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Neues Teilforum zum fortgeschrittenen Prostatakrebs

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    Neues Teilforum zum fortgeschrittenen Prostatakrebs

    Liebe Mitstreiter (ist nicht zynisch gemeint),

    angeregt durch Werner Roeslers Initiative haben wir ein neues Teilforum eröffnet, in dem sich Betroffene mit dieser Situation, aber hoffentlich auch Ärzte, die hier Rat geben können, treffen mögen.

    Ralf

    #2
    Teilforum

    Hallo Ralf, hallo Werner,

    ich glaube nicht das dies was bringt, wer beurteilt, wer darf rein und wer nicht, wer traut sich, wer ist in dieser Situation. Von den sehr getroffenen, denen es sehr schlecht geht, hören wir sowieso leider nichts mehr. Die immer gleichen Empfehlungen sind Chemo, wo sind, bei weitem Fortschritt die positiven Erfahrungen. Ich sehe sie nicht.

    Gruß Hans

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      #3
      Zitat von HansiB Beitrag anzeigen
      ..., wer darf rein und wer nicht, wer traut sich, ...
      Ich darf rein und traue mich.

      Zitat von HansiB Beitrag anzeigen
      ... Die immer gleichen Empfehlungen sind Chemo, wo sind, bei weitem Fortschritt die positiven Erfahrungen. Ich sehe sie nicht.
      Die positiven Erfahrungen bei weitem Fortschritt, die gibt es nicht wirklich. Die Vorstellung, man könne aus hormonrefraktärem Prostatakrebs eine chronische Erkrankung ähnlich Diabetes mellitus machen, ist nach derzeitigem Stand Wunschdenken. Wäre es anders, dann würden nicht jährlich ca. 12000 deutsche Männer an Prostatakrebs sterben. Aggressive und weit fortgeschrittene Prostatakrebserkrankungen verlaufen tödlich, definitiv!

      Taxotere soll angeblich bei hormonrefraktärem Prostatakrebs das potenteste Medikament sein. Die Studienlage ist eindeutig. Das mediane Überleben unter Taxotere beträgt ca. 1 ½ Jahre. So ist es und es gibt offenbar nichts Besseres. Mit Taxotere ist es mir immerhin gelungen, den rapiden PSA-Anstieg, den ich vor der Chemo-Therapie hatte, zu stoppen. Ohne Taxotere wäre ich, wenn ich die Verdoppelungszeiten hochrechne, heute irgendwo bei PSA > 2000ng/ml. Morgen mache ich den 8. (bzw. insgesamt den 11. Zyklus Taxotere). Damit bin ich ziemlich am Ende der Fahnenstange. Es bleibt mir die Wahl, entweder am Krebs oder an der Chemo-Therapie zu sterben. Das ist die bittere Wahrheit.

      WW

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        #4
        Hallo,

        Auch ich traue mich rein, auch wenn ich (noch) nicht dazugehöre und in einigen Tagen eine Protonentherapie beginne mit der Hoffnung auf kurativen Erfolg.
        Mein Anliegen ist ein Anderes, und zwar geistert nun schon seit Wochen der Leibowitz Vortrag durch das Forum.
        Christian, sei bitte so gut und schicke an Winfried eine CD. Er ist in der Lage zu prüfen, ob es was Neues gibt, das ihm weiter helfen könnte. Er braucht Hilfe, und ich verstehe nicht, wieso dieser Vortrag, den Reinardo in den höchsten Tönen bejubelt hat, unseren Schwerstbetroffenen solange vorenthalten wird.

