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    Mein Vater hat seine Diagnose nun bekommen und ich würde gern wissen, wie die Werte zu interpretieren sind.
    Er hat jetzt ein CT bekommen und zur Szintigraphie muss er noch.
    Es wurde 3 Jahre lang "rumgedoktort". Ich bin der Meinung, das eine frühzeitige Biopsie sicher nichts geschadet aber Sicherheit gebracht hätte. Sehe ich das falsch?
    Zwischenzeitlich hat er sogar ein halbes Jahr lang auf einen Termin beim Urologen gewartet.
    Vor genau einem Jahr war der PSA Wert ein klein wenig höher, nun ein Jahe später ist er um ein paarStellen hinter denm Komma gesunkenaber das Ergebnis der Biopsie ist eindeutig.

    Das es ein Karzinom ist wissen wir.
    Ich wollte gern wissen wie schlimm es laut den Werten wirklich ist?

    Hier die Werte:
    Pathologisch-anatomische Untersuchung
    Makro:
    1. re.: 5 Zylinder 0,5 - 1,2cm.
    2. Ii.: 3 Zylinder 0,7- 1,sem.
    1.
    Zwischen eutropher glatter Muskulatur kleine hyperzelluläre Narbenfelder sowie fokal etwas gedrängelte
    Drüsen mit hyperchromatischem Epithel und interglandulären Ifnfiltraten aus Ly und Pz.
    Partiell atrophische Drüsen.
    Zwischen gedrängelten ortsständigen Drüsen deformierte Drüsenproliferationen mit kleineren Lumina,
    Überwiegend einlagigem Epithel, dabei aber keine wesentlichen Kernatypien.
    Ein Teil der Lumina mit Pseudosekret.
    Immunhistologie
    " ... atypische Drüsenproliferate ohne Nachweis von CK5/6- und p63-positive Basalzellen bei
    Immunreaktivität für den Prostatakarzinommarker AMACR (p504s)"
    2.Fe1derförmig gedrängelte Drüsen mit mittlerer Weite, teilweise einlagigem Epithel, eosinem Sekret im
    Lumen, aber ohne Kernatypien.
    Um Gefäße Lymphozyten Infiltrate.
    Periprostatische Skelettmuskulatur infiltrat- und tumorfrei.
    " ... immunhistochemisch Drüsen mit regelhafter Ausstattung durch p63- und CK5/6-positive Basalzellen.
    Keine Immunreaktivität für AMACR."
    Diagnose nach Immunhistololgie:
    Stanzbioptisch erfasste sehr kleine Herde eines azinären G2-Adenokarzinoms der Prostata im rechten
    Seitenlappen (Im gestanzten Material mit einem TumoranteIl von <5% der Zylinderfläche).
    Prostatagewebe vom linken Seitenlappen ohne Nachweis eines Karzinoms.
    ICD-0-3: 8140/32
    TNM: pT1c, G2a
    Anatomischer Unterbezirk nach UICC (1997): C 61.9
    Gleason-Score: 3 + 3
    -----------------------------------------------------------------------------------------------------------------

    Anamnese:
    02.05.2007 seit 1978 hier, zunächst Steinleiden, 1978 Ureterolithotomie rechts, dann
    Koliken und Steinabgänge, 1990 ESWL in Charite, 1997 erste Vorsorge mit PSA 3,5,
    seitdem immer path. und kont. Anstieg auf zuletzt 10,6 2006, bisher keine Diagn.,
    zwischenzeitl. Proscar Beh. erfolgt, seit 2005 PSA über 10,0, Vorsorge aktuell, AZ
    und Miktion subj. gut, Colo erfolgt, FA leer,
    14.06.2007 März erstmalig wieder Koliken li, dann vor 1 Woche erneut Koliken, RS
    und dann Makrohämaturie kurzzeitig, jetzt Beschw. wie Steinsitz im Ostiumbereich Ii.,
    Befunde:
    02.05.2007 Haut o. B.,
    02.05.2007 Lymphknoten supraclavikulär o.B. Lymphknoten inguinal o.B.,
    02.05.2007 Bauchdecke weich,
    02.05.2007 Nierenlager beidseits frei,
    02.05.2007 Penis o.B. Hoden o.B. Nebenhoden o.B.,
    02.05.2007 Prostata vergrößert Prostata Sulkus verstrichen Konsistenz prall,elastisch Prostata nicht abgrenzbar,
    02.05.2007 rechte Niere unauffällig,
    02.05.2007 Linke Niere unauffällig,
    02.05.2007 Blase gefüllt Blase glatt begrenzt, kein wesentl. RH,
    02.05.2007 Prostata (transvesikal) vergrößert Prostata (transvesikal) mit Verkalkungen,
    02.05.2007 Prostatavolumen (transvesikal) 126 ml
    Urinbefunde:
    02.05.2007 GLU: Negativ, KET: Spur, SG: >=1.030, pH: 5.0, PRO: Spur, NIT: Negativ, LEU: 0 Leu/uL, OBL: 25 Ery
    Blutbefunde:

