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Jenseits der Heilung

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    Jenseits der Heilung

    Medizin in der Krise

    Hallo, Forumsfreunde,

    nach einer Wanderwoche im schönen Frankenland fand ich heute daheim die Juli/August Ausgabe von "Raum & Zeit" vor, in der auszugsweise wie folgt berichtet wird:

    Nur die komplementäre Therapie kann unser Gesundheitssystem retten.

    Warum sterben immer mehr Menschen an Krebs, obwohl die Pharmaindustrie Milliardengewinne mit Krebsmedikamenten macht? Warum ist die Sterblichkeit am geringsten, wo es am wenigsten Ärzte gibt? Warum lassen wir uns immer noch ein Gesundheitssystem gefallen, das uns finanziell ausbluten lässt, das aber unsere Krankheiten nicht heilen kann?

    Es gibt viele Gründe, warum unsere medizinische Versorgung trotz einem nicht zu übersehenden Fortschritt immer schlechter statt besser wird. Zum einen haben Mediziner schlechte Arbeitsbedingungen. Sie sind im Alltag gezwungen, sich mit einem Wust an Bürokratie auseinanderzusetzen, anstatt sich in Ruhe um ihre Patienten kümmern zu können. Die Pharmaindustrie, die Kassenärztlichen Vereinigungen und die Kassen sind mächtig geworden, sie bestimmen, was sein und was nicht sein darf. Sie setzen nicht nur Lehrmeinungen und Standards fest, sondern auch die Behandlungsnormen. Wer sich nicht an Richtlinien und Paradigmen hält, wird als Arzt diffamiert oder sogar bestraft. Dazu kommen ständige Regresse oder Regressandrohungen. Dadurch ist nicht nur der freie Beruf des Arztes bedroht, sondern auch die Therapiefreiheit. Was verschrieben wird und werden darf, entscheiden längst nicht mehr die Ärzte. Altbewährte Medikamente sind auf diese Art und Weise durch die Gesundheitsreform verschwunden. Kassen und Privatkassen sind immer restriktiver. Vieles muß der Patient bereits aus eigener Tasche bezahlen. Die befürchtete Zweiklassen-Medizin ist da.

    Krebs im Vormarsch - Giftkur ohne Nutzen

    Die Chemotherapie ist in Verruf geraten. Erst 2004 greift eine so renommierte Zeitschrift wie "Der Spiegel" das Thema auf und bezeichnet die Chemotherapie als "Giftkur ohne Nutzen". Doch noch immer wird Patienten zu teilweise mehrmaligen Chemotherapien geraten, auch wenn sie, wie im Falle von Brustkrebs, nichts bringen. So hat sich trotz vermeintlich verbesserter Chemotherapie hier die Todenrate bei Brustkrebs seit 1920 nicht verändert.

    Therapieziel verfehlt

    Die Überlebensrate nach 10 Jahren bei Brustkrebs beträgt 40 Prozent, wenn die Patientin keine Chemotherapie bekommen hat. Hat sie sich einer Chemotherapie unterzogen, liegt sie bei 47 Prozent. Das bedeutet: sieben von 100 Frauen bringt die adjuvante Standardbehandlung wirklich etwas. Bei den restlichen 93 Frauen ist sie nicht angebracht und verursacht unnötige Kosten. Aber: alle 100 Patienten leiden unter den gehörigen Nebenwirkungen. Soll man also wirklich 100 Frauen einer Giftkur aussetzen, um sieben zu helfen? Denn 93 hätten auch ohne Chemotherapie keinen Rückfall bekommen.

    Ähnlich sieht es beim Prostatakarzinom aus. In einer Studie wurden 700 Prostatakrebs-Patienten in zwei Gruppen randomisiert (aufgeteilt). Die erste Gruppe wurde nicht behandelt, sondern nur beobachtet. Die zweite Gruppe wurde radikal prostatektomiert - mit allen Nebenwirkungen wie Impotenz, Inkontinenz und so weiter. Das Ergebnis: es gab nach sieben Jahren keine Unterschiede in der Überlebenszeit beider Gruppen. In der Placebogruppe starben 62 Männer, in der Gruppe der operierten 53 an Prostatakrebs, dafür aber öfter an anderen Erkrankungen, so dass die Sterberate in beiden Gruppen gleich war. Die Frage ist nun: Soll man 350 Männer nutzlos operieren, um neun davor zu bewahren, nicht an Prostatakrebs zu sterben, dafür aber an etwas anderem? Die Antwort fällt sicher leicht.

