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Stresshormon fördert Metastasierung, Betablocker senken Metastasierungsrate

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    Stresshormon fördert Metastasierung, Betablocker senken Metastasierungsrate

    Streßhormone setzen Krebszellen in Bewegung

    Von Thomas Müller
    Krebs hat möglicherweise auch etwas mit Streß zu tun. Jedenfalls mehren sich die Hinweise, daß Streßsituationen die Metastasierung von Tumoren begünstigen. Und dies kann man vielleicht sehr einfach unterbinden - mit Betablockern. In Studien hatten Patienten mit Betablockern teilweise eine deutlich reduzierte Krebsrate.
    Für diese Beobachtung lieferte Professor Kurt Zänker von der Uni Witten-Herdecke jetzt eine plausible Erklärung. So produzieren einige Tumoren in großer Konzentrationen Rezeptoren für Neurotransmitter. Bei invasiven Brust-, Prostata-, oder Kolonkarzinomen findet man viele beta-adrenerge Rezeptoren. Diese können also durch Streßhormone wie Adrenalin und Noradrenalin aktiviert werden - und sie können durch Betablocker gehemmt werden.
    In Tierversuchen förderte Adrenalin die Metastasierung.
    Der Onkologe präsentierte auf dem Hauptstadtkongreß in Berlin Daten von In-vitro-Versuchen, in denen sein Team Prostata-Krebszellen mit Adrenalin und Atenolol behandelt hatte. Mit Adrenalin wurden die Krebszellen zur Migration angeregt, mit dem Betablocker wurde ihre Wanderlust gehemmt. Einen ähnlichen Effekt wie Adrenalin hatten auch Noradrenalin und Dopamin sowie Substanz P. Dagegen wurden mit dem Neurotransmitter GABA die Zellwanderungen reduziert.
    Auch wie die Transmitter wirken konnte weitgehend geklärt werden: Die Streßhormone lösen einen Umbau des Zytoskeletts der Tumorzellen aus - Voraussetzung dafür, daß Zellen eines soliden Tumors auswandern und Metastasen bilden können.
    In Tierversuchen bestätigte sich dann tatsächlich der Verdacht, daß Streßhormone die Metastasierung von Tumoren fördern. Wurde Mäusen Adrenalin in einen soliden Tumor infundiert, erhöhte sich die Metastasierungs-Rate drastisch, mit Propanolol ging sie dagegen zurück.
    Aus der Pathologie, so Zänker, kennt man einen weiteren Hinweis dafür, daß Tumoren für eine Streuung Neurotransmitter benötigen. An Nervenfasern in der Prostata von Krebspatienten findet man häufig Tumorzellen, die dort wie auf Schienen entlangwandern, und so die Prostatakapsel durchbrechen.
    Aus diesen Hinweisen schließt Zänker, daß Streßhormone wie Adrenalin und Noradrenalin das Risiko für Metastasen bei vielen Tumoren erhöhen, und daß man dieses Risiko mit Betablockern wieder senken kann. Eine Therapie mit Betablockern wäre vielleicht eine Option nach Entfernung eines Primärtumors, um die Gefahr eines metastasierenden Rezidivs zu reduzieren. Ob das klappt, müßte jetzt aber in prospektiven Studien geprüft werden.




    #2
    Hallo Berntt.
    Der Artikel ist sehr Aufschlussreich.
    Stress und unverarbeite schlimme Erlebnisse koennen sogar die Ursache sein, das sich Krebs entwickeln kann. Dazu gehoeren auch Depressionen.
    Bin sehr gespannt, wie andere Forumsteilnehmer das sehen?
    Gruss
    Uwe

    Kommentar


      #3
      Stresshormon fördert Metastasierung

      Hallo Freunde,

      aufgrund meines ungewollten 1:1 Versuches unterschreibe ich den Absatz, dass Streßhormone PK fördern voll und ganz. Seit neun Jahren - vor Erkennen des Krebses 2001 - nehme ich die Betablocker Meprolol 200 mg und Lorzaar plus 12,5 mg. Der Krebs hat sich bei mir nicht beeindrucken lassen. Die Agressivität, in VZ ausgedrückt, liegt bei ca. 2 Monaten.

      Hans

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