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PSA-Anstieg nach RP u. Bestrahlung

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    PSA-Anstieg nach RP u. Bestrahlung

    Liebes Forum,

    ich frage hier für meinen Vater (74 J.), der an Prostatakrebs erkrankt ist. Hier seine Historie:

    10/03 – PSA 6,4; Biopsie: 3 von 6 bösartig
    10.10.03 RP (radikale retropub. Prostatavesikulektromie mit pelviner Lymphknotendissektion u. nervesparing rechts)
    pT3a pN0 M0
    G3a
    GS (4+4) 8

    PSA-Verlauf nach der Operation:
    20.10.03 – 0,1
    05.11.03 – 0,18
    21.11.03 – 0,13
    I/04 – 0,15
    II/04 – 0,19
    III/04 – 0,20
    IV/04 – 0,175
    01/05 – 0,175
    05/05 – 0,26
    08/05 – 0,30
    11/05 – 0,52
    01/06 – 0,53
    03/06 – 0,58

    03-04/06: 35 Bestrahlungen (66 Gy) der Prostataloge

    PSA-Verlauf nach den Bestrahlungen:
    06/06 – 0,53
    08/06 – 0,41
    11/06 – 0,51
    01/07 – 0,88
    03/07 – 0,615
    05/07 – 0,78
    07/07 – 1,20

    Die Bestrahlungen haben also offensichtlich nichts gebracht. Der PSA-Wert steigt weiter an, zuletzt hat er sich innerhalb von zwei Monaten fast verdoppelt. Knochenszintigramme waren bislang unauffällig. Es wurde aber festgestellt, dass ein Lymphknoten vergrößert ist. Im August soll deswegen ein CT gemacht werden.

    Nachdem der PSA-Wert nun auf bedenkliche 1,20 gestiegen ist, machen wir uns Gedanken, wie weiter verfahren werden sollte. Ist ein Cholin-PET ratsam? Soll mit einer Hormontherapie begonnen werden?

    Ich hoffe, hier kann uns jemand helfen, wir machen uns große Sorgen.

    Viele Grüße

    Tina

    #2
    PSAVZ ist wichtig

    Liebe Tina

    Bedenklich erscheint mir nicht in erster Linie die Höhe des PSA, sondern (einmal abgesehen vom PSA-Anstieg überhaupt) die PSA-Verdoppelungszeit (PSAVZ). Bei der Operation wurde offensichtlich nicht alles krebsbefallene Gewebe "erwischt", die erfolglose Bestrahlung zeigt, dass sich der PK nicht in der Prostataloge, sondern anderswo weiterentwickelt. Und anderswo, das kann aus meiner Sicht nur eine Metastasierung bedeuten.

    Angesichts der recht hohen Gleasonsumme erscheint es mir wenig sinnvoll, nach dem Ort der Metastasierung zu suchen und damit Zeit zu verlieren; vielmehr würde ich, wäre ich an der Stelle Deines Vaters, sofort auf eine systemische Therapie umstellen, eine also, die im ganzen Köroer wirkt. Da bietet sich die Hormontherapie an, aber die sollte dann kräftig angewendet werden, also mindestens als HB 2 oder HB 3. Und mit den besten verfügbaren Medikamenten.

    Ob eine begleitende leichte Chemotherapie, intermittierend angewendet, sinnvoll sein könnte, das würde ich mit einem gut informierten Onkologen besprechen.

    Deinem Vater wünscht alles Gute

    Jürg
    Meine vollständige PK-Geschichte findet sich hier:
    http://www.myprostate.eu/?req=user&id=37

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      #3
      Lieber Jürg,

      vielen Dank für Deine Antwort.

      Bitte erlaube mir einen Nachfrage: Könnte es nicht sein, dass durch das Cholin-PET einzelne Metastasen gefunden werden, die nochmals bestrahlt oder sogar operiert werden könnten?

      Wir haben Angst davor, nun bereits mit einer Hormontherapie zu beginnen, weil danach kommt nichts mehr..., oder? Soviel ich gelesen habe, wirkt die Hormontherapie ja nur begrenzte Zeit und gibt es danach, außer vielleicht Chemotherapie, keine Möglichkeiten mehr.

      Was heißt "mit den besten verfügbaren Medikamenten"? Gibt es da Empfehlungen?

