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Sinn und Unsinn der Misteltherapie

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    Sinn und Unsinn der Misteltherapie

    In letzter Zeit wurde viel über die Misteltherapie diskutiert. Ich habe zufälligerweise einen Artikel in der Zeitschrift "Brainstorm" gefunden, daß uns nachdenklich machen sollte. Der Artikel ist zu lang um hier alles zu übertragen, deswegen nur ein Ausschnitt:

    ".....nicht zuletzt auch wegen relevanter unerwünschter Arzneimittelwirkungen ist beim Einsatz von Mistelpräparaten wie anderer unspezifischer Immunmodulatoren bei Tumorkranken grundsätzlich Zurückhaltung geboten. In jedem Fall sollte bei ener simultanen Anwendung komplementärer und alternativer Methoden neben Endokrinologika und Chemotherapeutika wegen möglicher Interaktionen der behandelnde Onkologe und kooperierende klinische Pharmazeut informiert und konsultiert werden.
    Die 10 Indizien für Quacksalberei sind nebenstehend aufgeführt" (Werden von mir heute noch nachgereicht)
    " Der Verdacht wird umso wahrscheinlicher je mehr der Beschreibungen zutreffen. Wissenschaftliche Integrität und Ehrlichkeit gegenüber unseren Patienten fordern ein Eingehen auf deren Not. Hoffnung zu schaffen, auch in ausweglosen Situationen , sich um die Bedürfnisse der Kranken und ihrer Angehörigen zu kümmern, zeichnet den qualifizierten Onkologen aus."

    Quelle: Forum - das offizielle Magazin der Deutschen Krebsgesellschaft e.V.; Heft 6/2006
    Author: Prof. Dr. med. Ulrich R. Kleeberg (u.a. Vorsitzender der Hamburger Krebsgesellschaft)

    #2
    10 Indizien für Quacksalberei
    Der Verdacht wird umso wahrscheinlicher, je mehr der Beschreibungen zutreffen.
    Die Methode bzw. ein Produkt.......
    ...wird durch Hinweise auf exotische Herkunft interessant gemacht,
    ...soll Heilung bringen, wenn Schulmedizin in auswegloser Situation versagt,
    ...soll durch umfangreiche Erfahrungen "untermauert" sein ohne daß nachvollziehbare Daten aus kontrollierten, klinischen Studien zugänglich gemacht werden,
    ...soll gegen die Vielzahl verschiedener Erkrankungen, die nichts miteinander zu tun haben, universell wirksam sein,
    ...soll regelmäßig zum Erfolg führen, wobei Mißerfolge der Schulmedizin angelastet werden,
    ...ist an einzelne Personen bzw. Institutionen gebunden, die die Therapie entwickelt haben und daran verdienen,
    ...soll keine Nebenwirkungen haben oder die Nebenwirkungen von Verfahren der Schulmedizin reduzieren oder aufheben,
    ...ist kompliziert, so daß Mißerfolge auf Anwendungsfehler zurückgeführt werden,
    ... soll schon seit Jahren/Jahrzehnten verwendet werden, ohne offiziell anerkannt zu sein,
    ...ist in den Behauptungen zufolge so gut, daß unverständlich bleibt, warum keine Zulassung als Arzneimittel existiert.

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      #3
      Überwältigend

      Mensch Hans, wo hast Du das alles so schnell aus dem Speicher geholt? Denn das kannst Du ja unmöglich alles so aus dem Bauch herausgesprudelt haben. Was hältst Du denn von Vigantoletten, die mir ein Professor dringend empfohlen hatte und die ich bislang hier noch ungenutzt herumliegen habe?

      "Heute ist immer der Tag, an dem die Zukunft beginnt"
      (Hans Kudszus)

      Gruß Hutschi

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        #4
        Hutschi, altes Haus,
        Ich kann schnell abschreiben, mein Lieber. Die Brainstorm Zeitschrift kennst Du auch, oder? Vigantoletten sind für Osteoporose und Vit. D Mangel so weit ich weiß. Da ich Nierensteine habe sind sie für mich sowieso nix. Bisher habe ich keine osteoporitischen Beschwerden oder Anzeichen von Vit. D Mangel gehabt. Ich werde trotzdem demnächst eine Knochendichtemessung machen lassen.
        Grüße aus der verregneten aber trotzdem sehr schönen Eifel,
        Hans-W.

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          #5
          Vigantoletten

          Ich denke, Vigantoletten sind OK. Ich nehme Calcitriol, das mir ein anderere Professor empfahl und mir der Hausarzt verschreibt. Zeitenweise nahm ich außerdem Calcium-D3 Ratiopharm Brausetabletten. Davon bin ich weitgehend abgekommen, weil mir sonst das Serum-Calcium und der Kreatininwert zu weit ansteigen.

          Im Gegensatz zu Hans plane ich keine Knochendichtemessung. Ich bekomme Zometa, nehme Calcitriol, trinke kalziumhaltiges Mineralwasser und beobachte mein Serum-Calcium. Was könne ich zusätzlich tun? Die Knochendichtemessung taugte einzig und allein für die Statistik. Ich pflege solche Befunde, für die sich letztendlich kein Therapeut interessiert, einzurahmen und ins Klo zu hängen.