        Gruß Knut.fficeffice" />

        Kommentar


          #5
          Hallo. Ich finde auch, Winfried wird von seinen Ärzten einseitig auf Taxotere gepolt. Den Leibowitz-Vortrag finde ich so interessant, weil anhand von Fallbeispielen eine Vielzahl von Therapie-Möglichkeiten bei fortgeschrittenem Krebs aufgezeigt und Betroffenen wie Winfried und Frihama richtig Mut gemacht wird. Wenn er für Winfried nur eine einzige neue Möglichkeit der Therapie aufzeigte, dann wäre das Band doch sein Geld wert (für mich 20 Dollar).
          Gruss, Reinardo

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            #6
            Hallo Ralph, Werner, Hans und andere,
            ich finde die Idee zu diesem Forum insofern gut, weil es mühsam ist, wirklich spezielle Infos zu kniffligen Sachen aus einer Vielzahl von Anfragen zu Anfangsbefunden herauszufischen. Oft wird man eher zufällig fündig.
            Das setzt natürlich aber auch die richtige Handhabung von Beiträgen und neuen Themen voraus. Ich denke, auch Beiträge über neue oder zukünftige Medikamente wie z.B. die über Botox oder Epothilon sollten hier angesiedelt werden. Ebenso auch die z.T. schon sehr wissenschaftlichen Beitäge von einigen Spezialisten im Forum über mikrobiologische Vorgänge, Zellen, Enzyme, usw. Diese Info´s sind für unsere Gruppe am wichtigsten, während sie bei "Anfängern" eher für Verwirrung stiften. Ein Neuling im Forum wird mit einer unheimlichen Fülle von Informationen beaufschlagt und kann noch nicht genau beurteilen, was alles für ihn relevant ist.
            Auch ich muß leider immer wieder feststellen, daß ich in der Vergangenheit beim schnell-Lesen von Beiträgen viel wichtiges einfach übersehen habe.
            Viele Grüße,
            PeterP
            Zuletzt geändert von PeterP; 03.06.2007, 03:36.

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              #7
              Hallo Betroffene! Hallo Forum!

              An anderer Stelle habe ich bereits meine Freude über dieses neue Teilforum ausgedrückt.

              Hier wollen und werden wir unsere bisherigen Erfahrungen und Erkenntnisse mit Bezug auf das fortgeschrittene Prostatakarzinom einbringen.

              Viele wichtige Fakten, Diagnose- und Therapiedaten
              sind bereits vorhanden und müssen nun noch in übersichtliche und leicht abrufbare Segmente aufgeschlüsselt werden.

              Die derzeitige "Standardtherapie" des PCa hier in Deutschland ist seit Jahren sehr minimalistisch und ohne Innovationsbereitschaft ausgelegt.

              Neue Therapien werden von sog. "Entscheidungsträgern" blockiert, oder sie werden nur am Rande als komplementäre Varianten widerwillig akzeptiert.

              Die kranken Männer und ihre Familien müssen sich selber durchwuseln, durch ein Gestrüpp von Inkompetenz, Geldgier und Arroganz sowie mangelnder Hilfsbereitschaft.

              Wir haben jetzt hier im Teilforum zum fortgeschrittenen Prostatakarzinom eine Diskussionsplattform, die wir mit Logik und Engagement nutzen sollten.

              Hoffentlich erhalten wir auch von ärztlicher und wissenschaftlicher Seite zusätzliche Informationen und Unterstützung, um nun den Bremsern im Gesundheitswesen ein wenig Dampf machen zu können. was ja auch gerade im Interesse kompetenter und engagierter Ärzte und Wissenschaftler liegen sollte.

              Zur Verbesserung und Entwicklung dieses Teilforums werden aber auch permanent alle Teilnehmer benötigt!

              Ich jedenfalls drücke hier nochmalig meine tiefe Freude über diese Verbesserung zur Diskussion der Diagnose- und Therapieoptionen beim fortgeschrittenen PCa aus!

              Und ich bitte um eine respektvolle, höfliche und engagierte Diskussion!

              Gruß Werner R.
              Zuletzt geändert von Gast; 05.06.2007, 17:22.

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                #8
                Taxotere

                Hallo Mitstreierinnen und Mitstreiter!

                Vorab möchte ich Ralf dafür danken, dass er die Anregung von Werner übernommen und dieses Teilforum geschaffen hat.