      Viele Grüße

      Tina

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        #4
        Zitat von jürgvw Beitrag anzeigen
        Ob eine begleitende leichte Chemotherapie, intermittierend angewendet, sinnvoll sein könnte, das würde ich mit einem gut informierten Onkologen besprechen.
        Der Rat ist ok. Ich glaube aber eher nicht, denn der Mann ist immerhin 74 Jahre alt. In seiner Situation würde ich mich über meinen guten Allgemeinzustand freuen und erst mal schauen, ob die die antiandrogene Therapie greift.

        WW

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          #5
          PSA-Anstieg nach RP u. Bestrahlung

          Liebe Tina,

          nach dem dein Vater Iuni 2006 Bestrahlung bekommen hat und der PSA-Wert sich nicht deutlich gesenkt hat muß wohl davon ausgegangen werde, das der Krebs systemisch ist.

          Systemisch heist, daß die Metastasen überall sein können oder Lympfdrüsen die von Metastasen belegt sind, von der Bestrahlung nicht berührt worden sind.

          Eine Cholin-PET-CT würde ich noch nicht machen, sondern erst wenn der PSA etwa bei 2 - 4 ng/ml liegt damit kann man beim PET-CT die Lager der Metastasen besser erkennen. Sollte aber keine Hormontherapie vorraus gegangen sein!

          Das CT würde ich mir zum jetztigen Zeitpungt noch ersparen und erst beim PET-CT mir ein Überweisung für das CT geben lassen damit die Kosten nicht so hoch ausfallen!

          Ich habe eine PSA-VZ berechnet, da Du aber die PSA-Wert in Monaten angegeben hast um genauer zuberechnen nahm ich den 15. Iuni und den 15. Juli 2007 zur Berechung. Die PSA-VZ beträgt 48 Tage oder 1,6 Monate.

          Somit währen also schon im September - Oktober 2007 eine PET-CT Untersuchung fällig! Oder nach dem PET-CT eine DHB dringent anzuraten!

          Wünsche deinem Vater alles Gute und Dir nicht zuviel Herzklopfen, macht es Gut Ihr Lieben
          Helmut

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            #6
            Lieber Helmut,

            vielen Dank für Deinen Beitrag.

            Mein Vater bekam die Betrahlung im März/April 2006 (Ende: 30.04.06). Die PSA-Werte danach habe ich auch mit genauem Datum (sorry, ich dachte, so genau käme es darauf nicht an):

            06.06.06: 0,53
            17.08.06: 0,41
            16.11.06: 0,51
            08.01.07: 0,88
            07.03.07: 0,615
            07.05.07: 0,78
            09.07.07: 1,20

            Darf ich nochmal nachfragen: Können wir wirklich bis zu einem Anstieg des PSA-Werts auf 2-4 warten bis wir etwas unternehmen?

            Viele Grüße

            Tina

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              #7
              Hallo Tina,
              warum soll denn erst im August ein CT des Lymphknotens gemacht werden? Soll das PSA noch weiter steigen? Die PSAVZ Gruss von 2 Monaten ist schon schlimm genug.
              Horst a

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                #8
                Werte Forumteilnehmer

                Anläßlich der Fragestellung vom Tina07 zur Problematik ihres Vaters möchte ich an dieser Stelle eine Frage anschließen.

                Auf Grund des PSA-Anstieges ist bekanntermaßen mit hoher Wahrscheinlichkeit von einer systemischen Erkrankung (Lymphknotenbefall) auszugehen.

                Welchen Sinn macht es eigentlich festzustellen zu wollen, welcher Lymphknoten nun befallen ist ?

                Auch beim letzten SHG-Abend hier in Berlin wurde diese Fragestellung an Herrn Prof. Kurt Miller angetragen.
                Er äußerte sinngemäß, dass hier vielfach nur

                Diagnose der Diagnose wegen betrieben wird und dass derartige, weitergehende Untersuchungen nur Sinn hätten, wenn daraus therapeutische Konsequenzen gezogen würden.

                Welche wären denn diese im Falle von Tinas Vater ?

                Mit diagnostischen Verfahren kann man meines Wissens keinen PSA-Anstieg aufhalten....?!?

