Hormontherapie und Schmerzen bei Alkoholgenuss

[Marcel19]

Hallo,vor gut einem halben Jahr wurde bei meinem Vater PK festgestellt (PSA 32, Gleason 3+4, Knochenmetastasen).Seitdem ist er in Behandlung (Hormontherapie mit Spritzen alle 3 Monate+monatliche Zometa-Infusion). Die Therapie verläuft sehr gut, PSA ist bei 0,9 und die Knochenwerte (ich habe leider keine genauen...) sollen sich angeblich auch gut entwickeln.Die Nebenwirkungen (vor allem Hitzewallungen) verträgt er eigentlich gut.Allerdings klagt er seit 3 Wochen über starke und sehr direkt eintretende Schmerzen im Genitalbereich, sobald er jegliche Form von Alkohol zu sich nimmt (nach einer Minute könnte man das schon spüren, nicht nur ein Brennen, sondern richtige Schmerzen).Der Urologe (dem wir bisher wirklich vertrauen, er hat allerdings immer weniger zeit) weiss dazu nicht wirklich weiter und sagt nur, dass das von der Blase kommen muss und eine Nebenwirkung der Therapie sein könnte.Das ist uns viel zu wage. Leider finde ich nirgends einen ähnlichen Fall. Deshalb meine Frage, ob einer der Forumsteilnehmer vielleicht von ähnlichen Nebenwirkungen gehört oder sie selbst durchlebt hat.Vielen Dank (übrigens auch noch mal für Eure Antworten vor einigen Monaten, die mir und vor allem meinem Vater praktisch und psychisch sehr geholfen haben)!Marcel

[Carlos]

Hallo, einen guten Morgen,
also hier gibt es doch eigentlich nur einen Rat, nämlich den Alkohol völlig weg zu lassen, zu mindestens es einfach mal auszuprobieren. Alkohol ist in dieser Situation immer sehr fragwürdig einmal vorsichtig ausgedrückt.
Viel Erfolg dabei und alles Gute dabei wünscht Carlos

[HansiB]

Hallo Marcel,

Schmerzen im Genitalbereich durch Alkohol, kenne ich nicht (wobei dieser in größeren Mengen, Hochprozentg gar nicht, sonst eingeschrenkt werden sollte). Nur Spritze (LHRH) wäre mir zu wenig, auch PSA in 6 Monaten auf 0,9 ist nicht ausreichend, er sollte mehr machen, Antiandrogen und Proscar / Avodart. Ihr solltet mehr Informationen geben und euch helfen lassen.

Ich kenne nur leichte Schmerzen (früher) in der größten Metasase LW5, manchmal beim Urinieren, mitlerweile nicht mehr.

Gruß Hans

[Helmut.2]

Hormontherapie und Schmerzen bei Alkoholgenuss

Hallo, lieber Macel,

Alkohol im Urin? das ist mir neu, denn Alkohol wird in der Leber abgebaut und in Fett (gespeicherte Energie) umgewandelt und in Depot eingelagert! Hüfte, Bauch, Schenkel und noch vieles mehr.

Also, diese schmerzen müssen andere Gründe sein, übrigens, als ich eine Serie LH RH-Sritzen bekam, hatte ich keine Lust auf Alkohol und zu viel des Guten ist sowieso nicht gut für die Leber, denn sie hat mit Übermass an den Medikamenten zu schaffen die dein Vater einnehmen muss!

Was Hansi vorschlägt währe zweckmässig aber leider sind die übermeisten Urologen nicht bereit das (Antiantrogen + Avodart od. Proscar) zu verschreiben aber ein Privat Rezept schon!

Werden regelmässig Blut-Werte gemacht 1/4jährich? unbedingt!