                Dann ein Wort zu Taxotere: Immer wieder bekomme ich direkt oder indirekt zu lesen, wie wenig mit diesem Medikament gewonnen sei, nämlich bloss eine Verlängerung des medianen Überlebens um etwa anderthalb Jahre. Bei KISP (www.prostatakrebse.de) findet sich unter den TEXTEN ein Artikel von Brad Guess mit dem Titel "Chemotherapie bei Prostatakrebs:
                "Wozu überhaupt?"". Dort wird dargelegt, was medianes Überleben in der Praxis bedeutet, und ich möchte jedem Betroffenen, der sich mit der Frage auseinandersetzen muss, ob er Taxotere einsetzen wolle oder müsse, empfehlen, diesen Artikel aufmerksam zu studieren.

                Und damit kklar wird, dass ich nicht einfach "ins Blaue hinaus" schreibe: Ich begann meinen ersten Chemo-Zyklus in der Zeit von Juli bis Oktober 2006 mit PSA > 20 (siehe Profil), machte dann einen (zweiten) Versuch mit Ketoconazol, der scheiterte, weil meine Leber etwas dagegen hatte, und stehe heute mit PSA 0.26, nicht mehr sichtbaren Lymphknotenvergrösserungen und stabiler Lage bei den Knochenmetastasen gar nicht so schlecht da. Meine eigenen Erfahrungen mit Taxotere finden sich übrigens auch bei den Texten unter dem Verfassernamen Jürg.

                Was ich da schreibe soll keine Reklame für Taxotere sein, um so mehr als ich weiss, dass die Therapie leider nicht in allen Fällen anschlägt und in der "offiziellen" Dosierung mit einer Infusion alle vier Wochen oft nicht einfach wegzustecken ist. Es würde mich aber freuen, die Angst vor der (lange Zeit zu Recht als wenig nützlich und erst noch schwer erträglich verrufenenen) Chemo ein wenig abzubauen.

                Gruss und alles Gute an alle

                Jürg
                Zuletzt geändert von jürgvw; 06.06.2007, 11:11. Grund: Tippfehler korrigiert
                Meine vollständige PK-Geschichte findet sich hier:
                http://www.myprostate.eu/?req=user&id=37

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                  #9
                  Hallo,
                  Ich bin mir nicht sicher, ob dieses neue Teilforum wirklich etwas bringt in Bezug auf neue Informationen aber es ist ein Versuch Wert. Eine Bündelung von zutrefflichen Beiträgen hierhin erspart Suchenden viel Zeit und allein schon dieser Vorteil gibt diesem Forum hoffentlich eine Daseinsberechtigung.

                  Für mich wäre noch zu klären "was ist genau ein fortgeschrittener PCA"? Reden wir auch über "nur" local fortgeschrittene PCAs oder nur über wirklich schwierige Fälle mit Knochenmetastasen, etc.?