    Komplementäre Krebstherapie

    Die komplementäre Krebstherapie hat das Ziel, die Gesundheit des Kranken so zu stärken, dass die Grunderkrankung besser kontrolliert werden kann. Dazu wird das Immunsystem unterstützt, der Patient entgiftet und seine Organfunktionen verbessert.

    Hierzu meine eigenen Anmerkungen: Es wird noch sehr überzeugend erläutert, mit welchen Therapieansätzen man dem Tumorpatienten helfen kann, die Selbstheilungskräfte, über die jeder Mensch verfügt, in Gang zu setzen. Es ist sicher unbestritten, daß durch die enormen Nebenwirkungen
    der unzähligen Mittel einer Chemotherapie auch das ohnehin schon geschädigte Immunsystem und der gesamte Organismus überhaupt weiteren Belastungen ausgesetzt und dadurch ein ständiger Teufelskreis in Gang gesetzt wird.
    Nicht zuletzt aus diesem Grund habe ich persönlich es bislang vermieden, nach einer nicht zur vollen Zufriedenheit verlaufenden DHB den anschließend empfohlenen Giftcocktail in meine Therapie mit einzubeziehen.
    Es wird aber an anderer Stelle in dieser lesenswerten Zeitschrift unter dem Stichwort "Darmmikrobiom", was so viel bedeutet wie die Gesamtheit der Darmbakterien, ausführlich berichtet, daß die Bakterien für Zellgesundheit sorgen. "Ist der Darm gesund, kann jede Krankheit geheilt werden" sagt ein chinesisches Sprichwort. Das gilt auch für Krebszellen, d.h. eine gesunde Darmflora kann die Entwicklung von Zellen hin zu Krebszellen verhindern.
    Hierzu nur die kurze Anmerkung "Zellschutz durch Buttersäure.

    Für Interessierte hier die Web-Adresse: www.raum-und-zeit.com

    "Ein Problem zu lösen ist die beste Art, es loszuwerden"
    (Brendan Francis)

    Gruß Hutschi

    #2
    Hallo Harald,

    Schön, dass Du Dich nach Deinen Wandertagen gleich wieder mit einem aktuellen Beitrag zurückgemeldet hast, der auch in der Thematik gut zu den stattgefundenen Bio-Krebstagen passt. Ich hoffe, dass Dein Energietank wieder gut gefüllt ist, um mit entsprechender Power im Forum Deine Standpunkte zu vertreten.

    Herzliche Grüße Knut.

    Kommentar


      #3
      Web-Link für "Raum und Zeit"

      Hallo lieber Knut, nachdem ich gestern noch wieder zahlreiche Bilder von Dir und Deiner lieben Frau aus San Diego öffnen und ausdrucken konnte, überrascht Du mich gleich in der Frühe, zumindest nach hiesiger Zeit, mit Deiner Antwort auf meinen obigen Thread. Ich war davon ausgegangen, daß man die kompletten obigen nur auszugsweise angerissenen Themen vollständig über die Web-Adresse abrufen kann. Die beiden mir besonders
      aufgefallenen Beiträge aus "Raum und Zeit" sind natürlich jeweils viel umfassender. Ich war wohl auch gestern abend schon etwas müde, um alles niederzuschreiben. Ich komme nicht umhin, die Möglichkeit mit dem Scanner auszuprobieren. Für Werner Rösler wäre das alles im Zusammenhang mit der Immuntherapie auch eine wahre Fundgrube.