Alles Gute für dein Vater
Helmut

[Heribert]

Alkoholkonsum und Medikamentenabbau

Hallo Marcel,
die für mich einzige logische Erklärung könnte der durch Alkoholkonsum verzögerte Abbau der zugeführten Arzneimittel sein. Die Leber baut ca. 12 mal lieber Alkohol ab, als dies bei anderen Stoffen der Fall ist. Dadurch werden andere wichtige Stoffwechselvorgänge in der Leber erheblich reduziert. Wenn Du aber beschreibst, dass die Schmerzen unmittelbar nach dem Konsum von Alkohol bereits auftreten, kann diese Theorie als Ursache eher nicht zutreffen.

Ich denke, die einfachste Lösung wäre Deinen Vater dazu zu bewegen, so wie es Dir Carlos und Helmut bereits geraten haben, auf den Alkoholkonsum gänzlich zu verzichten.

Alles Gute für Deinen Vater
Heribert

[Berntt]

Hallo Marcel,
beim Morbus Hodgkin ( Lymphdrüsenkrebs) werden Schmerzen im Bereich der befallenen Lymphknoten nach Alkoholgenuss beschrieben. Beim Prostatakrebs wäre das aber sehr ungewöhnlich.
Gruss Berntt

[Marcel19]

Danke für Eure Antworten!Natürlich stimme ich völlig mit Euch überein, dass ein eingeschränkter Alkoholkonsum die beste Therapie ist.Mein Vater hat seit der PK Prognose nichts mehr getrunken und tut dies seit 3 Wochen wegen der Schmerzen eben auch nicht mehr. Dazwischen (so in den letzten 2-3 Monaten) hat er gelegentlich etwas getrunken (nach Rücksprache mit dem Urologen, der zwar nicht unbedingt begeistert war aber gegen kleine Mengen auch keine medizinischen Einwände erhob). Ansonsten hat mein Vater auch seine Ernährung umgestellt, sehr wenig Fleisch, viel Obst, Fisch und Gemüse.Was mich aber stutzig macht ist der direkte Schmerz (wirklich nur eine Minute nach Genuss). Der Schmerz tritt übrigens nicht beim Urinieren auf, sondern entsteht direkt im Penis laut Angaben meines vaters. Deshalb interessieren mich die Hintergründe dazu (als Laie hinterfrage ich bei solchen Dingen aus Unwissenheit direkt irgendwelche inneren Schäden an den Organen etc...)an Helmut.2:Bluwerte werden jetzt gemacht, die hat er tatsächlich seit Beginn der Therapie nicht mehr machen lassen.an HansiB:Ich stelle gerade sämtliche Informationen zusammen (die ich auch ins Forum stellen möchte). Nachdem wir aufgrund des guten Therapie-Starts ein paar Monate "durchschnaufen" konnten, wird es jetzt Zeit sich wieder wesentlich aktiver zu engagieren. Gleich zu Anfang hatten wir 3 Urologen nach einer ADT3 befragt (sowohl private als auch kassenärztliche, alt und jung). Einer hat Sie abgelehnt ("geblockt ist geblockt, was wollen Sie da noch viel Geld ausgeben?", das war übrigens ein renomierter Privater Urologe) und zwei (darunter der behandelnde, durchaus USA-afiner Urologe) wollten sich nicht festlegen sondern erstmal den Therapieverlauf abwarten...GrüsseMarcel

[Marcel19]

Sorry, weiss nicht warum meine Beiträge so unformatiert ins Forum gelangen...

[Reinardo]

Hallo Marcel. Die mysteriösen Schmerzen nach Alkoholgenuss sind ein Nebenkriegsschauplatz. Man sollte der Ursache nachgehen; mit der Hormonspritze haben sie höchstwahrscheinlich nichts zu tun.
Aussagen wie "geblockt ist geblockt" und "Therapieverlauf abwarten" zeigen nur, wie wenig man sich mit der Wirkungsweise der Hormontherapie auseinandergesetzt hat.
Welche Langzeitperspektive haben die Ärzte denn aufgezeigt?
Wenn Ihr da nicht aufpasst und bald die Reissleine zieht, therapieren sie den Vater in die Hormonresistenz.
GHruss und alles Gute, Reinardo