                  Auf jeden Fall möchte ich heute versuchen, einen Beitrag zu leisten in dem ich durch meinen eigenen Verlauf auf eventuelle Fehler von manchen Urologen aufmerksam zu machen. Ich wurde vor 2 Jahren im Feb. 05 im Alter von 53J. mit Gleason 4+5 / PSA 272 /G3 /M0 und Verdacht auf T4 diagnostiziert und wurde nach heutiger Sicht von meimen Uro damals bereits als Patient mit fortgeschrittenem PCA abgeschrieben. Meine Behandlung mit 2HB mit Pause und Wiederaufnahme endete mit einem rapiden PSA Anstieg Anfang dieses Jahres im März auf 15ng/ml. Durch regelmäßeges Lesen des Forums und durch Kontakt zu dem einen oder anderen Mitstreiter habe ich mich langsam etwas schlauer machen können und habe mich mit all den gesammelten Informationen und Möglichkeiten zu eíner Strahlentherapie entschieden weil Scintigramm/MRT trotz der schwierigen Ausgangsposition schon damals auf keine Knochenmetastasen hingewiesen haben, was vor Beginn der Strahlentherapie nochmals durch neue Scintigramme/MRTs mit gleichem Ergebnis bestätigt wurde als Voraussetzung zur Behandlung. Im Vorstellungsgespräch hat man mich gefragt warum ich nicht schon viel früher gekommen bin. Das habe ich mich dann auch gefragt. Meine Antwort war dass ich mich viel zu lange von meinem Uro habe beeinflussen lassen - und hiermit komme ich zum eigentlichen Grund meines Beitrages - trotz viel Information über z.B. DNA Bild Zytometrie und die Folgen der 2HB bei meiner Situation und Infos über Chemotherapie bin ich erst sehr spät auf die Möglichkeit der kombinierten HB mit Strahlentherapie für meine Situation gekommen. Es wird einige von uns geben, die sich in ähnlicher Situation finden, denen mein Beitrag ev. helfen kann. Ich habe die Behandlung nach insgesamt 33 Bestrahlungen gut überstanden und war sehr über das schnelle, erste Ergebnis überrascht, nämlich ein PSA Abfall von 15ng/ml auf 4,8ng/ml obwohl mein Uro mir von der IMRT Therapie als sinnlos abgeraten hatte. Ich weiss natürlich nicht wo es hin geht aber die Tendenz ist für mich hoffnungsvoll. Hier noch ein Ausschnitt eines etwas älteren Berichtes v. 2004:
                  "Bei Patienten mit nachgewiesenen Lymphknotenmetastasen ist eine sofortige Langzeithormonentzugstherapie die akzeptierte Standardtherapie (22, 23). Auch in dieser Patientengruppe ist der zusätzliche Nutzen einer Strahlentherapie der Beckenlymphknoten, gefolgt von einer Booststrahlentherapie der Prostata, additiv zur Langzeithormonablation, nicht durch randomisierte Studien nachgewiesen.
                  Im Vergleich zur alleinigen perkutanen Strahlentherapie des Beckens und der Prostata hat die Langzeitandrogendeprivation plus Beckenbestrahlung hier jedoch eindeutig Vorteile. Dies zeigen die beschriebenen EORTC- und RTOG-Studien 92-02, 85-31 und 86-10, welche Untergruppen von Patienten mit Lymphknotenmetastasen eingeschlossen hatten (1, 11, 31, 32). Für einen Nutzen der Strahlentherapie über die Hormontherapie hinaus sprechen retrospektiven Daten, beispielsweise aus Houston. Hier wurde bei Patienten mit Lymphknotenmetastasen eine Langzeithormonentzugstherapie zusammen mit Strahlentherapie von Prostata und Samenblasen und periprostatischem Gewebe durchgeführt (39). Insbesondere bei Patienten mit den Risikofaktoren PSA > 20 ng/mL oder Gleason Score 8 bis 10 profitierten durch die zusätzliche Strahlentherapie.
                  Die genannten Daten lassen den Schluss zu, dass die Strahlentherapie über die sofortige Langzeithormonentzugstherapie hinaus im Einzelfall als eine kurative Option für die hier betrachtete Patientengruppe gerechtfertigt ist." Quelle: http://www.aerzteblatt.de/v4/archiv/...l.asp?id=43621

                  Hans-W.

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                    #10
                    Nach der 30. Chemo, Ende der Fahnenstange

