Kann Dr.Kremer-Therapie mir nützen?

[frihama]

Liebe Forum-Leser,
da meine Schmerzen dank Paracetamol 500 noch keine Qualen sind und ich deshalb - zum Glück -noch keine Veranlassung sehe, mich für den Giftbecher bei dignitas anzumelden, kämpfe ich nach wie vor. (Zu dignitas: vor etwa 3 Jahren wurde zu später Stunde im französsischen Fernsehen der 45-Minuten-Film "Jean" gezeigt. Der an Gehirntumor leidene, gesund wirkende Jean schlief völlig friedlich für immer ein. Warum gibt es diesen Film nicht in Deutschland????)

So bin ich auf die Methode Dr. Kremer und seine Kette von Heilpraktikern gestoßen. Bin aber natürlich skeptisch. (Das von mir gestern bestellte Buch heißt " Zauberpille 4". Kommeentar meiner Frau erspar ich mir lieber...)

Hat jemand Erfahrungen ? (Vgl. bitte meine erneut sehr gekürzte PK-Geschichte)

beste Grüße von Frihama

[WinfriedW]

... Kommentar meiner Frau erspar ich mir lieber...

Du wirst uns berichten und uns ggf. davon überzeugen.

Ansonsten bin ich, voreingenommen wie ich nun mal bin, eher auf Seiten deiner Frau.

Einige dieser Kremer-Thesen scheinen mir doch ziemlich abwegig zu sein.

WW

[Hans-Joachim]

Kann Dr. Kremer Therapie mir helfen

Hallo frihama,

mit großem Verständnis verfolge ich Deine Beiträge und Deine Entwicklung, weil ich mich in einer ähnlichen Situation, wie Du sie erlebst, fühle.

Du hast mehrmals betont, daß Du keine Chemo-Therapie anwenden willst. Unter anderem, ich zitiere:

Die will ich ebenso wie ein Leben mit sehr geminderter Qualität vermeiden. Deshalb kommt Chemotherapie mit den sehr wahrscheinlichen schädlichen quälenden Nebenwirkungen ebensowenig in Betracht wie Provenge und dendritische Zelltherapie, die kaum erprobt zu sein scheinen. Vor allem aber lehne ich diese Medthoden ab, weil es heißt:" Die Lebenserwartung kann durch Taxotere um 2,5 Monate, durch Provenge um 4,9 Monate verlängert werden!!?? Darauf lege ich wegen der Nebenwirkungen keinen Wert.

Wirklich begründet hast Du Deine Ablehnung der Chemo damit nicht. Schmerzen hast Du jetzt offensichtlich auch.

Es geht auch nicht darum, daß Du durch Taxotere, falls es wirkt, nur 2,5 Monate länger leben kannst, sondern daß Du von heute an die Chance hast, median 18, 9 Monate zu überleben. Das dürfte durch seriöse Studien bewiesen sein. Das kann Dir ein Dr. Kremer nicht garantieren.

Wenn Du mal die 18, 9 Monate im Kasten hast, muss man weiter sehen, aber Du hast Sie mal gehabt. Das ist doch was.

Erwiesen dürfte auch sein, daß die Behandlung mit Chemo auch palliative Wirkungen hat, die man nicht unterschätzen sollte.

Wenn die Chemo für Dich nicht erträglich sein sollte, kannst Du sie ja jederzeit kurzfristig abbrechen. Das ist Dein freier Wille.

Du hast schon so viele experimentelle Dinge ausprobiert, warum setzt Du jetzt nicht mal auf das sicherere Pferd.Das Risiko dabei scheint mir geringer zu sein, als wiederum mit einer experimentellen Therapie Zeit und Hoffnung zu verschwenden.

Also, überleg Dir Deine Einstellung zur Chemo.

Ich wünsche Dir alles Gute

[RuStra]

sondern daß Du von heute an die Chance hast, median 18, 9 Monate zu überleben.

quoi ? sagt der Franzose - wo hast Du denn das her?
frihama hat "die Chance", "median 18,9 Monate zu überleben".
Lieber Hans-Joachim,
diese Aussage macht Sinn, wenn frihama signifikant oft den chemo-durchlauf macht, dabei die unterschiedlichsten ergebnisse bekommt und am ende, also nach dem letzten durchlauf, im schnitt 18,9 Monate überlebt hat.

Das dürfte durch seriöse Studien bewiesen sein.

ja, gut, hilf mir, dass ich mein taxotere-wissen aktualisiere.
aber selbst wenn, was heisst das für den Einzelfall?

Das kann Dir ein Dr. Kremer nicht garantieren.

der wird sich hüten, der geht ziemlich wissenschaftlich vor, soweit ich das beurteilen kann.