      Du solltest aber, lieber Knut, nicht um fast Mitternacht noch im Forum herumwuseln, auch wenn Dich Deine Bestrahlung in Loma Linda nicht besonders strapaziert. Über weitere schöne Bilder aus Amerika von Deinen bzw. Euren Wochenend-Ausflügen freue ich mich schon jetzt, werden doch alte Erinnerungen geweckt, als ich auch mit meiner Frau dort herumgereist bin.

      "Über das weite Land, flachgehügelt und grüngeschwungen, gleitet die Seele dahin. Hält sie nichts auf, findet der gehetzte Blick ruhende Pole, kann ich ganz entspannt neue Kräfte sammeln"

      Gruß Harald (Hutschi)

      Kommentar


        #4
        Ich halte den Artikel wie er oben steht für polemisch und wenig aussagekräftig.

        Das ist für mich populistischer Journalismus und hätte genauso auch in der "Bunten" stehen können ist aber m.E. wissenschaftlich nicht fundiert und wenig aussagekräftig.

        Kommentar


          #5
          Was heisst da polemisch????

          Zitat von Hutschi Beitrag anzeigen


          ........... "Ist der Darm gesund, kann jede Krankheit geheilt werden" sagt ein chinesisches Sprichwort. Das gilt auch für Krebszellen, d.h. eine gesunde Darmflora kann die Entwicklung von Zellen hin zu Krebszellen verhindern.
          Lieber Hutschi

          Ich finde dies einen sehr wertvollen Hinweis und kann deshalb schlicht und ergreifend nicht nachvollziehen, warum OTTOGERD diese Ausführungen als polemisch bezeichnet.

          Unser PCa ist lediglich ein Symptom. Wir müssen die Ursache in Ordnung bringen. Eine gestörte Darmflora lässt ein normal funktionierendes Immunssystem nicht zu. Dies kann mit der Messung der NK-Zellen einwandfrei Wissenschaftlich nachvollzogen und bewiesen werden.

          Zu diesem Thema werde ich mir erlauben, auf Basis der mit Prof. Böcking vereinbarten Analyse per ende März 2008 ausführlicher zu berichten.
          (siehe Thread Feinnadel-Aspirationsbiopsie)

          Mit herzlichen Grüssen
          Paul-Peter

          PS. für den Termin vom nächsten Montag drücke ich Dir ganz fest die Daumen.
          Zuletzt geändert von Paul-Peter; 30.06.2007, 13:08.
          Es gibt nichts aber nun wirklich nichts, auch nicht mein Krebsleiden, was mich besiegen kann,
          ausser die Liebe Gottes

          Kommentar


            #6
            Das kann ich dir gerne erklären. Pauschal das Ergebnis einer Studie mit nur 700 Leuten als Maßstab zu nehmen sehe ich nicht als seriös in der Aussagefähigkeit. Wir kennen keine Details dazu, wir wissen nichts Näheres. In welchem Stadium waren die einen, in welchem die anderen. Es gibt Studien, die über operierte völlig anderes aussagen und nicht nur 700 Leute sondern Tausende über Jahrzente erfassen. In welchem Stadium waren die. Ein Arzt der nur "leichte" Fälle operiert kann mit einer positiven Bilanz glänzen, einer der "alles" macht vielleicht nicht.

            Heute gibt "jeder" zu allem ein Studie heraus, bzw meint dazu befähigt zu sein. Dem stehe ich mit erheblcher Skepsis gegenüber und sehe das vor allem auch als reißerische Panikmache.

            Auf diese Ausführung bezieht sich meine Aussage.

            Kommentar


              #7
              Stärkung der Abwehrkräfte

              Hallo Ottogerd,
              natürlich stimme ich Dir unumwunden zu, daß die Studie mit den PCa-Patienten, die übrigens aus dem Jahre 2002 stammt, von dem publizierenden Dr. med. Friedrich Douwes etwas reißerisch dargestellt wurde. Siehe zum Thema des teilweise umstrittenen Dr. Douwes auch www.prostatakrebse.de unter Texte Nr. 22 die ausführliche Beschreibung von Hormonbehandlungen. In dem in Rede stehenden Artikel erscheint natürlich auch der Lothar Hirneisen, Vorsitzender des Verbandes "Menschen gegen Krebs e.V." der sein Buch unter dem Motto "Chemotherapie heilt Krebs und die Erde ist eine Scheibe" ankündigt, um damit auszudrücken, daß die heutige Medizin ein wenig der Weltanschauung des Mittelalters gleicht. Auch damals wurde nur geglaubt, was geglaubt werden durfte. Ketzer wurden verbrannt.In der heutigen Medizin gibt es ebenfalls eine gängige Lehrmeinung. Wer ihr nicht folgt, wird als unseriöser Scharlatan abgetan und geächtet. Damit ist eine demokratische Auseinandersetzung mit der Vielfalt aller Therapien, Therapieansätze und Meinungen unmöglich geworden.