                    Hallo,
                    Offensichtlich gehöre ich zu jener Gruppe, welche einen fortgeschrittenen PCA haben. Hier im Forum konnte man schon mehrmals lesen, dass es wohl zweckmäßig sei, einen Onkologen statt eines Urologen zu konsultieren. Dies habe ich nun getan, jedoch nicht freiwillig. Ich hatte im März 2007 meine letzte Chemo- (Taxotere) ; es war die 30.Chemo und mein Urologe, welcher gleichzeitig der Dekan der hiesigen Uniklinik (Rhönklinik Gießen Marburg) ist, sagte mir, die Klinik könne für mich nichts mehr tun, zumal der PSA Wert nach der letzten Chemo von 44,72 auf 47,20 angestiegen war.
                    Es wurde also nichts mehr von Seiten der Klinik unternommen. Ich wurde somit ausgesourst.
                    Am 03.05.2007 hatte ich PSA 71,65 und nun am 02.06.2007 PSA 166.00
                    Offensichtlich steigt er nun ungebremst.
                    Ich suchte einen hiesigen Onkologen auf und er meinte :PSA sei nicht alles (da hatte ich PSA 71,65); doch Alternativvorschläge wurden auch nicht unterbreitet..
                    Am 03-06.07 bekam ich Zometa und Zoladex; Nun lag der Wert bei PSA 166; er hat sich somit innerhalb eines Monats mehr als verdoppelt.
                    Außer Zometa und Zoladex ist nichts vorgesehen. Zwischendurch hatte ich auch Dr. Eichhorn konsultiert. Er sah eine Therapie mit Östrogenen und Somatuline vor Dies scheiterte jedoch daran, dass es meine finanziellen Möglichkeiten sprengt Er empfahl eine Zweituntersuchung des pathologischen Gewebes und eine PET CT 2004 hatte ich eine Total O P mit all seinen Folgen (Impotent und Inkontinent). Vor der OP hatte ich PSA 70 nach der OP PSA 38. Danach über eine längere Zeit Blutvergiftung. Der Gleason Wert war damals 5+3=8 ; eine erneute pathal. Begutachtung durch Prof. Bonkhoff ergab nun 5+4=9. Bei O P hatte ich pT4, R1, pL1. Eine PET Cholin Untersuchung brachte vor kurzem eine Menge Metastasenherde (bis hin zum Schädel) zum Vorschein. Nur was bringt mir das Wissen über den Herd oder den größeren Gleason Wert, wenn man z. B. die Metastasen nicht beseitigen kann.
                    Wie soll ich dies bewerten, wenn der Onkologe sagt : PSA ist nicht alles.
                    Meine Frage nun an das Forum: kann man in meinem Falle auch noch eine IMRT durchführen lassen? Was könnte sie noch bringen ? Bei meiner OP 2004 hieß es im OP Bericht = Lymphknoten frei von Metastasen, doch 3 Tage nach der OP schrieb der Pathologe 10 Lymphknoten von 16 mit Metastasen befallen.
                    Prof. Heidenreich aus Köln hatte mir damals die Chemo vorgeschlagen. Es hieß: Lebenserwartung ohne Chemo- = 15 Monate und mit Chemo 18 Monate. ; ähnliches hörte ich damals in Heidelberg.
                    Hier haben die Ärzte ausnahmsweise einmal recht gehabt; die 18 Monate habe ich überschritten, die Chemo wirkt nicht mehr, so die Aussage der Klinik; die Hormontherapie hielt ca 8 Monate an.
                    Die Finger und Zehen und auch der Tränenkanal sind wohl auf Dauer geschädigt; der Vorteil ohne Chemo ist, dass das Essen wieder schmeckt.
                    Daß ich “sauer” auf die Ärzte bin liegt vor allem daran, dass mein ehemaliger Arzt bei der Krebsvorsorge immer in die Rechnung schrieb: Prostata o. B. und einen PSA Test machte er nie , denn der sei nur für die Verlaufskontrolle vorgesehen, so meinte er. Die Ärztekammer hat ihn belehrt, doch dies half mir nichts mehr. Auch hatte ich mich beschwert, dass ich überhaupt operiert wurde, obwohl die Lymphknoten mit Metastasen befallen waren; hier sagte der Gutachter, dass es beim Schnellschnitt leider ~ 30% Fehlerquoten gäbe.
                    Ich hatte nicht zu Beginn der Therapie T1 sondern sogleich T4 und somit war ich nicht mehr kurativ.
                    Doch dies ist Schnee von gestern.
                    Wenn die Aussage des Onkologen stimmt, dass PSA nicht alles sei, dann kann ich ja zum gemütlichen Teil übergehen und mir noch einige schöne Tage machen.
                    Gruß dorschowa