          WW
          Zuletzt geändert von Gast; 05.07.2007, 17:17.

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            #6
            Klomuseum

            Hallo Hans, hallo Winfried, auch, wenn das hier nicht zur Plauderecke degradiert werden sollte, so langsam beginne ich mich für WWs eingerahmte Sammlung zu interessieren. Wäre das nicht was für ein Foto? Spaß beiseite, schönen Dank für Eure Hinweise. Wegen der möglicherweise zu hoch ansteigenden Serum-Calcium-Werte habe ich es nach dem Lesen der Gebrauchsanleitung auch liegen lassen, denn alle Werte, wie von WW erwähnt, sind bei mir im Referenzbereich und die Knochendichtemessung hatte ich wegen der DHB ja auch unlängst vornehmen lassen. Also, lasse ich es doch lieber noch unangetastet.

            "Was anderes wäre Freude als Freude machen" (Lord Byron)

            Gruß Hutschi

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              #7
              NaJa, Hutschi, Vit. D und insbesondere Calcitriol verbessert die Kalziumaufnahme im Darm. Außerdem wird insbesondere Calcitriol bei PK eine tumorhemmende Wirkung nachgesagt. Ich nehme tägl. 2x0,5 µg Calcitriol hauptsächlich aus letztem Grunde. Bevor ich Calcitriol einnahm, hatte ich auch keinen Kalziummangel.

              Unter Zometa wird die zusätzliche Einnahme von Kalzium empfohlen. Das kann ich aus oben genannten Gründen nicht durchhalten. Allerdings enthält mein Mineralwasser 617 mg/l Kalzium-Ionen.

              WW

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                #8
                Hallo Freunde,

                wir haben ja oft schon darüber gesprochen, mein Calcium ist immer zwischen 2,4 + 2,53 mit Brausetabletten. Meine Ärzte (auch Hausarzt mitlerweile) sind so dumm mir mit mittelgradiger Osteoporose (daher Kontrollmessung) Calcitrol zu verweigern. Lohnt es sich darum zu streiten, oder Privatrezept (wenn sie mirs geben)? Mir bringt die regelmäßige QCT was, ich sehe die Verschlechterung und die Konsequenz ist vorsichtig zu sein. WW ist ja noch jung und muß sparen.
                Gruß Hans

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                  #9
                  Zitat von HansiB Beitrag anzeigen
                  ... WW ist ja noch jung und muß sparen.
                  Ich arbeite und spare nur noch für die Erben und die Altersversorgung meiner Frau .

                  Wenn ich mal gar keine anderen Probleme mehr habe, werde ich mich diesem Thema widmen, z. Zt bin ich aber mit Aztterminen ausgelastet und vorsichtig bin ich sowieso, insbesondere beim Motorradfahren.

                  Mein letztes Serumcalcium war 2,54 mmol/l ohne Brausetabletten und mit 1µg/Tag Calcitrol.

                  Um Calcitrol zu streiten lohnt nicht. Den Streit kannst du im Zweifel nicht gewinnen. Ich habe die Empfehlung von Heidenreich. Das überzeugt meinen Hausarzt.

                  WW

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                    #10
                    Hallo Winfried,

                    streiten natürlich nur mit den Ärzten, du hast Recht, es lohnt sich nicht.
                    Wie bekommt dir Ketokonazol, ich zögere noch und warte auf die nächsten Blutwerte.

                    Gruß Hans

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                      #11
                      Zitat von HansiB Beitrag anzeigen
                      ... Wie bekommt dir Ketokonazol, ...
                      Ich habe damit keine ernstlichen Probleme. Meine Leberwerte sind unverändert gut, Testosteron ist gefallen. Über die PSA-Entwicklung kann ich noch keine Aussage machen.

                      Ich war die ersten beiden Tage nahe am Durchfall. Das hat sich gegeben. Meine Mundschleimhaut ist verändert. Alle Pilze, die normalerweise auf der Zunge gedeihen, sind eingegangen. So fühlt sich die Mundschleimhaut ungewöhnlich glatt an.

                      WW

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                        #12
                        Heidenreich zur Misteltherapie

                        Zitat von Hans-W. Beitrag anzeigen

                        ... bei Tumorkranken grundsätzlich Zurückhaltung geboten. In jedem Fall sollte bei ener simultanen Anwendung komplementärer und alternativer Methoden neben Endokrinologika und Chemotherapeutika wegen möglicher Interaktionen der behandelnde Onkologe und kooperierende klinische Pharmazeut informiert und konsultiert werden.
                        Die 10 Indizien für Quacksalberei sind nebenstehend aufgeführt"


                        Quelle: Forum - das offizielle Magazin der Deutschen Krebsgesellschaft e.V.; Heft 6/2006
                        Author: Prof. Dr. med. Ulrich R. Kleeberg (u.a. Vorsitzender der Hamburger Krebsgesellschaft)

                        Hallo Hans-W.,

                        auch wenn, wie leider hier im Forum üblich, das Thema dieses Diskussionsfadens durch die Einlassungen von Hutschi, Wilfried gleich wieder in eine andere Richtung ging ( ... man kann unter diesen Umständen nicht einfach dem Titel eines Threads folgen, denken, dass man da was zum Thema findet oder sogar rauskopieren - nein, man muss die überflüssige und ärgerliche Arbeit machen, zu lesen und zu editieren, was da an allen möglichen Abschweifungen drin ist ),

                        finde ich, dass man die Kleeberg-Zitate nicht einfach stehen lassen kann.
                        Zumal wir hier in HH das Problem haben, dass Prof.Kleeberg eine ganz bestimmte, herausragende Rolle spielt.
                        Vorweg: Ist der Hinweis auf die Quacksalberei von Kleeberg oder von Dir?