              Ich hole also noch etwas weiter aus: "Medizin als gesundheitliche Bedrohung" Wo viele Ärzte sind, sterben viele Menschen. In den Regionen mit geringer Arztdichte herrscht die geringste Sterblichkeit. Das ist statistisch erwiesen. Ebenfalls bekannt ist, dass Medikamente krank und abhängig machen können. 2003 war der Skandal über die gängigen Hormonersatztherapien bei Frauen perfekt: Was Frauen über die Wechseljahresbeschwerden helfen sollte, löste Krebserkrankungen aus .In einem Zeitraum von 10 Jahren sind vermutlich 127 000 Frauen an Krebs erkrankt, weil sie synthetische Hormonmedikamente bekamen. Dabei sind die Wechseljahre eine natürliche Lebensphase und keine Krankheit, die es zu therapieren gilt.
              Schon drei Jahre zuvor war in den US-Medien ausführlich darüber berichtet worden, dass Hormontherapien kaum einen Nutzen, dafür aber große Gefahren mit sich bringen. Dass die Deutschen hier nicht entsprechend schnell reagierten, hat einen guten Grund. Die medizinische Forschung wird vielfach von der Pharmaindustrie gesponsert. Kein Wunder also, dass ihre Ergebnisse den Interessen des Auftraggebers entsprechen.
              Auch diagnostische Methoden können krank machen. Die Deutschen liegen hier vorn: sie haben die höchste Röntgenstrahlenbelastung weltweit. Angesichts dieser gesundheitlichen Bedrohung durch die konventionelle Medizin hat Autor Vernon Coleman 2005 den Ratgeber "Wie Sie Ihren Arzt davon abhalten, Sie umzubringen" herausgegeben. Die Wahrscheinlichkeit, an den Nebenwirkungen der Medikamente zu sterben, die Ihr Arzt Ihnen verordnet hat, ist fünfmal höher, als bei einem Verkehrsunfall ums Leben zu kommen! schreibt er.

              Die globale Krebskrise

              Krebs ist die teuerste Krankheit überhaupt. Sie kostet die Kassen 25 Milliarden Euro pro Jahr. 5 Prozent aller Kranken haben Krebs, verursachen aber 12 Prozent der Kosten. Hier ist keine Ende abzusehen, denn durch die vorgegebenen Richtlinien sind Patienten wie Ärzte gezwungen, bei der Behandlung von Krebskranken häufig den teuren Weg der Chemotherapien zu gehen. Ihre Nebenwirkungen müssen dann mit ebenfalls teuren Mitteln behandelt werden (zum Beispiel Antiemetika, G-CSF und so weiter). Und das bei manchmal denkbar ungünstiger Prognose. Allen Behauptungen und Hoffnungen zum Trotz bringt die heutige Krebstherapie keine besseren Langzeitergebnisse als die Therapien vor 30 Jahren. Woran liegt das? Die Antwort fällt nicht schwer: Weil es der konventionellen Krebsmedizin gelungen ist, das Heilprinzip aus der Medizin zu nehmen und es durch eine symptomatische Behandlung zu ersetzen. Der sichtbare, fühlbare Tumor ist nicht die Krankheit, sondern ein Symptom und ein Produkt einer tiefer liegenden Erkrankung. Die Entfernung eines Tumors ist daher keine kausale, sondern eine symptomatische Therapie. Das Milieu, in dem der Krebs entstehen konnte, wird gar nicht oder zu wenig berücksichtigt. Die Krebserkrankung wird nach Schema F behandelt: Schneiden, verstrahlen, vergiften. Natürlich gibt es neben Operation, Chemotherapie, Bestrahlung, Hormontherapie mit synthetischen Produkten und Schmerztherapie auch ein wenig Psychologie. Doch auf das einzelne Individuum, seine körperliche und psychosoziale Situation wird nicht oder selten eingegangen, dem Mensch wird als Ganzheit in seiner Einmaligkeit nicht entsprochen.