    Test Einheit Norm 02.05.2007 04.05.2007 07.05.2007

    SOLL-Wert ------------------------------------ IST-Wert
    Calcium mmol/l 2.10 - 2.65 ----------------------- 2.32
    Creatinin im Serum µmol/l < 106 ------------------ 98
    Erythrozyten Mio/l 4.60 - 6.20 ------------------- 4.88
    Haemoglobin g/dl 8.6 - 10.8 ---------------------- 9.5
    Haematokrit l/l 0.40 - 0.54 ----------------------- 0.45
    Harnsäure µmol/l 200 - 420 ---------------------- 320
    Kalium mmol/l 3.50 - 5.10 ------------------------ 4.16
    Kleines Blutbild
    Leukozyten Gpt/l 3.8 - 9.8 ----------------------- 4.7
    MCH pg 1.75 - 1.95 ------------------------------ 1.94
    MCHC g/dl 20.5 - 22.3 --------------------------- 20.9
    mittl. Zellvolumen fl 85.0 - 95.0 ------------------ 92.9
    Natrium mmol/l 135 - 145 ------------------------ 144
    Thrombozyten Gpt/l 150 - 350 ------------------- 234
    freies PSA µg/l ---------------------------------- 2.16
    Prostataspezifisches Antigen µg/l 0 - 2.50 -------- 10.2
    Ratio fPSA / gesamt-PSA kA > 0.12 --------------- 0.21
    INR-Wert kA 2.00 - 4.50 ------------------------- 0.93
    PTT sek 26.0 - 42.0 ----------------------------- 31.3
    Quick (Technoplastin) % 75 - 125 ---------------- 115
    Dauerdiagnosen :
    02.05.2007 gesichert Antikoagulanzientherapie,
    02.05.2007 gesichert Hypertonie,
    02.05.2007 gesichert Hyperurikämie,
    02.05.2007 gesichert Hyperlipoproteinämie,
    02.05.2007 Allergien: keine
    Diagnose/n:
    07.05.2007 gesichert Erythrozyturie,
    02:07.2007 gesichert Prostataadenokarzinom
    Zusammenfassung:
    07.05.2007 Werte kritisch besprochen, Biopsie angeraten, Pat. willigt ein, Aufklärung
    ausgehändigt, langes Gespräch,
    02.07.2007 Histo PCA pT1cG2a Gleason 3+3 rechts,
    02.07.2007 Histo besprochen und weitere Therapiemöglichkeiten erörtert,
    ProstataCA Radikal OP angeraten und Umfelddiagn. eingeleitet ( Szinti und CT)
    Zuletzt geändert von Gast; 15.07.2007, 20:59.

    #2
    Hallo Firesstone,
    ich würde dies in kürze so intrepretieren

    die Fakten zeigen ein pathologische gesichertes Prostatakarzinom
    Die Agresivität ist ist mit einer Gleasoneinstufung von Gl 3+3 niedrig.
    Der PSA-Wert mit 10,2 liegt noch in einem Bereich in dem mit kurativem
    Ansatz behandelt werden kann.

    Gruß
    Wolfgang

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      #3
      Hallo Firestone

      Wowinke hat kurz und knapp die wesentlichen Faktoren der Erkrankung Deines Vaters benannt.