Wenn Du mal die 18, 9 Monate im Kasten hast, muss man weiter sehen, aber Du hast Sie mal gehabt. Das ist doch was.

ja mei, das ist doch was. und dann nehmen wir eben das nächste ...
Ich finde, Hans-Joachim, hier greifst Du ins Marktschreier-Repertoire, genau wie das nächste Zitat, passt nicht ganz.

warum setzt Du jetzt nicht mal auf das sicherere Pferd.

wenn taxotere ein sicheres Pferd wäre, warum liegen so viele vergaloppierte und abgestürzte Reiter am wegesrand?

fragt
+ grüsst aus HH,
Rudolf

[WinfriedW]

Nein, Taxotere ist kein sicheres Pferd, ganz im Gegenteil. Weniger als 40% der betroffenen Männer, sprechen gut auf Taxotere an. Auch in meinem Falle scheint Taxotere langsam zu versagen. Andererseits ist Taxotere auch nicht das Horrormittel. Man kann das durchaus ausprobieren und wenn's nicht greift auch wieder lassen.

Leider sehe ich auch bei Dr. Kremer bisher die positiven Krankheitsverläufe noch nicht. Da weißt du offenbar mehr als ich, Rudolf.

WW

[RuStra]

Leider sehe ich auch bei Dr. Kremer bisher die positiven Krankheitsverläufe noch nicht. Da weißt du offenbar mehr als ich, Rudolf.
WW

kaum, und falls doch, dann nur aufgrund von zugänglichen quellen.
z.b. hatte im bps-forum schon mal was reingestellt
z.b. kannst Du bei HP Meyer nachschlagen: www.hp-meyer.de
solltest Du da den zugang noch nicht kennen, sag bescheid
z.b. kannst Du an der telefon-konferenz mit docKremer teilnehmen - die letzte, die ich leider verpasst habe, ging die ganze zeit nur zum PK - ich warte jetzt auf das zur-verfügung-stellen der mp3-kopie auf der meyer-seite und bin ganz gespannt, weil dort u.a. fragen, die ich gestellt hatte, beantwortet wurden
z.b. schliesslich kannst Du veröffentlichungen dieser richtung lesen

grüsse,
rudolf

[Berntt]

Hallo, es gibt wohl Beispiele die von einer Wirksamkeit der Kremertherapie berichten. Die Prostataselbsthilfe Dortmund berichtet davon. Es wäre interessant zu erfahren wie die Kremertherapie bei den 20 betroffenen Mitgliedern, die diese Therapie angeblich durchführen, bisher wirkte. Vielleicht ist ja ein Forumsteilnehmer Mitglied dieser Selbsthilfegruppe und kann etwas berichten.

Gruss Berntt


http://www.prostata-selbsthilfe-dortmund.de/Inhalt/AkTuell

Auszug aus der Internetseite:

"...Erstes Therapiebeispiel :

Patient G.W., geb. 1936, Biopsie Mai 2001: G2, Gleason 4 + 3 = 7 in allen Stanzen, PSA 16,1 ng/ml. Gespräch mit dem bekannten Chefarzt einer urologischen Klinik: "Sie kommen zu spät, ich kann Sie nicht mehr operieren. Ich kann Ihnen aber einen guten Strahlentherapeuten empfehlen." G. W. lehnt jede invasive Therapie ab.
Nimmt 2003 Kontakt zu uns auf: mehrere Hormontherapien mit schwankenden PSA-Werten, orthomolekulare Therapie mit Vit. C + E, Zink, Selen; vorher PS-Spes, dann ProstaSol 3 x 3; PSA-Rückgang auf 0,4; dann Wiederanstieg auf 4,65 ng/ml. Dann erneut Enantone + Flutamid: Rückgang des PSA auf 0,2 und Wiederanstieg auf 2,7. Ab 2004 absolute Hormonresistenz.
2006 Thermotherapie und regionale Tiefenhyperthermie: PSA rückläufig, aber keine Tumorreduktion. Schlechte Lebensqualität.
Beginnt im November 2006 mit der Zellsymbiosetherapie: Chelattherapie, Lebensmittel-Allergietest, Infusionen, orale Medikation mit Produkten aus effektiven Mikroorganismen. Laufende Laborkontrollen.
Ergebnis bis Mai 2007: PSA zuletzt 0,5 ng/ml; im Farb-Ultraschall kein Tumor mehr feststellbar! Lebensqualität deutlich besser.
Über 20 Betroffene in der SHG wenden die Therapie an. Weitere Ergebnisse in Kürze. .."

[RuStra]

Hallo, es gibt wohl Beispiele die von einer Wirksamkeit der Kremertherapie berichten.

ja, neben dem, was die Dortmunder veröffentlichen (auf das von Dir genannte Beispiel hatte ich auch schon hingewiesen), gibts die HP Meyer Seite, ich sagte es vorhin Winfried schon. www.hp-meyer.de
Aktuell ist da bei den Falldokumentationen ein anderer Fall mit GS 4+3 und hormonrefraktär, wos nicht so rosig aussah - dieser Kollege hat sich wieder aufgerappelt, kein Tumor mehr in Sicht.
da die Dokumentationen dort auf der meyer-homepage in einem geschützten therapeutenbereich liegen, kann ich hier nicht einfach alles ins forum kippen - aber per privater mail gehts wohl schon eher.

grüsse,
rudolf