              Komplementäre Krebstherapie

              Lieber Ottogerd, hier ergänze ich noch ein wenig das am Anfang dieses Threads Geschriebene wie folgt:
              Das Immunsystem wird unterstützt, der Patient entgiftet und seine Organfunktionen verbessert. Gleichzeitig werden Lebensstil und psychische Grundhaltung betrachtet und eventuell korrigiert beziehungsweise entsprechende Hilfen angeboten. Dabei orientiert sich die komplementäre Krebsmedizin besonders am Krankheitsverlauf des einzelnen, seinen individuellen Problemen und seiner Charakteristika. Es ist eine ganzheitlich orientierte Individualtherapie. Verschiedene Therapieansätze werden je nach Situation des Patienten mit einbezogen: Homöopathie, Sporttherapie, Hyperthermie, Orthomolekulare Medizin, Naturheilverfahren, Ernährungstherapie, Immuntherapie, Psychologie und Traditionelle Chinesische Therapie. Alle diese besonderen Therapieformen haben wenige Nebenwirkungen, bringen aber den Patienten dazu, sich Stück für Stück sein aktives Leben zurückzuerobern und einen Kampfgeist gegenüber seinem Krebs zu entwickeln. Manche dieser Therapien haben keine direkte, sondern eine indirekte Wirkung. Jede für sich erscheint manchmal auf den ersten Blick und für ignorante Ärzte wert- und wirkungslos, aber wie Steine eines Mosaiks, die für sich betrachtet auch nicht besonders wertvoll sind, zusammen aber, sorgfältig und individuell angepasst, ergeben sie ein Kunstwerk. In der komplementären Medizin wird Medizin wieder zur Kunst und nicht wie die konventionelle Medizin eine standardisierte Medizintechnik, die nur Symptome behandelt, aber nicht den Menschen als Ganzes. Damit möchte ich dieses Thema abhaken, das mich zugegebenermaßen nachhaltig beschäftigt hat.
              Die umfangreichen Ausführungen über "Wächter im Darm" würden den Rahmen dieses Threads sprengen, obwohl die Abwehrfunktionen der Darmflora beeindruckend beschrieben werden.

              "Es sind Sonne und Regen zusammen, die den schillernden Regenbogen an den Himmel zaubern"

              Gruß Hutschi

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                #8
                Hutschi verstehe mich nicht falsch, ich möchte eine gesunde Lebensweise oder "Darmpflege" keineswegs in Frage stellen, ganz im Gegenteil. Auch bin ich jedem Neuen unvoreingenommen gegenüber eingestellt und lehne es keineswegs ab, aber schmeisse auch nicht sofort alles alte über Bord, nur weil eine Theorie griffig klingt.

                Und sei mir nicht böse, aber so manches der Argumente klingt so ähnlich wie das "leg dich nicht ins Bett, das ist zu gefährlich, das sterben die meisten Leute".

                Ich bin ein nüchtern denkender Realist und glaube nur das was ich sehe oder was man mir 100% nachweist.

                Vermutlich ist daher für mich kein Argument und Polemik schon gar nicht.

                Und einer gängigen Lehrmeinung folgen verkauft kein Buch.

                Sorry aber so sehe ich das und unsere Erkrankung ist viel zu ernst um als Versuchskaninchen zu dienen, wenn anerkannte Techniken wie die OP seit Jahren zweifelsfreie Ergebnisse bringen.