                        Ich möchte aus der Experten-Sprechstunde von Heidenreich im April folgende 2 Statements hier hinzufügen, aus denen gleich eine Gegenposition zu Kleeberg hervorgeht. Nimmt man dann noch die Unterscheidung hinzu, die in Bezug auf den jeweiligen Zustand des Immunsystems zu machen ist (steht es auf Suppression oder nicht? - s. die entspr.Beiträge), dann kommen wir in eine rationalere Diskussion über den Einsatz der Mistel bzw. von unspezifischen Immunmodulatoren hinein.

                        Grüsse,
                        Rudolf

                        +++++++++++++++++++



                        ENIGMA
                        Welches sind geeignete Mittel um das Immunsystem zu stärken? Mir wurde gesagt, das würde sich auch auf die Prostata-Abwehrkräfte positiv auswirken.

                        PROF. HEIDENREICH
                        Es gibt keine spezifischen Mittel, um Prostata-Abwehrkräfte zu stimulieren. Es besteht die Möglichkeit, das Immunsystem durch die Gabe von hochdosiertem Vitamin C sowie durch die Gabe von Mistelextrakten sowie die Gabe von Thymusextrakten zu stärken.

                        und:

                        anonym
                        Gibt es einen Beweis für eine Wirksamkeit einer Misteltherapie parallel zu Taxotere? Macht das Sinn, oder beruhigt es nur die Nerven, alles auszuschöpfen?

                        PROF. HEIDENREICH
                        Es gibt keinen Beweis, dass die Misteltherapie die Behandlungsergebnisse von Taxotere verbessert. Es gibt jedoch klinische Studien, die zeigen, dass die Misteltherapie die Nebenwirkungsrate unter Taxotere deutlich verringert. Deshalb kann die Gabe von Mistelextrakten begleitend zur Chemotherapie durchaus empfohlen werden.

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                          #13
                          Da mir ein lieber PK-Kollege vorhin gleich noch 3 Artikel zur Mistel geschickt hat, habe ich jetzt alles auf einer eigenen Seite zusammengestellt - ich hoffe, das dient sowohl der Belebung der Debatte als auch deren Organisierung ...

                          grüsse,
                          Rudolf

                          Prostata, prostate, cancer, Krebs, Hamburg, Selbsthilfe

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                            #14
                            Hallo Rustra,
                            danke für deine zwei letzten Beiträge. Vorweg, die 10 Indizien stammen nicht von mir sondern wurden mit Prof. Kleeberg's Artikel im Brainstorm Magazin aufgeführt. Die genannte Quelle wurde im Literaturhinweis als "arznei-telegramm, 2003; 34:10 genannt. Du hast absolut Recht mit deiner Meinung, dass das Thema Misteltherapie einiges an Recherche benötigt und daß alle pro' und con's durchleuchtet werden sollten. Mir fehlt es im Moment etwas an Zeit so dass ich mich erst etwas später wieder damit ernsthaft auseinander setzen kann um nicht nochmals einen Tadel fürs "kopieren und ins Forum setzen" zu bekommen. Wie du ebenfalls erwähntest, wäre es für die Sache günstig wenn die Richtung des Threads beigehalten wird. Die Abzweigung durch andere hatte mir den Eindruck gegeben, dass das eigentliche Thema nicht weiter von Interesse war. Deine Zusammenstellung werde ich später heute lesen. Ich melde mich dann nochmals um mit dir und anderen gemeinsam festzustellen ob die Misteltherapie mehr als nur Mist ist.
                            Beste Grüße,
                            Hans-W.

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                              #15
                              Misteltherapie

                              Hallo Freunde,

                              das Wagnerbuch habe ich ja schon früher Empholen und bin von WW ins lächerliche gezogen worden. Zufällig war ich gestern bei Weleda in Schwäbisch Gmünd zur Besichtigung. Für mich als (Gärtner) sehr interessant.
                              Dr. Wagner nicht weit von mir entfernt, hat auch bei uns einen Vortrag gehalten, ich konnte leider nicht anwesend sein.

                              Selbst werde ich, wenn erforderlich, meine Lebensqualität ist noch ausgezeichnet, ihn konsultieren und eine Mistelth. ansprechen. Bei ihm sicher in den beszen Händen. Eine Mistelth. bei einem "normalen" Arzt, wird wie bei WW nicht viel bringen.

                              Gruß Hans

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