                    Kommentar


                      #11
                      Hallo Dorschowa,

                      ich möchte auf deine Frage zu IMRT eingehen. Als ich mich in Mannheim vorstellte war es wichtig, dass keine Knochenmetastasen bekannt waren. Ich hatte auch einen rapiden Anstieg von PSA, wenn auch nicht ganz so dramatisch wie bei dir. Vor der IMRT wurden bei mir 22 Bestrahlungen des Beckens vorgenommen um mögliche Lymphknotenmetastasen abzutöten. Es käme auf ein Vorstellungsgespräch an ob du von der IMRT profitieren kannst. Hormonrefraktäre Zellen befinden sich zum Großteil in der Prostata und es wäre sinnvoll, diese abzutöten. Ich war erstaunt wie schnell ich auf die Strahlentherapie mit einem PSA Abfall reagiert habe.
                      Gruß,
                      Hans-W.

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                        #12
                        Zitat von dorschowa Beitrag anzeigen
                        ..., zumal der PSA Wert nach der letzten Chemo von 44,72 auf 47,20 angestiegen war.

                        Es wurde also nichts mehr von Seiten der Klinik unternommen. Ich wurde somit ausgesourst.

                        Am 03.05.2007 hatte ich PSA 71,65 und nun am 02.06.2007 PSA 166.00

                        Offensichtlich steigt er nun ungebremst.
                        Vor dem Hintergrund kann man eigentlich nicht sagen, dass die Taxotere-Therapie garnichts mehr gebracht hat. Immerhin hat sie doch den PSA-Anstieg gebremst. Vielleicht wäre auch darüber nachzudenken, Taxotere mit anderen Medikamenten (Calcitriol, Thalidomid) zu kombinieren.

                        Zitat von dorschowa Beitrag anzeigen
                        Zwischendurch hatte ich auch Dr. Eichhorn konsultiert. Er sah eine Therapie mit Östrogenen und Somatuline vor. Dies scheiterte jedoch daran, dass es meine finanziellen Möglichkeiten sprengt.
                        Hast du diese Frage mal sehr ernsthaft mit deinem Onkologen diskutiert? Ich hab's nicht versucht, halte es aber nicht für ausgeschlossen, diese Therapie bei der Krankenkasse durchzusetzen. Voraussetzung ist natürlich, dass der Onkologe dahinter steht. Oder du versuchst es einfach mal nur mit Östrogenen ohne Somatuline.

                        Zitat von dorschowa Beitrag anzeigen
                        Er empfahl eine Zweituntersuchung des pathologischen Gewebes ...
                        Davon verspreche ich mir z.B. nichts. Ich habe mich ja lange gesperrt, diesbezüglich etwas zu unternehmen und mich schließlich doch entschlossen, gegen Bares ein paar Wachstumsfaktoren bestimmen zu lassen. Den Befund habe ich mir eingerahmt und auf's Klo gehängt.

                        Zitat von dorschowa Beitrag anzeigen
                        ... Der Gleason Wert war damals 5+3=8 ; eine erneute pathal. Begutachtung durch Prof. Bonkhoff ergab nun 5+4=9.
                        Ist es nicht völlig schnubbe ob nun Gleason 5+3 od. 5+4? Welche therapeutische Konsequenz hat das?

                        Zitat von dorschowa Beitrag anzeigen
                        Nur was bringt mir das Wissen über den Herd oder den größeren Gleason Wert, wenn man z. B. die Metastasen nicht beseitigen kann?
                        Eben!

                        Zitat von dorschowa Beitrag anzeigen
                        Wie soll ich dies bewerten, wenn der Onkologe sagt : PSA ist nicht alles.
                        NaJa, mit einem erhöten PSA-Wert könnte Mann ja leben, wenn er dann dort stehen bliebe. Mit dem rasanten PSA-Anstieg kannst du allerdings nicht leben, das ist schon ein Hinweis auf einen ebenso rasanten Tumorprogess. Wo der Tumor sich ausbreitet wirst du dann in Kürze erfahren.