                Kommentar


                  #9
                  Hallo Hutschi,
                  es ist sicher richtig einer Überdiagnostik und den damit verbundenen Übertherapien, besonders beim PCa entgegen zu wirken. Du hast allerding bei Diesem Artikel ein paar Kleinigkeiten nicht beachtet.
                  Zitat von Hutschi Beitrag anzeigen
                  Krebs im Vormarsch - Giftkur ohne Nutzen

                  Die Chemotherapie ist in Verruf geraten. Erst 2004 greift eine so renommierte Zeitschrift wie "Der Spiegel" das Thema auf und bezeichnet die Chemotherapie als "Giftkur ohne Nutzen". Doch noch immer wird Patienten zu teilweise mehrmaligen Chemotherapien geraten, auch wenn sie, wie im Falle von Brustkrebs, nichts bringen. So hat sich trotz vermeintlich verbesserter Chemotherapie hier die Todenrate bei Brustkrebs seit 1920 nicht verändert.
                  Der Fortschritt begründet sich schon alleine aus der Tatsache, dass das durchschnittliche Lebensalter seit 1920 um 15% gestiegen ist, aber im gleichen Zeitraum die Todesrate unverändert geblieben ist, wenn das so stimmt.
                  Ob diese Tatsache in der Weiterentwicklung der Chemotherapien zu suchen ist, darf selbstverständlich diskutiert werden.
                  Therapieziel verfehlt

                  Die Überlebensrate nach 10 Jahren bei Brustkrebs beträgt 40 Prozent, wenn die Patientin keine Chemotherapie bekommen hat. Hat sie sich einer Chemotherapie unterzogen, liegt sie bei 47 Prozent. Das bedeutet: sieben von 100 Frauen bringt die adjuvante Standardbehandlung wirklich etwas. Bei den restlichen 93 Frauen ist sie nicht angebracht und verursacht unnötige Kosten. Aber: alle 100 Patienten leiden unter den gehörigen Nebenwirkungen. Soll man also wirklich 100 Frauen einer Giftkur aussetzen, um sieben zu helfen? Denn 93 hätten auch ohne Chemotherapie keinen Rückfall bekommen.
                  Hier stimmt etwas mit dem Zahlenspiel nicht. Wenn bei 40 von 100 Brustkrebskranken ohne Chemotherapie eine Überlebensrate von 10 Jahren erreicht oder überschritten wird und 7 weitere dieses Ziel nur mit Chemotherapie erreichen, verstehe ich nicht, wie man auf die Zahl 93 kommst, die keinen Rückfall bekommen hätten? Denn die 40% standen für eine Chemotherapie doch garnicht zur Verfügung. Und wenn dann noch diese 40 von 100 erkrankten Frauen, die durch andere Therapien die 10 Jahresrate erreicht haben, bei dieser These
                  Das bedeutet: sieben von 100 Frauen bringt die adjuvante Standardbehandlung wirklich etwas.

                  einfach unterschlagen werden, kann ich den Argumenten nicht mehr folgen.
                  Traue keiner Statistik die Du nicht selbst gefälscht hast!
                  Schöne Grüße
                  Heribert
                  Zuletzt geändert von Heribert; 30.06.2007, 18:31. Grund: Wortwahl

                  Vollständige PK-Historie seit 2005 bei
                  myProstate.eu
                  Menschen sind Engel mit nur einem Flügel.
                  Sie müssen sich umarmen um fliegen zu können.



                  (Luciano de Crescenzo)

                  Kommentar


                    #10
                    Nicht nachzuvollziehende Statistiken

                    Hallo, lieber Ottogerd, hallo lieber Heribert, bin ich so froh, daß dieser in einer immerhin seriösen Zeitschrift veröffentlichte Beitrag nicht auf meinem Mist gewachsen ist. Es ist aber unbestritten, daß einige Entwicklungen in unserem Gesundheitswesen genug Anlaß zur Sorge bieten. Man könnte täglich ellenlange Beiträge über Mißstände publizieren, die erneut Für und Wider produzieren würden. Eigentlich bin ich persönlich verdammt glücklich, daß ich bislang mit einem halbblauen Auge davon gekommen bin.