      Die Bewertung bei Deinem Vater scheint nicht ganz einfach zu sein.

      Es liegt offensichtlich kein !! Tastbefund vor, was erst einmal gut ist.

      Allerdings gebe ich zu bedenken, dass -8- Stanzen bei einer Prostatagröße von 126 ml ( ich denke, dass ist ziemlich viel) wesentliche Teile der Prostata nicht erfasst haben und möglicherweise biologisch relevante, höhere Gleason-Grade nicht getroffen wurden.

      Allerdings spricht der PSA-Wert in Relation zur Prostatagröße nicht unbedingt für ein größeren Tumorbefall. Die PSA-Dichte (PSA:Prostatavolumen) bei Deinem Vater beträgt 0,08, dies ist nach Studienlage sehr, sehr günstig.
      Als Laie würde ich im geschilderten Fall auf mehrere, sehr kleinherdige (multifokale) Karzinome tippen, die durch die Biopsien mehr oder weniger zufällig getroffen wurden.

      Aus meiner Sicht bestehen sehr gute Chancen, diese Angelegenheit mit konservativen oder auch mit anderen Therapieoptionen in den Griff zu bekommen.
      Hierzu wäre aber auch das Alter Deines Vaters ausschlaggebend; in Anbetracht der Prostatagröße dürfte er hier nicht mehr zu den "Youngstern" gehören.

      Also erst einmal keine Panik.

      Gruß aus Berlin

      Spertel
      Zuletzt geändert von spertel; 16.07.2007, 11:33.

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        #4
        Herzlichen Dank für Eure schnelle Hilfe.
        Da ich kein Fachmann sondern nur Angehöriger bin, habe ich nicht alles Verstanden.
        Was bedeutet "mit kurativem Ansatz behandelt werden"?
        Was bedeutet "mit konservativen oder auch mit anderen Therapieoptionen in den Griff zu bekommen"?
        Der Vorschag des Arztes ist ganz klar eine Radikal OP.
        Meint Ihr, das ist overdone?
        Tastbefund hatte er schon vor drei Jahren, woraufhin dann "rumbehandelt" wurde. Erst nachdem ein jüngerer Arzt die Praxis übernommen hat, wurde endlich eine Biopsie durchgeführt.
        Mein Vater ist 67 Jahre jung.
        Was sollte man bei der Klinikauswahl beachten? Es ist sicherlich keine leichte OP, wenn man die Nebenwirkungen betrachtet. Gerade mit Blick auf die umliegenden Nerven sollte der Operateur sicherlich viel Erfahrung haben?
        Das sind alles Dinge, welche meinen Vater beschäftigen.

        Nochmals vielen Dank.

        Beste Grüße.

        Fire

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          #5
          Hallo Firestone

          Kurativ bedeutet, dass durch eine Operation oder Strahlentherapie (dies sind konservative Therapieoptionen) eine komplette Entfernung/Zerstörung des Tumors in diesem Stadium noch möglich ist und damit eine langfristige Heilung erzielt werden kann. Die Chancen dafür stehen m. E. recht gut.

          Ob vor einer radikalen Operation ein wie Du es nennst, ein "overdone" oder eine Übertherapie eingeleitet wird, ist im Rahmen der Diagnostik nur sehr schwer zu bestimmen. Diese Gefahr besteht durchaus, auch im Fall Deines Vaters.

          Da genau liegt das Dilemma.

          Wäre Dein Vater 74 Jahre alt, würde ich ihm eine konsequente Umstellung der Ernährung, halbjährliche oder nur jährliche PSA-Kontrollen empfehlen und ihm, sofern die Psyche es zuläßt !!!, ein "Aussitzen des Problems" nahelegen, d. h. nichts zu tun. Im Urologen-Deutsch nennt man dies "Watchful Waiting".

          Aber Dein Vater ist erst 67 Jahre alt.........?!!!!

          Es ist momentan nicht mit 100 %iger Sicherheit möglich, ein "insignifikantes" Karzinom im Vorfeld der OP zu identifizieren. Ein solches Karzinom wäre, wenn es denn vorliegt, nicht geeignet, die natürliche Lebenserwartung des Betroffenen nachhaltig zu verkürzen.

