellproliferation, Differenzierung und Apoptose untersucht.

      Dann wurde die Versuchs-Gruppe mit der Kontrollgruppe verglichen. In der Versuchs-Gruppe stiegen die Serum- und Gewebskonzentrationen von Lycopen um 22 %. Zum Zeitpunkt der radikalen Prostatektomie hatten innerhalb der Versuchs-Gruppe 8 von 12 Patienten (27 %) ein auf das Organ begrenztes Prostata-Karzinom; 84 % hatten Tumore < 4 ccm im Vergleich zu 44 % und 55 % in der Kontrollgruppe. In der Versuchs-Gruppe konnte weniger PIN nachgewiesen werden.

      Der Wert von Biomarkern, die eine Vermehrung anzeigen, ging zurück; die Marker zur Unterscheidung und Apoptose stiegen in der Versuchs-Gruppe an. Auch die PSA-Werte gingen in der Versuchs-Gruppe signifikant zurück; nicht jedoch in der Kontrollgruppe. Diese Ergebnisse legen nahe, dass Lycopen eine gewisse Rolle in der Verhütung des Prostatakrebses spielt. Dies ist eine sehr spannende Studie; der komplette Bericht sollte bald veröffentlich werden. Zur Zeit empfehlen wir Patienten mit aktivem Prostata-Karzinom 30 mg Lycopen in ihre Diät mit einzubeziehen.

      Kommentar


        #4
        Ärzte Zeitung, 29.05.2007

        Prostata-Ca und Parkinson - hier nützen Antioxidantien wenig

        Zusatztherapie mit Koenzym Q10 bei Parkinson ohne Erfolg / Wer häufig Tomaten isst, kann sein Risiko für Prostata-Ca nicht senken

        ULM/SEATTLE (mut). Zwei neue Studien stellen den Nutzen von Antioxidantien infrage: Koenzym Q 10 kann Parkinson-Symptome nicht lindern und Lycopin beugt einem Prostata-Ca nicht vor. Beta-Karotin erhöht offenbar sogar das Risiko für aggressive Prostata-Karzinome.

        Antioxidantien sind als Nahrungsergänzungsmittel beliebt: Sie sollen Zellschäden verhindern und dadurch Krebs und neurodegenerativen Erkrankungen vorbeugen. Bislang gibt es allerdings aus klinischen Studien nur wenige Hinweise, dass sich damit solche Krankheiten tatsächlich verhindern oder lindern lassen. Kleinere klinische Studien hatten immerhin Indizien geliefert, dass das Antioxidans Koenzym Q 10 Parkinson bremsen kann.

        Eine Gruppe von deutschen Neurologen hat diese Hypothese nun bei 133 Patienten überprüft. Die Patienten waren alle in einem relativ frühen Krankheitsstadium und mit Antiparkinson-Mitteln stabil eingestellt. Sie erhielten nun täglich Placebo oder eine Suspension mit Q 10-Nanopartikeln, die einer Dosis von 1200 mg Q 10 pro Tag entsprach. Nach drei Monaten waren die motorischen Symptome sowohl mit Q 10 als auch mit Placebo weitgehend stabil geblieben. Auch bei Aktivitäten des täglichen Lebens gab es keinen signifikanten Unterschied.

        Die Autoren um Dr. Alexander Storch aus Ulm gehen davon aus, dass Q 10 kaum einen Effekt auf die Krankheitsentwicklung bei Parkinson hat, wollen aber nicht ausschließen, dass sich mit höheren Dosen über längere Zeit vielleicht doch ein geringer Effekt ergibt (Arch Neurol online).

        Wenig Hoffnung gibt es auch, mit dem Antioxidans Lycopin ein Prostata-Ca zu verhindern. Lycopin kommt etwa in Tomaten vor. Hinweise auf einen Nutzen hatten Fall-Kontrollstudien ergeben, in denen Männer mit Prostata-Ca offenbar seltener Tomaten gegessen hatten als Männer ohne Tumor. In einer epidemiologischen Studie mit 28 000 zunächst gesunden Männern, bei denen zu Beginn die Serum-Werte für Lycopin gemessen wurden, gab es nach einer Beobachtungszeit von bis zu acht Jahren bei der Prostata-Ca-Inzidenz jedoch keinen Unterschied zwischen Männern mit hohen und niedrigen Lycopin-Werten und auch nicht zwischen Männern mit hohem und niedrigem Tomatenkonsum.

        Das berichten jetzt US-Forscher aus Seattle (Cancer Epidemiol Biomarkers Prev 16, 2007, 962). Zu viel des Antioxidans Beta-Karotin hatte in der Studie sogar einen negativen Effekt: Bei Männern in der Quintile mit den höchsten Beta-Karotin-Serumwerten war die Rate für aggressive Prostata-Karzinome (Gleason-Wert 7 oder mehr) fast um das Dreifache erhöht.