                    "Oft übersehen wir, dass Glück und Zufriedenheit vor allem auch eine Entscheidungssache sind":
                    Glück ist eigentlich nur der Wille zum Glücklichsein"
                    (Wilhelm Lichtenberg)

                    Gruß Hutschi

                    Kommentar


                      #11
                      Liebe Mitdiskutanten,
                      Artikel wie der von Hutschi eingebrachte bestimmen häufig die medizinische Diskussion unter Laien, so wie Frau Christiansen die politischen Diskussionen im "Volk" prägt. Beides wird den Sachverhalten meist nicht gerecht. Journalisten müssen keine Mediziner sein, aber zumindest nachvollziehbar darstellen und seriös rechechieren. Das scheint in der "Raum und Zeit" (klingt eher nach Lifestyle-Wohnungseinrichtung) nicht geschehen zu sein, wie meine Vorredner schon aufzeigten. Undifferenzierte Betrachtungen mit irgendwelchen Zahlen, wo von PK allgemein gesprochen wird, können die so heterogenen Erscheinungsformen unserer Krankheit nicht erfassen und werden den Betroffenen keine Hilfe sein, auch nicht denjenigen, die sich mit dem Gedanken zur Vorsorge befassen. Nach allem was ich mittlerweile über Screening und die PSA-Problematik in der Presse gelesen habe, würde ich gar nicht mehr hingehen, was wohl mein Todesurteil bedeuten würde. (Mein PSA wurde damals aus Spaß "zum nahenden 50. Geburtstag" vom befreundeten Arzt gemessen!!! Folgen: s. Profil). Trotz ernst zu nehmender Bedenken bin ich für Screening (s. Innsbrucker Modell).

                      Zitat Huschi:
                      Die komplementäre Krebstherapie hat das Ziel, die Gesundheit des Kranken so zu stärken, dass die Grunderkrankung besser kontrolliert werden kann. Dazu wird das Immunsystem unterstützt, der Patient entgiftet und seine Organfunktionen verbessert.
                      Wer sollte gegen komplementäre Maßnahmen sprechen, wo sie Sinn machen? Wie der Name sagt, sollten sie Ersttherapien ergänzen, nicht ersetzen.
                      Viele der hier im Forum eingebrachten Alternativ-Therapien gehen davon aus, die Ursachen für eine Krebserkrankung zu kennen und setzen eben dort -meist ganzheitlich und auf Ernährung basierend- an. Das passt gut in den Zeitgeist, ekeln wir uns doch alle vor dem Industriefraß und schleppen insgeheim ein schlechtes Gewissen ob unseres Lebensstils im Luxus mit uns herum. Wir wünschen uns in eine unverdorbene, natürliche, ursprüngliche und dadurch gesunde Zeit zurück, in der es dann auch keinen Krebs gibt. Nach meinem bescheidenen Wissen gibt es derzeit zwar viele Hypothesen, aber kein wissenschaftlich gesichertes und allgemein akzeptiertes Paradigma über die Ursachen der Krebsentstehung. Es scheint sicher so zu sein, dass monokausale Ansätze scheitern müssen. Ich befürchte, dass die Theorien, die auf Ernährung, Verhalten, Lifestyle etc abzielen, zwar einen Teil der komplexen Zusammenhänge umfassen, aber nicht den wesentlichen. Wie kann es denn sonst sein, dass die überwältigende Mehrheit der Übergewichtigen, der Fettesser, der Fleischfresser, der Zuckernascher usw NICHT an PK oder anderen Krebsen erkranken? Laienhaft gefragt, aber eine wissenschaftliche Antwort, die eine der o.g. Thesen dabei aufrecht erhält, habe ich noch nicht erhalten.

                      Man bemängelt -auch ganz auf der politisch korrekten Ganzheits-Schiene-,
                      man behandle nur Symptome, wenn man einen Tumor bekämpft. Gott sei Dank, kann ich da nur sagen. Wenn es denn klappt! Gerne lebte ich noch 30 Jahre ohne Symptome, auch wenn die Ursachen vielleicht noch in mir schlummern.
                      Lieber wäre es mir freilich, auch die Ursachen zu bekämpfen; solange ich sie aber nicht kenne, fällt mir das schwer. Also stürzen wir uns zuerst auf die Symptome. Das ist nicht ehrenrührig, sondern zunächst einmal das Geschäft der Medizin. Ohne Symptome keine Kranken!!!