                        Zitat von dorschowa Beitrag anzeigen
                        Meine Frage nun an das Forum: kann man in meinem Falle auch noch eine IMRT durchführen lassen?
                        Perkutane Radiatio macht eigentlich nur dann Sinn, wenn man einen oder schlechtestenfalls ein paar ganz wenige Herde bestrahlen will. Deinem Profil entnehme ich, dass dir multible ossäre Metastasen im Schädel, in den Rippen, im 7+9 BWK, rechten Hüftgelenk und SIG nachgewiesen wurden. Unter diesen Randbedingungen macht Bestrahlung vermutlich keinen Sinn, allenfalls ausgewählte Herde zur Schmerzpallation. Hast du Schmerzen?

                        Du wolltest dich mal mit Samarin 153 beschäftigen. Wie ist da der Stand der Dinge?

                        Du könntest z. B. mal einen Versuch mit Ketokonazol unternehmen. Dieses Medikament steht angeblich in der Ausnahmeliste des Gemeinsamen Bundesausschusses (GBA) und darf demnach bei HRPC auf Kassenkosten verordnet werden.

                        Man könnte auch mal einen Versuch mit 5-FU und Cytoxan unternehmen. Da stellt sich wieder die Frage der Finanzierung. Ich denke aber, dass ein Onkologe das durch bringt.

                        Ich wünsche dir alles Gute und gehe uns hier nicht verloren. Wie alt bist du?

                        WW

                        Kommentar


                          #13
                          Hallo Dorschowa,

                          auch bei mir hat der PSA nach 8 Monaten nach oben gedreht, allerdings ohne OP. Eine OP bei einem GS von 5+3 später wie zu erwarten 5+4 ) und einem aPSA von 70 (wenn abgesichert) operiert man nicht (meine Meinung). Ich kenne keinen Fall, wo das gut ging. Nur habe ich entgegen den Empfehlungen aus dem Forum und den Fachärzten (nicht meine) keine Chemo gemacht. Der Wechsel von dem (kontraproduktiven, verdreifachten) Casodex zu Flutamid hat BEI MIR ausgezeichnet funktioniert. Ich habe nie auf Ärzte gehört (von meinen kam auch nichts), jede Medikamenten- (Therapie), Änderung leider manchmal etwas spät, nur von mir aus gemacht (dank Forum und SHG). Unter 3 HB (Flutamid) ging der PSA (trotz großem Krebsvolumen) auf den Nadir von 0,6 runter (nicht schlecht, wenn man refrakter ist und wo er herkommt).
                          Es wird immer gesagt, die Reduzierung des PK sei wichtig (deshalb die oft empfohlene OP). Als Laie habe ich bei uns systemisch Erkrankten da eine andere Meinung.
                          Auch der fallende PSA (ich habe es schon 2 x extrem erlebt) ist für mich (uns) eine große Freude, auch sollen dann PK-Zellen absterben (bei mir müßten ja noch genug böse da sein), wird diskutiert. Wobei ich die Aussage von (alternativen) Ärzten kenne, der Anstieg auf 5000 unter Therapie könnte auch ein Absterben von PK-Zellen (wie bei der Bestrahlung) bedeuten. Ob das ernst zu nehmen ist bezweifle ich, die Nerven muß man da auch haben. Meine Metastasen ruhen schmerzfrei seit 30 Monaten. Ich kam noch gar nicht auf die Idee, daß diese "beseitigt" werden könnten. Ich habe, wie bekannt, meine Ernährung umgestellt und mache immunstimulierende Spielereien würde WW sagen. Eine Ketakonazol/Volon Therapie, wie WW erwähnt, kostet 60 EUR. Bio-Bran ein Vielfaches, Misteltherapie (Iscador) als Erhöhung der eigenen Abwehr wird nach neuesten Berichten von der Kasse bezahlt (??), wär zu überlegen.
                          Viel Erfolg, Hans

                          Kommentar


                            #14
                            Eine PET Cholin Untersuchung brachte vor kurzem eine Menge Metastasenherde (bis hin zum Schädel) zum Vorschein. Nur was bringt mir das Wissen über den Herd oder den größeren Gleason Wert, wenn man z. B. die Metastasen nicht beseitigen kann.
                            Wie soll ich dies bewerten, wenn der Onkologe sagt : PSA ist nicht alles.
                            Meine Frage nun an das Forum: kann man in meinem Falle auch noch eine IMRT durchführen lassen? Was könnte sie noch bringen ?