        Kommentar


          #5
          Grüß Dich Dieter, sieht so besser aus, Gruß, Helmut

          Prostata-Ca und Parkinson - hier nützen Antioxidantien wenig
          Zusatztherapie mit Koenzym Q10 bei Parkinson ohne Erfolg / Wer häufig Tomaten isst, kann sein Risiko für Prostata-Ca nicht senken
          ULM/SEATTLE (mut). Zwei neue Studien stellen den Nutzen von Antioxidantien infrage: Koenzym Q 10 kann Parkinson-Symptome nicht lindern und Lycopin beugt einem Prostata-Ca nicht vor. Beta-Karotin erhöht offenbar sogar das Risiko für aggressive Prostata-Karzinome.
          Antioxidantien sind als Nahrungsergänzungsmittel beliebt: Sie sollen Zellschäden verhindern und dadurch Krebs und neurodegenerativen Erkrankungen vorbeugen. Bislang gibt es allerdings aus klinischen Studien nur wenige Hinweise, dass sich damit solche Krankheiten tatsächlich verhindern oder lindern lassen. Kleinere klinische Studien hatten immerhin Indizien geliefert, dass das Antioxidans Koenzym Q 10 Parkinson bremsen kann.
          Eine Gruppe von deutschen Neurologen hat diese Hypothese nun bei 133 Patienten überprüft. Die Patienten waren alle in einem relativ frühen Krankheitsstadium und mit Antiparkinson-Mitteln stabil eingestellt. Sie erhielten nun täglich Placebo oder eine Suspension mit Q 10-Nanopartikeln, die einer Dosis von 1200 mg Q 10 pro Tag entsprach. Nach drei Monaten waren die motorischen Symptome sowohl mit Q 10 als auch mit Placebo weitgehend stabil geblieben. Auch bei Aktivitäten des täglichen Lebens gab es keinen signifikanten Unterschied.
          Die Autoren um Dr. Alexander Storch aus Ulm gehen davon aus, dass Q 10 kaum einen Effekt auf die Krankheitsentwicklung bei Parkinson hat, wollen aber nicht ausschließen, dass sich mit höheren Dosen über längere Zeit vielleicht doch ein geringer Effekt ergibt (Arch Neurol online).
          Wenig Hoffnung gibt es auch, mit dem Antioxidans Lycopin ein Prostata-Ca zu verhindern. Lycopin kommt etwa in Tomaten vor. Hinweise auf einen Nutzen hatten Fall-Kontrollstudien ergeben, in denen Männer mit Prostata-Ca offenbar seltener Tomaten gegessen hatten als Männer ohne Tumor. In einer epidemiologischen Studie mit 28 000 zunächst gesunden Männern, bei denen zu Beginn die Serum-Werte für Lycopin gemessen wurden, gab es nach einer Beobachtungszeit von bis zu acht Jahren bei der Prostata-Ca-Inzidenz jedoch keinen Unterschied zwischen Männern mit hohen und niedrigen Lycopin-Werten und auch nicht zwischen Männern mit hohem und niedrigem Tomatenkonsum.
          Das berichten jetzt US-Forscher aus Seattle (Cancer Epidemiol Biomarkers Prev 16, 2007, 962). Zu viel des Antioxidans Beta-Karotin hatte in der Studie sogar einen negativen Effekt: Bei Männern in der Quintile mit den höchsten Beta-Karotin-Serumwerten war die Rate für aggressive Prostata-Karzinome (Gleason-Wert 7 oder mehr) fast um das Dreifache erhöht.



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            #6
            Antioxidantien schützen nicht vor Krebs

            Antioxidantien schützen nicht vor Krebs

            Im Kampf gegen den Krebs haben Forscher in den letzten Jahren große Hoffnungen auf so genannte Antioxidantien gesetzt. Diese Substanzen, zu denen u.a. Beta-Carotin (eine Vorstufe des Vitamins A) sowie die Vitamine C und E gehören, sind in der Lage, bestimmte erbgutschädigende Moleküle zu neutralisieren. Da Krebs oft mit Veränderungen im Erbgut von Körperzellen einhergeht, wurde vermutet, die Häufigkeit von Krebserkrankungen könne durch die Gabe von Antioxidantien gesenkt werden.:p>:p>
            Diese Hoffnung hat sich für Prostatakrebs nicht erfüllt. In einer Untersuchung an über 29.000 Männern konnte kein Einfluss von Beta-Carotin, Vitamin C oder Vitamin E auf das Auftreten von Krebs der Vorsteherdrüse festgestellt werden. Einzig Männer, die ursprünglich weniger Beta-Carotin aufnahmen als der Durchschnitt der Studienteilnehmer, profitierten, wenn sie ihre Nahrung um wenigstens 2 mg Beta-Carotin pro Tag ergänzten.


            Aktive Raucher bzw. Männer, die während der zurückliegenden zehn Jahre geraucht hatten, erkrankten unter der Gabe von hohen Dosen Vitamin E seltener an fortgeschrittenen Formen von Prostatakrebs. Aus anderen Studien sei jedoch bekannt, so die Wissenschaftler, dass bei entsprechenden Vitamin-E-Dosen vermehrt frühere Stufen der Erkrankung auftreten. Von einem günstigen Effekt des Vitamins könne deshalb nicht ohne weiteres gesprochen werden.


            Die Forscher betonen die Vorläufigkeit ihrer Ergebnisse, da der bisherige Beobachtungszeitraum von knapp fünf Jahren noch recht kurz sei. Dennoch kommen sie zu dem Schluss, dass die Häufigkeit von Krebs zuerst und vor allem durch Verzicht auf das Rauchen gesenkt werden könne, nicht durch die Gabe von Antioxidantien.

            BSMO, 22.06.2006
            Nach Informationen von Journal of the National Cancer Institute, Februar 2006
            Zuletzt geändert von Josef; 05.06.2007, 07:26.

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