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    PK im Urin erkennen

    Hallo Forum,

    über Google-Alerts kam heute eine interessante Meldung herein:



    Schöne Grüße
    Jürgen M.

    #2
    Dia-Pat

    Hallo Jürgen,

    darüber wurde schon viel geschrieben. Die letzte Info, wenn ich nich recht erinnere, von der Fa. selbst war, daß es momentan nicht so gut funktioniert. Ich bin da skeptisch, wir wissen doch, daß 80 % der 80 jährigen Krebs hat. Wie ist das wohl bei jüngeren und man evtl. gar nichts machen muß.

    Gruß Hans

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      #3
      440 Euro für einen Test auf PCa

      Hallo,
      die Webseite dieser Firma findet man über http://www.diapat.de

      Interessante Details aus der Pressemitteilung sind:

      - Ein Test soll 440 Euro kosten.

      - Es wird behauptet, der DiaPat-Prostatakrebs-Test sei "zu 90 Prozent sicher und damit eine sinnvolle Ergänzung zum PSA-Test, der zu 70 Prozent falsch positiv ist, also Krebs anzeigt, obwohl alles in Ordnung ist". Das ist aber eine ziemlich unscharfe Aussage. Unter http://www.mosaiques-diagnostics.de/...ang=9&client=5 wird dann etwas präziser berichtet, der DiaPat-Test habe eine Sensitivität von 88% und eine Spezifität von 59%. Das bedeutet: Von 100 Männern, bei denen der Test Alarm schlägt, haben 12 keinen Prostatakrebs (falsch-positives Signal). Und von 100 Männern, bei denen der Test nichts anzeigt, haben 41 doch Prostatakrebs (falsch-negatives Signal). Und da finde ich 440 Euro für einen Test, bei dem knapp die Hälfte der negativen (= scheinbar beruhigenden) Ergebnisse falsch sind, ziemlich teuer.
      Zum Vergleich: Wenn bei einem 50-jährigen Mann, der als gesund gilt und bei dem bisher keine Untersuchung auf Prostatakrebs stattgefunden hat, der gemessene PSA-Wert zwischen 4 und 10 liegt, dann ist dieses Warnsignal zu 70% falsch (kein Prostatakrebs; Sensitivität = 30%). Liegt der gemessene PSA-Wert unter 4, so sind 25% der Diagnosen falsch-negativ (der Mann hat in Wahrheit doch Prostatakrebs, somit Spezifität = 75%). (Quelle: http://en.wikipedia.org/wiki/Prostate_specific_antigen).

      Was heißt das nun? Wenn man mal von den absurd hohen Kosten absieht, könnte man zuerst einen DiaPat-Test machen. Wenn der nichts anzeigt, besagt das wenig (weil die Spezifität nur 59% beträgt, siehe oben), also macht man zusätzlich einen PSA-Test. Der zeigt dann womöglich einen Wert zwischen 4 und 10 an, was aber wiederum wenig besagt (Sensitivität des PSA-Tests nur 30%, s.o.). Am Ende steht dann vermutlich in einer großen Zahl von Fällen doch die Biopsie.

      Am Ende bleiben viele Zahlen und viele Wenns und Abers, aber für gesunde 50-jährige Männer, die vor der Frage stehen, ob sie einen Früherkennungstest auf Prostatakrebs machen lassen sollen oder nicht, ist dieser Test in der Zusammenfassung aus meiner Sicht kein Fortschritt.

      Gruß
      Stefan

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        #4
        Hallo Zellophan100.
        Deine Zeilen klingen zu pessimistisch betr. DiaPat-Test. Ist es nicht beruhigend zu erfahren mit fast 90%-iger Sicherheit, daß Du keinen Krebs hast (andere Tests wie PSA oder FNAB sind da schlechter) und mit 60 % Sicherheit, daß Du einen malignen Krebs hast ( dieser etwa niedrige Wert kommt doch wohl daher, daß der Test- bis jetzt noch - nicht zwischen benignen und malignen Zellen unterscheiden kann). Beim PSA-Test ist doch auch keine Unterscheidung zwischen benign und malign vorhanden!(Ich hatte PSA-10 und nach Aushoblung keinen Krebsverdacht).
        Ich halte den DiaPat-TEst deshalb für sehr wertvoll - und doch wesentlich billiiger als PET/CT und auch ohne Strahlenbelastung, wobei der letztere Test natürlich eine höhere Aussage - und eine gute Orientierung für die dann gezielt mögliche Biopsie - darstellt.
        Hans76

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          #5
          Hallo Hans, nach meinem Kenntnisstand ist es so:

          Sensivität: erkennt sicher Krankes als krank.
          Hier steht 88%.