                            Antwort:

                            Hallo dorschowa!

                            Eine IMRT würde wegen der vorliegenden multiplen Metastasierung wenig für Dich bringen, leider! Eine IMRT - Bestrahlung ist eine gezielte Anwendungsform, also somit nicht für Dein momentanes Krankheitsbild geeignet.

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                            Bei meiner OP 2004 hieß es im OP Bericht = Lymphknoten frei von Metastasen, doch 3 Tage nach der OP schrieb der Pathologe 10 Lymphknoten von 16 mit Metastasen befallen.

                            Antwort:

                            Leider haben wir diese Fehleinschätzungen vieler Ärzte immer wieder. Daher werden Operationen unverantwortlich durchgeführt, obwohl die Diagnostik mangelhaft war.

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                            Prof. Heidenreich aus Köln hatte mir damals die Chemo vorgeschlagen. Es hieß: Lebenserwartung ohne Chemo- = 15 Monate und mit Chemo 18 Monate. ; ähnliches hörte ich damals in Heidelberg.
                            Hier haben die Ärzte ausnahmsweise einmal recht gehabt; die 18 Monate habe ich überschritten, die Chemo wirkt nicht mehr, so die Aussage der Klinik; die Hormontherapie hielt ca 8 Monate an.

                            Antwort:

                            Nach Studienergebnissen hat Prof. Heidenreich einen Mittelwert für die Docetaxel (Taxotere) - Monotherapie von 18,9 Monaten angegeben. Da diese Monotherapie bei Dir - wie Du es hier schilderst - offenbar nicht mehr wirkt, mußt Du nun unbedingt zügig eine andere Behandlungsvariante durchführen lassen! Das, was Dir zur Zeit empfohlen wird, reicht für Dein Überleben nicht aus!

                            Prof. Heidenreich spricht doch selbst von weiteren Behandlungsmöglichkeiten mit einer sog. Targeted - Therapie (v. Target= Ziel). Hier werden nach beginnender Unwirksamkeit der Mono-Chemo- Therapie mit Docetaxel zielgerichtet neue Medikamente eingesetzt.

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                            Daß ich “sauer” auf die Ärzte bin liegt vor allem daran, dass mein ehemaliger Arzt bei der Krebsvorsorge immer in die Rechnung schrieb: Prostata o. B. und einen PSA Test machte er nie , denn der sei nur für die Verlaufskontrolle vorgesehen, so meinte er. Die Ärztekammer hat ihn belehrt, doch dies half mir nichts mehr.
                            Ich hatte nicht zu Beginn der Therapie T1 sondern sogleich T4 und somit war ich nicht mehr kurativ.
                            Doch dies ist Schnee von gestern.
                            Wenn die Aussage des Onkologen stimmt, dass PSA nicht alles sei, dann kann ich ja zum gemütlichen Teil übergehen und mir noch einige schöne Tage machen.
                            Gruß dorschowa
                            __________________________________________________ _

                            Antwort:

                            Ob diese Tage schön werden würden, wage ich sehr zu bezweifeln!
                            Bitte wende Dich sofort an eine Uniklinik (z.B. Köln ...), um ganz schnell eine weitere Therapie in die Planung und Umsetzung zu bringen. Die Zeit läuft Dir ansonsten immer schneller (und sehr schmerzhaft) davon!

                            Gruß Werner R.







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                            Zuletzt geändert von Gast; 11.06.2007, 21:34. Grund: Begriff ergänzt

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