                      Entschuldigt bitte dieses "Wort zum Sonntag" und schiebt es in die Plauderecke!

                      Noch einen schönen Tag!
                      Wassermann


                      Zuletzt geändert von wassermann; 01.07.2007, 09:59. Grund: Tippfehler
                      Die Prostata, des Mannes Drüse,
                      Dient den Spermien als Düse.
                      Doch will der Tumor sie zerfressen,
                      Liegt's im eigenen Ermessen,
                      Ob du lässt sie dir entfernen
                      Oder bestrahlen; gar mit Kernen?
                      Gehörst du zu den richtig Schlauen,
                      Die den Doktoren sehr misstrauen,
                      Bewahrst du dir deinen Hùmor.
                      Und stirbst glücklich mit dem Tùmor
                      Doch:
                      Egal ob Raubtier oder Haus-
                      tier,
                      so leicht kriegst du das nicht raus
                      hier.
                      Somit komm ich zu dem Schluss:
                      Der Krebs macht einigen Verdruss.

                      Kommentar


                        #12
                        Guten Morgen Wassermann

                        Dein Beitrag ist -zum wiederholten Male- eine absolute Meisterleistung.......und das am fühen Morgen.

                        Best wishes

                        Spertel

                        Kommentar


                          #13
                          Der Begriff Alternativmedizin suggeriert etwas, was die Realität nicht trifft.
                          Schulmedizin heisst: Therapie- und Diagnostikmethoden, deren Aussagekraft und Wirkung wissenschaftlich nachgewiesen ist.
                          Alternativmedizin heisst: Therapie und Diagnostikmethoden, deren Aussagekraft bisher nicht wisssenschaftlich nachgewiesen wurden. Die Alternative ist in diesem Falle nicht gleichwertig, was der Begriff Alternative aber suggeriert.

                          Sobald eine alternativmedizinische Diagnsostik- oder Behandlungsmethode ihre Wirkung wissenschaftlich nachweisen kann, gehört sie automatisch zur Schulmedizin.

                          Noch ein Wort zu alternativmedizinischen Heilpraktikern, denen von einigen allein aufgrund ihrer Berufsbezeichung automatisch grosses Vertrauen entgegengebracht wird. Es gibt sicherlich gute Heilpraktiker mit einem fundierten Wissen, die auch eine gute verantwortungsvolle Arbeit leisten.
                          Gleichwohl braucht man für die Zulassung als Heilpraktiker nur folgende Vorraussetzung: Hauptschulabschluss, eine Berufsausbildung ( egal welche), und man muss beim Gesundheitsamt in einer Prüfung nachweisen, dass von dem zukünftigen Heilpraktiker keine Gefahr für die Volksgesundheit ausgeht. Eine spez. Ausbildung ist nicht vorgeschrieben, man kann sich das Wissen in Eigenregie nur aus Büchern angeeignet haben. Heilpraktiker haben in der Regel für ihre Ausbildung ein Krankenhaus nie von innen gesehen.

                          Gruss Berntt

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                            #14
                            Wassermann, schöner hätte man das nicht formulieren können.

                            Danke und einen schönen Sonntag.

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                              #15
                              Zitat von wassermann Beitrag anzeigen
                              Man bemängelt -auch ganz auf der politisch korrekten Ganzheits-Schiene-,
                              man behandle nur Symptome, wenn man einen Tumor bekämpft. Gott sei Dank, kann ich da nur sagen. Wenn es denn klappt! Gerne lebte ich noch 30 Jahre ohne Symptome, auch wenn die Ursachen vielleicht noch in mir schlummern.
                              Entschuldigt bitte dieses "Wort zum Sonntag" und schiebt es in die Plauderecke!
                              Noch einen schönen Tag!
                              Wassermann
                              Wie Recht Du hast.

                              Danke Wassermann für diesen Beitrag.
                              Liebe Grüße
                              Michael

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