          Einige Faktoren, der geringe Tumorbefall, die sehr niedrige PSA-Dichte und der niedrige Gleason-Score 6 sprechen dafür.

          Allerdings läßt die sehr große Prostata auch möglichen Raum für unliebsame Überraschungen, die sich im Rahmen der pathologischen Aufarbeitung des Präparates aber erst postoperativ herausstellen können.

          Du schreibst, dass ein Tastbefund schon vor drei Jahren vorgelegen hatte; dies wiederspricht sich mit der Tumoreinstufung vom 02.07.07, wo der Tumor als pT1c (eigentlich falsch, müßte cT1c heißen, weil das "p" erst nach pathologischer Aufarbeitung durch den Pathologen verwendet wird)
          eingestuft wurde.
          Dies bedeutet weder "tastbar noch mit bildgebenen Verfahren sichtbar".

          Ich vermute mal aus der Distanz, dass mit dem Tastbefund vor drei Jahren die ausgedehnte Hyperplasie gemeint war, die in diesem Ausmaß sehr wohl zu ertasten sein müßte.

          Sollte Dein Vater die Absicht haben, den Ratschlägen seines Urologen zu folgen und sich operieren zu lassen, kommt der Wahl des Operateurs eine sehr hohe Bedeutung zu. Diese sollte nur in Kliniken mit hohen Fallzahlen und durch sehr erfahrene Operateure durchgeführt werden. Ist dies gewährleistet, ist die Gefahr der Inkontinenz bzw. völligen Impotenz zwar immer gegeben, aber im Rahmen der "Nutzen-Risiko-Abwägung" überschaubar.

          Alles Gute für Deinen Vater

          Spertel
          Zuletzt geändert von spertel; 16.07.2007, 20:06.

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            #6
            Hallo Fire,

            im Kisp, denke ich, beantwortet "Erster Rat" so manche Fragen besser als man es selber könnte.

            Es sind dort vor allen auch die Optionen beschrieben.

            Alles Gute
            Hans (GL)

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              #7
              Herzlichen Dank für alles.

              Beste Grüße.

              Fire

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                #8
                Hallo Firestone,
                der angezogen Artikel gibt sicher einen sehr guten Überblick. An manchen
                Stellen im speziellen bei der Nervschädigung lässt er etwas an Detailierung vermissen.

                Grundsätzlich können sich geschädigte Periväre-Nerven durch Ausspossung aus dem Rückenmark regenieren, ob der "Sproß" dort angkommt wo er gebraucht wird hängt von der Art der Schädigung ab, man unterscheidet 4 Formen der Schädigung der Periverennerven ab.

                Dieser Prozess ist sehr langsam bis zu 2 Jahren wie ich selbst festgestellt habe.

                Bzgl. der Vekürzung der Harnröhre mit dem Effekt der Verkürzung des äüsserlichen Teils des Penis gibt es heute operative Methoden dem
                entgegen zuwirken.

                Alles Gute
                Wolfgang

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                  #9
                  FNaB

                  Hallo Firestone,
                  Hutschi hat eine Kurzfassung zur Feinnadelbiopsie ins Forum gestellt. Vielleicht wäre dies für dich auch ein Ansatz, wenn du nicht unbedingt dem Rat deines Urologen folgen möchtest. Mit der FNaB erfährst du, wie gefährlich dein Krebs ist; du wirst aber selbst entscheiden müssen, wie du an ihn herangehst.
                  Ich bin etwas jünger als du, habe mich nach meiner FNaB zunächst entschieden, Watchful Waiting zu praktizieren und sehe mich natürlich beständigem Druck meiner Umgebung und meines Urologen ausgesetzt, doch etwas "Kuratives" zu tun. Dabei sind auch diese Maßnahmen mit einem gewissen Unsicherheitsfaktor belastet; ich lasse es lieber darauf ankommen...
                  Übrigens: Mein Urologe ist sehr von der Nanotherapie angetan; ich auch. Wenn ich nicht eine neue Metallhüfte hätte, wäre ich bei dieser Studie dabei.
                  Ruggero

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