          Spezifität: erkennt sicher Gesundes als gesund.
          Hier steht 59%.

          Nach den Daten hat man nur 59% Sicherheit, dass man keinen Krebs hat.

          Nicht sehr beruhigend, falls die angegebenen Werte stimmen.

          Gruss Ludwig
          Wer nichts weiß ist gezwungen zu glauben.

          https://drive.google.com/file/d/1IVQ...w?usp=drivesdk

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            #6
            DiaPat

            Hat den DiaPat schon wer gemacht?
            Nach Zytologie PAP III und PSA 8,8 hätte man auf Nierenkrebs, Blasenkrebs, Prostatakrebs "untersucht".
            Ich wünschte ein detailliertes Offert für die Pflicht- bzw. Privatkasse; es kam nichts mehr, trotz Urgenz; war vor 3 Monaten.
            Übrigens hätte der Harn bei -18 Grad verschickt werden müssen!

            Josef

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              #7
              Definition falsch interpretiert - sorry

              Gegenüber dem, was ich am 13.6.2007 über Sensitivität und Spezifität des Diapat-Tests schrieb, muss ich wegen eines Denkfehlers jetzt zurückrudern.
              Richtig ist folgendes:
              Wenn die Sensitivität des DiaPat-Tests 88% beträgt, heißt das: Bei 88% der untersuchten Männer mit Prostatakrebs schlägt der Test Alarm, und bei 12% der untersuchten Männer mit Prostatakrebs gibt der Test (fälschlich) Entwarnung, liefert also ein falsch-negatives Ergebnis.
              Mit der vom Hersteller genannten Spezifität von 59% verhält es sich so, dass bei allen Männern ohne Prostatakrebs der Test zu 59% korrekt anzeigt, man sei gesund, allerdings auch bei 41% fälschlich Alarm schlägt (falsch-positives Ergebnis).

              Natürlich macht man diesen Test, weil man wissen will, ob man Krebs hat oder nicht. Wie hoch die Wahrscheinlichkeit ist, dass man bei positivem Test tatsächlich Krebs hat, lässt sich aber aus diesen Werten (Sensitivität und Spezifität) nicht sagen. Dazu müsste man zusätzlich wissen, wie groß die Zahl der Kranken und Gesunden insgesamt ist. Dann kann man das so genannte "positive predictive value" ausrechnen (siehe http://en.wikipedia.org/wiki/Positive_predictive_value).
              Wenn ich dazu bezüglich des DiaPat-Tests in nächster Zeit noch etwas herausbekomme, werde ich es an dieser Stelle nachtragen.

              Derselbe Denkfehler betrifft auch meine Aussagen zum PSA-Test: Weil innerhalb der Gruppe der Gesunden 70% der PSA-Tests falsch positiv sind, ist die Spezifität (Anteil der richtig-negativen Diagnosen) beim PSA-Test lediglich 30%.
              Und weil innerhalb der Gruppe der Kranken 25% der PSA-Tests falsch-negativ sind, beträgt die Sensitivität (Anteil der richtig-positiven Diagnosen) beim PSA-Test 75%.
              In meinem Beitrag vom 13.6.2007 hatte ich diese beiden Größen Sensitivität und Spezifität verwechselt - tut mir leid, wenn ich da Verwirrung gestiftet habe. Diese Begriffe sind tatsächlich für solche Verwirrungen anfällig, wenn man nicht genau aufpasst.

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                #8
                Kritisches zu Diapat

                Im Handelsblatt vom 17. Juli 2007 steht ein Artikel über Diapat und andere neue Prostatakrebs-Tests, der den Titel trägt "Ärzte warnen vor Prostatakrebs-Test".
                Im Internet kommt man (zumindestens zurzeit) über folgenden Link zu dem Artikel:

                Mit freundlichen Grüßen
                Stefan

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