                MfG

                Spertel, Berlin

                Kommentar


                  #9
                  hallo Tina
                  um über die Dramatik mehr Aufschluss zu bekommen würde ich

                  - kurzfirstig eine weiter PSA-Messung veranlassen

                  - Messmethode und Labor den einzelnen Werten zu ordnen lassen
                  (weshalb gibt es 3 stellig Werte was für ein hochsensitives Verfahren
                  spicht, und dann wieder nur 2 stellige Werte) und dann nur die
                  vergleichen die mit der geleichen Methode im selben Labor gemacht
                  wurden


                  Alles Gute
                  Wolfgang

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                    #10
                    Zitat von Tina07 Beitrag anzeigen
                    Darf ich nochmal nachfragen: Können wir wirklich bis zu einem Anstieg des PSA-Werts auf 2-4 warten bis wir etwas unternehmen
                    Hallo Tina,

                    dein Vater hat eine systemische Erkrankung. Mag sein, dass das PET/CT Befunde bringt, die man bestenfalls, und das ist eher wenig wahrscheinlich, lokal therapieren kann. Der PSA-Wert wird danach dennoch wieder steigen. Das läuft so oder so auf eine antihormonelle Therapie hinaus.

                    Die Hormontherapie wirkt potentiell um so länger, je niedriger die Tumorlast ist. Es wäre meiner Meinung nach auch besser gewesen, die Strahlentherapie bereits drei Jahre früher, nicht erst bei einem PSA-Wert vom 0,58 ng/ml anzusetzen und dann evtl. gleich in Kombination mit einer antihormonellen Therapie.

                    Dein Vater ist 74 Jahre alt. Er hat eine sehr gute Chance mit und nicht an Prostatkrebs zu sterben und dabei beschwerdefrei zu bleiben. Den Beginn der Hormontherapie herauszuschieben, wird die Prognose nicht verbessern. Es ist eher fraglich, ob es überhaupt Sinn macht, noch eine lokale Therapie anzustreben oder ob man damit den älteren Herrn damit nur unnötigen Belastungen aussetzt.

                    Ich wünsche euch alles Gute

                    Winfried.

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                      #11
                      Lieber Horst,

                      mein Vater hat für die CT erst einen Termin im August bekommen, weil die Ärzte bis dahin im Urlaub sind...

                      Liebe Grüße

                      Tina

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                        #12
                        Lieber Spertel,

                        danke für Deinen Beitrag. Die Antwort auf Deine Frage würde mich natürlich auch interessieren.

                        Ich dachte eigentlich, dass der befallene Lymphknoten dann operativ entfernt oder lokal bestrahlt würde.

                        Liebe Grüße

                        Tina

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                          #13
                          Lieber Wolfgang,

                          vielen Dank für Deine Tipps.

                          Die von mir eingestellten Messwerte stammen alle vom gleichen Labor (Urologe). Es wurden zwischendurch immer mal wieder auch andere Messungen (vom Hausarzt und von der Strahlenklinik) durchgeführt, die aber nur gering abwichen und die ich in meine Aufstellung erst gar nicht aufgenommen habe.

                          Die Strahlenklinik wollte von meinem Vater auch nochmal kurzfristig einen aktuellen PSA-Wert. Der Urologe meines Vaters weigert sich aber, den PSA-Wert nochmals zu messen. Er meint, der Wert vom 09.07. wäre der aktuelle Wert und mein Vater solle im September wiederkommen... Mein Vater lässt nun beim Hausarzt nochmals den PSA-Wert messen, der dann aber wieder nur bedingt vergleichbar ist (weil anderes Labor).

                          Wir fühlen uns im Moment ziemlich allein gelassen. Die Ärzte der Strahlenklinik sind im Urlaub, der Urologe weigert sich, nochmals den PSA-Wert zu messen und das CT ist erst im August. Rennt uns die Zeit davon...??

                          Liebe Grüße

                          Tina

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                            #14
                            Hallo Tina07,

                            ich habe seit meiner PK feststellung im Dez. 04 Lk- und Knochenmetastasen. Wieviele es sind weiß ich nicht, bringt mir auch nichts. Man sieht evtl. einige, die kleinen sieht man nicht.
                            Ich würde als fast nur hormontherapierter umgehend eine 3 HB empfehlen. Vorher T messen und die Ernährung umstellen.

                            Gruß Hans

                            Kommentar


                              #15
                              Zitat von WinfriedW Beitrag anzeigen
                              Er hat eine sehr gute Chance mit und nicht an Prostatkrebs zu sterben und dabei beschwerdefrei zu bleiben.
                              Lieber Winfried,

                              ich wünsche mir nichts mehr, als dass Du Recht behältst.

                              Liebe Grüße

                              Tina

                              Kommentar

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